Der Kampf mit unspezifischen Symptomen |
Viele körperliche Beschwerden lassen sich nicht immer auf einen Ursprung oder eine Diagnose beziehen. Diese unbestimmten Symptome sind besonders frustrierend, wenn sie mit einer Vielzahl an möglichen Gründen und Krankheiten zusammenhängen können. Wer regelmäßig unter Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder Erschöpfung leidet, wird dafür viele potenzielle Auslöser finden. Ärzte empfehlen in diesen Fällen meist Sport und Ernährungsumstellungen. Wenn das nicht hilft, bleibt man oft lange auf der Suche. Was sind mögliche Gründe für diese Allzweckssymptome und wie kann man sie lindern?
Häufige Symptome ohne klaren GrundDas Knifflige an vielen dieser Symptome ist, dass sie eben so häufig auftreten. Sie können mit harmlosen Dingen zusammenhängen, wenn man etwa nicht genügend gegessen oder getrunken hat. Sie können aber auch mit Krankheiten einhergehen. Typische vage Symptome sind: • Schwindel und Ohnmacht Ärzte vermuten meist, dass die Ernährung oder eine schlechte Körperhaltung für manche dieser Probleme verantwortlich ist. Wer bereits versucht hat, verstärkt Sport zu treiben und seine Ernährung umzustellen, und noch keine Besserung feststellt, kann das frustrierend finden. Andere schnell getroffene Verdachtsdiagnosen sind die sogenannten affektiven Störungen. Das sind psychische Krankheiten, die die Stimmung eines Menschen beeinflussen. Auch die Schilddrüse ist eine beliebte Vermutung als Ursprung der Beschwerden. Sie lässt sich zum Glück durch Untersuchungen schnell ausschließen. Die genannten Probleme sind ebenfalls durch den Vagusnerv bedingte Symptome und können durch Störungen an dem Nerv entstehen. Diese Diagnose erhält man allerdings selten.
Fehldiagnose Depressionen und AngststörungenOft sind Symptome nicht unbedingt nur von einem Zustand beeinflusst. Wer unter dauerhaften Magen-Darm-Problemen leidet, kann deshalb auch an Depressionen oder Angststörungen erkranken. Wer Beschwerden hat, die mit den beiden psychischen Krankheiten übereinstimmen, wird, manchmal vorschnell, mit ihnen diagnostiziert. Das Problem dabei ist, sofern die affektiven Störungen nicht die Wurzel des Problems sind, dass die Behandlung oft an der falschen Stelle ansetzt. Wer nur die Symptome bekämpft, aber nicht das, was dahintersteckt, wird immer nur zeitweise Besserung finden. Eine Person, die unter den oben genannten Symptomen leidet, kann also versuchen durch die Depressions- und Angststörungstherapien Erleichterung zu finden. Darunter zählt zum Beispiel die Aktivierung eines Menschen, bei der er gezielt Dinge unternimmt und dadurch wieder lernt, Spaß zu empfinden. Wenn das Problem aber ein gereizter Vagusnerv ist, kann man jede Strategie der Therapien versuchen, aber die Symptome werden immer wieder auftreten. Es mag sein, dass man wegen des erkrankten Nervs eine Depression oder andere Störungen entwickelt hat und die Behandlungen durchaus helfen. Die Therapie muss aber dennoch an dem Ursprung des Problems ansetzen, um es wirklich zu lösen.
Alternative BehandlungsansätzeWer unter diesen schwammigen Symptomen leidet, muss oft selbst dafür sorgen, eine Lösung zu finden. Dazu gehört auch das Ausprobieren verschiedener Mittel, auf die man privat Zugriff hat. Das populäre CBD-Öl hat vielen Menschen mit Symptomen von Angststörungen und Depressionen geholfen. Das Derivat aus der Hanf-Pflanze, das im Gegensatz zu Cannabis keine psychoaktiven Stoffe hat, soll beruhigen und Entzündungen und Schmerzen mindern. Wie verlässlich das funktioniert, wird aktuell noch erforscht. Auch Therapieansätze, die die Stimulation des Vagusnervs betreffen, werden derzeit untersucht. In Europa ist sie bereits für die Behandlung von therapie- und medikationsresistenter Epilepsie und Depressionen zugelassen. Dabei wird der Nerv mit einem implantierten, Herzschrittmacher-ähnlichem Gerät mit elektrischen Impulsen versorgt. Inzwischen wurde bereits seit 20 Jahren bewiesen, dass die Therapie effektiv und sicher ist. Richtig erklärt, warum es funktioniert, wurde allerdings noch nicht. Vermutet wird, dass die Ausschüttung von Neurotransmittern durch die Schocks reguliert wird. Andere Forscher vermuten, dass es mit einer gesteigerten Durchblutung des Hirns zusammenhängt. Auch Stimulationen ohne nötige OPs und welche, die man Zuhause durchführen kann, werden untersucht und haben teilweise schon gute Ergebnisse gezeigt. Für die Behandlung von psychiatrischen Krankheiten wird die Wirksamkeit bei Angststörungen, Migräne, Cluster-Kopfschmerzen und Alzheimer getestet und zeigt vielversprechende Entwicklungen.
FazitDen genauen Ursprung eines Problems nicht zu kennen, kann frustrierend sein. Oft muss man selbst, unter Zusatzbelastung der Symptome, versuchen, sich bei Ärzten ein offenes Ohr zu erkämpfen. Wer einen willigen Arzt gefunden hat, kann verschiedene Dinge austesten, um eine Lösung zu finden. Manchmal muss man dabei als Patient hartnäckig sein, und selbst Diagnosen und Untersuchungen vorschlagen, die dabei helfen, das tatsächliche Problem festzulegen und schließlich effektiv zu behandeln. Man selbst weiß schließlich am besten, was man empfindet und was hilft. |