Gynäkomastie: Was die krankheitsbedingte Vergrößerung der Brust für Männer bedeutet |
Gynäkomastie ist nach wie vor ein Tabuthema. Männer und junge Erwachsene sind einem hohen Leidensdruck ausgesetzt, wenn das Gewebe ihrer Brustdrüsen eine weibliche Form anzunehmen beginnt. Gynäkomastie ist jedoch gut behandelbar und steht nur selten in Zusammenhang mit einer bösartigen Erkrankung.
Gynäkomastie: das ist die BedeutungDer Fachbegriff für das männliche Brustwachstum setzt sich aus den griechischen Wörtern für Frau und Brust zusammen. Bei Männern und jungen Erwachsenen, die an Gynäkomastie erkranken, fängt das Brustgewebe auf einer oder beiden Seiten an, zu wachsen. Von der Gynäkomastie abzugrenzen ist die Lipomastie, bei der sich aufgrund einer Mehrgewichtigkeit Fettansammlungen im Brustbereich bilden.
Ursachen für das männliche BrustwachstumDie Gründe für eine Gynäkomastie sind vielfältig und können harmlos oder schwerwiegend sowie vorübergehender oder dauerhafter Natur sein. Als mögliche Ursachen kommen infrage: • hormonelle Ungleichgewichte (in jedem Lebensalter möglich, vor allem aber in der Pubertät)
Das sind die BehandlungsmöglichkeitenBetroffene sollten einen Arztbesuch nicht zu lange aufschieben, denn je eher die Diagnose gestellt wird, desto besser ist die Prognose. Eine Gynäkomastie, die durch ein hormonelles Ungleichgewicht ausgelöst wird, bildet sich häufig von selbst wieder zurück. Ist das nicht der Fall, kann über eine medikamentöse Therapie oder einen operativen Eingriff entschieden werden. Lässt sich das Wachstum des Brustdrüsengewebes mit einem äußeren Umstand, wie der unbeabsichtigten Zufuhr von Hormonen, in Verbindung bringen, müssen die Patienten auf die betreffenden Lebensmittel oder Produkte verzichten.
Ist Gynäkomastie schmerzhaft?Patienten berichten neben den psychischen Beschwerden auch gelegentlich von körperlichen Schmerzen. Sie klagen über Spannungsgefühl, Bewegungseinschränkungen oder Berührungsempfindlichkeit im Brustbereich.
Sonderfall: die Neugeborenen-GynäkomastieFrisch gebackene Eltern können unbesorgt sein, wenn ihr Baby in den ersten Wochen oder Monaten nach der Geburt einen Brustansatz zeigt. Die Organe des neugeborenen Kindes verarbeiten das Östrogen, das in der Schwangerschaft und über die Muttermilch in den kleinen Körper kommt, noch nicht schnell genug und es kann zu einer leichten Vergrößerung der Brustdrüsen kommen. Diese verschwindet jedoch von selbst wieder. Wenn Sie dennoch verunsichert sind, ist eine Beratung in der Kinderarztpraxis hilfreich.
So lernen Betroffene, mit der psychischen Belastung umzugehenAn Gynäkomastie erkrankte Personen leiden meist unter Schamgefühlen und den Blicken anderer Menschen. Bis die körperliche Ursache des Brustwachstums gefunden ist und die Gynäkomastie sich zurückbildet, beziehungsweise operiert wird, vergeht häufig viel Zeit, in der die Männer ihren Alltag trotzdem bestreiten müssen. Wenn der Leidensdruck so hoch wird, dass sich die Betroffenen zurückziehen oder an depressiven Verstimmungen erkranken, ist in jedem Fall eine psychotherapeutische Begleitung erforderlich. Gerade in der Pubertät, aber auch im Erwachsenenalter können Therapeuten und Therapeutinnen das Risiko langfristiger psychischer Schäden mindern und Unterstützung geben.
FazitGynäkomastie-Patienten kann nur dann geholfen werden, wenn Sie bereit sind, über Ihre Erkrankung zu sprechen. Scheuen Sie sich also nicht vor dem Gang zum Arzt, denn einerseits können Sie auf diese Weise ernste und schwerwiegende Ursachen ausschließen und andererseits gemeinsam mit dem ärztlichen Fachpersonal die optimale Therapieform für sich finden. |