Schönheit im Wandel |
Seit Anbeginn unserer Zeit schätzen Menschen Schönheit und folgen einem ganz bestimmten Schönheitsideal. Viele kluge Köpfe haben bereits versucht, das Wesen wahrer Schönheit zu definieren, um zu erklären, warum wir manche Menschen optisch anziehender finden als andere. Manche Theorien basieren auf Symmetrie und harmonischen Proportionen. Davon sprach zum Beispiel schon der griechische Philosoph Platon. Abgesehen von ästhetischen Prinzipien, die auch in der Kunst gelten, war und ist die Schönheit des menschlichen Körpers und des Gesichts eine ständige Inspiration und ein auferlegtes Ideal, nach dem alle zu streben scheinen. Dabei scheint sich dieses Ideal genau wie die Mode im Laufe der Zeit zu verändern. Auch wenn Schönheitsideale aus früheren Zeiten heutzutage völlig überholt wirken – ein kleiner Rückblick auf frühere Trends kann uns Aufschluss über unsere heutige Wahrnehmung von Schönheit geben. Quelle: Photo by Pixabay
Die AntikeVon den ersten Statuen, die den weiblichen Körper darstellten, bis hin zu bekannten Zeichnungen und Skulpturen – es ist ganz offensichtlich, dass in der Antike die Schönheit einer Frau direkt mit ihrer Fruchtbarkeit zusammenhing. Ausgeprägte Hüften in Form einer Sanduhr bedeuteten zum Beispiel, dass sie „stark“ genug war, ein Kind zur Welt zu bringen. Auch Männer sollten die idealen Proportionen haben und weder zu mager noch zu muskulös erscheinen. Während ägyptische Frauen lange, dunkle Haare hatten und ihre Augen mit schwarzer Farbe betonten, war die „ideale“ griechische Frau blond und hatte eine „Monobraue“.
Mittelalter und Viktorianische ÄraDa das Schönheitsideal im Mittelalter stark vom Christentum und kirchlicher Anerkennung geprägt war, trugen Frauen damals nur wenig bis gar kein Make-up und extrem einfache Kleidung, um bescheiden zu wirken. Viktorianische Frauen hingegen waren äußerst körperbewusst und liebten extravagante Stoffe und Kleider. Die reiche Oberschicht trug weiße Perücken à la Marie Antoinette und puderte auch die Gesichtshaut weiß. Genau wie in der Antike, strebten viktorianische Frauen eine Sanduhrenfigur an. Um die natürliche weibliche Form noch stärker zu betonen, trugen sie gefährlich enge Korsetts, die den Frauen nicht selten die Luft abschnürten.
Die 30er bis 50er JahreNachdem sich Frauen in den 20er Jahren von Perücken und Korsetts befreit hatten, indem sie kurze Haare und lockere, gerade geschnittene Cocktailkleider trugen, setzte man ab den 30er Jahren auf weibliche Rundungen und immer mehr Make-up. Frauen wie Marilyn Monroe blondierten ihre Haare, trugen falsche Wimpern und leuchtend roten Lippenstift. Dennoch gab es auch Frauen, die auf einen natürlicheren Look setzten. Das Beste Beispiele ist die Hauptdarstellerin Ingrid Bergman im Film Casablanca. Dieser erzählt von einer komplizierten Liebesgeschichte, die drei Menschen und ein Roulette-Rad involviert. Im Film trägt die Schauspielerin nur wenig Make-up und trägt schlichte, stilvolle Kleidung, die sie elegant erscheinen lässt. Quelle:Photo by Designecologist
Die 60er und 70er JahreDie Bekanntheit des Models „Twiggy“, dessen Name buchstäblich vom englischen Wort für „Ast“ („Twig“) abgeleitet wurde, führte zu einem neuen Körpertrend bei Frauen: Plötzlich strebten diese nicht mehr nach der perfekten Sanduhrenfigur, sondern versuchten eine schmale, jungenhafte Statur zu erreichen. Auch Audrey Hepburn verkörperte dieses Schönheitsideal und wurde für viele Frauen zum Vorbild und zur Stilikone. Die 60er Jahren waren auch der Beginn eines kommerziellen Diättrends, der noch heute in fast allen Frauenzeitschriften zu finden ist. In den 70er Jahren wehrte sich die weibliche Bevölkerung besonders in den westlichen Ländern gegen diese und andere aufgezwungenen Schönheitsideale. Das Tragen von Schlaghosen, langen Haare und der völlige Verzicht auf Make-up wurde bald zur neuen Normalität.
Die 80er bis 00er JahreIn vieler Hinsicht waren die 80er Jahre eine Experimentierphase und das nicht nur, wenn es um die Schönheit geht. Neue technische Geräte wie Synthesizer ebneten den Weg für Elektromusik und lange Nächte in der Disco. Dem wurden Kleidung und Make-up angepasst: Grelle Neonfarben und riesige Dauerwellen waren an der Tagesordnung. In den 90ern ging es etwas verhaltener zu. Trendsetter trugen jedoch auffällige Plateau-Schuhe, helle blonde Strähnen und jede Menge Lipgloss. Der Übergang von grellen Farben in Make-up und Kleidung zu einer neuen Natürlichkeit erfolgte ein paar Jahre nach der Jahrtausendwende. Trends wie Naturkosmetik und gedeckte Töne fügten sich hervorragend in ein Minimalismus-Konzept ein, das nicht nur die Schönheit, sondern auch Bereiche wie Lifestyle und Wohnen beeinflusst.
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