Akne natürlich behandeln |
Akne oder zumindest lästige Pickel und unschöne Mitesser kennen wir fast alle aus der Pubertät. In dieser Zeit des körperlichen Umbruchs sind solche Hautveränderungen völlig normal. Immer häufiger leiden aber auch junge Erwachsene und sogar Menschen mittleren Alters an Akne. Die Hautkrankheit ist zwar meist nicht gefährlich, da sich die Betroffenen aber oft entstellt fühlen, geht sie mit einem beträchtlichen Verlust an Lebensqualität einher und kann sogar zu ernsthaften psychischen Problemen führen. Wer an Akne leidet, sollte das Problem deshalb nicht einfach hinnehmen, sondern professionell behandeln lassen. Was gegen Akne wirklich hilft, ist aber bei jedem Menschen verschieden, da auch die Krankheit selbst sehr unterschiedliche Ursachen haben kann. 2 Peelings für alle Fälle hier Ursachen für AkneBei einer Akne handelt es sich um eine Entzündung des Talgdrüsenfollikels. Zunächst bilden sich Komedonen (Mitesser), die sich dann unter Einfluss von Mikroorganismen, meist ist das Bakterium Propionibacterium acnes im Spiel, entzünden und schließlich zu dem bekannten Erscheinungsbild der Krankheit führen. Die häufigsten Ursachen hierfür sind hormonelle Störungen sowie eine genetische Veranlagung zur Akne. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Faktoren, die im Verdacht stehen, Akne zu begünstigen oder überhaupt erst auszulösen. Dazu zählen insbesondere starke psychische Belastungen und Stress sowie bestimmte Nahrungsmittel, die die Talgproduktion anregen und entzündliche Prozesse fördern. Ob und wie sich die Ernährung auf Akne auswirkt, war lange Zeit stark umstritten und die ärztlichen Ratschläge meist wissenschaftlich völlig haltlos. Mittlerweile gibt es aber zahlreiche empirische Studien zu dem Thema, die eine Reihe von Schlüssen zulassen und die Ableitung von Handlungsempfehlungen erlauben. Lange Zeit wurde Akne-Patienten geraten, viel frische Milch zu trinken, die man noch bis in die 2000er Jahre hinein für gesund hielt. Mittlerweile gilt Kuhmilch bei Akne aber als tabu. Kuhmilch soll den Anstieg von Insulin und des insulinähnlichen Wachstumsfaktors IGF-1 steigern, beides sind Stoffe, die die Talgproduktion der Haut anregen und damit Akne fördern. Dies gilt auch für Magermilch, Quark und Frischkäse. Ein Zusammenhang zwischen Joghurt und Akne wurde dagegen bisher im Rahmen empirischer Studien nicht festgestellt. Aus dem gleichen Grund wie Kuhmilch und Kuhmilchprodukte wird auch vom Konsum anderer Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index abgeraten. Dazu zählen vor allem Weißmehlprodukte wie Brot, Brötchen und Croissants, aber auch viele industriell verarbeitete Frühstücksflocken wie Cornflakes. Die gefürchtete Schokolade, vor der Oma schon warnte, ist dagegen gar nicht so schlimm. Zumindest dunkle Schokolade hat einen eher niedrigen glykämischen Index. Hiervon darf ruhig auch einmal ein Stück genascht werden. Generell sollten aber komplexe Kohlenhydrate, die den Blutzucker und damit den Insulinspiegel nur langsam ansteigen lassen, bevorzugt werden. Komplexe Kohlenhydrate finden sich vor allem in Vollkorngetreide, also in Vollkornreis, Vollkornnudeln oder Brot und Brötchen auf Basis von vollwertigem Mehl. Wer gerne Müsli zum Frühstück isst, sollte auf einen hohen Anteil an Vollkornflocken, besonders gesund sind Haferflocken, und wenig Zucker achten. Als Alternative zur Kuhmilch stehen Dank der zunehmenden Beliebtheit veganer Nahrungsmittel mittlerweile zahlreiche pflanzliche Produkte zur Verfügung. Besonders empfehlenswert ist Sojamilch, da diese Phytoöstrogene enthält, die sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirken können. Da Allergien gegen Soja weit verbreitet sind und sich die Hautprobleme im Fall einer Sojaallergie noch verschlimmern könnten, sollten Akne-Patienten vor dem Umstieg einen Allergietest machen. Darüber hinaus ist es wichtig zu wissen, dass sich die Soja-Milch-Sorten, die offiziell nicht als Milch bezeichnet werden dürfen, geschmacklich sehr viel stärker voneinander unterscheiden, als dies bei Kuhmilch der Fall ist. Es lohnt sich deshalb, sich durch das Angebot zu probieren, dann findet sich garantiert ein Produkt, das schmeckt. Heilerde -Wundermittel gegen Akne Neben der Nahrung, die zu einem starken Anstieg des Blutzuckerspiegels führt, stehen auch Phytoandrogene im Verdacht, die Talgproduktion anzuregen, da sie den Hormonspiegel ungünstig beeinflussen. Als besonders schlimm gelten in diesen Zusammenhang Erdnüsse, die wohl auch der Grund dafür sind, dass oftmals behauptet wird, dass Nüsse für die Entstehung von Akne ursächlich sein können. Die Erdnuss ist aber keine Nuss, sondern eine Hülsenfrucht. Echte Nüsse, also zum Beispiel Haselnüsse oder Walnüsse können, sofern keine Allergien vorliegen, unbedenklich verzehrt werden. Menschen, die an Akne leiden, sollten ihre Ernährung einmal probeweise für drei bis vier Monate umstellen und dabei am besten auch andere Ernährungssünden, die den Körper unnötig belasten, aufgeben. Insbesondere der regelmäßige Verzehr von Fleisch und Wurstprodukten, die sehr fett und oftmals stark gesalzen sind, sowie hochprozentiger Alkohol und Nikotin, sollten für einige Zeit vom Speiseplan gestrichen werden.
Was tun, wenn nichts hilft?Da Menschen sehr unterschiedlich auf Lebensmittel reagieren, ist eine Ernährungsumstellung im Kampf um schöne und gesunde Haut keine Erfolgsgarantie. Akne kann in solchen Fällen auch mit Hilfe von Kosmetika, medizinischen Cremes und Salben sowie Antibiotika oder Isotretinoin, einem Metabolit von Vitamin A, therapiert werden. Cremes und Salben reichen bei vielen Menschen jedoch nicht aus und Antibiotika und Isotretinoin gehen mit zahlreichen Nebenwirkungen einher, die nicht jeder in Kauf nehmen möchten. Erfahrene Hautärzte und plastische Chirurgen bieten in diesem Fall eine weitere effektive Behandlungsmöglichkeit mit Lasern wie dem BBL an. BBL steht für Broad Band Light. Dabei handelt es sich um eine Blitzlampe, die mit hoch konzentriertem, gepulstem und gefiltertem Licht arbeitet. Diese Art der Technik ist besonders schonend und eignet sich ausgezeichnet für die Therapie zahlreicher Hautprobleme wie Couperose und Rosacea. Aber auch Akne und Aknenarben können sehr wirkungsvoll behandelt werden. Am besten lassen Sie sich zeitnah von einem Experten beraten.
Dr. med. Svenja Giessler Zur Autorin: Dr. Svenja Giessler ist Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Inhaberin der Praxis Dr. Svenja Giessler – Plastische & Ästhetische Chirurgie (www.plastische-chirurgie-giessler.de) in München. Ihr Behandlungsspektrum umfasst alle Plastischen und Ästhetischen Eingriffe der Schönheitschirurgie mit dem Schwerpunkt der Brustchirurgie.“
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