Das hat hier auch niemand als allgemein gültige Wahrheit
so verkündet. Wenn überhaupt, dann eher als Tendenz, die doch bei einem guten Teil der Deutschen beobachtbar ist. Und das ist auch nicht aus der Luft gegriffen, sondern dazu gibt es Studien, wer-warum-wieso-weshalb Bio kauft, oder eben nicht. Berichte dazu hab' ich zum Beispiel
hier und
hier gefunden (der erste Artikel ist etwas weiter gefasst, aber für Spiegel-Verhältnisse sehr gut).
Auf jeden Fall gibt es genügend Leute, die sich sehr wohl Bio-Lebensmittel leisten
könnten, es aber aus Prinzip nicht tun. Da fährt man dann mit dem neuen Mercedes beim Billig-Discounter vor und kauft dort aus allen Bereichen das Günstigste, was es gibt (das ist kein Klischee, ich sehe hier vor Ort tatsächlich am häufigsten Mittelklassewagen oder wirklich dicke Autos auf dem Parkplatz stehen... und wenn man dann mal in die Einkaufswägen der Leute guckt, wird einem ganz anders zumute). Ironischerweise sind eben jene Leute aber tendenziell diejenigen, die am lautesten schreien, wenn es mal wieder 'nen Lebensmittelskandal gibt, ohne sich vielleicht mal ein bisschen Gedanken über gewisse Zusammenhänge zu machen. Zum Beispiel über den, dass Deutschland so ziemlich am unteren Ende der EU-Skala steht, was die monatlichen (pro Kopf) Durchschnittsausgaben für Lebensmittel betrifft und, dass der Anteil des monatlichen Einkommens, der für Nahrung ausgegeben wird, in den letzten Jahrzehnten stets geschrumpft ist.
Das würde ich
so nicht vorbehaltslos unterschreiben. Denn das von Dir erwähnte Recht hört für mich da auf, wo der Konsum des Einzelnen Leid erzeugt (sei es nun durch Massentierhaltung, Tierversuche, Umweltverschmutzung, Ausbeutung in Entwicklungsländern... die Liste ließe sich endlos fortsetzen). Viele Leute machen es sich halt an diesem Punkt furchtbar einfach, verschließen die Augen davor und schieben das so von sich weg.
Kurzum: Das Recht auf Selbstentfaltung - mangels einer griffigeren Bezeichnung nenne ich es jetzt mal so - ist für mich auch mit einer Pflicht verbunden, und zwar mit der, dabei möglichst wenig Schaden anzurichten.

Probier's doch mal damit, keine Plastiktüten mehr beim Einkaufen anzunehmen, sondern konsequent Stofftragetaschen (oder Ähnliches) mitzunehmen. Das kostet so gut wie nix und ist ein guter Beitrag zum Umweltschutz.