Schminken mit Brille: Scharf sehen, schön aussehen |
![]() Brillen sind längst mehr als Sehhilfen – sie sind Accessoire, Stimmungsbooster und täglich präsent. Gleichzeitig verändern Gläser den optischen Eindruck des Auges: Minusgläser für Kurzsichtige lassen es kleiner wirken, Plusgläser für Weitsichtige vergrößern und betonen jedes Detail. Hinzu kommen Schatten unter dem Rahmen und die berüchtigten Abdrücke an den Nasenpads. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Texturen, einer klugen Platzierung und ein paar Profi-Tricks harmoniert dein Make-up perfekt mit deiner Brille – und lässt deinen Blick strahlen.
Warum Gläser den Look verändernKurzsichtigkeit „schrumpft“ den Blick, weshalb alles, was öffnet, aufhellt und hebt, jetzt Gold wert ist. Weitsichtigkeit vergrößert hingegen und fordert feine Übergänge und weiche Definition, damit nichts zu hart wirkt. In beiden Fällen lohnt es sich, die Make-up-Höhe und -Intensität mit aufgesetzter Brille zu überprüfen: Was ohne Glas perfekt erscheint, kann hinter dem Rahmen plötzlich verschluckt werden – oder zu präsent aussehen.
Kurzsichtig: größer, heller, wacherFür einen geöffneten Blick sind helle, leicht schimmernde Nuancen auf dem beweglichen Lid die beste Wahl. Ein Champagner- oder Roséton in der Lidmitte bringt Licht und 3D-Effekt, während sanfte, etwas dunklere Farben nur am äußeren Drittel und in der Lidfalte Tiefe schaffen. Verzichte auf harte Kanten und verblende Übergänge weich, damit das Auge nicht optisch „einengt“. Der Eyeliner darf am oberen Wimpernkranz etwas sichtbarer sein: innen fein starten, nach außen breiter werden und die Linie einen Hauch anheben – so bleibt sie hinter dem Rahmen präsent und verleiht dem Blick Schwung. Die untere Wasserlinie wirkt mit einem Nude- oder Elfenbein-Kajal wie ein Mini-Wachmacher, der die Augen sofort größer erscheinen lässt. Bei der Mascara gilt: Fokus nach oben! Wimpern gut curlen, eine volumengebende, aber nicht klumpende Formel nutzen und die unteren Wimpern nur minimal betonen, damit keine Schatten entstehen. Sauber definierte Brauen mit leicht angehobener Form runden den Lifting-Effekt ab.
Weitsichtig: sanfte Definition mit makellosen ÜbergängenPlusgläser holen jedes Detail nach vorne – darum wirken matte bis satinierte Texturen besonders schmeichelhaft. Samtige, mittelhelle Nuancen in Taupe, Greige oder Mittelbraun modellieren die Lidfalte, ohne zu beschweren. Am oberen Wimpernkranz darf die Definition sehr nah an den Wurzeln erfolgen: ein dünner Strich in Espresso oder Anthrazit verleiht Dichte, ohne streng zu wirken. Statt einer harten Linie lieber sanft ausrauchen – das lässt das Ergebnis luxuriös und weich erscheinen. Ein pfirsichfarbener Kajal auf der Wasserlinie neutralisiert Rötungen und sorgt für Klarheit im Blick. Bei der Mascara bevorzugt man trennende, verlängernde Formeln in zwei leichten Schichten; Klümpchen oder Fliegenbeine fallen hinter Plusgläsern sofort auf. Und wie immer gilt: Blending ist dein bester Freund – weiche Übergänge schmeicheln dem vergrößerten Auge besonders.
Eyeliner, Lidschatten und Rahmen: Teamwork zähltJe markanter die Fassung, desto mehr Kontrast verträgt das Augen-Make-up. Eine kräftige, dunkle Brille balanciert einen sichtbareren Liner und etwas sattere Lidschatten, während randlose oder filigrane Modelle mit zarten Linien und luftigen Farben eleganter wirken. Achte auf die Position des oberen Rahmenrands: Sitzt er nah an der Lidfalte, ziehe deinen Eyeliner einen Tick höher oder setze den Schimmerpunkt minimal oberhalb der „gewohnten“ Zone, damit nichts hinter dem Gestell verschwindet. Falsche Wimpern sind erlaubt, aber smart gewählt: Halbe Corner-Lashes am äußeren Rand öffnen und liften, ohne am Glas zu streifen; sehr lange, dichte Styles können sonst anschlagen.
Teint, Concealer und Haltbarkeit unter der BrilleBrillenträger kennen es: Make-up rutscht am Nasenrücken schneller und die Pads hinterlassen Abdrücke. Die Lösung beginnt bei der Vorbereitung. Trage an den Kontaktpunkten eine griffige, tendenziell mattierende Base auf und verzichte direkt darunter auf zu reichhaltige Cremes. Arbeite Foundation dort dünner ein, wo die Brille aufliegt, und decke lieber gezielt mit einem hochpigmentierten, dünn geschichteten Concealer ab. Gegen die Schatten, die viele Fassungen erzeugen, hilft erst Farbkorrigierer in Pfirsich/Apricot, dann ein leichter, lichtreflektierender Concealer – anschließend nur dezent mit fein gemahlenem, transparentem Puder fixieren. Ein Setting-Spray versiegelt das Ganze, ohne den Teint schwer wirken zu lassen. Für die Augenpartie bewähren sich Tubing-Mascaras und gelige, wasserfeste Liner: Sie neigen weniger zu Abdrücken auf den Gläsern.
Farbspiel: wenn Rahmen und Make-up miteinander sprechenSchwarze oder schildpattfarbene Fassungen lieben klassische Kontraste: elegante Nudetöne am Auge, dazu Beerennuancen oder ein ikonischer roter Lippenstift. Bei farbigen Frames ist es stilvoll, den Unterton im Make-up aufzugreifen – kühle Mauves zu petroligen Gestellen, warme Pfirsich- und Terrakotta-Nuancen zu goldenen oder bernsteinfarbenen Frames. Ist deine Brille das Statement, halte das Auge bewusst ruhiger, setze auf einen makellosen Teint, gepflegte Brauen und eine klar konturierte Lippe – so bleibt der Look ausgewogen.
Schnell-Check vorm Spiegel
Must-haves für Brillen-Beauty
FazitOb kurz- oder weitsichtig: Dein Make-up sollte mit der Brille zusammenspielen, nicht konkurrieren. Kurzsichtige profitieren von Licht, Lift und Volumen, Weitsichtige von weichen Übergängen und fein gezeichneter Definition. Mit den passenden Texturen, cleverer Platzierung und etwas Übung wird die Brille zum Beauty-Boost – und dein Blick zum echten Hingucker.
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