Shoppingfasten 2019/2020/2021/2022/2023 - Brauchen statt Wollen

[schokati]

Ich melde mich auch mal wieder, bin gut eingebunden aktuell......
Letzte Woche habe ich doch tatsächlich den ersten Kosmetikkauf des Jahres getätigt. Und das auch nur, weil meine Deocreme zu Ende geht, diese nur per Versand zu erhalten ist und eine Freundin so lieb war, eine für mich mitzukaufen. Somit ist eine jetzt fast leer, eine fast in Gebrauch und eine im Bunker. Das passte perfekt. Ich hätte spätestens nächsten Monat nach einer Möglichkeit des Mit-Bestellens etc. gesucht.
Ansonsten gab es einen Gürtel (hatte ich tatsächlich nicht mehr) und die gesuchten Strickjacken (lange gesucht und endlich gefunden, also zugeschlagen). Ansonsten - Nada, Nix, Niente - ich bin zufrieden.
Urlaubsmitbringsel gibt es bei mir auch schon lange nicht mehr - höchstens in Form von Seife oder Tee, also verbrauchbar.
Was ich merke als Nebeneffekt beim Shoppingfasten, ist wie oben beschrieben, ein Mehr an Zeit und -logo- Geld.

[Soapfuxx]

Schokati, super

[schokati]

Danke

[Soapfuxx]

Mein letzter Einkauf für die nächste Zeit ist getätigt, heute konnten die Kartoffeln nicht entkommen Und als Belohnung für einen außerplanmäßigen Zahnarztbesuch habe ich mir einen Smoothie gegönnt, auch im Angebot

Die erste Extremfastenwoche kann ich damit schon abhaken und bin extrem zufrieden. Mein Kühlschrank ist zum Platzen voll, viel Gemüse, alles frisch und knackig. An Obst habe ich Äpfel und Weintrauben, dazu Zitronen für den Salat und Ingwer für den Tee

Mittags gab es von gestern einen Rest Rote-Bete-Suppe und heute Abend werde ich Kartoffeln mit Salat und scharfem Gemüse machen

[Kira10]

Na ich bin wieder mal schwach geworden. Lidschattenpalette, Lippenstift und Adventskalender.
Brau auch ne neue Brille, den Bügel auf der Nase ist total abgebrochen, kann nicht mehr repariert werden und die Sehstärke ist auch schlechter geworden, das merk ich aber schon seit längerem. Jetzt ist eine komplett neue Brille fällig.

[Soapfuxx]

Naja, Brille muss sein. Der Rest nicht

[Kira10]

Naja, Brille muss sein. Der Rest nicht

[Soapfuxx]

Kira, es ist einfacher, wenn man am Anfang die Ecken meidet, die einen in Versuchung führen. Ein Alkoholiker hätte es im Schnapsladen oder Weingeschäft auch verdammt schwer, ohne alles wieder rauszugehen. Nur mal schauen und dann nichts kaufen, muss erstmal wieder gelernt werden. Leicht ist es nie.

[Kira10]

Soapi, Du hast recht, aber manchmal passiert es halt und ich denk, wenn mir das Gekaufte auch wirklich Freude macht und nicht in irgend einer Schublade endet ist es OK. Jetzt wird wieder das Krönchen gerichtet und weiter geht es.

[Soapfuxx]

Gestern habe ich eine Teetasse gesehen, in die ich mich sofort verliebt habe. Ich fand alles toll - die Größe, die Farbe, die Glasur und das Design

Hätte sie mir Freude gemacht und hätte ich sie genutzt? Auf jeden Fall. Brauche ich sie? Nein. Das war die Antwort auf die Frage, was ich nun mache. Aber leichtgefallen ist es mir nicht.

Doch hätte ich sie mitgenommen, wäre es genau das gewesen, was wir hier vermeiden wollen

[Katschu]

Ich habe auch einiges gekauft. War aber geplant und bewußt. Adventskalender, Ampullen, Augencreme, Seifen, Gesichtswasser und Peeling. Bei mir ist richtig viel leer geworden und ich habe eine Handtasche verschenkt, gefüllt mit Kosmetik Deko Sachen und 3 Kosmetiktäschchen. Jetzt ist aber wieder Schluß mit Kaufen. Aber Soapy ich hätte diese Teetasse gekauft. Hut ab, dass du da so stark geblieben bist. Mein Ziel ist aber nicht Minimalismus sondern nur zu reduzieren und weniger zu haben. Alles ordentlicher und aufgeräumter zu haben. Da bin ich im Bad mit meinen Kosmetikprodukten auf dem richtigen Weg. Ich weiß genau was ich habe und kaufe nach wenn etwas fast leer ist. Bunker ist nur noch Haarzeugs von Living proof. Und die Adventskalender machen mir einfach unglaublich viel Spaß. Und Spaß und Freude im Leben ist wichtig.

[jasminbluete]

Toll gemacht, Soapi! Und ja, das sind genau die Situationen: kostet ja nicht die Welt so eine Tasse, man würde sie auch nutzen und mögen,...
Ich muss da auch immer wieder aufpassen, da ich ja nicht zum Bunkern neige. Sondern dazu, mir Dinge zu kaufen, die ich (noch) nicht habe. Und es dann leicht fällt zu sagen: ach, das besitze ich ja eh gar nicht, "zuviel" ist es also auf jeden Fall nicht.
Doch, für mich ist auch wenig schon zuviel, vor allem wenn es schlussendlich keinen Sinn macht. Einen einzigen Teebeutel zu besitzen wäre mir auch zuviel. Nicht, weil der wahnsinnig viel Platz wegnehmen würde o.ä. Sondern weil ich ihn nie benutzen würde. Ich trinke keinen Tee. Es macht keinen Unterschied, ob ich einen oder hundert da habe. Weil ich weder einen noch hundert nutzen würde.

[Soapfuxx]

Katschu, hätte ich sie gekauft, hätte ich dem Wollen nachgegeben. Genau darum geht es ja hier. Noch eine Ampulle, noch ein Lidschatten, noch ein Serum, noch ein Weihnschtskalender. Die Liste der Wünsche, oder besser Begierden, hört nie auf, es ist nie genug.

Ich bin da auch nicht anders gepolt, aber wir haben unseren Willen, um dagegen zu steuern und dieses "immer mehr" zu beenden. Bewusst.

Oder jetzt mein extremer Fastenmonat. Ich hatte vier Tage frei und hätte abends gerne ein Glas Sekt getrunken. Weil die Tage schön sind, weil ich Appetit hatte, einfach weil ich es wollte. Habe ich aber nicht, genau deswegen und weil ich es mir vorgenommen habe

Jasminblüte

[NovemberBlau]

Das mit den ewigen Wünschen geht mir ja auch so, ich hatte einmal nachgegeben und schwupps wurde es immer mehr. Erst dies, dann das.

Seit ich die Ampullen aus der Zeitschrift als Probe habe will ich einen Adventskalender mit Ampullen. Und es ist verdammt schwer, nein zu sagen. Ich pack den immer wieder in den Warenkorb.

Davon will ich wegkommen.

Von daher, finde ich super, Soapy, meinen Respekt hast du weil das echt eine gute Leistung im Widerstandsmuskel stärken war!

[majesticlily]

So ging es mir ja auch im September. Einmal angefangen, kam noch eine zweite und dritte Sache dazu. Da ist es dann echt schwierig, wieder die Reißleine zu ziehen. Hauptsache, man kriegt wieder die Kurve, und inzwischen bin ich wieder seit 13 Tagen kauffrei.

[jasminbluete]

Ja, das mit dem Einreißen lassen ist bei mir auch das Schlimmste Und wenn es "nur" 1-2 Sachen im Monat sind. Es sind dann halt trotzdem wieder lauter unnötige Sachen. Vor allem eben auf längere Sicht gesehen. Deshalb ist es mir auch wichtig, das Shoppingfasten nicht nur temporär zu sehen.
Wie beim Essensfasten eben auch. Was nutzt es, wenn ich einen Monat faste, und dann im nächsten Monat doppelt und dreifach reinhaue? Wenn ich das Fasten mache, um mir über bestimmte Mechanismen klar zu werden, dann soll das auch keinen "Spaß" machen. Ja, das ist nervig, wenn ich mir dann nicht wie sonst immer die Tafel Schokolade reinhauen kann, wenn ich gerade gestresst bin. Aber gerade darum geht's ja! Dass ich Wohlfühlen nicht weiterhin mit Schokolade erreichen will. Und wenn ich da dann jedesmal nachgebe, weil das Leben doch kurz ist und ich mich doch aber wohlfühlen möchte, dann werde ich halt weiterhin immer wieder tafelweise Schoki essen, sobald ich gefühlsmäßig eine "Beruhigung" brauche.
Für mich ist das klar, dass es eben kein Zuckerschlecken ist und kein "ich fühl mich total wohl mit dem Fasten".

[Soapfuxx]

Lily und Blaui, super

Zwei Sachen, die ich derzeit gerne hätte, sind eine bestimmte Deocreme und ein bestimmter Shampoobar. Es wäre so einfach, sogar heute. Rein ins Auto und in zehn Minuten wäre ich bei dm im Bahnhof. Ich könnte mit Payback-Punkten bezahlen und wäre nach einer halben Stunde Ausflug wieder zuhause. Die Straßen sind frei, ein Parkplatz auch kein Problem und extra Geld lockermachen müsste ich auch nicht.

Aber das wäre auch nur das Wollen, nichts anderes. Auch wenn ich mich tierisch drüber freuen und am Nachmittag die beiden Sachen ausprobieren würde.

Blaui, wie Du schreibst, es ist ein Training des Widerstandsmuskels und das strengt an. Und macht auch keinen Spaß

Jasminblüte, Du hast es perfekt beschrieben

Es gibt halt tausend Gründe, warum man sich einen Kauf schönreden oder ihn vor seinem Gewissen begründen kann. Und wenn es das kurze Leben ist. Das wird damit aber auch nicht länger oder in der Tiefe schöner. Es ist nur ein kurzer Kick, der kurzzeitig etwas zudeckt.

Und auch das "Wohlfühlen mit dem Fasten" trifft es. Es ist alles andere als toll und eine ständige Diskussion mit dem Habenwollen. Und schon alleine das ärgert mich, weil ich das nicht will.

[A-Klasse]

Soapy, das ist mal wieder eine tolle Inspiration und Motivation.

Beinahe wäre ich die letzten Tage auch schwach geworden und hätte drei zusätzliche Kerzen bestellt. Weil ich sie schon länger haben will, sie nicht überall zu bekommen sind und nun auch noch reduziert... Das muss ich jetzt wieder aushalten können. Im Bereich Kosmetik fällt es mir zum Glück im Moment leicht, nur das nowendige nachzukaufen. Hoffentlich bleibt das so.

[jasminbluete]

Super, A-Klasse!

[Soapfuxx]

Du hast es gut beschrieben - man muss es aushalten

Ich glaube sowieso, dass das Aushalten ein großes Problem geworden ist. Bei erhöhter Temperatur werden Fiebersenker eingeworfen, bei einer Erkältung werden Antibiotika verlangt, bei einfachen Kopfschmerzen ist es die Schmerztablette. Ich finde diesen Trend nicht gut

[jasminbluete]

Ja, ich sehe bei mir da auch die Wurzel des Problems. Jetzt nicht bei Medis, weil ich eh keine zuhause habe und eigtl. auch nie krank bin o. Schmerzen habe. Aber in der sofortigen Bedürfnisbefriedigung. Das ist etwas, was man früh in der Kindheit lernt. Und was man dann später als Erwachsener ja auch machen muss. In allen Lebensbereichen. Diese Impulskontrolle ist eben unterschiedlich stark ausgeprägt. Und je nachdem, wie schwach sie ist, umso eher neigt man dazu, nicht wirklich langfristig zu denken.
Ich hab mal gelesen, dass Kinder, die ihre Bedürfnisse verschieben können, statistisch gesehen später die zufriedeneren und auch beruflich erfolgreicheren Erwachsenen werden. Da gibt's ja so Experimente. Biete einem Kind eine Süßigkeit an, die es sofort haben kann. Und sag ihm, dass wenn es die Süßigkeit jetzt aber nicht nimmt und 15 Min. wartet, dann bekommt es zwei. Die Kinder, die warten können, sind die, die auch im späteren Leben gut langfristig planen können und dann auch mit ihren langfristigen Entscheidungen glücklicher sind, weil sie eben sinnvoll und langfristig befriedigend sind.

[jasminbluete]

Damit meine ich, dass der Kopf einiges anstellt, um Schmerz, Unwohlsein, etc. zu vermeiden. Der Kopf wird immer das Angenehme vorziehen und denkt dabei selten langfristig.
Egal ob es um Diät, Sport, Sparen, Lebensplanung, Arbeit,... geht.
Auf dem Sofa ist es gemütlicher als jetzt Joggen zu gehen, die Pizza würde mir jetzt auch besser schmecken als nichts zu essen, jetzt mir was Schönes zu kaufen wäre mir lieber als auf ein Haus zu sparen, jetzt dem nörgelnden Kind nachzugeben, damit endlich Ruhe ist, ist einfach, dafür erzieht man aber auf lange Sicht vermutlich einen schlecht sozialisierten Erwachsenen, usw.

[majesticlily]

Du hast es gut beschrieben - man muss es aushalten

Das ist es ja. Das können und wollen Viele nicht, bloß nichts negatives...ich musste das auch lernen, denn es ist ja so einfach, nachzugeben, dann wird eben bestellt (um mal beim shoppingfasten zu bleiben). Der Druck ist dann für den Moment zwar weg, aber dann kommt das schlechte Gewissen.
Ich stelle mir dann immer folgende Frage: wenn du dieses Teil jetzt sofort hättest (welches ich bestellen will), würde es dir besser gehen? Und meistens ist die Antwort nein. Oft sind es ja andere Ursachen, z.B. Langeweile, Schmerzen, Frust, Stress. (ich schreibe hier nur von mir.) Und dieses unangenehme Gefühl verschwindet ja nicht mit der 13. Creme oder dem 25. Duschgel. Da hilft wirklich nur aushalten lernen. Jedes schlechte, negative Gefühl (oder Zustand) vergeht irgendwann, es bleibt nicht für immer!

[Kira10]

von Katschu, Mein Ziel ist aber nicht Minimalismus sondern nur zu reduzieren und weniger zu haben. Alles ordentlicher und aufgeräumter zu haben. Da bin ich im Bad mit meinen Kosmetikprodukten auf dem richtigen Weg. Ich weiß genau was ich habe und kaufe nach wenn etwas fast leer ist. Bunker ist nur noch Haarzeugs von Living proof. Und die Adventskalender machen mir einfach unglaublich viel Spaß. Und Spaß und Freude im Leben ist wichtig.[/QUOTE]

Also ich gehe mit Katschu konform, mir geht es nicht um Minimalismus, sondern um ein Fasten, dass heißt, dass ich verzichte, damit ich meinen Kosmetikbunker so nach und nach reduzieren, bis ich nur noch Produkte habe die ich nutze und mich daran freue.
Damit ich mal wieder über die Badezimmerablage wischen kann und nicht die vielen Töpfchen hin und her schieben muss.
Das ist eigentlich mein Ziel.
Würde es auf Minimalismus hinauslaufen, bräuchte man keine Pflege und Kosmetik, denn es geht ja auch ohne. Ob ich mich dann wohlfühlen würde ? Definitiv nein, denn es macht mir so richtig Spaß mich zu pflegen und zu schminken, mit schön anzuziehen. Kurz gesagt mich in meiner Haut wohlzufühlen. Nur bunkern ist für mich keine Option mehr, da arbeite ich richtig hart dran. Da ich nichts gerne wegschmeiße, außer es ist wirklich hinüber, wird es aufgebraucht bis zum letzten, denn dafür sind die Produkte gedacht, nicht zum kaufen und decluttern. Da sehe ich übrigens oft bei Youtubern.
Reduzieren, Aufbrauchen und dabei wohlfühlen, das ist für mich das Wichtigste.

[Soapfuxx]

Minimalismus ist nochmal was anderes, dafür gibt es auch einen extra Thread

[jasminbluete]

Für mich ist Minimalismus auch was völlig anderes und hat mit Shoppingfasten wenn dann nur am Rande was zu tun. Ich sehe mich gerade im kosmetischen Bereich auch nicht als Minimalstin an. Und jede/r, der einen Blick auf meine dek. Kosmetik wärfe, würde wohl eher nur sehen, dass ich selbst ohne jeglichen Nachkauf auch in 10 Jahren noch nicht mal in der Nähe von Minimalismus wäre.

Ich hab da aber auch wirklich ein völlig anderes Ziel und es hat seinen Grund, warum ich hier bin und nicht im Aufbrauchen Thread. Mir geht's nicht ums Aufbrauchen. Mir geht's um eine grundlegende Änderung meiner Einstellung.

Ähnlich wie bei einer Ernährungsumstellung. Irgendwann war man vllt. mal schlank und nach und nach kamen die Pfunde dazu. Und irgendwann waren die Schränke ja mal leer und wurden nach und nach zu Bunkern.

Natürlich ist es per se keine so schlechte Idee, bei starkem Übergewicht abzunehmen und die Ernährung zu überdenken. Und es ist sicherlich ein toller Erfolg, wenn man das schafft. Nur: wenn man nicht langfristig was ändert und versteht, dass diese Änderungen im Grunde für den Rest des Lebens gelten, dann hat man die Kilos im nächsten Jahr wieder auf den Rippen. Man muss sich darüber klar werden, dass Pizza, Chips, Burger oder was weiß ich, für den Rest des Lebens eher die Ausnahme sein und nicht mehr zur Regel werden dürfen (und nein, ich will jetzt nicht damit sagen, dass Übergewicht immer von zu viel Fast Food kommt. Das ist jetzt nur exemplarisch gemeint). Wie gesagt: es nutzt mir (und ich beziehe mich explizit auf mich, worum es mir geht) auch nix, wenn ich es diesen Monat schaffe nix zu kaufen und nächsten Monat dafür doppelt so viel kaufe. So wie ein Kilo weniger diesen Monat und zwei Kilo mehr nächsten Monat mich langfristig nicht dahin bringen, wo ich hin will.

Entsprechend ist für mich das Aufbrauchen nicht das Ziel. Das nicht immer wieder Vollstellen, nicht immer wieder Nachgeben und zwar nicht nur heute, oder morgen, sondern auch nächstes und übernächstes Jahr, das ist mein Ziel.

[majesticlily]

Also ich weiß jetzt auch schon, dass ich nächstes Jahr hier dabei bleibe...

[Katschu]

Ich kann dieses Phänomen auch bestätigen. wenn man nix kauft, ist das leicht und ist entspannend. Wenn man aber dann Sachen braucht weil sie wirklich leer sind und kauft diese dann auch, dann passiert es auf mal schnell, dass man mehr kauft oder bestellt.
Trotzdem gibt es auch Sachen die einfach nur Spaß machen, z.B. Adventskalender. Ich möchte sowas einfach genießen und mich darüber freuen. Ich gehe ja arbeiten, bin ein sehr sparsamer Mensch und gebe auch viel und gerne ab. Aber solche Freuden wie ein Adventskalender kaufe ich mir einfach und mache mir keine Gedanken ob ich den kaufen soll oder nicht.
Ich bin dieses Jahr speziell auf Kosmetik an einem guten Punkt für mich persönlich angekommen. Vorrätig habe ich Haarzeugs. Ansonsten ist kaum was mehrfach da und alles ist in Benutzung. Ich möchte auf meine Kosmetik nicht verzichten. Manche kommen auch mit einer Haarbürste, ner blauen Dose Nivea und Zahnpasta und Zahnbürste aus. Noch ne Seife und fertig. Das war in meiner Kindheit normal. Da gab es noch ne Flasche Schauma Shampoo für alle Familienmitglieder. Das habe ich alles so schon gehabt. Aber nun möchte ich meine Kosmetiksachen in dem Stil haben wie es jetzt ist. Mehr soll es aber auch nicht werden. Ich werde dieses Jahr noch reduzieren. Dann ist das fürs neue Jahr meine Wohlfühlmenge.

In einem 1 Personenhaushalt lässt sich Minimalismus vielleicht ganz gut umsetzen, aber in einem Haushalt mit mehreren Personen ist das schwieriger. Jeder will was anderes. Jeder hat andere Bedürfnisse. Da jedem gerecht zu werden ist ein Seiltanz. Bei mir in dem Haushalt funktioniert das jedenfalls nicht. Ich kann nur meine ganz persönlichen Sachen reduzieren.

[jasminbluete]

Also ich weiß jetzt auch schon, dass ich nächstes Jahr hier dabei bleibe...

Ich auch!

[Soapfuxx]

Es geht hier nicht um Minimalismus. Momentan geht grad alles ziemlich durcheinander und wird in einen Topf geworfen. Es geht um bewussten Konsum, um Verzichten und es geht um die Frage, was man braucht und was man will. Weihnachtskalender sind zum Beispiel klares Wollen

Sich zu beschränken und achtsam mit Ressourcen umgehen, kann man auch in einem Mehrpersonenhaushalt. Es hat doch jeder seine eigene Kosmetik und seine eigenen Klamotten, Taschen, Schuhe...

[majesticlily]

Bewusstes Verzichten und Fasten wird leider oft mit Minimalismus gleichgesetzt...vielleicht, weil sich Viele nicht vorstellen können, freiwillig auf etwas zu verzichten oder zu minimieren.

Ich führe ja seit 3 Jahren persönliche Listen. Hab grad mal bißchen gestöbert. Anfang 2017 hatte ich so einen riesigen Creme-Bunker, dass diese bei durchschnittlichem Verbrauch (50 ml für 3 Monate) unglaubliche 13 Jahre gereicht hätte...ich geh mich jetzt mal schämen...

Nein, mach ich nicht, bin stolz auf den Abbau und sage meiner persönlichen Selbsthilfegruppe hier danke!

[Katschu]

Ich bin da bei euch. Ich kenne auch den Unterscheid zwischen Minimalismus und bewußt verzichten und reduzieren. Ich mache das täglich bei Lebensmittel. aber Adventskalender kaufe ich mir auch nächstes Jahr. In einem Mehrpersonenhaushalt kann es gut sein, dass Klamotten, Taschen usw. ausgeliehen oder von anderen mitbenutzt werden. Ich jedenfalls kenne das schon immer so. Bin schon oft umgezogen und hatte unterschiedliche Wohnsituationen. Aber was teilen ist für mich normal.
Auf jedenn Fall finde ich diesen Tread hier sehr gut und bin auch nächstes Jahr wieder dabei.

[jasminbluete]

Wow, Lily! Mir war gar nicht bewusst, dass du früher so einen richtig vollen Bunker hattest. Echt toll, dass du das schon seit 3 Jahren durchziehst.

Ich hab mir letztens so gedacht: bräche morgen eine Zombie-Apokalypse aus und ich könnte die Wohnung für 5 Jahre nicht verlassen, dann hätte ich in 5 Jahren immernoch mehr als genug da. Ok, Kosmetik wäre nach einem Jahr weg, weil ich da keinen Bunker habe. Und dass ich irgendwie an Essen kommen müsste, ist auch klar. Ich meine jetzt zB. so Sachen wie Klamotten. Ist jetzt nicht so, dass ich Unmengen davon habe. Aber es gehen eben auch keine Unmengen davon kaputt. Vllt. mal eine kaputte Strumpfhose oder eine echt verschlissene Unterhose. Aber vermutlich hätte ich in 5 Jahren immernoch exakt gleich viel Möbel, Klamotten, Deko, Bettzeug, Handtücher, usw. und nichts davon wäre weniger oder total unbrauchbar und hässlich geworden. Ich wäre also trotz Zombie-Apokalypse immernoch total weit weg von "ich besitze wenig und lebe minimalistisch". Wenn ich das wollte, müsste ich schon ganz bewusst Dinge weggeben. Von allein werden ja 10 Vasen und 20 Übertöpfe auch in 10 Jahren nicht weniger. Von daher sehe ich für mich keinen direkten Zusammenhang zwischen Shoppingfasten und Minimalismus.

[NovemberBlau]

Ich dachte auch lange, ich wäre eine Minimalistin in Arbeit, im Entstehen - aber ich bin das gar nicht, es geht mir nicht darum, möglichst wenig zu haben.

Von daher finde ich auch, nur weil ich jetzt nichts kaufen möchte, um eben die Mechanismen dahinter besser zu verstehen, was das mit mir macht, welche Ängst aufkommen...bin ich noch lange keine Minimalistin. Klar, ich könnte eine werden aber das hat nichts mit dem shoppingfasten zu tun.

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Ich habe ja auch schon viel weggegeben früher und war dann immer ganz stolz auf mich. Habe andere damit glücklich gemacht, eine gute Tat sozusagen. Und dann habe ich mir was neues gekauft, weil ich hab ja nix mehr davon. Für mich war das also eher ein Kreislauf, eine Rechtfertigung, wieder konsumieren zu können.

[majesticlily]

Ich habe ja auch schon viel weggegeben früher und war dann immer ganz stolz auf mich. Habe andere damit glücklich gemacht, eine gute Tat sozusagen. Und dann habe ich mir was neues gekauft, weil ich hab ja nix mehr davon. Für mich war das also eher ein Kreislauf, eine Rechtfertigung, wieder konsumieren zu können.

Oh mann, so war's bei mir auch. Bloß, dass ich das Zuviel nicht weggegeben habe, sondern irgendwann bei ebay verkauft habe. Geld rein, dann konnte ich wieder bestellen, wieder verkauft...wenn ich heute darüber nachdenke, wird mir ganz anders. Mein Mann sagte damals auch oft, ich hätte einen an der Waffel...naja, recht hatte er schon.
Also ich war wirklich kaufsüchtig (allerdings nur Kosmetik). Das Bestellen war mein Glücksmoment, nicht das Besitzen. Wenn es dann zuviel wurde...verkaufen...und neu bestellen...

- - - automatisch zusammengeführter Beitrag - - -

Deswegen weiß ich auch diesen Thread hier so sehr zu schätzen!

[Soapfuxx]

Mädels, ich bin stolz auf Euch

[jasminbluete]

Da muss ich mich auch einreihen, denn genau dabei hab ich mich Anfang des Jahres ertappt, weshalb ich ja hier in den Thread gekommen bin. Ich habe genau deshalb keinen Bunker, weil ich früher weggegeben habe, was ich nicht mochte, brauchte, etc. Und schon war ja auch wieder Platz, der mit neuen hübschen Dingen gefüllt werden konnte. Ein ewiger Kreislauf, der eigtl. nur Geld verbraucht hat. Ich selbst hab ja außer dem Kaufhoch, das Lily gerade genannt hat, gar nichts von vielen Sachen gehabt.

[hamster]

Ich bin zufrieden mit meinem Kaufverhalten im September.
Bei Kosmetik bin ich im dm/Rossmann etc. immer noch kauffrei. (und ich war auch oft in Versuchung - vermutlich mit der gleichen Deocreme, Soapy?)

Gekauft habe ich ein Parfum-Remake als ich einen Einkaufsausflug nach Holland gemacht habe (um rd. 15 kg Kaffee aus dem Angebot für 3 Haushalte zu kaufen ). Natürlich habe ich noch genug Parfums. Aber ich bin auch nicht eskaliert, weil die ja noch ganz viele andere günstige Remakes hatten, sondern hab nur eines gekauft.

Ich habe mir Sneakers gekauft, die wirklich eine Belohnung waren. Aber ich habe immer noch keine neuen Klamotten gekauft. Im Gegenteil, ich überlege, ob ich nicht die guten Jeans am Bund vom Schneider enger nähen lasse. Die sitzen ansonsten jetzt wieder richtig gut
Der Essensvergleich ist für mich so passend: fast 2 Jahre habe ich wieder zuviel gegessen, weil vor lauter Stress es ja soooo tröstend und gemütlich ist, noch ein bißchen zu naschen. Aber jeden Tag eine halbe Tafel Schokolade oder Tüte Gummibärchen oder eine Packung Eis, machen insgesamt nicht glücklich. Im Gegenteil, wenn man davon immer dicker wird, die Klamotten nicht passen usw.
Und jetzt reicht es mir, nur 2 Eßlöffel Eis zu essen oder eine Handvoll Mandeln. Da fühle ich keinen Verzicht und aber auch keine Reue. Vielmehr bin ich ein bißchen Stolz, dass ich dieses Belohnungsessensding durchbrochen habe .

[jasminbluete]

Toll Hamster! Also gerade bei Ernährung finde ich das immer bemerkenswert, wenn man es da schafft, alte Muster zu durchbrechen. Kosmetik könnte man theoretisch ja einfach komplett sein lassen. Man stürbe zumindest nicht daran, gar nichts zu benutzen. Klar, Hauterkrankungen könnten schlimmer werden, sogar richtig belastend und unangenehm, aber primär tödlich sind sie nicht. Aber essen muss man ja. Ohne geht's nicht. Und da muss man sich jeden Tag aufs Neue damit auseinander setzen und kann nicht einfach sagen: das Thema blende ich jetzt mal einen Monat aus.
Find ich super, dass du das mitangepackt hast!

[Kira10]

Hallo Leute, ich wollte hier keinen run auslösen. Aber ich wollte halt auch mal meine Sicht darstellen.
Es ist ja auch nicht so, dass ich nicht an meinen gesetzten Zielen festhalte und zu vielen bewußt nein sage, (ehrlich ich hab im diesem Jahr schon sehr oft nein gesagt zu Sachen, die ich gerne haben würde aber nicht unbedingt brauchen, da zigfach im Bunker).
Aber wenn mal noch Ausrutscher da sind, ich Sachen gekauft habe, die jetzt nicht nötig gewesen wären, will ich mich auch nicht ärgern, sondern das Produkt genießen.

Vielmehr ist es doch einfach so, dass ich hier auch mal schreiben darf, das ich schwach geworden bin. Ich würde für meine Begriffe nicht ehrlich sein, wenn ich es Euch verschweigen würde, dass ich mir was "gegönnt" hab und auch noch Spaß daran hab.

Für mich ist es momentan ein schwieriger Prozess, da ich eigentlich ein sparsamer Mensch bin, deshalb will ich ja auch lernen, wie ich das überwindeten kann. Mein Thema ist halt einfach, die Vorräte (Pflege, Kosmetik) zu sichten und auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren. Das muss ich aber bewusst hier lernen und ich bin auch bereit dazu.
Der Tipp die "Ecken" zu verweisen war gut für mich. War letztens in der Stadt und hatte noch etwas Zeit und wollte zum DM. Das hab ich aber dann bewußt nicht gemacht, weil ich sicher wieder irgendwa gekauft hätte. Aller Anfang ist halt schwer.