Anionische Tenside:
Sodium Lauryl Sulfat (SLS) - SLS gilt als häufiges Hautallergen
Ammonium Lauryl Sulfat (ALS) - ALS ist ein scharfes Tensid, das eine stark allergene Wirkung hat und häufig Kopfhautirritationen sowie starke Schleimhautreizungen verursacht.
Ammonium Lauryl Sulfat (ALS) - ALS ist ein Alkyl Sulfat aus Laurylsäure, Schwefeltrioxid und Ammoniak.
Sodium Laureth Sulfate (SLeS) - ETHER des Laurylaklkohols mit Ethylenoxid. Daher der Name LauRETH weil es eben ein ETHER ist. Es ist etwas weniger reizend als Sodium Lauryl Sulfat, kann aber ein stärkeres Austrocknen bewirken.
Ammonium Laureth Sulfate (SLeS)
MIPA-Laureth Sulfate - ein auf Polyethylenglykol (PEG) basierendes Tensid; es ist zwar milder als SLeS, kann für empfindliche Kopfhaut immer noch zu aggressiv sein.
Sodium Coco Sulfate - ist umstritten. Sodium Coco Sulfate - ist NICHT das mildeste der Tenside, die aus veresterten Fettsäuren gewonnen wird. Zein-Tests und HET-CAM Test zeigen dass Sodium Coco Sulfate praktisch genauso aggressiv ist wie Ammonium Lauryl Sulfate und Sodium Lauryl Sulfate. Es hinterlässt aber ein weicheres und besseres Haut- und Haargefühl aufgrund er darin enthaltenen längeren Fettsäuren als die Lauryl Sulfate. Es gibt hundertmale mildere Tenside als Sodium Coco Sulfate.
Verseifte Öle: Verseiftes Kokos- und Mais(keim)öl ist eine herkömmliche Seife (mit Natronlauge verseift) oder herkömmliche Schmierseife (wenn mit Kalilauge verseift) und hat anionische Eigenschaften ist also elektrisch geladen und verliert in hartem Wasser einen beträchtlichen Teil seiner Waschkraft unter Bildung schwer entfernbarer Kalkseifenrückstände (bildet Ränder und Ablagerungen im Waschbecken besonders bei hartem Wasser.). Wäscht und schäumt nur im alkalischen Bereich kann also nicht Haut-pH-neutral (leicht sauer) eingestellt werden. Dafür enthält klassische Seife, wenn richtig hergestellt, einen natürlichen Rückfetter (einige Prozent des unverseiften Öls) und ist daher bei gesunder Haut im allgemeinen auch gut verträglich.
Zuckertenside
Je nach Kettenlänge der Fettsäure haben Zuckertenside (bestehen aus Fettsäure und Zucker) unterschiedliche Eigenschaften.
CAPRYLYL/CAPRYL GLUCOSIDE hat eine (aus Kokosöl extrahierte) sehr kurze Fettsäure mit 6-8 Kohlenstoffatomen. Schäumt etwas schwächer hat aber gute 'lösungsvermittelnde' Eigenschaften (hilft zb Öle oder ätherische Öle im Wasser klar löslich zu machen).
DECYL GLUCOSIDE enthält (aus Kokosöl extrahierte) Caprinsäure mit 10 Kohlenstoffatomen und schäumt am stärksten. Wird in NK-Shampoos oft als Haupttensid verwendet.
LAURYL GLUCOSIDE enthält (aus Kokosöl extrahierte) Laurylsäure mit 12 Kohlenstoffatomen. Schäumt auch noch sehr stark und wird auch als Co-Emulgator für Lotionen (1-2 Prozent) verwendet.
COCO-GLUCOSIDE enthällt alle Fettsäuren des Kokosöls (hauptsächlich Caprinsäure und Laurylsäure). Schäumt gut aber aufgrund der ebenfalls enthalten extralangen und extrakurzen Fettsäuren schwächer wie das Decyl Glucosid.
Coco Glucoside - Tensid auf der Basis von Kokosöl & Maisglucose. Die Reinigungswirkung und Schaumbildung ist geringer wie von anderen Tensiden gewohnt, ist aber bei empfindlicher und gestresster Kopfhaut zu empfehlen.
Coco Glucoside - ist KEINESFALLS das verträglichste und mildeste Tensid. Coco Glucoside ist halb so agressiv wie die Lauryl Sulfate aber immer noch 50 mal aggresiver als die mildesten Tenside. Trocknet ohen Pflegeadditive Haut und Haare sehr stark aus und macht die Haare strohiger als alle anderen Tenside. Aber wie gesagt, alles eine Frage der Pflegeadditive. Damit kann man auch mit den Glucosiden brauchbare Produkte herstellen.
Coco-Glucoside ist ein 'Zuckertensid' aus Zucker und Öl und hat 'nichtionischen Eigenschaften' (ist nicht elektrisch geladen) und schäumt bzw wäscht auch in hartem (stark kalkhaltigem) Wasser gut. Ist unabhängig vom pH Wert, schäuumt also im sauren, neutralen und alkalsichen pH-Bereich. Gibt es seit ca 30 Jahren. Es gibt wesentlich aggressivere Tenside (zB Sulfate) aber auch wesentlich mildere Tenside (zB Glutamate, Lactylate etc), als Coco-Glucoside. Ohne Rückfetter trocknet es die Haut aus und macht die Haare strohig. Muss daher in Kosmetikprodukten immer mit anderen Rohstoffen gemischt werden. Die Hautverträglichkeit hängt ganz entschieden von den weiteren inhaltsstoffen (Rückfettern etc) ab.
Proteintenside (zB Disodium Cocoyl Glutamate) sind wesentlich milder als die oben beschriebenen Zuckertensiede weil sie im Gegensatz zu den Zuckertensieden kaum Eiweiss aus der Haut herauslösen.
Wesentlich milder als diese Proteintenside sind wiederum die
anionischen Zuckertensidderivate zB
Sodium Coco-Polyglucose Tartrate und Disodium Coco-Polyglucose Citrate.
Erden, Pulver, Waschnüsse
Als komplett tensidfreie Möglichkeit die Haare zu waschen gibt es Lavaerde und Indische Haarwaschpulver.
Waschnüsse sind KEINE tensidfreie Alternative um Haare zu waschen da Waschnüsse Saponine enthalten und das sind (natürliche) Tenside.
Tensidfrei wäre Lavaerde oder andere Mineralerden (Bentonit, Hectorit, Kaolin, Montmorrilonit etc)
[die die Haare dafür mechanisch belasten, Anm. v. kontext]. Es gibt allerdings auch professionelle Shampoos aus rein pflanzlichen Tensiden (Saponinen) welche frei von Sulfaten, Propyl Betainen, Glutamaten, Glucosiden, Tauraten und anderen synthetisch hergestellten Tensiden sind und hervoragende zum Haarewaschen geeigent sind da sie die Schuppenschicht der Haare nicht angreifen.
Weiteres
Polyethylenglycol (PEG) und
Polypropylenglycol (PPG) werden aus [potentiell, Anm. kontext] krebserregenden Ausgangsstoffen und Erdölderivaten gewonnen.
In der Inhaltsstoff-Liste stehen hinter den PEG-/PPG-Stoffen noch eine Zahl (Gliederzahl), die vom Molekulargewicht abhängig ist.
Eingesetzt werden diese Stoffe u. a. als Emulgatoren, Tenside, Lösungsvermittler, Verdickungsmittel, Kämmbarkeitshilfen und Schaumstabilisatoren.
Umstritten sind sie nicht nur wegen ihrer hautirritierenden Eigenschaften, sondern auch weil sie die Haut durchlässiger machen und dadurch Schadstoffe leichter in den Körper eindringen können.
Silikone
(Methicone, Dimethicone, Polysiloxane) = synthetische Polymere, die thermisch und chemisch resistent sind. Je nach Molekulargröße weisen sie flüssige, harzige oder ölige Eigenschaften auf. Sie sind umweltbelastend und biologisch praktisch nicht abbaubar.
Man findet Silikone in so ziemlich sämtlichen Kosmetikprodukten (von Shampoos über Hautcremes bis zu Lippenstiften). Durch die Silikone wird die Haut und die Haare versiegelt, Feuchtigkeit kann nicht austreten, Pflegestoffe nicht eindringen.
Grundsätzlich sind die Silikone in drei Gruppen zu unterteilen:
- wasserlösliche Silikone - Trideceth-12, Dimethicone Copolyo, Dimethicone copolyol/HWP, Hydroxypropyl, Polysiloxane, Lauryl methicone copolyol
- bedingt wasserlösliche Silikone - Amodimethicone, Behenoxy Dimethicone, Stearoxy Dimethicone
- nicht wasserlösliche Silikone - Cetearyl methicone, Cetyl Dimethicone, Cyclomethicone, Cyclopentasiloxane, Dimethicone, Dimethiconol, Stearyl Dimethicone, Trimethylsilylamodimethicone
Silicone Quaternium-22 ist ein Silikon welches 3 kationische Ladungen enthält. Es ist umgangssprachlich ein Quat (quaternary ammonium compound) und somit wie alle klassischen Quats ein rechtes Umweltproblem weil in der Natur schwer abbaubar.
Ob wasserlöslich oder nicht spielt für die Haarpflege keine Rolle weil alle Silikonverbindungen in Shampoos nur einen Zweck haben. Sich am Haar anzulagern und durch den Silikonfilm am Haar die Kämmbarkeit zu verbessern. Silicone Quaternium-22 mag zwar besser wasserlöslich sein als klassische Silicone (Dimethicone, Amodimethicone etc)
dafür haftet es aber besser am Haar weil das anionische Haar die kationischen Ladungen des quaternisierten Silikons anzieht. Mit einfacheren Worten: Egal welche Silikonverbindung in einem Shampoo drinnen ist, es geht immer darum einen Silikonfilm (Deposit) am Haar zu erzeugen und dadurch die Kämmbarkeit zu verbessern. Auswaschbare Silikonverbindung machen keinen Sinn weil sie nicht auf dem Haar haften würden und somit keine Wirkung hätte.
Wasserlöslich ist NICHT gleichzusetzten mit auswaschbar. 2-3 mal Haarewaschen mit einem Silicon-freien Shampoo recht um Silikondeposits zu entfernen. Spezialmethoden oder Spezialprodukte um Siliconfilme zu entfernen sind fachlich gesehen blanker Unsinn weil jeder Film den man auf die Haare aufträgt sich auch leicht wieder auswaschen lässt. Dies lässt sich sehr gut mit Floureszenzmarkern in Haartests zeigen.
Guar Hydroxypropyltrimonium chloride
Guar Hydroxypropyltrimonium chloride ist erstens ein Quat (Trimonium = der quaternäre Amin Teil) und zweitens ein Filmbildner. Guarkernmehl ist zwar an sich schon ein Filmbildner aber völlig inefektiv weil es sofort wieder ausgewaschen würde und nicht am Haar haften bleibt. Durch die quaternisierung (chemische Behandlung) erhält es eine kationische Ladung und bildet einen effektiven Film auf Haut und Haaren da diese anionisch geladen sind und sich durch die gegensätzliche Ladung anziehen. Guarkernmehl ist rein natürlich taugt aber höchstens als Verdickungsmittel.
Guar Hydroxypropyltrimonium chloride hat mit Naturkosmetik dagegen gar nichts mehr zu tun sondern ist ein umweltproblematischer hard-core Quat. War mal unerklärlicher Weise ein paar jahre bei ECOCERT erlaubt ist aber schon länst von der Positivliste geflogen weil es wie gesagt in der Naturkosmetik nichts zu suchen hat. Folglich sind Shampoos welche diesen Stoff enthalten definitiv KEINE Naturkosmetik weder nach den Regeln des BDIH, ECOCERT, NATRUE oder what so ever.