Plus Size - Kurzer Trend oder anhaltende Entwicklung?

In den vergangenen Jahren kamen wir immer häufiger mit der sogenannten Plus Size in Kontakt. Zunächst wurde diese Tatsache von vielen Experten allein als ein interessantes Phänomen eingestuft.

Inzwischen ist bekannt, dass eine längerfristige Entwicklung dahinter stecken könnte, die sogar das gesamte Schönheitsideal in unserer Gesellschaft beeinflusst.

Doch welche Faktoren sprechen für eine solch starke Auswirkung und welche Ausführungen davon lassen sich schon heute erkennen?

Der Blick ins Geschäft

Wie so oft ist es zunächst der Blick ins Geschäft, der als Barometer für den Trend geeignet ist. In der Tat haben sich einige Firmen bereits vor Jahren darauf spezialisiert, ihren Kunden Plus-Size-Mode anzubieten.

Doch nach der weitläufigen gesellschaftlichen Meinung handelte es sich dabei bis vor kurzer Zeit allein um eine Randerscheinung. Nur eine kleine Zielgruppe wurde überhaupt mit dem Ziel in Verbindung gebracht, während die Mehrheit sich nicht weiter für die Angebote interessierte.

Dies änderte sich in den vergangenen Jahren. Nun sind zum Beispiel T-Shirts in Übergrößen auch in normalen Bekleidungsgeschäften zu finden. Aus verschiedenen Gründen ist eine solche Entwicklung zu begrüßen.

Einerseits handelt es sich um einen Weg, um die bisherige Aussonderung großer Kleidergrößen zu minimieren. Auch sehr große und übergewichtige Menschen haben fortan die Chance, in den gleichen Geschäften wie die breite Masse einzukaufen.

Das Gefühl der Aussonderung, welches in der Vergangenheit mit speziellen Ausrüstern verbunden war, könnte so schon bald der Vergangenheit angehören.

Models auf dem Laufsteg

Doch nicht nur die großen Kleidergeschäfte liefern einen Eindruck davon, wie sich der Trend der Plus Size in der letzten Zeit bereits durchsetzen konnte. Auf der anderen Seite ist es möglich, einen Blick auf die großen Laufstege in dieser Welt zu werfen. Immer häufiger sind dort Models vertreten, die nicht mit den unrealistischen Kleidergrößen vor das Publikum oder die Kamera treten. Stattdessen werden immer häufiger andere Ansätze verfolgt, welche die präsentierten Marken sogleich realistischer erscheinen lassen.

Die Tatsache, dass sich immer mehr Agenturen dazu entschließen, mit Models der Kategorie Plus Size zu arbeiten, hat auch mit der steigenden Akzeptanz in der Gesellschaft zu tun.

Würden entsprechende Fotos und Auftritte noch immer als wagemutig und fehl am Platz wahrgenommen, so wäre es nicht möglich, diesen Trend weiter zu verfolgen.

Erst die Tatsache, dass es sich um einen wirtschaftlich rentablen Ansatz zu handeln scheint, macht ihn so besonders interessant und rückt ihn in den Fokus von immer mehr Menschen.

Keine Minderheit

Nun lässt sich eifrig über die Frage diskutieren, welche Minderheiten sich zwischen den Darstellungen auf dem Laufsteg und den davon ausgehenden Klamotten verbergen. In Wahrheit scheint es so zu sein, dass sich die Mehrzahl an Frauen viel mehr an den Plus Size Models orientieren will und kann.

Ein unrealistisches Bild von Schönheit und Eleganz, wie es noch in vergangenen Jahrzehnten ausschließlich zu erkennen war, könnte so immer weiter in den Hintergrund rücken und nun an Bedeutung verlieren.

Der nächste entscheidende Schritt dieser Entwicklung wird die Veränderung der bislang gültigen Bezeichnungen sein. Sobald es nicht mehr eigens notwendig sein wird, auf die Plus Size eines Models hinzuweisen, so wäre ein ausreichender Grad der Angleichung erreicht.

Da entsprechende Veranstaltungen und Angebote jedoch bis heute unter einer anderen Bezeichnung aufgeführt werden, die geradezu entschuldigend wirkt, ist dieser Entwicklung zumindest bis zum aktuellen Zeitpunkt ein fester Riegel vorgeschoben, der sich nicht zu lösen scheint.