Was bedeutet das NATRUE-Label |
NATRUE - Das sind die neuen Kriterien für Natur- und Biokosmetik. Das NATRUE-Label bekommen nur Produkte, die ausschließlich natürliche, naturnahe und naturidentische Inhaltsstoffe haben, weltweit sind das fast 7000 Produkte. In einem Online-Meeting haben wir von Ana Ledesma, Communications Officer von NATRUE, alle wichtigen Besonderheiten und Einzigartigkeiten dieses Siegels erfahren können und wollen Euch natürlich davon erzählen.
Was unterscheidet das NATRUE-Label denn nun von anderen Labels?Siegel gibt es wie Sand am Meer. Gefühlt jedes Unternehmen erfindet ein neues Label und wer da noch durch sehen will, hat es sehr schwer. Es gibt auch wenige Siegel, die weltweit anerkannt sind, von NGOs betrieben werden und wirklich etwas ändern wollen, und die gesiegelten Produkte auch kontrollieren. In diesem Dschungel der Siegel gibt es eine neue Hoffnung für eine Norm, das NATRUE-Label. Das NATRUE-Label unterscheidet sich in mehreren Punkten von anderen Naturkosmetik-Siegeln. NATRUE hat ein eigenes Rohstoffprogramm entwickelt, bei dem alle Rohstoffe der Lieferketten kontrolliert werden, ähnlich dem deutschen Blauen Engel. Dabei geht es nicht nur um die Herkunft, sondern auch spezifisch um die Verarbeitung und die daran beteiligten Personen. Gerade das viel verwendete Palmöl wird unter die Lupe genommen. Was uns noch begeistert hat, ist die 75%-Regel. Diese besagt, dass mindestens 75% der Produkte von Marken, die das Naturkosmetik-Siegel erhalten wollen, den strengen Kriterien des Siegels entsprechen müssen. Das Siegel hat auch eine hohe Bedeutung für den Endkonsumenten, dieser bekommt mehr Transparenz zu der Herstellung der Kosmetikprodukte. Die Einzigartigkeit von Produkten ist ebenfalls ein Teil des Konzeptes. Der Focus von NATRUE liegt bei natürlichen und organischen Inhaltsstoffen, so dass sie selbst den Bestandteil Wasser nur aus rein pflanzlichen Quellen bei einer Beurteilung zulassen. Sie unterstützen keine halbnatürlichen und halbsynthetischen Inhaltsstoffe. Das wichtigste für die Glaubwürdigkeit ist auch der unabhängige Zertifizierungsprozess. Starke Siegel geben starkes Vertrauen und NATRUE hat die Power. Eine wichtige Neuigkeit von NATRUE ist, dass ab dem 01.01.2021 alle kosmetischen Endprodukte bei NATRUE nur noch als „natürlich“ oder als „biologisch“ ausgezeichnet werden. Welche Produktkategorien gibt es, die das NATRUE-Label verwenden können?Es gibt derzeit die folgenden 13 Produktkategorien, die bei NATRUE beachtet werden:
Produkte und Marken mit einem NATRUE-LabelDerzeit sind es schon 6942 Produkte von 339 Marken, die mit einem NATRUE-Label versehen sind. Die Rohstoffe und Produktionsstätten der vorrangig Natur- und Biokosmetik-Marken kommen aus 30 Ländern der Welt. Mit dabei sind große Marken wie Weleda, Rossmann (Alterra, Babydream Natural), DM (Alverde), Dr. Hauschka, Dr. Scheller Natural, Lavera, Kneipp Natural Cosmetics und viele, viele mehr. Dieses Label begeistert und so kommen jedes Jahr neue Marken und zahlreiche Produkte dazu.
Verbraucherstudie NaturkosmetikIn den Fakten, die von NATRUE durch eine Verbraucherstudie belegt wurden, hat man Deutschland und Frankreich miteinander verglichen. Jedes Land und jeder Bewohner einer Region hat eigene Kriterien für Natürlichkeit und Nachhaltigkeit. Beispielsweise bedeutet Natürlichkeit in Deutschland mehr Tiere zu schützen, die Natur vor den Schäden von Mikroplastik zu schützen oder ausschließlich natürliche Rohstoffe in Produkten zu verwenden. Im Vergleich stehen für einen Einwohner Frankreichs die natürlichen Inhaltsstoffe noch über dem Schutz der Tiere, und vegane und biologische Inhaltsstoffe treten in den Vordergrund. Die Naturkosmetik-Fans haben aber in beiden Ländern bei der Suche ähnliche Ansprüche. Der Preis ist ihnen dabei nicht so wichtig wie die Verträglichkeit, die Anwendung und die Natürlichkeit der Produkte.
Diese Kriterien sind bei NATRUE verboten• synthetische Duft- und Farbstoffe
Welche chemischen Reaktionen sind bei NATRUE zugelassen?• Acylierung In speziellen Fällen sind notwendige Produkt-Hilfsmittel und Katalysatoren erlaubt, dazu zählen Enzyme und Mikroorganismen. Ausgenommen sind dabei rekombinante Mikroorganismen. Jeder Fall wird bis in das kleinste Detail geprüft und muss zu 100% nachvollziehbar sein.
Trends und Anforderungen in der Natur- und BiokosmetikDer Trend geht immer weiter Richtung Nachhaltigkeit, Bio und organisch. Gerade bei Pflegeprodukten, die häufig zur Anwendung kommen, wie feste Seifen und Shampoos, ist dieser Trend deutlich zu spüren. Das ist nicht nur dem Fakt geschuldet, dass Naturkosmetikprodukte in allen Verbraucherketten angekommen sind, sondern man spürt es besonders deutlich durch die Hülle und Fülle an recyclebaren Verpackungen und Nachfüllpaketen für fast jedes Konsumprodukt. Dazu gibt es auch immer mehr Basisprodukte zum Selbermischen oder auch neue Varianten alter Ideen. Dazu gehören feste Shampoos, Zahnputztabletten und unverpackte Seifen. Es gibt auch immer mehr All-in-One-Pflegeprodukte, die mehrere Funktionen in sich vereinigen und damit weniger die Umwelt belasten. Wir kennen das schon von Shampoo und Spülung in Einem. Die Anforderungen an die Marken wachsen also stetig, denn die Kunden wünschen sich mehr Klarheit in den Produktinformationen und eine INCI-Auflistung aller verwendeten Inhaltsstoffe, um die Natürlichkeit und die Verträglichkeit der Produkte zu prüfen. In Zeiten des Internet lässt sich fast alles über Suchmaschinen herausfinden und darum wird die Transparenz eines Unternehmens immer wichtiger. Auch gibt es durch Social-Media und Foren einen sehr großen Austausch mit Gleichgesinnten, die Leute informieren sich also immer mehr und lernen stetig dazu. Bio, Natur, Umwelt ist also auch das Thema der Zukunft der Kosmetikbranche. Wenn Ihr mehr über natürliche Produkte lesen wollt, dann schaut doch einfach mal unter natrue.org/de/ vorbei. Wer sich auch für die Nachhaltigkeit von Kleidung interessiert, für den könnte dieser Artikel interessant sein. |