Interessante Diskussion!

Ich gehöre definitiv zur "günstigen" Fraktion, manchmal ist mehr eben mehr

Ich gebe sehr, sehr ungern mehr als 50€ für ein Teil aus, und wenn dann muss es mir schon supergut gefallen. Das lasse ich dann natürlich auch eher mal für einen Wintermantel oder Winterstiefel springen als für ein T-Shirt oder Sandaletten.
Diese Einstellung bringt natürlich mit sich, dass ich in günstigen Läden shoppe, eben die üblichen Verdächtigen: H&M, C&A, Promod, Orsay, sogar vor New Yorker, Pimkie und Primark mache ich nicht halt, und das mit meinen 30 Jahren. Meine Mutter sagt: "Wenn man Geschmack hat, kann man auch in solchen Läden einkaufen". Ich finde sie hat recht, und hoffe einfach mal dass ich Geschmack habe

Ich denke, dass der Punkt "wie alle anderen aussehen" nur dann zum Tragen kommt, wenn man ganze "head-to-toe-looks" kauft und dann auch so anzieht. Wenn man jedoch einzelne Teile kauft und die ganz nach eigenem Gusto mit dem Inhalt des Kleiderschranks kombiniert, dann passiert das nicht. Ich hatte noch nie das Gefühl, so auszusehen wie alle anderen. Im Gegenteil, eigentlich wundert es mich wie selten es passiert dass ich mal eine sehe die ein Teil anhat was ich auch nur besitze (noch nicht mal auch gerade trage!). Aber ich bestehe auch nicht darauf superindividuell zu sein, denn meiner Meinung nach ist das der neue Mainstream

Kann also auch eine Einstellungssache sein, und wie ich eben hier gelesen habe: Wenn der Trend Volants irgendwo dran sind, findet man das überall, bei High-End und Low-End-Klamotten. Tatsache!
Weitere übliche Beschwerden bei günstigen Klamotten konnte ich bisher nicht nachvollziehen. Ist etwas durchsichtig, riecht es künstlich, ist es schlecht vernäht, sieht billig aus, füht sich der Stoff echt mies an oder sitzt es einfach total scheisse, dann kaufe ich es nicht. Das sind aber auch maximal 10% der Sachen die ich überhaupt angucke. Aber ich bin auch superwählerisch und dennoch leide ich nicht gerade an einem leeren Kleiderschrank, lol! Gewaschen werden die Klamotten vor dem Tragen sowieso, und bei Eile kommen sie auch mal in den Trockner, das können die ab.
Was die ethische Problematik angeht, das macht mir in der Tat auch manchmal Kopfschmerzen. Es ist aber tatsächlich so (wie auch bereits im Thread erwähnt), dass ALLE großen Modefirmen Dreck am Stecken haben. Insofern gebe ich lieber wenig Geld an Firmen, die einen Teil mit ethisch unsauberer Arbeit verdienen als viel Geld. Ich weiß, das macht nichts besser und mich auch nicht zu einem besseren Menschen, aber eine bessere Lösung habe ich für mich und meinen Geldbeutel auch nicht. Ich spende jeden Monat für Hilfsprojekte, aber das war's auch schon

Ich bin jedenfalls ganz generell der Meinung, dass man sich auch mit wenig Kohle total gut anziehen kann und mit viel Kohle total furchtbar (Überraschung! ^^). Im Übrigen ist das Motto "aus wenig viel machen" etwas, das ich auf meinem eigenen Styleblog verfolge und auch bei anderen Styleblogs in meiner Blogroll bevorzuge. Das ist natürlich rein eine Frage der persönlichen Präferenz, aber ich denke mir "Was bringen mir die ganzen Blogger, die sich mit teuren Marken eindecken oder am besten die Klamotten noch zur Verfügung gestellt bekommen?" Das ist weit außerhalb meiner Realität, und da gucke ich mir lieber an, wie andere Blogger auch mit einem normalen Budget klarkommen
