Urtekram... Allein dieses Wort weckt frühpubertäre Erinnerungen. Der erste Perlinger-Laden der Gegend hatte gegenüber von meiner Schule eröffnet, und in der Mittagspause – oder auch verbotenerweise in den kleineren Pausen – habe ich mein extra dafür angespartes Taschengeld dort gelassen. Und irgendwann gab es dort dann auch die Urtekram-Shampoos: in recycelten Plastikflaschen (Recycling kam grad erst auf), schwarzblau mit Verschluss in grauenhaften Rosaton, die Etiketten noch aus Papier, einzeln aufgeklebt und mit den bekannten kindlichen Zeichnungen. Aufgrund dieses extrem alternativen Flaschendesigns, dem ich bis heute nachtrauere, war Urtekram für mich damals die Idealistenfirma, wie ich mir engagierte Bioproduzenten vorgestellt habe in meiner kindlichen Unschuld. Und irgendwie bin ich der Marke bis heute treu geblieben. Fast 20 Jahre – eigentlich könnte ich das mal feiern *g*. Mag sein, dass mein Testbericht von daher nicht 100% objektiv ist :pfeif: . Jahrelang habe ich nur Urtekram verwendet – hauptsächlich das Rosenshampoo, schon als es noch Rose-Jasmin-Shampoo geheißen hat. Zwar habe ich meinen ultimativen Shampoo-HG noch nicht gefunden, auch nicht bei Urtekram, aber ich habe ständig ein Urtekram-Shampoo in Reserve, für den Fall, dass ich das aktuell verwendete plötzlich nicht mehr vertrage, Haare oder Kopfhaut überreagieren, oder glaube, ich muss mich übergeben, wenn ich es noch einmal rieche (alles schon dagewesen). Die Reserve ist zurzeit wie meist das altvertraute Rosenshampoo und hauptsächlich benutze ich Rosmarin. Weil’s für dünne, feine Haare ist. Zwar merke ich nichts, dass es weiß was für ein Volumen geben würde oder so, aber aussetzen kann ich auch nix dran. Ich vermute mal, dass Birke und Klette den Haarwuchs stimulieren sollen; das wird aber nur bei Dauerverwendung funktionieren. Es wäscht tadellos, ist sehr mild und gut verträglich, meine Kopfhaut fühlt sich ausnehmend wohl damit. Großartig hinauszögern kann man damit zwar nicht wirklich, aber umgekehrt pfuscht es einem dabei auch nicht drein – und ich muss erfahrungsgemäß sagen, dass das echt schon viel ist. Das falsche Shampoo kann einem da wirklich alles wieder verhauen. Es ist auch sehr ergiebig, mit wie ohne Verdünnen kommt man mit einem Fläschchen lang aus. Der Geruch ist mir fast ein bisschen zu frisch, ich habe es mehr mit blumig, orientalisch und eher auf der schwereren Seite, aber das ist eine Sache des persönlichen Geschmacks. Und er verfliegt ohnehin, sodass ich danach problemlos mein Lieblingsparfum einsprühen kann. Es tut auch meiner mühsam zurückgewonnenen Farbe nichts; ich war schon auf Lavaerde, aber nach einer unabsichtlichen Färbe-, Entfärbe- und Reparaturaktion traue ich mich nicht mehr, weil Lavaerde Farbe zieht. Rosen wie Rosmarinshampoo sind in diesem Punkt voll vertrauenswürdig. Die Incis gefallen mir nicht nur an sich, sie sind auch schön wenige, das ist von vornherein sympathisch. Und schön viel Aloe – die ist vielleicht der Grund, warum meine Haare auf jeden Fall weniger krisselig aussehen und sich im nassen Zustand nicht gar so gummimäßig anfühlen (im trockenen sind sie sowieso wieder schön weich).
Ein Punkt Abzug lediglich dafür, dass ich den Grund, warum es für dünne Haare geeigneter sein soll als für andre, nur vermuten kann, und wenn es stimmt, funktioniert das nur bei mittel- bis langfristiger Anwendung.
Fast 20 Jahre und jetzt gleich zwei auf einmal in Verwendung. Eigentlich sollte ich bei Urtekram anfragen, ob es Direktlieferung mit Stammkundenrabatt gibt und Gratis-Probefläschchen von [I]allen[/I] Shampoos als Treueprämie. :-D
Fazit:
Mit bestem Gewissen empfehlenswert!
Meine Bewertung:
9
INCI:
Aqua, Aloe barbadensis gel*, cocamidopropyl betaine, coco-glucoside, sodium coco-sulfate, glycerin, sodium cocoyl glutamate, citric acid, rosmarinus officinalis oil*, arctium lappa*-, betula alba*-leaf, rosmarinus officinalis extract*, linalool*, limonene** (* = from organic farming, ** = from essential oil)
Wasser, Aloe vera*, Tenside auf der Basis von Kokosöl und Maisglukose, pflanzliches Glyzerin, Zitronensäure, ätherisches Rosmarinöl*, Kräuterextrakt*. * = aus biologischer Landwirtschaft – Also von mir aus hätten sie die einzelnen Kräuter im "Kräuterextrakt" auch auf deutsch anschreiben können, Arctium lappa musste ich nachschlagen.
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