Ätherische Öle begegnen Dir im Alltag immer häufiger, weil sie so vielfältig angewandt werden. Ob in der Aromatherapie, als natürliches Heilmittel, in selbstgemachten Parfums oder Pflegeprodukten oder zur Raumbeduftung – das Einsatzspektrum der ätherischen Öle ist enorm. Doch was genau bedeutet der Begriff „ätherisches Öl“ eigentlich? Wie wirken die Öle? Und welche ätherischen Öle sind besonders empfehlenswert?
Was sind ätherische Öle?
Als ätherische Öle bezeichnet man biochemische Verbindungen aus unterschiedlichen Pflanzenteilen wie etwa aus den Blüten, den Blättern oder den Rinden. Charakteristisch für diese Öle ist ihr starker Duft. Allerdings ist der Begriff „Öl“ etwas irreführend, denn anders als bei normalen fetten Ölen enthalten sie gar keine Fette. Sie sind lediglich fettlöslich. Die Herstellung eines ätherischen Öls ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Um ein Gramm zu gewinnen, braucht man bis zu 5000 Gramm Pflanzenmaterial. Gerade für Rosenöl werden unzählige Rosenblüten benötigt, weshalb ätherisches Rosenöl auch ausgesprochen teuer ist.
Wie werden ätherische Öle hergestellt?
In der Regel stellt man ätherische Öle durch Wasserdampfdestillation her. Dafür wird ein geschlossener Brennkessel verwendet, in den heißer Wasserdampf eingeblasen wird. Er löst alle wasserlöslichen Stoffe aus den Pflanzenteilen heraus. Die Stoffe kondensieren mit dem Wasser und können getrennt vom Wasser aufgefangen werden. Wenn Du ätherische Öle kaufen willst, musst Du gut aufpassen, denn mittlerweile werden viele Pflanzenduftstoffe auch synthetisch hergestellt. Sie sind dann zwar viel preiswerter, enthalten aber nicht alle Stoffe der Pflanze und wirken daher nicht so effektiv wie echte ätherische Öle. Verwende daher am besten nur naturreine Produkte von renommierten Herstellern.
Wie werden ätherische Öle eingesetzt?
Im Großen und Ganzen können vier wichtige Bereiche unterschieden werden, in denen ätherische Öle zum Einsatz kommen:
1. Raumbeduftung
Eine klassische Anwendung der ätherischen Öle stellt das Beduften von Räumen dar. Dabei sind die ätherischen Öle eine beliebte Alternative zu Räucherstäbchen. Sie kommen in Duftbrunnen, Duftlampen oder Streamern zum Einsatz, um für einen besseren Duft im Raum zu sorgen und gleichzeitig ganz bestimmte Wirkungen zu erzielen.
2. Aromatherapie
In der Aromatherapie werden die heilenden Wirkungen der ätherischen Öle genutzt. Wie ätherische Öle in der Aromatherapie konkret wirken, ist auf der Website vom Tiroler Kräuterhof genauer beschrieben: „Denn über die Nase gelangt der Duft direkt in das limbische System des Gehirns, in dem Instinkte, Träume, Intuition, Emotionen und Stimmungen residieren – ätherische Öle deponieren ihr heilsame Botschaft direkt im Unterbewusstsein und schummeln sich quasi am rationalen Verstand vorbei.“ Es gibt viele ätherische Öle, die nachweislich einen Einfluss auf Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden haben. So können bestimmte ätherische Öle zum Beispiel bei hormonellem Ungleichgewicht in der Pubertät, während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren einen lindernden Effekt erzielen. Aber auch bei vielen anderen Beschwerden werden ätherische Öle in der Aromatherapie erfolgreich eingesetzt.
3. Haushalt
Darüber hinaus lassen sich ätherische Öle im Haushalt verwenden. Auch hier wird die desinfizierende Wirkung mancher Öle geschätzt, weshalb Du sie in Haushaltsreinigern verwenden oder auch zur Wäsche dazugeben kannst.
4. Pflegeprodukte
In vielen Pflegeprodukten werden ebenfalls ätherische Öle verwendet. Gerade, wenn Du Haut- und Haarprodukte selbst herstellen willst, führt meist kein Weg an ihnen vorbei. Die ätherischen Öle können dann ganz unterschiedliche Effekte entfalten und zum Beispiel antibakteriell und entzündungshemmend wirken und daher gute Ergebnisse bei Hautunreinheiten erzielen. Auf jeden Fall passen ätherische Öle zum aktuellen Trend der natürlichen Hautpflege.
Wichtige ätherische Öle und ihre Wirkung
Wichtig zu wissen ist, dass jedes ätherische Öl eine andere Wirkung auf den Körper und den Geist hat. Trotzdem lassen sich manche Eigenschaften vielen Ölen zuordnen. So gibt es beispielsweise eine Vielzahl an ätherischen Ölen, die antibakteriell wirken. Dazu gehören unter anderem:
- Ingwer
- Eukalyptus
- Lavendel
- Kiefer
- Kamille
- Majoran
- Minze
- Oregano
Manche ätherischen Öle wirken auch antiviral, wie etwa Sandelholz, Thymian, Zimt, Zitrone und Teebaum. Öle, die antifungal wirken, sind zum Beispiel Wacholder, Salbei und Patchouli. Die folgenden ätherischen Öle sind aufgrund ihrer vielseitigen Wirkung besonders beliebt:
Bergamotte
Die Bergamotte ist eine Zitruspflanze, deren Öl schon seit mehr als 300 Jahren in Parfums zum Einsatz kommt. Der Duft des Öls wirkt belebend und spendet Zuversicht. Gerade, wenn Du unter einem Wintertief leidest, bist Du mit diesem ätherischen Öl also gut beraten.
Lavendel
Lavendel gehört zu den beliebtesten ätherischen Ölen, weil es so angenehm duftet. Deswegen kommt es gerne in Deodorants und Pflegeprodukten zum Einsatz. Darüber hinaus hat es vielfältige Effekte auf den Menschen: Es wirkt entzündungshemmend, antiviral, antibakteriell, krampflösend und beruhigend.
Teebaum
Sehr beliebt ist auch das Öl des australischen Teebaums. Es wirkt gleichzeitig antibakteriell, antifungal und antiviral. Besonders gegen Pickel, Warzen und Fußpilz setzt man dieses Öl sehr gerne ein. Darüber hinaus hilft es bei Zahnfleischentzündungen und Herpes, die Beschwerden zu lindern.
Mandarine
Als stimmungsaufhellend gilt das ätherische Öl der Mandarine. Es wird daher ebenfalls gerne im Winter zur Raumbeduftung eingesetzt, um die Stimmung in der dunklen Jahreszeit zu heben. Zudem hat es sich zur Vorbeugung gegen Dehnungsstreifen bewährt.