Funktionsjacke zum Wandern

[athene]

Hallo! Es gibt hier bestimmt Leute, die gerne wandern. Und der Herbst kommt leider näher. Ich brauche eine neue Jacke, finde mich aber im Angebotswust nicht zurecht. Sie soll natürlich Regen abhalten, wärmen, Wind abhalten, nicht auftragen und vor allem atmungsaktiv sein. Letzteres ist mir persönlich sehr wichtig. Ich will keine Nylonjacke, in der man nur schwitzt. Mir ist wichtig, dass das Material gut ist. Der Preis ist mir auch nicht wichtig. Ich bin bereit, Geld auszugeben.

Welche Jacken und Marken tragt ihr, wenn ihr draußen unterwegs seid?

[Jane82]

Guten Morgen!

Meine Wander-, Radel- und Spaziergehjacke habe ich vor Jahren bei Columbia gekauft, die sieht etwa so aus. Die Funktion stimmt, Regen kommt nicht durch, sie geht für einen weiten Temperaturbereich und ich mag auch den schmalen Schnitt. Meine Skihose, die ich mittlerweile seit 10 Jahren in Benutzung habe ist auch von Columbia und erfüllt nach wie vor ihren Zweck, meine Erfahrungen mit der Marke sind also durchweg posititv.

Eine weitere gute Marke für solche Sachen ist Schöffel. Jack Wolfskin soll auch von der Qualität sehr gut sein, aber die Marke hat ein bestimmtes Image (und wohl ein ziemlich bescheuertes Abmahnungsverhalten), das viele Leute blöd finden

Übrigens besitze ich auch eine sehr günstige Softshelljacke von der Decahtloneigenmarke (hat glaube ich 20€ gekostet), die ist für den Preis her völlig ok, aber grade was die Wärmung/Lüftung bei unterschiedlichen Temperaturen angeht merke ich den Unterschied zur Columbiajacke doch sehr.

[Cheyenne]

Ich hab auch eine Columbia, die hab ich mal günstig im Outlet gekauft. Allerdings funktioniert da der Temperaturausgleich nicht so -> man schwitzt drunter. Mein Freund hat seit Jahren eine von The North Face und würde sich immer wieder eine kaufen. Der Vorteil ist, dass man da im Winter eine Fleecejacke per Reißverschluss einbauen kann.

Schöffel ist bestimmt auch super.

[zauberwald]

Ich hab ne dicke Winterjacke bzw. einen Mantel von The North Face, die ist absolut super. Dann hab ich eine Softshell von The North Face, die kann ich auch weiterempfehlen. Die ist auch sehr atmungsaktiv. Meine Sommer-Regen Jacke ist von Jack Wolfskin, die ist auch super, aber man schwitzt schon eher drin. Kann man nur als Übergangsmantel tragen.

Diese Jacken zum Einbauen einer Fleecejacke find ich ansich auch gut, aber wenn die Jacke mit Fleece im Winter gut passt, dann war sie halt im Übergang ohne Fleece zu groß. Mich hat das gestört. Aber wenn einen das nicht stört ist das sehr praktisch.

[Kosmo]

Da ich seit Jahren bei jedem Wetter mit Hund draussen bin, habe ich viele Jacken getestet. Von verschiedenen Herstellern. Eines vorweg, das Versprechen wasserdicht UND atmungsaktiv kann einfach nicht funktionieren. Wenn es um die Wasserdichtigkeit geht, sind Wolfskin und North Face besser als Schöffel. Da geht der Regen schneller durch.

Aber sobald es wärmer ist und regnet, kommt man in allen Funktionsjacken ins Schwitzen.

[Cheyenne]

Klar, der Klimausgleich funktioniert halt nur bis zu einer bestimmten Temperatur. Die Außentemperatur muss mindestens 15 Grad niedriger sein als die Innentemperatur in Jacke/Schuh. Und das ist im Sommer oder im Frühjahr bei wärmeren Temperaturen halt nicht gegeben. Und wo Feuchtigkeit raus kann, kann auch Feuchtigkeit rein. Wasserdicht sind sie halt nur bis zu einer gewissen Wassersäule. Bei guten Membranen wie Gore-Tex ist die Wasserdichtigkeit höher. Da sind die Nähte auch vernünftig versiegelt.

Es hängt auch davon ab was man unter der Jacke trägt. Reine Baumwolle darf es nicht sein sonst funktioniert der Klimaausgleich nicht.

[athene]

Danke für eure Tipps! Habe auch schon fleißig gegoogelt. Bin aber immer noch verwirrt.

Ich suche eine Jacke, die ich bei Temperaturen zwischen (sagen wir mal) 15 Grad plus und 5 Grad minus anziehen kann. Gibt es so etwas überhaupt?

Mein altes Modell ist von Jack Wolfskin und die ist so, dass man bei Kälte eine Fleecejacke reinknöpfen muss. Ohne den Fleeceeinsatz würde sich die Jacke für Kälte nicht eignen. Und bei wärmeren Temperaturen ist die reingeknöpfte Fleecejacke natürlich unerträglich. Fazit: Man muss immer zwei Jacke mitnehmen, um mit schwankenden Temperaturen klar zu kommen. Und genau das ist es, was mich stört.

Aber ist es überhaupt möglich, solche Temperaturschwankungen mit einer Jacke zu deichseln? Muss gestehen, dass ich mich mit der Funktion von Funktionsjacken nicht so rasend gut auskenne.

[Cheyenne]

Ich glaub nicht dass du das mit einer Jacke machen kannst außer du kannst ein Fleece einknöpfen. Das wären ja quasi Herbst- und Wintertemperaturen. Es sei denn man kauft sich eine ausreichend große ungefütterte Jacke und zieht dann im Winter im Zwiebelprinzip einige wärmende Schichten drunter.

Hast du keinen Outdoorladen vor Ort? Wir haben hier einen super Laden, der wirklich gut berät.

[Jane82]

sehe das ähnlich wie Chey, das wird mit einer Jacke für den Temperaturbereich schwierig bzw. unmöglich. Geht entweder nur durch zwiebeln oder mit einknöpfbarem Fleeceeinsatz.

Selber nehme ich ab ca. 5°C und drunter und je nachdem wie windig es ist dann einfach meine Skijacke zum Wandern.

[athene]

Dachte mir schon, dass es das (noch) nicht gibt. Einen Outdoor-Laden habe ich leider nicht in der Nähe. Muss mir das alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen und tendiere dazu, die alte Jacke weiterhin zu tragen. Ob ich nun in die Alte den Fleece einknöpfe oder in eine Neue ist wirklich egal.

[3DaysGrace]

Ist es denn wirklich wichtig, dass eine einzige Jacke all diese Funktionen erfüllen muss? Wenn es nicht gerade um mehrtägige Wandertouren geht bei denen man für jedes Wetter gerüstet sein muss finde ich verschiedene Jacken für verschiedene Zwecke am besten.

Klingt jetzt sicher doof weil man nicht damit rechnet, aber: für alle deine Belange bis auf Wasserfest finde ich meine Bench Winterjacken super. Das Modell Kidder kann ich von ziemlich genau Minus 5 bis +15 Grad tragen, sie ist atmungsaktiv, Wind habe ich noch nicht durchgespürt und sie macht eine unglaublich tolle Figur. Das Modell Killian (die gibt es evtl nicht mehr?) finde ich noch besser, die ist aber eher was für Temperaturen unter 5 Grad. Die Bench no brakes habe ich auch, die ist eine Übergangsjacke und super atmungsaktiv, dürfte wasserfester sein als die anderen beiden und ist für ca +5 bis 20 Grad geeignet.

Für bessere Anpassungen an Temperaturen empfehle ich immer einen dicken Schal, Mütze und Handschuhe dabei zu haben. Selbst wenn man nicht konkret an diesen Stellen friert, bringt das viel mehr Flexibilität was das Wärme-/Kälteempfinden betrifft. Mit einem dicken, großen Schal kann man die Jacke auch mal öffnen ohne dass einem vorne rum kalt ist und wenn einem ohnehin schon kalt ist, bringen Handschuhe und eine Mütze ein gutes Stück mehr Wärme.

Ich bin Hundebesitzerin und greife im Winter je nach Temperatur eigentlich immer zu einer der Bench Jacken, obwohl ich auch Funktionsjacken, Regenjacken, Fleecejacken und Softshelljacken habe. Alle diese "besonderen" Jacken trage ich nur noch bei konkretem Bedarf obwohl sie ursprünglich alle fürs Gassi angeschafft wurden und die Bench nur für den Alltag gedacht waren.


Ansonsten klingt für mehrstündige Wandertouren mit unsicherem Wetter der Lagenlook am sinnvollsten. Ich würde mir eine vernünftige Regenjacke kaufen die so groß/locker sitzt, dass eine warme (oder je nach Wetter auch dünne) Weste oder auch eine Fleecejacke gut drunter passt. Insbesondere eine ganz normale warme Weste aus angerautem/gefüttertem Sweat-Material ist super wärmend und gleichzeitig atmungsaktiver als jede "richtige" Jacke. Und wenn es anfängt zu regnen oder wenn dir zu kalt ist, ziehst du einfach die (dünne/ungefütterte) Regenjacke drüber. Dadurch dass Regenjacken einfach funktionsbedingt nicht übermäßig atmungsaktiv sein können, wird einem darin trotz dünnem Material recht schnell warm.

Zum Thema atmungsaktive Regenjacke: es gibt auch welche mit so Belüftungszippen bei den Achseln, bei den reinen Regenjacken dürfte das seltener sein, aber bei Skijacken und 3-in-1 Jacken findet man das öfters mal. Bei richtigem Regen muss man die natürlich geschlossen lassen, aber wenn es trocken ist tragen solche Zippe schon merklich zur atmungsaktivität bei.

Ansonsten gibts unter den Softshelljacken einige die weitgehend Wasserfest und einigermaßen atmungsaktiv (ggf mit oben erwähnten Lüftungsschlitzen) sind. So richtig warm sind die eher selten, wobei es auch welche gibt die innen angeraut bzw mit fleece gefüttert sind. Wobei ich mir da auch nicht vorstellen kann dass die bei -5Grad reichen, eher nur bis +5 oder evtl 0 Grad.
Wenn du wirklich eine "alles in einem" Jacke suchst die unbedingt einigermaßen Wasserfest sein soll, wäre vielleicht wirklich eine wärmere softshelljacke mit Lüftungsschlitzen die erste Wahl. Eine Softshelljacke ist aber grundsätzlich (fast) nie so wasserfest wie eine vernünftige Regenjacke.

[CuriousKatha123]

Hallo athene!
Ich bin ja ein Fan von Kilimanjaro-Jacken. Für mich sind die super zum Wandern und halten mich warm und trocken! Ich hab meine bei Hervis gekauft.

Hoffe ich konnte weiterhelfen!!
Deine CuriousKatha123

[athene]

Grace, das war ja ein halbes Buch! Danke dafür! Das mit dem Lagenlook ist zweifellos sinnvoll. Ich habe mir nur irgendwie in den Kopf gesetzt, dass ich keine zwei Jacken mitnehmen will. Deswegen habe ich hier voller Hoffnung gefragt. Es hätte ja sein können, dass es 2017 schon eine Wunderjacke gibt, die alles kann. Ich werde mir für diesen Herbst/Winter wahrscheinlich keine neuen Wandersachen holen. Aber ich freue mich dennoch über eure Tipps! Viele der Marken kannte ich bisher gar nicht.

[ameleya]

Ich habe als wasserdichte Wanderjacke eine Jacke mit Membran von Maier Sports. Das Fleece war schon mit drin, ist also größenmäßig perfekt angepasst und im Winter bleibt das auch dauerhaft dort. Ich trage das dann meistens mit Sportunterhemd und Longsleeve, wenn es sehr kalt ist, hab ich noch ne Fleeceweste für innenrein. Im Frühjahr und Herbst mache ich die Fleecejacke raus. Die Jacke hat Zipper unter den Achseln, was angenehm ist, aber natürlich schwitzt man trotzdem drin, wenn es anstrengend und/oder mal wärmer wird. Trotzdem finde ich sie durch die rausnehmbare Innenjacke sehr vielseitig. Für welchen Hersteller man sich entscheidet, macht bei Outdoorsachen meiner Meinung nach keinen so großen Unterschied, finde z.B. Columbia, North Face und Patagonia alle ziemlich robust und langlebig. Nach einiger Zeit geht aber trotzdem bei allen durch Schwitzen, Dreck und Verschleiß die Membran kaputt bzw. löst sich die Beschichtung, d.h. es ist auch ne Frage, wie oft man die Sachen trägt und welcher Belastung sie ausgesetzt sind. Imprägnierungen kann man aber auch wieder reinwaschen, da gibt es auch umweltfreundliche Produkte. Jack Wolfskin finde ich persönlich nicht ganz so strapazierfähig, dafür sind die Sachen nicht so teuer wie Columbia und Konsorten. Meine Maier Sports-Jacke ist leider sehr schmutzempfindlich und die Klettverschlüsse beschädigen den Stoff - dieses Modell würde ich daher nicht nochmal nachkaufen, obwohl ich es optisch und von der Funktion her mag - der Verschleiß durch das Waschen und die Klettbänder ist mir aber zu groß. Ich hab es aber auch im Outlet gekauft und möglicherweise handelt es sich um ein Messemodell, ich hab es nämlich so nie irgendwo auf der Herstellerseite gefunden.

[Gloriaviktoria]

Ich würde auf jeden Fall Goretex empfehlen Falls es ein anderes Material ist: unter 15.000 mm Wassersäule bringt meiner Erfahrung nach nichts Die meisten Regenjacken haben ca. 5.000 mm, das ist für eine kurze Weile okay, auf Dauer bringt es aber nicht viel. So eine Wunderjacke, die alles kann, hätte ich auch gern, ich würde aber auch wie die anderen zum Zwiebelprinzip raten. Die einzelnen Lagen müssen auch gar nicht so irre dick sein, im Gegenteil, der Wärmeeffekt kommt ja hauptsächlich von den Luftschichten, die sich dazwischen befinden. Unterhemd, langärmeliges Hemd, dünne Weste und dann die Jacke, damit hast du schon viel an Temperaturschwankungen abgedeckt. Was auf jeden Fall viel bringt: Winddichtigkeit! Nichts kühlt schlimmer aus als Wind, der einem durch und durch geht!

Wenn man wandert, muss man auch bedenken, dass an den Stellen, an denen der Rucksack aufliegt, die Nässe viel eher durchdringt als ohne Rucksack. Eine Jacke, die immer und überall 100-prozentig trocken hält, habe ich leider noch nicht gefunden. Ein Schal (alternativ ein der Länge nach halbiertes Handtuch) und eine leichte Unterjacke halten aber gefühlt schon mal viel Feuchtigkeit ab. Bisher habe mit North Face und Salewa gute Erfahrungen gemacht. Jack Wolfskin finde ich ehrlich gesagt für das, was die können, überteuert

Ich kaufe mindestens alle zwei Jahre eine neue Funktionsjacke, weil ich die oft auch das ganze Jahr über trage. Dementsprechend schnell sind die einfach durch. Selbst wenn ich damit nur Fahrrad fahre, nehme ich nach Feierabend meine Tasche über die Schulter, durch die Bewegung dehnen sich die Nähte, die Kälte setzt dem Material zu etc. etc. Meistens habe ich welche, in die man auch eine Fleecejacke einzippern kann und inzwischen habe ich eine ganze Kollektion von übrig gebliebenen Fleecejacken zu Hause

[athene]

Das mit der Winddichtigkeit ist mir auch aufgefallen. Meine Wanderhose von Jack Wolfskin ist wind- und wasserdicht und dadurch komme ich auch bei sehr niedrigen Temperaturen klar. Mein aktuelle Wanderjacke ist auch von Jack Wolfskin und ich komme selbst bei Minustemperaturen mit simpler Fleecejacke und "Regenjacke" drüber klar ... Eine richtige Winterjacke hatte ich beim Laufen schon lange nicht mehr an.

Vielen Dank noch mal für eure ganzen Tipps! Ich kannte viele der Marken noch nicht!

[athene]

Ich bin jetzt stolze Besitzerin einer Schöffel-Jacke. Sie gehört zu den Zip-In-Modellen und ich plane, sie für den Winter aufzurüsten. Ist es so, dass man alle Zip-In-Jacken miteinander kombinieren kann? Oder sind die verschiedenen Modelle untereinander genau zugeordnet?