Shoppingfasten 2019/2020/2021/2022/2023 - Brauchen statt Wollen

[jasminbluete]

Ah, warst bei Rewe, gell?

Gehört nur am Rande hierher, aber ich muss gerade sehr auf die Preise gucken (die Pflege meiner Mutter kostet mich leider nicht nur Kraft und Nerven, sondern auch viel Geld) bzw. in der Hinsicht war ich schon immer ein Sparheimer, weil es mir total Spaß macht, das günstigste Angebot zu finden.

Was mir aufgefallen ist: zum ersten Mal sind Markenartikel im Angebot teilweise günstiger als die günstigste Eigenmarke. Vorher war es immer so, dass Marken im Angebot immernoch etwas teurer waren als bspw. das gleiche Produkt von Ja! oder eben anderen Eigenmarken von Penny, Lidl und Co. Preislich schenken sich die Eigenmarken oft kaum was. Eine Packung Spaghetti kostet im der günstigsten Version überall gleich viel. Oder aber auf das Kilo/den Liter umgerechnet war das Markenprodukt dann doch auch noch im Angebot teurer, eben weil es weniger Inhalt hat. Da konnte man sich früher immer drauf verlassen, dass man mit den Eigenmarken am günstigsten fährt.

Ein Bsp.:
Ja! Streichbutter 250g kosten 1,99€.
Diese Woche im Angebot: Arla Kaergarden Streichbutter 250g im Angebot für 1,89€. Wenn man den extra Vorteilcoupon in der App nutzt, sogar nur 1,69€

Sorry, für OT. Aber jetzt ist Vergleichen echt noch schwieriger geworden, weil die Eigenmarken eben nicht mehr automatisch immer am günstigsten sind.

[morgua]

Fand den OT gar nicht so unpassend.

[Rosenfee]

Jasmin bin auch mal kurz OT, weil du schreibst das die Pflege deiner Mutter auch Geld kostet.
Hast du eine Pflegestufe für sie beantragt?

[jasminbluete]

Jasmin bin auch mal kurz OT, weil du schreibst das die Pflege deiner Mutter auch Geld kostet.
Hast du eine Pflegestufe für sie beantragt?

Oh, fang mir bloß nicht damit an! Ich kenne viele, die mich vorab gewarnt haben, dass man zig Mal Einspruch einlegen muss, bis man die Stufe bekommt, die einem auch zusteht. Hab das bei so vielen anderen gesehen, aber man denkt ja immer, bei einem selbst wird das schon laufen. Jo, hab jetzt zum zweiten Mal Einspruch eingelegt. Momentan ist sie Stufe 1. Meine Mama ist mMn aber eigtl. schon in Stufe 3. Wie fast alle Demenzkranken, weist sie das vehement von sich und kann aufgrund ihrer Erkrankung auch gar nicht mehr checken, dass sie kaum mehr was checkt, denkt also, dass sie noch alles checkt, weil sie ja andauernd vergisst, dass sie alles vergisst Sie ist in dem Zwischenstadium, in dem man noch sehr eloquent alles Mögliche erzählen kann, nur dass es null stimmt, was sie da zusammen faselt. Das weiß man aber nur, wenn man auch weiß, wovon sie erzählt und dass es nicht stimmen kann. Für Außenstehende klingt es völlig logisch und normal (bspw. sagt sie, dass letzte Woche Karin, ihre Schulfreundin aus der Nähe von Pforzheim zu Besuch bei uns war. In Wirklichkeit war aber Greta, meine Nichte da, deren Mutter auch Karin heißt und die auch aus Pforzheim kommt. Und zwar vor 6 Wochen und nicht vor ein paar Tagen)

[jasminbluete]

Wegen des Geldes. Meine Mutter verursacht extrem viel indirekte Kosten. Heizung volle Pulle andrehen und nicht wieder abdrehen. Wasser laufen lassen und es nicht merken. Elektroheizer stundenlang im Bad laufen lassen, usw Vieles geht durch falsche Benutzung kaputt. Neulich hat sie den Wasserkocher auf die heiße Herdplatte gestellt. Schon zum zweiten Mal. Ein Glück ist das Ceranfeld dabei nicht durch das geschmolzene Plastik kaputt gegangen oder gleich die Küche noch mit abgebrannt, aber natürlich muss ich jedesmal neue Wasserkocher kaufen. Das kann man für alles durchexerzieren. 3 Rollen Zewa am Tag, weil sie es nicht merkt, dass sie 100x hin geht. Monatsfahrkarte schon 3x weggeschmissen, weil sie nicht mehr wusste, dass das eine Fahrkarte ist. 1000€ Telefonkosten im Monat produziert (bevor ich gekommen bin), weil sie keine Tel.nr. mehr wusste und auch vergisst, dass sie schon 10x bei ihrer Bekannten heute angerufen hat. Hat jedesmal bei der Auskunft angerufen und sich verbinden lassen und das eben zig Mal am Tag, usw. Das zahlt dir alles niemand zurück. Ich hab sperren lassen, was zu sperren geht, hab die Vorsorgevollmacht und verstecke alles, was nur geht, hab vieles mit Kindersicherungen versehen (Herd, etc.), usw. Aber man kann sie nur bedingt davon abhalten, 100x am Tag Quatsch zu treiben, insb. da sie demenztypisch extrem agressiv, bis hin zu gewalttätig geworden ist, wenn ihr was nicht passt und/oder sie in einem Moment der Klarheit kapiert, was mit ihr los ist. Ich will ihr Sachen nicht wegnehmen oder verbieten, muss es aber, und dann ist halt der Teufel los.

[majesticlily]

Oh je, Jasminblüte, das hört sich nicht gut an. Wünsche dir viel Kraft bei der weiteren Pflege, ich ziehe den Hut vor pflegenden Angehörigen!

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Ich hatte meine Mutter auch vor Jahren gepflegt (Schlaganfall, 150kg schwer), habe es dann aber irgendwann körperlich nicht mehr geschafft. Wir haben sie dann schweren Herzens ins Pflegeheim gegeben.

[Rosenfee]

Also ich habe bei meinen Eltern gleich die richtige Stufe bekommen.
Also das was ich auch für richtig hielt.
Wichtig sind grade bei Demenzkranken Neurologische Gutachten machen źu lassen und Fotos machen und auch einreichen wie das mit dem Wasserkocher auf der Herdplatte.
Oder Alles wo ein Aussenstehender erkennen kann,das es Blödsinn ist.
Ebenso wäre es gut ein Entmündigungsverfahren anzustreben denn dann ist sie für bestimmte Kosten nicht mehr haftbar zu machen.
Ich weiss das Alles ist sehr zermürbend.
Ich kenne das.
Da nicht auszurasten auch wenn man weiss die Person kann nichts dafür ist oft sehr schwer.
Was viele nämlich gerne vergessen auch pflegende Angehörige sind nur normale Menschen mit Nerven.

[jasminbluete]

Die Gutachten sind schon alle zig Mal eingereicht worden von mir. Sie ist seit 1/2 Jahr auf der höchsten Dosis Rivastigmin. Neurologe (Koriphäe aus dem Pfalzklinikum mit Schwerpunkt Demenz, der nun hier praktiziert), mehrere MRT vom Radiologen, usw. Es ist zum Haare raufen, weil sie sich eben zB. noch selbst anziehen kann und selbst duschen und so. Und das zählt eben noch als selbständig (bis 2017 ging es nach Zeitaufwand, jetzt ja nach Selbstständigkeit). Dass sie aber monatelang keine frische Unterhose anziehen würde, wenn ich sie nicht täglich daran erinnere, überhaupt nie duschen würde und dann mit Bodylotion abwaschen, statt mit DG, usw. wird halt nicht als unselbständig genug angesehen. Vor 2017 wäre das kein Problem gewesen. Da hätte ich nur ein Pflegetagebuch vorlegen müssen, da hätte man sofort gesehen, was mich das Zeit kostet.
Im Grunde muss sie erst noch dementer werden und nicht mehr selbständig essen können und nicht mehr sich selbstständig anziehen können, für eine höhere Pflegestufe.

Es ist ein ganz blöder Schwebezustand, indem sie sich gerade befindet. Sie ist nicht krank genug, um Geld zu bekommen, aber halt auch nicht gesund genug, um allein zurecht zu kommen.

[morgua]

Noch mehr OT. Mir hat damals bei meiner Mutter die Verbraucherzentrale sehr geholfen. Alles zum Thema Pflege läuft da kostenfrei.
Hier der Link für RLP.
https://www.verbraucherzentrale-rlp....content=Pflege

Gibt es für alle Bundesländer, ist jedoch nicht in jedem BL kostenfrei.

[jasminbluete]

Morgua, danke! Da frag ich vllt. auch mal an. Ich hab rechtliche und ärztliche Unterstützung durch befreundete Ärzte und Anwälte, aber je mehr Infos, desto besser. Manchmal gibt's Tricks und Kniffe, von denen man erst viel zu spät hört, selbst wenn man in der Materie drin ist.

Das "Problem" ist in meinem Fall, dass meine Mutter eine der ganz wenigen Glücklichen mit einer langsamen Form der Demenz ist. Sie spricht auch sehr gut auf Rivastigmin an. Das ist ja auch leider so eine Top oder Flop Sache.

Für meine Mama ist das super! Im besten Fall wird sie sogar noch sehr viele Jahre, genau im diesem Zustand bleiben. Für mich ist das aber der Horror, dass sie genau an dem Punkt bleiben wird. Wo sie nicht selig einfach alles vergisst und gar nicht mehr weiß, was mit ihr los ist. Wo es aber auch kein Zurück zur Normalität mehr gibt. Stattdessen bleibt sie so semi-selbstständig, in dem vollen Bewusstsein, dass etwas nicht stimmt und gleichzeitig der vollen Überzeugung, dass alles in Ordnung ist. Wie so ein vierjähriges Kind, das ein bisschen was kann, es aber noch nicht richtig kann und das auf genau diesen Zustand immer super gefrustet reagiert.

[gonzo]

Diese Hilflosigkeit ist auch so schlimm für einen selbst, wünsche euch viel Kraft und Energie, für die schwere Zeit

Da fällt es mir dann heute leicht nicht doch noch in GSW Wahn zu verfallen und bin einfach dankbar dass es uns in der Familie gesundheitlich gut geht

[jasminbluete]

Gonzo, so ist es. Wie Rosenfee auch sagt, kostet das viel Kraft. Gar nichtmal so sehr körperliche, es ist mental zermürbend und man muss aufpassen, dass man nicht den Respekt voreinander verliert.

Deshalb lese ich hier auch wieder ein bisschen mit. Natürlich verführen solche Ausnahmezustände dazu, zwischen zwei Extremen zu schwanken. Mal hab ich monatelang null Bock, irgendwas zu kaufen, weil einem Konsum im Angesicht all der Umstände -erst Covid, dann Suizid meines Bruders, dann die Demenz meiner Mutter, jetzt auch noch Krieg, Inflation, etc. - wirklich nur noch nichtig und albern vorkommt. Und dann das andere Extrem: ich darf mir was gönnen, weil ich so hart arbeite und mir das verdient habe, usw.

Auch ein Grund, warum ich mich entschieden habe, Medis zu nehmen. Das Schwanken zwischen Extremen ist bei Neurodivergenten in der Regel durch die Dopamindysregulation sowieso schon super krass und macht jeden Aspekt des Lebens dadurch nicht einfacher: Beruf, Finanzen, zwischenmenschliche Beziehungen.m, Ernährung, Sex,... Es hat auf alles Auswirkungen. Meist befindet man sich entweder auf der Hypo oder der Hyper Seite. Immer in einem der Extreme. Nie in der Mitte.

Ich bin immer ganz gut so mit klar gekommen. Zugegebenermaßen oft auch mal eher schlecht als recht, vor allem bevor ich von meiner Neurodivergenz wusste. Mir war das gar nicht bewusst. Ich hab das immer für Charaktereigenschaften von mir gehalten. Aber jetzt geht's echt nicht mehr ohne und es ist schon erstaunlich, wie viel besser es mir geht und wie ich zum ersten Mal erlebe, wie die Welt durch die Augen Neurotypischer aussehen muss. Sehr viel einfacher!

[Lilli-Marie]

Puh, das ist wirklich anstrengend und bestimmt sehr heftig für dich.
Ich habe mal für einige Monate in einem Pflegeheim für Demenzkranke gearbeitet und kenne daher durchaus verschiedene Ausprägungen der Krankheit.
Leider kann ich dir keine Tipps geben. Aber alles zu dokumentieren (Fotos, Videos,...) ist sicher nicht verkehrt.
Ab einem gewissen Punkt ist die Pflege daheim eigentlich auch nicht mehr zu schaffen. Allerdings ist es für den Fall, dass du irgendwann einen Platz in einem guten Pflegeheim suchst, natürlich umso wichtiger, dass die pflegestufe passt.

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Das Thema Pflege ist übrigens wirklich spannend. Gibt es dazu schon einen eigenen thread im plauderbereich? Sonst können wir gerne mal einen eröffnen. Mich beschäftigt gerade eher das Thema Kurzzeitpflege, aber das andere kommt sicher irgendwann...

[morgua]

Das stimmt. Bei Demenz kann die Pflege irgendwann zu Hause nicht mehr geleistet werden. Denn das geht auch zunehmend an die Substanz der Pflegeperson.
Ich wüsste jetzt nicht, dass es einen Thread zu dem Thema gibt.

[Soapfuxx]

Jasmin, komm mal her Ich habe meine Mama an Alzheimer verloren, innerhalb von vier Jahren von der Diagnose bis zum bitteren Ende nach einem Turbo-Verfall

[jasminbluete]

Einmal ein "ach menno" an uns alle in die Runde!

Es ist schon erstaunlich. Demenz kommt so häufig vor und doch ist es irgendwie eine unsichtbare Krankheit. Klar hört man mal: oh, die Frau X oder der Herr Y ist jetzt im Heim. Aber irgendwie sieht man die Erkrankung nie so wirklich. Sie findet hinter verschlossenen Türen statt und wenn es einen dann selbst betrifft, steht man da wie der Ochs vorm Berg.

Soapy: also, irgendwie hab ich mir meine 40er anders vorgestellt. Erst mein Vater vor über 8 Jahren, dann mein Bruder vor über 2 Jahren, jetzt das mit meiner Mutter... Von dem Mist, in dem wir alle seit 3 Jahren stecken und der kein Ende zu nehmen scheint, mal ganz zu schweigen. Ich glaub, uns ist noch gar nicht bewusst, was diese Zeit mit uns noch anrichten wird. Das wird alles erst sehr viel später kommen und vermutlich als eine äußerst dunkle Zeit in die Geschichtsbücher eingehen. Ich bin für ein paar Gratisstunden auf der Therapiecouch für alle, wenn der Mist irgendwann mal vorbei ist.

Meine Mutter hat zwei Formen der Demenz. Die klassische Alzheimer und noch eine Form, die durch zu hohe Cholesterinwerte ausgelöst wird. Man bekommt dann die übliche Arterienverkalkung, aber im Gehirn. Die feinen Ästchen verkalken, sterben dann ab, dann stirbt der Teil des Gehirns ab und was einmal weg ist, bleibt für immer verloren.

Interessanterweise ist die Alzheimer nicht so stark ausgeprägt, weshalb sie sich auch so gut hält, seit ihr Cholesterinwert gut eingestellt ist. Es fing mit dem Tod meines Bruders damals an, dann ging das über ein Jahr, dass sie es null einsehen wollte und sich quer gestellt hat und seit knapp einem Jahr bin ich jetzt bei ihr. Es ist halt alles liegengeblieben. Jegliche Art von Arzttermin, Zahnarzt, Augenarzt, usw. Impfungen fehlten, Perso war abgelaufen, Rechnungen nicht bezahlt... Ich hab 1/2 Jahr gebraucht, um das alles überhaupt rauszufinden und wieder halbwegs auf aktuellen Stand zu bringen. Dazu noch der ganze Behördenkram, das von Arzt zu Arzt Gerenne... Jetzt erst läuft das Meiste wieder so wie es soll.

Es ist also in der Tat ungewöhnlich und selten, dass jemand nach denn ersten Symptomen vor 2 1/2 Jahren jetzt noch so "gut" dasteht. Und genau das ist mein Dilemma in Bezug auf das Pflegegeld. Gerade sitzt das Geld auch bei Staat und Co. nicht so locker. Nicht, dass es das jemals getan hätte, aber jetzt ist's noch krasser. Man scheint zu denken "die Tochter ist ja da und so schlimm ist der Fall ihrer Mutter nicht, da gibt's krassere Pflegefälle". Natürlich gibt's die, das macht den Fall meiner Mutter aber nicht harmlos, bloß weil ich die Situation gut im Griff habe und deshalb noch nie was richtig Krasses passiert ist

[Rosenfee]

Ja die haben die Zügel straffer gezogen und ich frage mich oft wer da die Punkte angibt nach welchem Kriterien das läuft.
Ein Demenzkranker ist genau so Pflegbedürftig wie ein Mensch mit einem Schlaganfall,nur ist das eben immer noch anerkannter als die Demenz.
Wie du es beschrieben hast, ein 4 Jähriges Kind ist in manchen Dingen zwar schon recht selbstständig, aber eben nicht so weit, das es alleine leben und für sich sorgen könnte ,es braucht viel Unterstützung und so ist es grade bei deiner Mutter,nur wird das von den Leuten die beim MDK sitzen oder MD wie es ja jetzt heisst nicht anerkannt.

[Schlappohr]

jasminbluete, ich wünsch dir viel Kraft in dieser so schwierigen Situation. Du hast geschrieben, dass du dir deine 40er anders vorgestellt hast, das kann ich sehr gut verstehen. Da kämpft man sich durch Schule, Ausbildung, Studium, kämpft sich im Job voran, irgendwann ist man auf einem guten Level - und dann kommt solch ein Schlag und man wird kalt erwischt. In dieser Situation gibt es auch keine Gebrauchsanweisung, man steht dann erstmal ziemlich alleine da und viele verstehen gar nicht, wo das Problem liegt, weil es ja die Pflege gibt. Das ist einfach daher gesagt, aber es ist eben nicht einfach und für die Person, die das alles organisieren soll, eine immense Belastung.

[Katschu]

Jasmin ich wünsche dir und deiner Mutter auch alles Gute.
Bist du zu ihr in Ihre Wohnung gezogen?

[jasminbluete]

Schlappohr, genau. Was unabhängig von der Pflege alles an einem hängen bleibt, ist echt enorm. Es ist, als ob man noch ein zweites Leben mitführen würde. Bzw. so ist es ja auch. Gerade sitze ich der Steuererklärung meiner Mutter von 2020

Katchu, ja. Ich bin zu ihr gezogen.

Und lieben Dank an alle für die das Mitgefühl!

Was ich eigtl. sagen wollte, um zum Threadthema zurück zu kommen. Wenn ich sparen muss, tendiere ich immer dazu, das Shoppen in den Lebensmittelbereich zu verlagern. Eigtl. ist das für mich der schlimmste Bereich, den hier hab ich ja die Rechtfertigung, dass man ja essen muss und es soll doch auch schmecken und man möchte das Essen doch auch genießen, usw.

Also im Grunde die selben "Ausreden" die ich auch in anderen Bereichen gern geltend mache. Das eine Serum mehr macht doch nix, ich will mich doch auch verwöhnen, es muss ja auch zu mir passen und meiner Haut schmecken.... Jo, ist das Gleiche in grün, bloß dass ich es mir bei Lebensmitteln noch viel schlimmer schönrede, weil man Essen ja wirklich braucht (theoretisch braucht man Kosmetik nicht. Zumindest nicht zum Überleben).

Nicht falsch verstehen. Es geht mir nicht darum, dass ich mir eine Flasche Coca Cola oder eine Packung Duplo um jeden Preis verkneifen will. Mache ich auch nicht. Es geht mir um den Impuls, der mich dann auch bei Lebensmitteln mehr kaufen lässt, als ich eigtl. brauche. Und ähnlich wie bei zuviel geöffneter Kosmetik gehe ich dann auch verschwenderischer mit Allem um. Einerseits, weil man durch den Überfluss gar keinen Grund hat, sparsam damit umzugehen und andererseits, weil ich immer Angst habe, es könnte ja was verkommen, also schnell weg damit. Das führt dann natürlich dazu, dass ich mehr esse, als ich brauche, Hauptsache es muss nichts von dem ganzen frische Zeug weggeworfen werden.

Das führt zu dem Paradoxon, dass ich einerseits das Gefühl habe, voll was gespart zu haben, weil die Duplo ja im Angebot waren, andererseits gehe ich dann aber verschwenderisch damit um. Sind 3 Packungen Duplo da, dann esse ich die auch. Und zwar nicht innerhalb von 3 Wochen, sondern innerhalb von 3 Tagen. Hätte ich sie erst gar nicht gekauft oder nur eine Packung, wäre ich aber auch zufrieden gewesen und hätte sie mir besser eingeteilt und mir auch noch erspart, mich an Schokolade zu überfressen.

[Katschu]

Jasmin das ist schon ein großer Schritt gewesen umzuziehen. Hut ab.
Bei uns in der Familie ist ja mein Vater auch ein Pflegefall und meine Mutter und vor allem mein Bruder haben dafür ihr Leben geopfert. Ich wohne weiter weg und meine Schwester ist selbst nicht gesund. Deshalb kann ich mir vorstellen was gerade bei dir abläuft.
Ja bei mir ist momentan auch der Fokus auf Lebensmittel gelegt was das finanzielle betrifft. Klar auch Tanken, Heizöl und nur das Nötigste. ich habe aktuell für die schönen Dinge kein Geld. Ich möchte auch meine Söhne unterstützen wo es nur geht. Auch da brennt es an allen Ecken und Kanten im finanziellen Bereich.
Ich versuche aber gerade jetzt das zu genießen was ich habe. Ob im Bereich Kosmetik oder gerade das schöne Wetter oder meine Tomaten die noch reifen. Ich versuche momentan alles, wirklich die kleinste Kleinigkeit zu genießen.
Gesundheitlich ist ja bei mir auch nicht gerade rosig und drauf um so mehr. Alles was auch nur ein bisschen positiv ist, versuche ich umso mehr zu genießen.
Manchmal muss man gar nix kaufen und sich nur freuen wenn der Tag im allgemeinen gut verläuft.

[rosenresli1960]

Oh jasminblüte, du hast meinen vollsten Respekt.
Ich habe leider auch Erfahrung mit der Pflege von Angehörigen.
Ich weiß, es redet sich leicht, aaaaber verliere diiiich nicht. Trau dich um Hilfe zu bitten und auch zu verlangen.
Wende dich an alle stellen und Beratungen, die du ausfindig machen kannst.
Ich drück dich mal.
Lg rosenresli

[morgua]

Das was du über Lebensmittel schreibst, kenne ich auch.
Die brauche ich, aber das mein Vorratsschrank ein wenig zu voll ist und die Schokolade, die ich eigentlich für die nächsten Wochen gekauft habe, plötzlich dann doch leer ist, genau so ist das bei mir. Und am Ende des Tages habe ich nicht zu viel geshoppt, sondern zu viel gegessen. Damit kann man sich ja auch belohnen. Nur ist es viel schwieriger, die Kilos wieder loszuwerden, als dann doch die zwei Paar Schuhe, die der Impulskauf waren, wieder zurück zu schicken, da dann doch die Vernunft einsetzt. Ich hoffen, es ist zu verstehen was ich meine.

[Patsilein]

Von mir auch alles Gute für dich und deine Mama, Jasminblüte. Das ist echt nicht schön zu lesen, was bei dir los ist.

Das was hier über Lebensmittel geschrieben wurde, kenn ich von mir leider auch. Als ich für ein paar Monate einen No-Buy eingelegt hatte, hat sich mein Konsum auf den Lebensmittelbereich verlagert. Eigentlich geh ich ungern Lebensmittel einkaufen, aber zu der Zeit hab ich es dann total genossen, durch den Supermarkt zu schlendern und zu gucken, was es alles gibt und was ich mal probieren könnte. Ich hab dann auch mehr gekauft, als wir eigentlich brauchen und dadurch haben wir natürlich auch mehr gegessen, weil die Sachen sonst teilweise schlecht geworden wären. Im Nachhinein betrachtet sehr dumm und manchmal hab ich mich dann auch dafür geschämt, so im Überfluss zu leben.

Aber auch aus der Sache hab ich was gelernt und kaufe seitdem auch wieder viel bewusster Lebensmittel ein.

Gestern hätte ich irgendwie wieder Lust gehabt, online zu shoppen. Zu Sport konnte ich mich nicht aufraffen, weil ich mich irgendwie angeschlagen gefühlt hab und durch das ganze Rumliegen gestern war ich dann wieder mal unzufrieden. Hab dann zwar wieder kurz rum gestöbert, aber nach ein paar Minuten war der Drang dann zum Glück wieder weg.

[Rosenfee]

Ich habe mal einen Thread eröffnet


Austauschthread für pflegende Angehörige

[Soapfuxx]

Rosenfee, ich hab schon mitgelesen und habe absolute Hochachtung Die rege Beteiligung zeigt, wie wichtig der Thread ist.

[Rosenfee]

Freut mich wenn er ankommt.
Und ich wollte auch hier den Rahmen nicht sprengen weil es ja doch ein sehr komplexes Thema ist.

[Schlappohr]

Ich habe mal einen Thread eröffnet


Austauschthread für pflegende Angehörige

Danke dafür.


Ich habe noch einen Tipp für alle, die wegen des Shoppingdrangs mit sich kämpfen. Sucht euch ne Ecke, die dringend mal geordnet werden muss, das habe ich gerade gemacht. Man räumt auf, sortiert aus und verausgabt sich dabei auch (die Sachen, die ich aussortiert habe, musste ich vom Dachgeschoss in den Keller schleppen, jetzt bin ich erstmal zufrieden und habe mich von einem unguten Gefühl, etwas kaufen zu müssen (Schuhe für den Herbst) verabschieden können. Ich habe mehrere Kartons mit noch nicht getragenen Schuhen gefunden. Teilweise auch Sandalen/Sommerschuhe - ja jetzt ist es zu spät sie zu tragen. Über so etwas ärgere ich mich sehr, weil ich die Schuhe in Zeiten angeschafft habe, in denen ich dem Kaufrausch erlegen war. Ich finde wirklich immer wieder etwas, was mich den Kopf über mich selbst schütteln lässt.

[Rosenfee]

Ja, ich habe auch mal angefangen meinen Kleiderschrank im Schlafzimmer auszumisten und auszuwischen bei der Gelegenheit.
Habe heute einige Tüten zum Altcontainer gebracht.
Da sind mir auch einige Sachen in die Hände gefallen, von denen ich total vergessen hatte, das ich sie habe.
Da habe ich innerlich auch über mich den Kopf geschüttelt.

[Lilli-Marie]

Ich habe am Wochenende mal notiert, was ich in dem letzten 12 Monaten alleine für Kosmetik /Körperpflege so ausgegeben habe und war etwas fassungslos.
Irgendwie hat das in mir endgültig einen Schalter umgelegt - es geht so nicht weiter.
Es ist ja nicht so, dass ich durch zig höherpreisigere Seren, Cremes etc. plötzlich perfekte Haut hatte. Ich mache gerade einen Plan, wie ich künftig weitermachen möchte. Vermutlich fange ich damit an, dass ich als Wirkstoff nur noch Tretinoin verwende + Creme (abends) und morgens ein Feuchtigkeitsserum + Sonnencreme.
Alles andere kann ich ggf. immer noch ergänzen, falls ich doch merke, es fehlt. Und es wird keinen bunker mehr geben. Ein Ersatzprodukt wird gekauft, wenn das derzeit in Gebrauch befindliche Produkt noch ca. halbvoll bzw. fast leer ist. Und es dürfen max. 2 Nachtcremes gleichzeitig im Gebrauch sein.
So zumindest die Idee.

Das mit dem aufräumen und ausmisten ist eine gute Idee! Das hatte ich bereits vor einiger Zeit mit Kleidung gemacht (ähnlich wie von Marie Kondo?) und habe inzwischen nur noch überschaubar viel Kleidung im Schrank, die ich aber wirklich gerne trage.

[Rosenfee]

Ja bei der Kosmetik habe ich auch mal einen Rundumschlag gemacht und genaustens geschaut, was brauche ich wirklich und was bewirkt auch was.
Einiges habe ich dann auch nur noch aufgebraucht bzw.schon aufgebraucht und werde es auch nicht mehr nachkaufen.
Was meine Haut und meine Haare brauchen habe ich inzwischen herausgefunden und das benutze ich auch weiter und werde es mir nachkaufen,aber keinen unnötigen Firlefanz mehr.

[Patsilein]

Die Summen, die ich für Klamotten und Kosmetik und dergleichen ausgegeben hab, haben mir auch die Augen geöffnet. In den letzten 2 Jahren hat sich das zum Glück schon sehr verbessert, aber es ist immer noch Luft nach oben. Dieses Jahr hatte ich vereinzelt wieder Monate, in denen es wieder etwas mehr eskaliert ist. Das passiert bei mir immer so phasenweise. Mal kauf ich absolut gar nichts und mal hab ich wieder mehr das Bedürfnis, mich "belohnen" zu müssen.
Mein Ziel ist auf jeden Fall, das Budget noch besser im Auge zu behalten und weniger auszugeben. Zumal man mittlerweile eh mehr Ausgaben für andere Dinge hat. Diesen Monat klappts richtig super und ich hab mir nichts gekauft bisher. Bis auf meinen Adventskalender, aber der war kalkuliert. Auf den warte ich schon seit Monaten. Da ist auch nur essbares drin und füllt garantiert keinen Kosmetik-Bunker

[morgua]

Ich habe Badeöl nachgekauft, weil die letzte Flasche leer war. Und da meine Mascara jetzt 6 Monate in Gebrauch ist, hab ich eine neue gekauft. Und eine warme Hose habe ich mir bestellt.

[gonzo]

Ich halte mich noch wacker, werde aber das TAG von E.Grant bestellen und ich hab bei Aldi einen Kassettenrekorder gekauft, meiner ist schon seit Februar kaputt und ich habe es nicht geschafft mit dem digitalisieren meiner Kassetten voran zukommen

[morgua]

Echt? Bei Aldi gab es einen Kassettenrekorder? Ich habe mir letztes Jahr einen bei Amazon gekauft. Meine Drei Fragezeichen-Kassetten sind mir heilig.

[gonzo]

Ja, Aldi Süd hatte den wohl letzte Woche im Prospekt und einen paar waren diese Woche noch da, Kassette+DVD 39,99€ und ich liebe auch noch die ??? und ich hab noch einige Meditationskassetten

[Lilli-Marie]

Ich habe gerade mal überlegt, ob und was ich demnächst nachkaufen muss und denke, dass ich im November trotz Black friday einen No Buy-Monat einlegen kann...
- mein Garnier Waschgel scheint es nicht mehr zu geben, sonst hätte ich es noch bei Am... nachbestellt. Also brauche ich in Ruhe mein Öl und eine Waschcreme auf und hoffe, dann irgendwann Ersatz für das garnier Waschgel zu finden.
- Azelainsäure (colibri) ist bald leer, wird erst mal nicht ersetzt. Ich habe gerade die Retirides mit 0,05 % begonnen und werde sie langsam zum dermatica 0,025 Tretinoin einschleichen. Das reicht neben Vitamin C (auch colibri) erst mal an Wirkstoffen.

Heute habe ich einiges an Vollgrößen aufgebraucht, u.a. ein Bodygel von dm (ich schaffe es selten, etwas für den Körper mal aufzubrauchen ).
Ehrlich gesagt freue ich mich auf einen Sparmonat, da ich mir gerade zwei Muttermilch - Schmuckstücke für meine Kinder bestellt habe, die relativ kostspielig sind. Das zählt sicher nicht zu "unbedingt brauchen", aber das ist so einen Herzenssache, auf die ich seit 2 Jahren gewartet habe (Warteliste).

[jasminbluete]

Ich hole den Thread mal wieder ein bisschen nach oben, jetzt wo es in Richtung Black Friday Angebote geht.

Wie geht's euch No Buyern denn? Alles gut?

[morgua]

Ich habe es tatsächlich geschafft, deutlich weniger zu kaufen.
Heute habe ich mir Schuhe bestellt, aber eventuell storniere ich wieder.
Ich habe auch eine teure Anschaffung getätigt. Aber das war schon länger geplant.
Besser geworden sind meine Spontan-Käufe. Mache ich so gut wie nicht mehr.

[majesticlily]

Ich hatte zur GSW etwas bei Paula zugeschlagen. Bunker ist gut gefüllt und zu BF keine Käufe geplant. Schauen werd ich natürlich trotzdem...