Zahnzusatzversicherung: Das sollte beachtet werden |
Jeder braucht früher oder später einen Zahnersatz. Ob Brücke, Krone oder Implantat, meist ist der Eingriff allerdings mit hohen Kosten verbunden.
Viele greifen daher im Vorfeld zu einer Zahnzusatzversicherung, um im Zweifelsfall den Großteil der Behandlungskosten erstattet zu bekommen. Doch für wen lohnt sich solch eine Versicherung wirklich? Warum der Zahnersatz so teuer istEin Grund, weshalb beim Zahnersatz so tief in die eigene Tasche gegriffen werden muss, ist der geringe Anteil der Krankenkassen. Die gesetzlichen Krankenkassen sind lediglich dazu verpflichtet, sich mit geringfügigen Zuschüssen an den Gesamtkosten zu beteiligen. Der Rest entfällt stets auf den Patienten. Dieser kann jedoch zu großem Teil beeinflussen, wie hoch der finale Preis ist, denn Zahnersatz ist nicht gleich Zahnersatz – auf das Material kommt es an. So ist Kunststoff beispielsweise um einiges günstiger als Keramik, das jedoch wiederum ästhetisch wertvoller ist. Der wohl teuerste Zahnersatz besteht aus Gold. Für ihn sollte sich nur entscheiden, wer zur vollen Zahlung bereit ist.
Dann lohnen sich ZahnpolicenZahnpolicen sind dann sinnvoll, wenn in naher Zukunft ein hochwertiger Zahnersatz geplant oder unvermeidbar ist. Zum hochwertigen Zahnersatz werden Leistungen gezählt, die die Herstellung und den Einsatz einer neuen Krone, Brücke oder ein neues Implantat mit besonderer Versorgung beinhalten. Wer jedoch lediglich auf eine weniger aufwendige Grundversorgung zurückgreift, kann auf das Abschließen einer Zahnzusatzversicherung verzichten. Auch junge Menschen benötigen noch keine Policen, wer Zähne und Zahnfleisch gründlich pflegt, muss ebenfalls nicht voreilig auf sie zurückgreifen. Erst ab Mitte 30 zahlen sich Zusatzversicherungen durchschnittlich aus.
Wissenswertes vor VertragsabschlussUm eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, müssen Formulare mit mehreren Fragen zur aktuellen Gesundheit ausgefüllt werden. Alle Angaben sollten korrekt sein, denn sind sie es nicht, droht eine Auflösung des Versicherungsschutzes und die gesamten Beiträge müssen selbst gezahlt werden. Je nach Versicherung ist die Dauer bis zum vollen Versicherungsschutz unterschiedlich. Doch gemeinhin gilt: Erst nach mehreren Beitragsjahren ist er umfassend gültig. Auch wenn während des Vertragsabschlusses bereits ein Zahn in Behandlung ist, kommt die Versicherung nicht für ihn auf. Vom Vertragsabschluss bis zum Versicherungsschutzbeginn vergehen durchschnittlich mehrere Monate Wartezeit. Eine Ausnahme hierbei stellen Zahnversicherungen ohne Wartezeit dar. Sie versprechen oftmals einen gültigen Sofortschutz.
Vertragsfallen effektiv vermeidenDie Anbieter von Zahnzusatzversicherungen sind so mannigfaltig wie deren Vertragsinhalt. Umso wichtiger ist es, den Vertrag vor dem Abschluss genaustens zu überprüfen: Passt er zu den eigenen Bedürfnissen und stimmt der Leistungsumfang? Je höher der Leistungsumfang, desto teurer der monatliche Tarif. Ab einer Erstattung von 80 Prozent sind die größten Kosten abgedeckt und der Eigenanteil ist gering. Doch wer einen besonders teuren Zahnersatz plant, sollte über einen Prozentsatz von 90 bis 100 nachdenken. Versicherungen, die einen 100-prozentigen Schutz anbieten, sind zwar selten, aber dementsprechend hochwertig. Wie hoch der Erstattungsbetrag am Ende auch ausfällt, es muss stets darauf geachtet werden, dass er sich vertraglich auf den privaten Rechnungsbetrag bezieht. Das heißt, die Versicherung kommt für die Eigenkosten auf – und nicht für den Teil, den die Krankenkasse bezuschusst. Sind die Anteile der Krankenkasse zusätzlich mit einberechnet, liegt der private Kostenaufwand nämlich im höheren Bereich. |