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  1. #1
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    Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    zusammen!

    Ich lade alle ein, die Spaß an dieser Variante der "Drei Nomen" haben, mitzumachen, die sich am 29.01.08 herauskristallisiert hatte. Den Beginn hatte Bellaluna gemacht, die auf meinen Beitrag reagiert hatte und ich dann wiederum auf Bellalunas Beitrag usw.

    Es gibt bereits eine kurze abgeschlossene Geschichte und eine, die noch aktuell ist.

    EDIT Ich habe bemerkt, dass nicht Alles so hundert prozentig ist, wenn's denn wirklich wichtig und unabdingbar ist, nehme ich gerne Korrekturvorschläge ernst und agiere entsprechend.

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen

    Hagebutten
    Hofnachrichten
    Hellseher

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Hagebutten haben nichts mit Mystik zu tun, dafür aber die Haselnuss, derer sich der Hellseher des Monarchen bediente, um zuverlässige Aussagen über die Hofnachrichten weiter geben zu können.

    Inbrunst
    Intrigen
    Indizien

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Die Indizien für hinterhältige Intrigen am königlichen Hof begannen sich beunruhigend zu häufen! Doch die fromme Königin beschränkte sich lediglich darauf, mit Inbrunst zur Jungfrau Maria zu beten, grösseres Ungemach von ihr abzuwenden.

    Jadeschmuck
    Jutesack
    Joghurt

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Währenddessen hielt sie fest in der einen Hand einen Jadeschmuck, ihr Amulett, und in der anderen einen Jutesack, in dem sie normalerweise das Amulett versteckt hielt. In diesem Jutesack - eigentlich eher ein Säckchen - wurde vor einigen Wochen in Gläsern die benötigte Milch, für den Joghurt zu Hofe geliefert.

    Kamin
    Krimi
    Kausalität

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Während sie alleine am Kamin ihr Joghurt löffelte, dachte sie, wie so oft in diesen Tagen über die Ereignisse hinter den Kulisssen des prunkvollen Hoflebens nach, die langsam einem Krimi glichen und über deren Ursache und künftige Auswirkungen - um es vornehmer auszudrücken, über Kausalität und Kausalketten.

    Laterne
    Leichtigkeit
    Luftschloß

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Mit Leichtigkeit - fast schwebend - schritt sie am heutigen späten Abend (mit knurrendem Magen, denn der Joghurt hatte sie bei Weitem nicht gesättigt ) über den dunklen Flur, um sich mit ihrem potentiellen Geliebten zu treffen. Was für ein Fehler als Treffpunkt "unter der Laterne" zu vereinbaren! Und noch was, es stellte sich heraus, dass sie sich zu viele Hoffnungen gemacht hatte, das Ganze erwies sich als Luftschloss: der Gute hatte gar kein Interesse an ihr!

    Missurteil
    Mitläufer
    Mitleid

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Ob der schmucke Edelmann, auf den sie ein Auge geworfen hatte, gar ein Mitläufer im höfischen Ränkespiel war? Wie hatte sie sich nur so irren, ja ein solches Missurteil fällen können?
    Einzig ihre treue Zofe fühlte noch Mitleid mit der traurigen Königin und versorgte sie statt mit Joghurt mit stärkendem Rotwein aus den königlichen Kellern!

    Nichtachtung
    Notenblatt
    Nelkenöl

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Bellaluna

    Die Nichtachtung aller guten Ratschläge all derer, die nur das Beste für sie wünschen, hatte sie ja ignoriert. Nun saß sie mit ihrer Violine - die meistens ihr in solchen Momenten den einzigen Trost spendete - und wollte spielen, allerdings erschien das Notenblatt vor lauter Tränen leer. Und diese Tropfen, die ihr der königliche Hofarzt verschrieben hatte, schmeckten so grausam! Ob er sie wohl vergiften wolle? Als die Zofe das grimassenverzerrte Gesicht sah, schrie sie nur: Durchlaucht Sie haben die falschen Tropfen, das ist doch Nelkenöl!

    Opfer
    Oberflächlichkeit
    Olivenbaum

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Sofia und dir auch
    Meinst du wir sollten ein Buch schreiben


    Da saß sie nun mit ihrem tränenverschmierten Notenblatt und einem leeren Fläschchen Nelkenöl unter dem Olivenbaum und trauerte ihrer falschen Liebe nach! Und so wie es aussah, hatte sie die Zuneigung des Königs ebenfalls verspielt! Sie war ein Opfer ihrer eigenen Oberflächlichkeit geworden! Oder würde es doch noch eine Wende zum Guten nehmen?

    Parade
    Pfirsichblüte
    Philosoph

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Während der Parade zu Ehren des 10jährigen Jubiläums der Inthronisierung des Königs, saß sie nun da neben ihrem Ehegatten, ihre wundervollen Haare geschmückt mit kleinen Blüten, u.a. auch ihrer Lieblingsblüte, der Pfirsichblüte, da eben gerade diese so gut zu ihrer Pfirsichhaut passte, ja sie saß mit starrem Blick wie ein Philosoph und analysierte ihre eigene Oberflächlichkeit und wie sie aus der Opferrolle zur Täterin mutieren könne

    Quadragesima
    Qual
    Quadrille

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    In ihrer Qual zog die Königin nun auch eine weise Frau zu Rate, die es verstand in den Sternen zu lesen und siehe da sie prophezeize ihr "Noch bevor die Quadragesima beginnt, wirst du auf einem höfischen Feste mit jemandem die Quadrille tanzen, der dir zum Schicksal wird, du musst ihn erkennen, dann wird sich der Schleier der Intrige lösen".

    Reichtum
    Rosengarten
    Richelieustickerei

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Nun, war sie frohen Mutes und hatte wieder genügend Energie, um in ihren heiß und innig geliebten Rosengarten zu gehen, an ihren Lieblingsplatz im Monopteros, wo sie auf einer schönen, bequemen Bank weiter an der Richelieustickerei arbeitete. Und während sie so stickte, träumte sie vor sich hin, von innerem und äußerem Reichtum mit dem vom Schicksal für sie ausgewählten großen bekannten Unbekannten.

    Sekundant
    Selbstachtung
    Serenade

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Als es gegen Abend ging vernahm sie plötzlich die süssen Klänge einer Mandoline, die ihr wohl eine Serenade darbrachte. Um diesmal ihre Selbstachtung zu wahren und keine Fehler zu machen, huschte sie davon und entsandte ihre Zofe, zu sehen, wer sich hinter den Rosenbüschen verbarg. Und siehe, es war der Sekundant, der dereinst dem König selbst in einem Duell um ihre Gunst zur Seite gestanden hatte! Ob er der bekannte Unbekannte war??

    Tarotkarte
    Tribüne
    Tüllschleier

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Jetzt wollte sie's unbedingt wissen, sie kam ins Grübeln und auf einmal kam ihr die nochmals zur weisen Frau zu gehen, denn anhand einer ganz bestimmten Tarotkarte, konnte die ihr bestimmt Genaueres sagen, da die Königin ihre Ausgangsidee verworfen hatte, weil es zu gefährlich gewesen wäre - wenn auch mit einem Tüllschleier verhüllten Gesicht - hinter der Tribüne demjenigen aufzulauern.

    Ultimatum
    Umwandlungsprozess
    Ungnade

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Nun griff auch der König wieder ins Geschehen ein und zog ebenfalls einen Weisen zu Rate! Die gezogene Tarotkarte deutete einen Umbruchsprozess an, nachdem nichts mehr so sein sollte wie vorher!
    So sandte er seiner Gemahlin eine Botschaft, die durchaus als Ultimatum zu verstehen war - sollte sie heute beim Turnier nicht an seiner Seite auf der Tribüne erscheinen, würde sie endgültig in Ungnade fallen!

    Verzicht
    Vorahnung
    Vulkan

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Oh! Das kann mir doch mein Gemahl nicht antun, dachte sich die Königin.
    Wie ein Vulkan brachen aus ihr all die Enttäuschungen, der Verzicht auf Spaziergänge in Freiheit ohne "Anhängsel" im Schlepptau etc. aus hier heraus. Sie stellte fest, dass ihre eigenen Gedanken sie überrumpelten und auf einmal hatte sie eine böse Vorahnung und fragte sich: was mache ich denn, soll ich mich für die Freiheit ohne Untertanen entscheiden oder bezahle ich den Preis, die das Zeremoniell von mir fordert?

    Wirbel
    Wesir
    Wespennest

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Nach reiflicher Überlegung, fasste sie den Entschluss, noch eine Nacht zu warten, ob der bekannte Unbekannte erscheinen würde, als neuer Wirbel über das Schloss hereinbrach! Ein Wesir aus fernen Landen war angereist, im Gefolge eine geheimnisvolle verschleierte Dame. Wer sie wohl sein mochte? Gerüchte schwirrten duch das Schloss, so als hätte man in ein Wespennest gestochen!

    Xerxes
    Xanten
    Xyylophon

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Der Wesir - fast schon ein Freund ihres Gemahlen und eines anderen Königs, einem Nachkommen des Perserkönigs Xerxes - hatte in seinem Gefolge auch einen Musiker, der beherzt viele schöne Melodien auf dem Xylophon spielte. Ob sie noch vor dessen Abreise Richtung Xanten, erfahren würde, wer diese geheimnisvolle verschleierte Dame ist?

    Ymir
    Ybbs
    Ypern

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Wie die Hofdame der Königin zu erfahren glaubte, war die geheimnisvolle Dame die Schwester des fernen Königs, die einst ihrem eigenen Gemahl zur Ehe versprochen wurde!
    Um dies vor der Königin geheimzuhalten, sollte sie schnell und ohne Aufsehen Ymir, dem Bruder des Königs - benannt nach dem legendären Urriesen, angetraut werden! Er wurde aus Ypern herbefohlen und sollte in Ybbs an der Donau mit seiner Braut zusammentreffen!

    Zukunft
    Zitadelle
    Zorn

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Bei dieser Nachricht der Hofdame, spürte die Königin Groll und Zorn ihre Gefühle beherrschten, allerdings beruhigte sie sich dann alsbald, denn sie war doch hier in der Zitadelle nebst Gemahl die Herrscherin über so viele Untertanen, nicht diese wie aus dem Nichts aufgetauchte Dame, der König hatte sich für sie entschieden und das zählte. Was wohl die Zukunft für sie parat hat?

    Arena
    Argument
    Armband

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Sie beschloss, ihre Stellung als Königin zu verteidigen, mit jedem denkbaren Argument! Beim Turnier in der Arena würde sie an der Seite ihres Gemahls auftreten (vielleicht hatte sie die Worte der Seherin nur falsch gedeutet und der bekannte Unbekannte wäre der König selbst?).
    Sie würde sich prächtigst kleiden und das Armband anlegen, das sie als Morgengabe erhalten hatte!

    Belagerung
    Brotkorb
    Ballnacht

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Bellaluna!

    Ich war gespannt, weil ich nicht wusste ob, du weitermachst oder neu beginnst (wegen des Buchstabens A )


    Nach dem sehr gut gelungenen Turnier - der Beweis war der tösende Beifall - fand ein aus dem Vollen geschöpften Mahl statt, gefolgt von einer fulminanten Ballnacht, wonach sich die Königin in ihre Gemächer begabt. Sie schlief selig wie ein kleiner Engel ein, da alle Zeichen darauf hingedeutet hatten, dass zwischen ihr und dem König sich die Wogen geglättet haben. Auf einmal erwachte sie, denn sie hatte ein bösen Traum von Belagerung, doch die gerufene Zofe, beruhigte sie und sagte, dass das Getöse nur von einem Brotkorb stammte, den die Köchin irgendwo in den unteren Räumen fallen gelassen hatte.

    Couleur
    Charakterdarstellung
    Christrose

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Zum finale furioso unserer Königsmär gab es noch ein prunkvolles Festmahl, zu dem sich die Ritter aller Couleurs vereinten. Der König überreichte seiner Gemahlin einen Strauss aus Christrosen, in Anlehnung an das Bouquet, das sie zur Hochzeit getragen hatte, beide erneuerten ihren Hochzeitsschwur und gelobten, nichts mehr zwischen sich treten zu lassen! Beider Charakterdarstellung würde sonst in den Geschichtsbüchern leiden!

    So wollen wir denn unser Königspaar im Glück zurücklassen und uns einer neuen Geschichte zuwenden!
    Hat viel Spass gemacht mit dir diese Geschichte zu spinnen, liebe Sofia!


    Dattelpalme
    Dirndlkleid
    Donner

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Bellaluna! Es hat auch mir viel Spaß gemacht, mit dir zu spielen!


    Dorothee saß in ihrem für den Alltag gedachten, aber trotzdem ...

    Und so begann die neue – immer noch aktuelle – Geschichte.
    Geändert von Sofia (29.02.2008 um 09:39 Uhr)
    Unsere äußeren Schicksale interessieren die Menschen, die inneren nur den Freund. (H. von Kleist)

    Manche Menschen sind wie Spiegel, der uns hilft, in die verborgenen Winkel unserer Seele zu schauen. (unbek.)

    Jeder kluge Mensch wird seinen Mitmenschen dieselbe Gedankenfreiheit zugestehen, die er für sich selbst beansprucht.
    Er wird sie ebensowenig zu seiner Meinung zwingen wie er zu ihrer gezwungen werden möchte. (Konstanzer Kalender)


    Liebe Grüße übers Netz von Sofia

  2. #2
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Und so begann die neue - immer noch aktuelle - Geschichte.

    EDIT - zum besseren Verständnis - die Personen

    Dorothee
    der Herr Professor
    das "Mädchen" für Alles des Professors (andere Dorothee)
    Jim - Jurastudent aus Japan
    der Medizinalrat - Freund des Professors
    Chiron - Psychoanalytiker und Freund der beiden Herren
    Yvonne - Dorothees Freundin, Medizinstudentin u. Chirons Haushälterin








    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen

    Dattelpalme
    Dirndlkleid
    Donner

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Bellaluna! Es hat auch mir viel Spaß gemacht, mit dir zu spielen!


    Dorothee saß in ihrem für den Alltag gedachten, aber trotzdem ganz edlen, Dirndkleid und träumte von sich hin, aber die Pflicht rief ... Ja, wenn Donner das Thema gewesen wäre! Sie wusste, dass der Donner durch die plötzliche Ausdehnung der Luft entsteht, die durch den extremen Temperaturanstieg der Luft beim Durchgang des Blitzes versucht wird. Nein. Sie musste sich jetzt endlich stellen, denn das Thema lautete: Die Symbolik der Dattelpalme.

    Ersatz
    Esoterik
    Emotionen

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Es wollte der armen Dorothee nichts zum Thema Dattelpalme einfallen - Esoterik und Symbolik, das lag ihr einfach nicht! Vie lieber hätte sie einThema erarbeitet, in dem sie ihren Emotionen freien Lauf lassen könnte. So beschoss sie, ihren Professor zu fragen, ob er ihr nicht ein anderes Gebiet als Ersatz anzubieten hätte.

    Fragezeichen
    Fluoreszenz
    Fingerhut

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Dorothee entschied sich, an die frische Luft zu gehen, vielleicht half ihr ein Spaziergang, einen klaren Kopf zu kriegen. Doch vorher wollte sie noch ein paar Globuli nehmen, aber in der Schublade fand sie nur Arnika, Fingerhutetc. Wo war nur der Baldrian? Je länger Dorothee noch zögerte, desto mehr wurde ihr bewusst, dass der Spaziergang ihr nicht half und sie diesen Kanossagang zum Professor hinter sich bringen musste. Ihr Rücken war fast wie ein Fragezeichen, so drückte die ganze Situation auf ihre Schultern. Und nun stand sie vor dem Bürotisch und die Fluoreszenzder Leuchtdiode, die der Professor in seiner Hand rotierte, machte sie noch nervöser.

    Gaumen
    Gejammer
    Güte

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Ihr Gaumen fühlte sich trocken an und sie musste dreimal schlucken, ehe sie zu sprechen anfing. Schließlich wollte sie ihr Anliegen sachlich und ohne Gejammer vorbringen, um den Professor zu überzeugen und subtil an seine Güte zu appellieren.

    Haute Couture
    Hutschachtel
    Honigkuchen

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Nun stand sie da als eingeschüchtertes zierliches Persönchen in ihrem Haute Couture Kostüm - das aber ihr Selbstvertrauen auch nicht zutage bringen konnte - und würde am liebsten zaubern können, um sich in die Hutschachtel, die im Regal war, verkriechen zu können. Vielleicht hätte sie dem Professor seinen Lieblingskuchen, einen Honigkuchen mitbringen sollen, aber das wäre ja fast Bestechung gewesen.

    Irrsinn
    Ipekakuanha
    Ionisation

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Nervös ging sie im Vorraum auf und ab - auf welchen Irrsinn hatte sie sich da eingelassen, statt einfach bei der "Dattelpalme" zu bleiben? Ihr war als hätte sie eine ganze Flasche Ipecacuanha-Sirup getrunken und müsste sich sofort übergeben!
    Aber sie würde ihr Anliegen vorbringen, über Donner recherchieren zu dürfen, mit Schwerpunkt Ionisation von Luft zum Abbau elektrostatischer Aufladung!

    Japan
    Jurastudent
    Jetlag

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Oder vielleicht dennoch ein anderes Thema? Japan. Das wäre doch mal etwas ganz Anderes. Dorothee hatte doch neulich Jim, einen netten jungen Mann, der aus Japan stammte, kennen gelernt und der Jurastudent war. Der würde ihr bestimmt bei diesem Thema helfen, doch dem ging's nicht so gut, weil er auch nach zwei Monaten immer noch an Jetlag litt.

    Klosterkirche
    Knoblauch
    Koeffizient

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    OT:
    Leider ist der Text sub-optimal, wie man heute zu sagen pflegt; es liegt einfach daran, dass ich ihn nach Post 715 mit den entsprechenden Wörtern hatte einfügen wollen, dann aber ständig die BJ oder mein System zusammenbrachen, so dass ich nicht dazu kam, diesen Text rechtzeitig zu posten --- und ich nun, kurz und gut, die neuen Wörter noch zu integrieren versucht habe ... mehr schlecht als recht, fürchte ich! Ich hatte mich da sehr auf die Wurzel konzentriert; das passt nun thematisch natürlich nicht mehr! Sorry! Ich hoffe, es wird zumindest ein halbes Lesevergnügen!

    /OFFTOPIC



    Sie wurde hereingebeten.

    In den hohen Räumen des Herrn Professor fühlte sie sich wie in einer Klosterkirche; kühl, allein, verlassen. In ihrem Kopf war es leer, die Gedanken gingen wirr im Kreis. Noch immer drückte diese Frage schwer wie eine Last. In der Tür die Sekretärin des Herrn Professors, die sie ihres Kostüms wegen sehr herabwürdigend abschätzte. Vor ihr der Herr Professor, der - noch immer die Lampe in der Hand - gelinde ungeduldig wartete, dass sie nach einiger Zeit stummen Schweigens endlich Anstalten machte, eine Antwort zu geben.

    Dorotheens Blickte schweiften umher. An der Wand gewahrte sie eine Wurzel, die wohl zu den Gewächsen der Ipekakuanha gehörte und deren Einfluss, wie es den Eindruck hatte, Dorothee sich seltsamerweise nicht entziehen zu können schien. Irgend etwas zog sie an, nichts kognitiv Fassbares; magisch, unaufhaltsam, immer stärker, immer mehr --- und doch blieb Dorothee fest auf ihrem Platz verharrt. Immer wieder schweifte der Blick zu dieser Wurzel zurück, diesem seltsamen Gebilde, dem sie im Zimmer des Herrn Professor doch schon vorher viele Male begegnet war, ihm allerdings nie wirkliche Beachtung geschenkt hatte. War es, dass sie heute sich Hilfe von dieser magischen Pflanze erhoffte? Je vehementer sie den Blick abwandte, desto beinahe gewaltsamer wurde er erneut wie angesogen. Es müßte einen Koeffizienten geben, der angibt, mit welcher Intensität man durch die Pflanze angezogen wird, dachte Dorothee, vergaß diesen Gedanken jedoch seltsamerweise sofort wieder.

    Dies alles währte ihr wie eine Ewigkeit, dabei waren kaum zwei Augenblicke vergangen. Vor kurzen Momenten erst hatte sie die Räume des Professors betreten. Noch stand die Sekretärin in der Türe und erwartete die Entscheidung nach Kaffee oder Tee. Nicht dass jeder besuchende Student vom Herrn Professor zu solcher Gemütlichkeit eingeladen würde. Es war jetzt allerdings vorgerückter Nachmittag, und zu dieser Stunde pflegte der Herr Professor seinen Nachmittagstee und einen einzelnen trockenen Sandkeks zu nehmen. Nun wäre es an Dorothee gewesen, endlich den Mund zu öffnen und eine Äußerung zu tun! Und wenn es nur etwas vollkommen Sinnloses gewesen wäre --- die Höflichkeit gebot es! Noch immer stand die Sekretärin, mit unverhohlen grimmem Ausdruck, in der Tür. Noch immer stand der Herr Professor an seinem Schreibtisch; jetzt blickte er hoch, zum drittenmal, und sah sie fragend an. Hatte er etwas gesagt? Noch immer hing diese Wurzel an der Wand. Noch immer stand die Hutschachtel im Regal. Da ging etwas durch Dorothee hindurch wie eine Art Ionisation des Gehirns, die zunehmend den gesamten Körper erfasste. Für niemanden äußerlich sichtbar, begann sie doch merklich zu zittern. Sie fröstelte nicht, sie schauderte. Die Gedanken im Kopf rotierten jetzt unaufhaltsam, ohne irgend greifbar zu sein. Das Gesicht der Sekretärin geriet zur Fratze. Eine Art Schrumpfkopf. Ebenso der Kopf des Herrn Professor. Sein Haar, ohnehin nicht wirklich kurz, die Farbe hatte etwas von Knoblauch, stand nun in wilden Strähnen weitab vom Kopf und fiel in bauschigen Längen auf seine Schultern herab.

    Edit: die drei weiteren Worte:

    Lampion
    Lakritz
    Labiallaut

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Da aber Dorothee diese Gemütlichkeit zugute kommen sollte, hielt sie nun die Tasse Tee in der Hand und musste feststellen, dass ihre Geschmacksnerven ganz und gar nicht begeistert waren, denn der Tee enthielt Lakritze (ja, ja sie wusste, Süßholz ist gut gegen Herpesviren, die sie ab und zu plagten), hinzu kam, dass der Professor immer noch diese Leuchte in seinen Händen herumdrehte. Hätte er doch lieber einen schönen chinesischen Lampion, der würde nicht so blenden und auch besser zum Interieur passen. Was heißt hier passen? Seine Haarsträhnen sahen immer noch wie unter Strom aus und jetzt konnte der gute Professor fast nur noch Labiallaute aussprechen: Voppen Bie nichtb magen?

    Moiré
    Mitempfinden
    Metaphrase

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Die ganze Situation bekam etwas groteskes! Die Sekretärin hatte wohl nicht das geringste Mitempfinden für ihre Probleme und der Professor selbst schien auch etwas ausser Fassung geraten - eine fast greifbare Spannung lag in der Luft und liess all die geplanten Fragen und Sätze in ihrem Kopf durcheinander wirbeln!
    Sie zupfte nervös an ihrem Jäckchen aus schimmerndem Moiré, doch dann fiel ihr ein, was ihre englische Grossmutter immer gesagt hatte "nothing ventured - nothing gained" - in der Metaphrase übersetzt "nichts gewagt - nichts gewonnen"! Uns so fasste sie Mut und setzte zum Sprechen an.

    Nachthimmel
    Nebenbuhler
    Notlösung

    Sofia, antiqua - ihr seid einfallsreich

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    "Sehr geehrter Herr Professor", hub sie an. Im Nachhinein jedoch - Wochen später noch hatte sie dringende Ursache, rot werdend ihrer Worte und des darin ausgedrückten Unsinns schamhaft zu gedenken - wünschte sie, sie hätte eher den Mund gehalten, doch als sie der Wirrhaftigkeit ihrer vorgebrachten Worte endlich gewahr wurde, war es zu spät gewesen. Das Unheil nahm seinen Lauf, es nahm ihn unweigerlich --- und es nahm ihn in aller Schärfe und Konsequenz.

    "Sehr geehrter Herr Professor! hob sie nundenn an. "Ich komme nicht umhin, Ihnen Mitteilung darüber zu machen, dass ich nicht nur von der geplanten Semesterarbeit zurückzutreten und damit das gewählte Thema freizugeben gedenke, sondern vielmehr das gesamte Studium Studium sein zu lassen beabsichtige." Sie zögerte kurz, dann fuhr sie fort. " Es liegt einfach am Nachthimmel, den ich gestern Abend zu betrachten Muße fand. Ich habe dafür gesorgt - vor Monaten übrigens bereits, falls dies jetzt von Interesse sein sollte - dass mein Mann, der genau genommen nicht mein Ehegatte, sondern lediglich mein Lebensgefährte ist, sich mit einem Nebenbuhler konfrontiert sieht, den er ebenso wenig ausstehen kann wie ich seine Mutter. Ihn zu verlassen, ist keine Lösung, die dauerhaft zufrieden stellt. Auch meinen Geliebten zu verlassen, kann nur als müde Notlösung betrachtet werden, denn ob ich nun mit Mann oder Geliebtem zusammenlebe (welch letzterer dann ja in den neuen Status meines nunmehrigen Mannes aufrücken würde) --- ich werde doch mit dem Thema dieser Semesterarbeit keinesfalls zurande kommen!"

    So also sprach Dorothee in ihrem knapp sitzenden Kostüm aus Moiré und - da ihr sofort die Bedeutungsschwere ebenso wie die wirre Zusammenhanglosigkeit der eben platzierten Worte offen vor Augen trat - errötete, während ihr Tränen über die Wangen zu laufen begannen.

    Opernglas
    Obelisk
    Orangensaft

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Opernglas
    Obelisk
    Orangensaft


    Das Chaos war perfekt... Dorothees Inneres widerspiegelte sich im Aussen und war deutlich erkennbar.
    Der Professor nahm, das im Regal liegende - er war ein begeisterter Opern- und Theatergänger - Opernglas und schaute sie ungläubig und entgeistert an.
    Dorothee stand trotz der Tränen gerade wie ein Obelisk in der Mitte des Raumes, konnte aber nur noch stottern.
    Die Sekretärin, die dem Professor seinen gewünschten Orangensaft reichen wollte, verschüttete das Glas und das Tablett - das Gott sei gedankt - aus Holz war, polterte mit großem Getöse zu Boden.

    Physiologe
    Parodie
    Puderquaste

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Die Szenerie bekam einen Hauch von Skurrilität, es wirkte - wohl unbeabsichtigt, aber doch - wie die Parodie einer grossen Opernszene! Nicht mehr ganz ihrer Sinne mächtig, versuchte Dorothee, den verschütteten Orangensaft mit ihrer Puderquaste vom Revers des Professors zu tupfen, da betrat ein attraktiver Mann den Raum! Ein bekannter Physiologe, der Dorothee bereits bekannt und wie sich herausstellte, Sohn des Professors war!

    Polizeieinsatz
    Phänomen
    Petition

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Für kurze Zeit wurde die Skurilität des Moments unterbrochen, da die ganze Aufmerksamkeit der Anwesenden sich auf das Getöse auf der Straße richtet, wo in der Nachbarschaft eindeutig ein Polizeieinsatz erfolgte. Obwohl tagaus tagein, eigentlich solche Situationen an der Tagesordnung waren, erstaunte es immer wieder wie dieses Phänomen die Leute für kurze Zeit zu absoluter Stille, regelrecht verdonnerte. Wie sich herausstellte, war der Einsatz deshalb, weil am Tor eine Petition mit brisantem Inhalt gemeldet worden war.

    Querzetin
    Quatsch
    Quaste

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Während Dorothee durchs Fenster schaute und überlegte, welcher Quatsch wohl auf dieser Petition stehen könnte, unterhielt sich der Professor leise mit seinem Sohn über einer Forschungsarbeit, die sich mit den Wirkmechanismen von Querzetin beschäftigte. Als Dorothee sich den beiden Herren interessiert zuwenden wollt, bemerkte sie, dass sich die Quaste aus ihrer Puderdose durch die Rubbelei auf des Professors Revers in lauter kleine Fussel aufgelöst hatte, die jetzt unübersehbar an seinem Anzug klebten!

    Rosenöl
    Rasenmäher
    Regenbogen

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    Völlig aufgelöst ob dessen, dessen sie dort ansichtig werden musste - es handelte sich nicht allein um die Flusen, die ehedem ihre Puderquaste ausgemacht hatten und die sich nun breit auf des Herrn Professors Anzug ergingen; es handelte sich vielmehr auch darum, wie Dorothee erst, nachdem sie das Büro des Professors verlassen haben sollte, sich einzugestehen bereit war, darum, dass der Sohn ihres Mentors von ausgesprochen attraktivem Äußeren war -, griff sie, auf der Suche nach ihren Notfalltropfen, hastig in ihr kleines Täschchen, war aber in der Eile lediglich in der Lage, das kleine Fläschchen Rosenöl hervorzuziehen, das ihr dann eben jetzt anstelle besagter Notfalltropfen Dienste tun musste. Sie gab sich einige Tropfen dieser Kostbarkeit je hinter die Ohrläppchen, auf die Handgelenke sowie auf die Stelle zwischen ihren Augenbrauen. Leider hatte es keinesfalls den erwünschten Effekt. Dorothee fühlte sich weiterhin, als sei ihr ein Rasenmäher quer über die Seele gefahren. Durch den Schleier, der sich infolge ihrer Tränen vor den Augen gebildet hatte, nur sehr mühsam hindurchschielend, gewahrte sie die Welt sowie den Fortgang folgender Szenerie in den gesprenkeltsten Farben des Regenbogens --- und nahm im übrigen infolge nervlicher Exitation alles Übrige nur noch ... wie sollte man sagen ... sehr unwirklich wahr.

    Stimmung
    Stab
    Staubsaugerbeutel

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Was tun? Der Professor würde nun wohl endgültig den Stab über sie brechen, da er ja nicht einmal wusste, wozu sie eigentlich bei ihm war - ihr Anliegen hatte sie nicht vorgebracht!
    In dieser überreizten Stimmung, beschloss sie, alles auf eine Karte zu setzen - ihr Designermoireéjäckchen fühlte sich zwar an wie ein Staubsaugerbeutel, aber immerhin duftete sie lieblich nach Rosenöl und so sank sie leise seufzend in eine Ohnmacht, wie sie es von den Heldinnen ihrer Liebesromane kannte!

    Traumdeutung
    Teezeremonie
    Taschentuch

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    Als Dorothee, sich auf dem Sofa des Herrn Professors nur sehr mühsam zurechtfindend, wieder zu sich kam, dämmerte in ihrem Kopf eine Traumdeutung, an die sie sich unvermutet erinnerte; ihre Grossmutter hatte sich mit grosser Hingabe und doch allzu laienhaft dazu verleiten lassen, unter Zuhilfenahme mehrerer Kompendien einen sehr bedeutungsvollen Traum Dorotheens zu deuten, der von einer alt-chinesischen Teezeremonie handelte und in dem zu allem Überfluss noch ein Taschentuch eine tragende Bedeutung gehabt hatte.

    Universalgenie
    Ungemach
    Unwetter

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    In ihrem Traum war Dorothee - so ihre Großmutter - ein regelrechtes Universalgenie der Zauberkunst, denn sie konnte aus besagtem Taschentuch alles zaubern, was sie wollte bzw. benötigte. In dem Traum war auch kein Platz für Ungemach wie im Jetzt. Das Unwetter, das, wie aus heiterem Himmel gerade aufzog, kam mit Donner und Blitz und genau so blitzschnell kam Dorothee wieder zu sich.

    Türgriff
    Tutiorismus
    Tagebuch

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Langsam erhob sie sich vom Sofa, noch immer verwirrt vom Geschehen. Der Professor stand am Fenster, ihr den Rücken zuwendend. Auf dem Tischchen neben dem Sofa lag aufgeschlagen eine Art Tagebuch, in dem der Professor in schönster Kurrentschrift Eintragungen gemacht hatte. Sie nahm es zur Hand, konnte gerade die Worte "Laxismus" und "Tutiorismus" entziffern, als der Professor sich ihr wieder zuwandte. Erschrocken liess sie das Buch fallen, errötete ob ihrer Neugier, lief zur Tür und drückte den Türgriff nach unten.

    Umriss
    Universum
    Uraufführung

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Da es außerhalb des Raumes bereits stockdunkel war, konnten die Anwesenden nur noch den Umriss von Dorothees zierlicher Gestalt erkennen, die quasi im "Universum" verschwand.
    Der Professor zuckte auf einmal zusammen - er erntete ratlose Blicke - weil er sich erschrocken hatte, nicht weil er nichts Genaues erkennen konnte, auch nicht, weil er Dorothee ertappt hatte, sondern vielmehr, weil er sich bewusst war, dass er die vielversprochene fulminante Uraufführung im herrlich neu renovierten Opernhaus so gut wie vergessen hatte.

    Welturaufführung
    Wandschrank
    Wasserdampf

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Laut rief er nach seiner Sekretärin, reichte ihr sein Sakko und bat sie, es unverzüglich über Wasserdampf von den Puderquastenfusseln zu reinigen, riss Seidenschal und Abendhut aus dem Wandschrank und bestellte ein Taxi - vielleicht schaffte er es doch noch rechtzeitig zur Oper, zur Welturaufführung dieses jungen Komponisten!
    Über Dorothee konnte er sich auch morgen noch den Kopf zerbrechen.

    Xylophon
    Xenophobie
    Xylolith

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Bellaluna! Dorothee war in "meiner - theoretischen - Weiterführung", weil es stockfinster war, in den Wandschrank gegangen, statt hinaus!

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Da sieht man, wie verschieden doch - trotz allem - die Gedanken laufen!!
    Auf diese Idee wär ich nicht gekommen!!
    Gibt's eine Fortsetzung? *gespanntbin*

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Diejenigen, die den Professor sehr gut kannten, wunderten sich, dass er sich noch so oft in die Öffentlichkeit traute, denn er hatte - gelinde gesagt - Furcht vor Fremden, eigentlich litt er an Xenophobie, aber es siegte seine Liebe zum Schönen und Genuss. Die Bühnenkulisse war vorrangig aus Xylolith, um die Szene so naturnah wie möglich zu gestalten und ein Xylophon, nein dachte der Professor, es war eher eine Marimba stand auch da, doch den Grund konnte er nicht erkennen.

    Zeit
    Zitat
    Zuruf

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Zu lange jedoch dauerte die Oper und mit der Zeit wurde sich der Professor seiner Ängste bewusst! Ein Schiller'sche Zitat kam ihm in den Sinn "mir ahnet ein unglücksvoller Augenblick" und er fühlte, wie ihm der Schweiß aus allen Poren brach! Den Zuruf seines Sitznachbarn ignorierend erhob er sich und verließ fluchtartig das Opernhaus.

    Astgabel
    Abendmahl
    Aurum

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Er konnte einfach nicht mehr, er fühlte sich elend und trotzdem lief er so schnell, dass er nur einzelne Fetzen der Zurufe von verschiedenen Leuten hörte. Was interessierten ihn im Moment seine wissenschaftlichen Erfolge mit einer Astgabel, einer sogenannten Nano-Astgabel, als Transistor. Seine Kräfte ließen nach und er kam nur noch schleppend vorwärts, ob das heute sein letztes Abendmahl gewesen war? Seine Gedanken kreisten mit diesem Stichwort um Leonardo da Vinci, ah, ja und die Mailänder Scala und sein schönstes Erlebnis dort nach der Wiedereröffnung ... Dieser wundervolle Gedanke verursachte einen Ruck durch seinen ganzen Körper und er besann sich, denn so eine Phase in seinem Leben kannte er schon und damals hatte ihm in homöopatischer Hochpotenz Aurum metallicum sehr gut geholfen.

    Bloßstellung
    Biederkeit
    Banause

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Er schaffte es mit letzter Kraft, seinen Homöopathen aufzusuchen, der ihm sogleich das gewünschte Aurum metallicum verabreichte, auf das er sich bald wieder besser fühlte!
    Im nahegelegenen Park überdachte er seine Lage - der Zusammenbruch in der Oper war wohl für alle seine Bloßstellung als Banause. Das Publikum in seiner Oberflächlichkeit und Biederkeit sah ja doch nur, was es sehen wollte!
    Einmal mehr überlegte er, der Stadt den Rücken zu kehren und anderswo neu anzufangen - doch dann kam im Dorothee wieder in den Sinn und daß sie irgendetwas Wichtiges von ihm gewollt hatte!

    Chile
    Cellophan
    Chronik

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    Jetzt auf einer Bank im Park Platz nehmend, überlegte er, dass er nicht wenig Lust verspürte, mit der verwöhnten, leidlich intelligenten, aber überaus appetitlich aussehenden Dorothee nach Chile durchzubrennen.

    Während er die Abläufe der möglichen Flucht durch den Kopf gehen und vor dem inneren Auge ablaufen liess, fiel sein Blick auf ein Päckchen im nahe gelegenen Mülleimer. Auffallend war das Cellophan, in das es eingewickelt war. Eher sehr widerwillig aufgelegt, erhob er sich doch mühselig und fischte es mit langen Fingern hervor. Langsam machte er sich daran, das Cellophan krampfhaft zu entwickeln; eine Schicht klebte fest an der anderen. Sein Herz klopfte, sein Puls pochte hart an der Halsschlagader. "Werde ich jetzt sterben", dachte er unwillkürlich, "erfahre ich nie, was hierin eingewickelt ist!" Er versuchte sein Herzrasen unter Kontrolle zu bringen. Vergeblich. So wickelte er weiter. Und dachte dabei an die schöne Dorothee. Aus auch wäre es mit der Flucht mit der Schönen, wenn ihn jetzt ein Herzinfarkt ereilte. Niemand sonst im Park bei diesem Wetter, der seinen Zusammenbruch bemerkt hätte. Ein Notarzt wäre in jedem Fall zu spät eingetroffen. Er überlegte, einem nahen Freund noch eine Botschaft - per SMS - zu senden. Des Inhalts: "Schreibt auf den Grabstein: Vor lauter Neugierde verstorben." Da endlich lösten sich die letzten Schichten des Cellophans. Sichtbar wurde ein alter Ledereinband, völlig abgegriffen. Er drohte vor Altersschwäche auseinanderzubrechen. Die Seiten im Innern wurde durch nichts mehr zusammengehalten und waren gänzlich lose. Vorsichtig blätterte er auf die Titelseite zurück --- und traute seinen Augen nicht! Während eben noch sein Herz wild um sich zu schlagen beliebte, drohte es jetzt einfach stehenzubleiben. "Doch kein Herzinfarkt, sondern plötzlicher Herzstillstand", revidierte er seine Gedanken von vorhin. Er zuckte die Schultern. Im Grunde kam es auf dasselbe hinaus: Tot war tot.

    Das abgewickelte Cellophan achtlos beiseite fallen lassend, griff er vorsichtig das Buch oder das, was ausser einem Einband mit unleserlich gewordenem Titel noch übrig geblieben war. Es war eine Sensation. Was er in Händen hielt, war eine Rarität, ein längst verschollen gegoltenes Original aus sehr früher Zeit --- es war nichts Geringeres als die alte Chronik "In memorandum", verfasst von niemand Geringerem als dem grossen Gelehrten Adalbert Philokrates Amadeus Gra...*...phe...*ell und musste - hier war der Herr Professor sicher - auf das Jahr 1621 datiert werden!

    Denkschrift
    Dankbarkeit
    Duell

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Ein spektakulärer Fund, fürwahr und für ihn von besonderer Bedeutung - werden in dem Buch doch auch Taten seiner eigenen Vorfahren erzählt! So zum Beispiel ein legendäres Duell eines seiner Urahnen, dass die Geschicke der Familie entscheidend verändert hatte! Ebenso wie eine berühmte Denkschrift eines als Philosophen bekannten Ahnherren, von dem er wohl den Hang zum Denken geerbt haben mochte, wie er voll Dankbarkeit feststellte!
    Wer mochte diese Kostbarkeit so achtlos in einen Papierkorb geworfen haben?
    Er machte sich mit seinem Fund eilends nach Hause auf, um weiter darin zu lesen und zu überlegen, ob er diese Kostbarkeit behalten (und ob er sich in diesem Fall Dorothee anvertrauen könnte) oder dem städtischen Museum zur Verfügung stellen sollte.

    Erkenntnis
    Endlosigkeit
    Edelfrau

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Der Weg nach Hause erwies sich dieses Mal als die Endlosigkeit par excellence und deshalb versuchte er - trotz seiner Benommenheit, sowohl gesundheitlich als auch dank der Euphorie über den Fund - flotter zu gehen und mit größeren Schritten. Der gute Professor konnte es nicht lassen und las gehend oder anders rum ging lesend weiter. Er entdeckte auf einer Seite den Hinweis, dass das Duell wegen einer Edeldame stattgefunden hatte, nur leider war der Name nicht gut lesbar. Um wen es sich wohl handelt? Vielleicht wird die Ahnentafel, die er zu Hause hatte, ihm zu dieser Erkenntnis und der Befriedigung seiner Neugier weiterhelfen, grübelte der Professor.

    Festesfreude
    Feuer
    Figaro

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    In seiner Bibliothek studierte er sofort die Ahnentafel und - welch ein Zufall - bei besagter Edeldame handelte es sich tatsächlich um eine Urahnin von Dorothee!
    Beschwingt fühlte er plötzlich, wie das Feuer der Leidenschaft in ihm wieder aufloderte und er all seine Leiden und auch die tiefe Depression vergass, die ihn vor kurzem noch ans Sterben denken liess!
    Er summte die Arie des Cherubin aus der "Hochzeit des Figaro" (eine Oper, die ihn stets in Festesfreude zu versetzen pflegte) vor sich hin und beschloss, mit Dorothee den Neuanfang zu wagen!

    Glasbläserkunst
    Gardenie
    Goldschmuck

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    @bellaluna



    Gestern abend hatte ich eine "Geschichte" zuwege gebracht (die übrigens in ganz andere Richtung gegangen wäre), leider ist die dann allerdings mitsamt des Forums abgestürzt. Vor lauter Frust habe ich es dann sein gelassen. Heute morgen wollte ich versuchen, aus dem Kopf heraus meine Gedankenfetzen zu rekapitulieren, was aber in einem literarischen Fiasko geendet hat. Ergo: Im Anschluss habe ich den DELETE-Button im Vollbesitz meiner geistigen Überreste freiwillig, fröhlich und vorsätzlich betätigt!

    Deine drei neuen Wörter werde ich mal in meinem Hirn ein wenig von links nach rechts schaukeln lassen --- vllt ergiebt sich was Nettes?

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    Noch immer summte er vor sich hin, da zuckte er zusammen, denn es hatte geklopft.

    Herein schaute die Dorothee, nicht aber die schöne, sondern die alte. Seine Haushälterin, ein altes Faktotum, das schon mehrere Jahrzehnte bei ihm in Diensten stand. Sehr zufälligerweise nur trug sie denselben Namen wie die neuerdings Angebetete, und zufällig auch war es nur so, dass sie in ihren Zügen grosse Ähnlichkeiten aufwies mit seiner Sekretärin. "Warum nur", fragte er sich, während er ins Seufzen verfiel, "bin ich nur umgeben von den Gardenien des Lebens, während es mich doch unaufhaltsam nach den duftenden, herrlichen, den schönen Dorotheen gelüstet?" Ostentativ blieb er sitzen. Diese Dorothee interessierte ihn nicht. Mochte das Leben dies zur Kenntnis nehmen!

    Die gute alte Dorothee äußerte, es seien Besucher an der Tür. Gänzlich unbekannte Leute. Herren zwei, und eine Frau. Sie hatten etwas gefaselt von Goldschmuck, Rechtsstreit, Autopanne. Sie, Dorothee, habe nicht recht begriffen, worum es sich im eigentlichen gehandelt habe. Der Professor nickte kaum merklich und schickte sich dann sehr mühsam an, sich zu erheben. Dorotheens Gesicht, das ihn im übrigen immer an Experten der Glasbläser kunst erinnerte (deren Teint oft eine irreversibel erscheinende Mischung aus Rotwangigkeit und fahlem, aschgrauem Gepräge), verharrte bei seinem eher ganz und gar nicht indifferenten, sondern sehr teilnahmsvollen und vor allem flehentlichen Ausdruck. Der Herr Professor seufzte ein zweites Mal. Dann erhob er sich vollends.

    Haarnadel
    Heuristik
    Humus

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Vielleicht erinnerte ihn das Gesicht eben genau dieser Frau an einen Glasbläser, weil sie so ein Faible für Glas hatte. Die Haarnadel, die sie heute in ihren haselnussbraunen Haaren trug, war aus edlem Muranoglas. Sollte er sich vermehrt wieder der Heuristik widmen, die ihm in seinem Erkenntnisprozess weiter helfen könnte, was die beiden Damen betraf? Bis jetzt hatte er ja nur die Ähnlichkeit des Namens festgestellt, aber vielleicht bedeutet dieses Wissen, eine Herangehensweise, um sein Verständnis für das weibliche Geschlecht zu vertiefen?! Er verwarf vorerst diese Gedanken, denn er war so weit von seinem praktischen Tun im Hier und Jetzt entfernt, dass er den Beutel mit Humus in seinen Händen hielt, statt des Beutels mit Lehm, denn er wollte sich zur Entspannung eine Lehmpackung gönnen.

    Induration
    Immanenz
    Isolierband

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    Er bemerkte seinen Fehler.

    Noch rechtzeitig eben.

    Er bemerkte ihn dadurch, dass Dorothee, nachdem sie kurz und noch immer nicht indifferent den Kopf geschüttelt hatte, auf ihn zugestürzt kam, um ihm den Sack Humus zu entreissen und an seinen angestammten Platz zurück zu stellen. Den Sack Lehm jedoch reichte sie ihm ersatzweise nicht. Dies indignierte den Herrn Professor nicht wenig, doch jetzt war - wie er ahnte - keine Gelegenheit, sich hierüber den Kopf zu zerbrechen. Vom Treppenhaus her drang Lärm zu ihm herüber. Seine Gedanken wanderten zur Dorothee zurück.

    Warum nur verstand er die Frauen nicht? Oder verstand er sie, wusste es hingegen nur nicht? Er wackelte unentschlossen mit dem Kopf. Tatsache jedenfalls war, Dorothee die Schöne hatte als profonde Immanenz in seine Seele Einzug gehalten. Daran gab es nichts zu rütteln.
    Er kam auf seine Ausgangsfrage zurück. Warum - wenn er sie verstand - tappte er immerfort auf der Stelle? Ein befreundeter Arzt hatte sich im Rahmen eines lockeren Beisammenseins vor einiger Zeit dazu - ganz freundschaftlich natürlich - geäußert. Er hatte von so etwas wie "Induration der Seele" gesprochen. Dieses Wort musste man sich auf der Zunge zergehen lassen. Allerdings erst bei nächster Gelegenheit. Der Lärm im Treppenhaus hatte unterdessen zugenommen. Der Herr Professor konnte sich keinen Reim darauf machen. Es hatte den Anschein, als seien dort Menschenmassen unterwegs.

    Der Herr Professor, sein Faktotum keines Blickes würdigend, griff sich eine Rolle Isolierband. Er fand, irgendetwas müsse man schliesslich in der Hand haben.

    Jauche
    Jelängerjelieber
    Jogginghose

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Ganz offensichtlich war im Treppenhaus ein heftiger Nachbarsstreit im Gange - der Hausmeister (wie immer lässig in Jogginghose gekleidet) versuchte sich Gehör zu verschaffen, um zu klären, wie der beissende Geruch nach Jauche ins Stiegenhaus gekommen war! Die lauten Stimmen der Hausbewohner, die sich gegenseitig der Übeltat beschuldigten, steigerten sich zum schrillen Diskant! Die Ohren des Professors - nur an temperierte Wohlklänge gewöhnt - begannen zu schmerzen! Wie gut, dass er mit dem Isolierband das Schlüsselloch verkleben und dichten konnte!
    Dann schloss er die Augen und versuchte sich an den zarten Duft von Jelängerjelieber zu erinnern der Dorothe umweht hatte......

    Kalender
    Kichererbse
    Kosmos

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    Ein Geräusch in seinem Rücken liess ihn herumfahren.

    Es waren die drei Gestalten, von denen die alte Dorothee gesprochen und deren Existenz der Herr Professor, gänzlich welt-abgerückt, vollkommen vergessen hatte. Sie hatten sich, als der Herr Professor an ihnen unbesehen vorbei ins Treppenhaus marschiert war, leicht erschrocken gegen die Garderobe, wo sie sich postiert hatten, zurück gezogen, hatten dann allerdings ein wenig Mut geschöpft und waren wieder ein, zwei Schritte ins Zimmer bzw. den Flur hinein getreten. Nun jedoch, da der Herr Professor, herumgedreht, ihrer ansichtig geworden war und da sein Gesicht mit einer erschrockenen, wie zornig wirkenden Falte steil zwischen seinen Augenbrauen nicht anders als furchterregend dreinschaute, packte sie erneut die Furcht, und so wichen sie langsam, aber deutlich zurück --- wieder gegen die Garderobe hin. Sie schienen in gewisser Weise den intensiven Wunsch zu hegen, sich rücklings und schutzsuchend unmittelbar in die Garderobe hineinbegeben zu wollen, sollte eine gefahrvolle Situation dies von ihnen erfordern.

    Des Herrn Professors Blick fiel auf einen Kalender an der Wand, nicht unweit der Garderobe, ein Neujahrs-Incentive von Kosmos, einem Unternehmen, das sich des Vertriebes von Kichererbsen sowie von Spielzeug für Erwachsene in besonders liebevoller wie intensiver Weise angenommen hatte. Regelmäßig erhielt der Herr Professor, bei Kosmos als guter und gern gesehener Kunde bekannt, Sonderzuwendungen, etwa wenn es galt, die ein oder andere Novität auszuprobieren und über eine eventuelle Markt- oder Anwendungstauglichkeit Bericht abzugeben; besonders erfreulich jedoch waren ihm die zahlreichen Sonder-Gratifikationen, mit denen man ihn - dank seiner umfangreichen Käufe während des Jahresverlaufes - regelmäßig bedachte.

    Nun also war es Zeit zu bedenken, was diese drei kuriosen, in gewisser Weise als windschief zu bezeichnenden und in jedem Fall aber niemals zuvor gesehenen und ihm daher völlig unbekannte Gestalten wohl von ihm wollen mochten.

    Latifundien
    Limes
    Limerick

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Tatsache war, dachte der Professor, dass auf seinem Schreibtisch ein Brief lag, den er vor ein paar Tagen erhalten hatte, in dem es um Latifundien ging. Eigentlich interessierte den Professor Großgrundbesitz nicht. Was kümmerte ihn sein Geschwätz von vor einer Woche, als er ein gewisses Maß an Interesse gezeigt und dem Erhalt dieses Schreibens zugestimmt hatte. Sein Interesse widmete er ja bekanntlich den schönen Künsten, allerdings, erinnerte er sich dunkel an ein Wort in dem Brief, dass für ihn interessant geklungen hatte, es war in den Brief von einem Limes die Rede, der das Grundstück über eine nicht unerhebliche Strecke begrenzte. Und das klang schon viel besser in seinen Ohren. Ach, seine Ohren, die waren immer noch ganz mitgenommen von dem Lärm im Treppenhaus und ja, Treppe, war das Stichwort, dank dessen er sich an ein Limerick erinnerte und zu lachen anfing:
    Eine sportliche Dame aus Meppen
    schleppt für den Kraftsport nachts Treppen.
    Die Augen geweitet
    wird sie begleitet
    von Treppen schleppenden Deppen.

    Marocain
    Mammutbaum
    Mondsichel

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    Ob die drei dort wohl etwas mit besagtem Brief zu tun hatten?

    Die Frau jedenfalls, die ihn wild rollenden Auges halb anlächelte, halb anzugrinsen schien, war in äußerst schlechtes Marocain gekleidet. Ihre Begleiter hingegen, auch diese augenmerklich schäbig gekleidet, erinnerten ihn - er wusste nicht zu sagen, weshalb - an Mammutbäume. In der Statur irgendwie unförmig, groß gewachsen zwar, aber nicht allzu sehr, nicht wirklich untersetzt, aber doch stämmig und stabil gebaut --- besonders im Vergleich zu der eher zierlicher wirkenden Frau, die allerdings ebenfalls groß gewachsen war. Und noch immer grinsend zu lächeln versuchte. In der Hand hielt sie den Anhänger ihrer schweren, vom dürren Halse baumelnden Kette. Ein Amulett sicher. Der Anhänger hatte - der Herr Professor erkannt dies deutlich - Form und Silhouette einer Mondsichel. Die Frau spielte gedankenverloren mit ihm, und doch hatte es ihm, dem Professor, den Anschein, als hielte sie sich auch daran fest.

    Negligée
    Nomade
    Nachhall

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Nicht nur, dass sie schäbig gekleidet war, der Professor machte große Augen, denn - für ihn zumindest sah's so aus - sie trug ein Kleid, das fast wie oder sogar ein Negligée war. Sein Blick wanderte weiter im Raum und er stellte fest, dass einer der Männer wie ein Nomade aus der tuwinischen Steppe gekleidet war und weiter sah er ... Das passte irgendwie nicht zusammen! Auch diese wiederholten Schallreflexionen, die diesen merkwürdigen Nachhall entstehen ließen, durchbohrten seine an Wohlklänge gewöhnten Ohren. Wo war er? Was hatte dieses Chaos zu bedeuten? Stand er auf einer Theaterbühne oder träumte er? Der Professor rieb sich seine Augen und kniff sich in die eigene Hand, um Gewissheit zu bekommen.

    Originaldokument
    Oratorium
    Orangerie

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    Ihm war, als drehe sich alles in seinem Kopf. Ein Schwindel erfasste ihn, danach ein zweiter. Es riss ihn mit sich fort. Der Herr Professor machte zwei, drei Schritte vorwärts --- da fand er sich unerklärter Weise vor seinem Schreibtisch in der Bibliothek wieder. Im Kamin brannte das Feuer. Mechanisch griff er eines der auf dem Möbel verstreuten Papiere. Es war das Originaldokument einer alten Bach´schen Handschrift, das ihm ein Freund vor wenigen Tagen zur Begutachtung vorgelegt hatte. Angeblich hatte dies ein Freund dieses Freundes halb vermodert unter den Habseligkeiten einer nahen oder auch etwas weiter entfernten, jedenfalls aber jüngst verstorbenen Anverwandten auf dem Dachboden gefunden.

    Der Herr Professor seufzte.

    Es handelte sich mit Gewissheit um ein Bach´sches Oratorium; allein die Frage war: handelte es sich um das Werk des Vaters selbst --- oder aber um eines seiner ebenso befähigten wie ausserdem auch noch zahlreichen Söhne?

    Wütend ob dieser aussichtslosen Frage, schlug der Professor mit der flachen Hand auf den Tisch. Sie schmerzte. Aber eher des Kniffes wegen, den er ihr zuvor beigebracht hatte. Er beschloss, der Sache unverzüglich auf den Grund zu gehen. Er griff sich Paletot und Hut, dann fiel die Tür hinter ihm mit lautem Krach ins Schloss. Den drei seltsamen Gestalten schenkte er weiterhin keinerlei Beachtung.

    Er hastete durch die Strassen. Erst an der Orangerie des nahegelegenen Schlosses machte er Halt. Mit einem Taschentuch wollte er, erhitzt, sich den Schweiss von der Stirn wischen. Er fand, dass er keines mitgenommen hatte. Merkwürdig. Denn eigentlich trug er ständig eines bei sich.

    Prachtexemplar
    Pachtvertrag
    Plumpudding

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Wo hatte er denn bloß das Taschentuch gelassen oder hatte er es irgendwo verloren? Mittlerweile tropfte der Schweiss runter, nur irgendwie störte ihn das im Moment gar nicht, was sonst ganz anders war. Er dachte an das Dokument, das trotz der deutlichen Spuren der Zeit, die jeder sogar mit bloßem Auge erkennen konnte, eigentlich ein Prachtexemplar war.
    Dieser Gedanke lies ihn nicht los, den guten Professor. Dann kam noch hinzu, dass er sich wirklich mit dem Grundstück auseinander setzen musste und dem Pachtvertrag oder sollte er lieber auf einen Kaufvertrag bestehen.
    Was war das nur für ein Tag! Der Professor wollte ihn jetzt aber zu einem Festtag machen und entschied sich für einen Besuch in einem exklusiven Restaurant, denn dort war sein Lieblingskoch tätig, der für ihn Plumpudding auch außerhalb der Tage, an denen andere ihn zu essen pflegten, speziell für ihn zubereitete. Er sah den mit Brandy flambierten Plumpudding schon so klar vor seinen Augen als ob er tatsächlich schon am Tisch saß und

    Quadrinom
    Quelle
    Quiproquo

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    Kaum saß der Herr Professor an seinem angestammten Tisch im Restaurant, sah er den Oberkellner, der ihn und ausschliesslich ihn zu bedienen pflegte, den Kopf schütteln. Der Oberkellner bedauerte sehr, doch des Herrn Professors Leibkoch war - ach, Gott sei es geklagt - krank! Ganz unverhofft heute morgen unpäßlich geworden! Aus heiterem Himmel. Das war in vier Jahrzehnten zuvor nicht ein einziges Mal der Fall gewesen! Der Oberkellner, jetzt mit einer überaus gewichtigen Miene versehen (auch normalerweise schon tat er sehr distinguiert), schüttelte abermals den Kopf. Plumpudding! Heute? Gänzlich undenkbar!

    So sah sich der Herr Professor in die Lage gesetzt, Spareribbs mit Kartoffelsalat - ein Mahl, das er sonst zu verschmähen beliebte - bestellt zu haben. Welches Pferd ihn da wohl geritten haben mochte? Er dachte an die Dorothee. Er dachte auch - wenngleich nur kurz - auch an die andere Dorothee. Aber sein Gemütszustand geriet dadurch nicht besser! Er nahm einen Schluck reinen Mineralwassers, ein Wasser, das er vorzugsweise trank. Es stammte aus einer besonderen, Heilwasser einer ausserordentlich exquisiten Güte bergenden Quelle. Im Hintergrund vernahm er deutlich, aber dezent die zarten Klänge eines kleinen Kammerorchesters, das aus Orchestermusikern des hiesigen Opernhauses bestand und das unter dem Namen Quadrinom gastierte.

    Seine Spareribbs wurden endlich serviert. Sein Magen knurrte verhalten. Normalerweise angewidert von Geruch und Aussehen jener meist doch allzu fetttriefenden Fleischmasse, ertappte er sich dabei, wie er, Happen um Happen, die Mahlzeit zu geniessen begann und die Rippchen wie eine kostbare Speise zu verzehren sich anschickte.

    Genussvoll war er gerade in die zungen-sensorische Betrachtung eines Bissens quasi-philosophisch vertieft, da wurde er - und dies geschah völlig unverhofft - plötzlich von einem Jemand, dessen Stimme ihm nicht sofort geläufig war, angesprochen. "Quiproquo, Herr Professor", rief der Störenfried laut, dass es alle hören konnten, und der Rüpel erdreistete sich sogar, ihn nicht nur an die Schulter zu fassen, sondern - nein! - nachgerade auf sie einzuprügeln, so schwer warf er seine großen, schweren Pranken auf des armen Herrn Professors kleine, schmächtigen Schultern.

    Rosinenlikör
    Reblaus
    Rummelplatz

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Was für ein Tag! Als Festtag hatte der gute Professor ihn nicht ausklingen lassen können, weil sein geliebter Plumpudding nicht vorbereitet und somit auch nicht aufgetischt werden konnte. Seinen geliebten Rosenlikör gab's auch nicht, deshalb entschied er sich für Rosinenlikör. Wein pflegte er nicht zu trinken in letzter Zeit, weil ihm zu Ohren gekommen war, dass viele Rebsorten von der Reblaus befallen waren und das grauste ihn bis ins Knochenmark. Was für ein Tag! Er wird ihn nicht so schnell vergessen. Im Restaurant ging's zu wie auf dem Rummelplatz und die Lärmbelästigung verfolgte ihn heute auf Schritt und Tritt und hinzu kam noch die Belästigung dieses Rüpels, dieses Störenfrieds, dieses ...

    Schauspieler
    Salbe
    Stratosphäre

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    ... Schauspielers dritten Grades und allerletzter Güte!

    Der Herr Professor war seiner, wie er sich jetzt erinnerte, bereits mehrmals anläßlich einer Aufführung ansichtig geworden. Dieser Mensch, der qualitativ so gut wie leider überhaupt nichts vermochte, brachte es fertig, durch regelrechte Kleinigkeiten oder auch gar durch blosses Nichtstun auf der Bühne die Massen gegen sich aufzubringen. Der Herr Professor hatte dermaleinst einer Aufführung beigewohnt, wo das Publikum reihenweise heftig gestikulierend aufgesprungen war und mit Buh-Rufen die Bühne zu stürmen drohte, während besagter ... nun gut, nennen wir ihn Schauspieler nicht anders als wie unbeteiligt dastand, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, und auf den Professor den Eindruck gemacht hatte, als wolle er sogleich gänzlich unbeteiligt ein Liedchen anstimmen.

    Den Professor hatte es damals vor lauter Unbill ganz fürchterlich im Halse gewürgt, sah er doch die Aufführung seiners Lieblingsklassikers gänzlich in Staub getreten. Der Ärger hatte ihn damals nicht nur heiser gemacht; er hatte ihm die Luft zu atmen geradezu weggeschnappt, und auch jetzt bei blosser Rückbesinnung auf jene im Grunde doch sehr lächerliche Anekdote fühlte er sich, als befände er sich inmitten der Stratosphäre --- hoch oben in der Luft, gänzlich ohne Bodenhaftung, ohne Kontrolle über sich und das Leben, aufgedunsen und vor Luftknappheit völlig asthmatisch jappsend.

    Die Stelle, an der sich der Herr Professor heute nachmittag an der Hand gezwickt hatte zu dem Zweck allein, sich aus dem bösen Alptraum, der wohl keiner sein sollte, aufzuwecken, begann erneut zu schmerzen, und so brachte ihm der Oberkellner - mit noch immer distinguiertem Blick - auf Bitten des Gastes ein wenig Palmin, das man ihm mit vereinten Kräften als Salbe quasi auf die schmerzenden, stark errötete Wunde auftrug.

    Tischtuch
    Topflappen
    Trauerkloß

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Als der hilfsbereite Oberkellner die großflächig errötete Stelle sah, wollte er dem Professor ein feuchtes Tischtuch bringen, damit derjenige einen sehr wirksamen - lang anhaltend feuchten - Umschlag machen könne. Der Professor war entrüstet. Was solle er mit einem x Quadratmeter großen Teil! Daraufhin sagte er ziemlich schroff, sich an den verdutzten Oberkellner wendend, dass ein Topflappen - ein sauberer, dass sei doch selbstverständlich - auch ausreichend sei. Dem Professor bot sich auch ein ganz anderes Rätsel vor Augen: dieser Störenfried, Schauspieler Trauerkloß oder wie auch immer er ihn zu benennen vermochte.

    Umbra
    Urvertrauen
    Uhu

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    Schauspieler Trauerkloß, der entsetzlicher Weise tatsächlich so hieß wie er ausschaute, hatte, nachdem man ihn seitens der Gäste erkannt hatte und noch bevor er in der Lage gewesen war, des Herrn Professors empfindliche Ruhe ernstlich zu stören, unter Zuhilfenahme der Menge sowie eines Stuhles einen Tisch erklommen.

    Noch zu ebener Erde war er genötigt worden, huldvoll einige Autogramme zu geben. Wozu er sich aber zum Entsetzen des Herrn Professors sowie des Oberkellners als auch des Managers allzu bereitwillig einverstanden erklärt hatte, war, als man ihn bat, eine Kostprobe seines geniereichen Könnens hier gleich an Ort und Stelle zu geben.

    So also stand er nun postiert auf einem der Tische, dramatisch in heldenhafter Pose und in figürlich gänzlich unpassendem, entschieden zu weitem und daher an seinem Körper grauenvoll herunterschlotterndem Sakko einer undefinierten Farbe, die man, euphemistisch ausgedrückt, als Gebranntes Umbra hätte bezeichnen können, wenn man ihm, dem Schauspieler, wohlgesonnen gewesen wäre. Im Falle des Herrn Professors war dies bei Lichte betrachtet leider nicht gegeben, und so war dieser auch geneigt, besagtes Umbra leichthin nur als rechtmäßig scheussliche Farbe abzutun, und in der Intension, sich mutwillig nicht weiter stören lassen zu wollen von jemandem, den er als veritablen Kulturbanausen bereits längst erkannt hatte, widmete er sich jetzto mit eifrigster Hingabe dem Auflegen des Topflappens, der seiner Wunde wegen just in diesem Augenblick angebracht wurde.

    Während der Herr Professor, eins mit sich selbst, noch der irrigen Auffassung war, er habe nun durch jenen Nichtsnutz von Schauspieler dort drüben nichts weiter Ernstliches mehr zu befürchten, hub besagter Trauerkloß nach langem Bitten nun endlich an, eine Kleinigkeit zur Unterhaltung des Saales beizutragen. Er überlegte hoch konzentriert und theatralisch ein Weilchen, dann hob er ebenso dramatisch wie langsam eine seiner Augenbrauen, zeitgleich mit seinem rechten Zeigefinger übrigens, und deklamierte die berühmte Arie des Windhorst aus der gleichnamigen Oper von Werdinand Puttenschlägel, und man vernahm von ihm die mit allem Eifer und vielem Können vorgetragenen Worte: "Ach, der Uhu ist ein seltsamer Kauz", wobei die daran anfolgenden Worte im Getöse des Beifall klatschenden Saales unerhört untergingen.

    Der Herr Professor - seines Urvertrauens in die Existenzberechtigung der freien Kunst zumindest für den Augenblick beraubt - fand keine Gelegenheit mehr, den Huldigungen des Trauerkloß, die dieser seitens seiner schmatzenden, Braten und Sellerie verspeisenden, Rotwein verschüttenden Fangemeinde hinzunehmen gezwungen war, beizuwohnen. Er hatte, fluchtartig, die Örtlichkeit verlassen und hastete nun, in aller Dunkelheit, denn die Nacht war bereits hereingebrochen, durch die Strassen, vorbei an der Orangerie, vorbei am Schloss. Am Fluss entlang.

    Vernunft
    Vestibül
    Vorbild

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Entspannt, fast meditierend, ging der gute Professor, nach dem von vielem Lärm dominierten Tag, entlang des Flusses und genoss die Stille und Abgeschiedenheit. Er träumte vor sich hin, wurde aber nach kurzer Zeit so gestört, dass er zusammen zuckte und sich wieder auf das Hier und Jetzt besann. Er war mit all seinen Sinnen zu hundert Prozent da und fragte sich, wieso er sich eigentlich zu dieser späten Stunde entschieden hatte, diesen Weg zu wählen. Er hatte sich Ruhe gewünscht. Doch dann siegte plötzlich seine Vernunft - noch war er ja nicht lebensmüde - und er kehrte um. So ging er den Fluss entlang zurück, vorbei am Schloss. Er sah, dass der Haupteingang mit der großen imposanten Freitreppe offen war, gelangte sogar bis zum Vestibül und konnte in der Treppenhalle viele Ölbilder, ja eine ganze Ahnengalerie erkennen, obwohl das Licht ziemlich gedämpft war. Eines der Bilder, das größte überhaupt, zog seine Aufmerksam auf sich, nein, sagte der Professor zu sich selber, der Herr wäre definitiv kein Vorbild für ihn gewesen.

    Waschwasser
    Westindien
    Wohlklang

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    Nein, wäre wirklich und wahrhaftig kein Vorbild für ihn gewesen!

    Besagtes Bildnis blickte voller Hochmut auf ihn herab, seine Augenbrauen in ihrer Haltung sehr unterschiedlich drapiert; eine höher empor gezogen als die andere. In Haltung und Ausdruck ganz Preusse, hatte doch der Blick etwas Mediterranes. Das Bild überforderte ihn; so wanderte sein Blick weiter auf das nächste, ein Frauenporträt diesmal. Eine holde Schönheit ähnlich seiner Dorothee, gekleidet in edlen Brokat, er hätte sie eingeordnet in die Zeit der Hochrenaissance. Um den Hals trug die Dame eine Kette, als deren Anhänger er seltsamer Weise einen Halbmond ausmachte.

    Halbmond? Wo hatte er dergleichenheute bereits schon einmal gesehen? Er geriet nervlich etwas ausser sich, fing sich jedoch sogleich wieder und begab sich, ehe er vollends Gelegenheit hatte, die Fassung zu verlieren, ein paar Schritte weiter. Unverhofft stiess er mit etwas zusammen. Es war ein Eimer mit Waschwasser zu seinen Füßen. "Hey, Sie", rief da eine Stimme, deren Wohlklang von nichts mehr zu überbieten war, heiser krächzend von oberhalb des ersten Treppenabsatzes ihn an. "Kinn´se nisch uffpassn?!" Ér wandte sich ihr zu, nahm aber die dazu gehörige Person nicht weiter zur Kenntnis, denn seine Aufmerksamkeit wurde stehenden Fußes von etwas anderem in Anspruch genommen.

    Hinter einer Glastür, die sperrangelweit geöffnet stand, gewahrte er Menschen. Ein Plakat, das auf einer Art Staffelei einen informativen Anschlag abgab, prangte daneben. "Bahamas - Westindien - Die schöne Welt eines ehemals unberührten Natur-Idylls" stand darauf zu lesen.

    Der Herr Professor seufzte, wie er es heute schon vielfach getan hatte, und nahm seinen Mut zusammen. Dann betrat er, ohne sich darüber weiter bewusst zu werden, den Saal.

    Xenien
    Xylographie
    Xanthan

    Zitat Zitat von bellaluna Beitrag anzeigen
    Der Direktor des Schloßmuseums stürzte mit den Worten "Professor, sie schickt uns der Himmel" auf ihn zu! Der Professor wollte zurückweichen, da er seinen Frieden gefährdet sah, doch es war zu spät! "Sie als Experte der edlen Kunst der Xylographie müssen uns zur Seite stehen!" Der Rede kurzer Sinn - die geplante Aussstellung edelster Holzschnitte aus aller Welt war in Gefahr. Auf eines der wertvollsten Stücke war nachts ein ebenso geheimer wie gemeiner Anschlag verübt worden - das Holz war bis zur Unkenntlichkeit aufgequollen!
    Sehnsuchtsvoll dachte der Professor an seine Bibliothek und den Abend den er dort in seinem gemütlichen Ohrensessel verbringen wollte, um in den Werken des Martial (speziell in dem dreizehnten Buch "Xenien") zu schmökern, um seine aufgewühlten Sinne zu beruhigen.
    So nahm er seufzend die Besichtigung des Corpus delicti vor und konnte in kurzer Zeit feststellen, dass das Holz auf dilettantische Weise mit Xanthan bestrichen worden war!

    Yogi
    Yggdrasill
    Yarmouth

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Der Professor wollte es einfach nicht wahrhaben, was dieser Tag für merkwürdige Ereignisse für ihn parat hatte. Es war mehr geschehen als sonst in einem ganzen Monat oder sogar in manch einem Jahr. Wäre er doch lieber seiner inneren Stimme gefolgt und hätte die Einladung eines guten Freundes angenommen, um an einem Workshop mit einem Yogi, einem weltbekannten Yoga-Meister und Lehrer teilzunehmen. Das wäre der Inbegriff von Ruhe und Entspannung gewesen, vor allem, weil das Seminar in Yarmouth, auf der schönen Isle of Wight stattfand. Aber das war jetzt Vergangenheit. In der Gegenwart stand er gerade neben dem Direktor und erklärte ihm, dass der Schaden behoben werden kann, Bemerkung, die der Professor auch zu begründen wusste: "es ist nur ein Verdickungs- und Geliermittel, das auch als Lebensmittelzusatzstoff verwendet wird." Der Professor sah die Erleichterung in den Augen des Direktors, dessen Haltung wieder wie die eines stolzen Mannes aufrecht wurde. Auch der Professor war erleichtert und lies seinen Blick im Raum herumschweifen. So entdeckte er auch den Nebenraum, dessen Motto die Mythologie war und er ging hinein. Oh, da war eine wunderbare Darstellung der Yggdrasill, der Weltenesche unter der sich jeder aufmerksame Museumsbesucher das ganze Weltengebäude vorstellen konnte. Auch wenn die Mystik den Professor faszinierte, hielt er nichts von den neueren Darstellungen mit einer Eibe, weil eben manche der Meinung waren, sie sei geheimnisvoller als die Esche. Nein, vielmehr die Faszination war spürbar bis in die letzte Zelle seines Seins.

    Zykas
    Zeitqualität
    Zenit
    Geändert von Sofia (17.03.2008 um 10:22 Uhr)
    Unsere äußeren Schicksale interessieren die Menschen, die inneren nur den Freund. (H. von Kleist)

    Manche Menschen sind wie Spiegel, der uns hilft, in die verborgenen Winkel unserer Seele zu schauen. (unbek.)

    Jeder kluge Mensch wird seinen Mitmenschen dieselbe Gedankenfreiheit zugestehen, die er für sich selbst beansprucht.
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  3. #3
    galwaygirl Avatar von bellaluna
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Lange verweilte er sinnend vor dem Bild, das der Künstler wohl am Zenit seiner Schaffenskraft gemalt hatte! In elegische und esoterische Stimmung versetzt beschloss er, sich noch weiter in der Mystik-Ausstellung umzusehen. Eine ganze Ecke im Raum war dem Thema "Astrologie" gewidmet, der er bislang eher skeptisch gegenüber gestanden hatte. Er trat näher und las die Titel der Bücher, wobei "Das Horoskop als Abbild der Zeitqualität" sein Interesse weckte und er beschloss, den Esoterikbuchladen, der auf seinem Heimweg lag, aufzusuchen. Vielleicht erschloss sich ihm - der augenblicklich von so vielen Ängsten und Zweifeln geplagt war - eine völlig neue Sichtweise des Lebens!
    Er verliess den Raum, durchschritt den botanischen Garten - hatte aber keinen Blick mehr für die wundersamen und seltenen Gewächse, wie z.B. den Zykas, ein naher Verwandter des Gingko biloba.
    Seine Gedanken waren bereits voll auf die Astrologie gerichtet - vielleicht würde sie ihm den Weg weisen?

    Agraffe
    Aquarium
    Anagramm
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  4. #4
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Der Herr Professor eilte durch die Strassen. Er rastete nicht. Hastig setzte sich ein Fuß vor den anderen.

    Langsam, aber sicher liess er die altbekannten und vertrauten bildungsbürgerlichen Stätten hinter sich. Er gelangte in Viertel, die er noch nicht einmal dem Namen nach kannte. Die Häuser windschief. Die Laternen warfen ein gespenstisches Licht, trüb und grau. War dort eben jemand um die Ecke gewichen, als er ihn, den Herrn Professor, erspäht hatte? Oder war es nur ein Schatten gewesen? Ihm dämmerte, dass, wer hier wohnte, mehr hauste, als dass er Unterkunft nahm, und dass alles hier Schatten war --- auch wenn die Sonne schien, die hier wohl auch bei Tage niemals zu scheinen beabsichtigte.

    Während seiner Wanderung hatte er den Buchladen vergessen, den er hatte aufsuchen wollen. Seine Gedanken waren gefangen genommen worden. Automatisch und schnell sich langweilend, hatte sein Hirn angefangen, sich selber zu beschäftigen. Es hatte es dies getan, indem es den Herrn Professor nach Anagrammen suchen liess. Das hatte ihn eine Weile beschäftigt gehalten. Aber gänzlich befriedigend war dies für ihn wiederum auch nicht verlaufen, kam er doch - soviele Anagramme er auch suchte - immer wieder auf das Paar "Natur - Unart" zurück. Natur - Unart. Natur - Unart. Hallte es in seinem Kopf, während seine Schritte dazu den Takt angaben.

    Er passierte ein Geschäft, über dessen Eingangstür in Neonschrift das Wort "Aquarium" prangte. In dies hinein wurden schwer schleppend Kisten getragen von Männern mit sehr trainierten Oberarmen und dicken Bäuchen. Der Herr Professor warf im Vorübereilen noch einmal einen Blcik darauf zurück. Aquarium. Was für ein ... interessanter ... Name für ein Fischgeschäft! Dann hastete er weiter.

    Ihm kam die Buchhandlung wieder ins Gedächtnis. Der Herr Professor blieb stehen. Und blickte sich um. Was wollte er hier? Er wollte jemanden nach dem Weg fragen. Das war eine gute Idee. Die beste des Tages. Er selbst hatte die Orientierung längst verloren. Da bemerkte er, dass es - noch immer - Nacht war. So ging er, ratlos, ein Stück weiter. Und gelangte an eine Strassenlaterne, die besonders hell leuchtete. Und flackerte. Hier entschied er, er werde jetzt nach rechts abbiegen.

    Unter der Laterne hatte, wie er erst jetzt bemerkte, eine Frau gestanden. Eine Frau mit einer riesengroßen Agraffe. Die hatte nicht dort gestanden, als er auf die Laterne zugesteuert war, dessen war sich der Herr Professor sicher! Und doch hatte sie, kaum dass er abgebogen war, lässig dort angelehnt gestanden, gerade so, als habe sie in ihren gesamten bisherigen Leben noch gar niemals irgendetwas anderes getan.

    Buchenallee
    Braunalge
    Bimsstein
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  5. #5
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    zu spät, aber dennoch ... meine Version

    Als der Professor, die riesengroße Agraffe sah, machte es in seinem Kopf "klick". Er hatte ganz vergessen, dass sein Schimmel dringend repariert werden musste, denn er vermutete, dass mindestens eine Agraffe an einer Saite lose war. Er pflegte seinen Gästen bei Einladungen - fürs kommende Wochenende hatte sein Bürodrache bereits welche verschickt - an seinem Flügel für jeden ein Lieblingsstück zu spielen. Alle schwärmten von diesen wunderbaren unvergesslichen Abenden und die schöne meditative Stimmung, in die sie versetzt wurden. Vielleicht sollte er stattdessen, sein Aquarium anschauen lassen, denn manche Menschen kommen in diese Stimmung, wenn sie die flinken farbenfrohen Fische darin betrachten. Ach, ja, vielleicht war es noch nicht zu spät, um den Flügel repariert zu bekommen. Jetzt wollte er allerdings in die Buchhandlung, das fiel im wieder ein und er ging zielstrebig auf die Verkäuferin zu, um sie nach den Büchern über Astrologie zu fragen. Freundlich antwortete sie: "die stehen dort links im lageR". "Wie jetzt?", fragte der Professor, "Sie schicken mich in das Lager"? "Nein, nein" entgegnete sie, das war nur ein Anagramm, "ich meinte selbstverständlich Regal!"

    Buchenallee
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    Geändert von Sofia (29.02.2008 um 19:56 Uhr)
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  6. #6
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Nun stand der Professor vor dem richtigen Regal und merkte, dass eigentlich gar nicht so viele Bücher zum Thema Astrologie hier waren. Vielleicht sollte er lieber schnell in die Psychologische Fachbuchhandlung in der Buchenallee gehen. Er machte eine Halbdrehung, kam vorbei am Regal, in dem eine Vielzahl von Büchern über gesunde Ernährung waren. Das war ein Thema, das der Professor schon seit einigen Jahren immer wieder geschickt verdrängen konnte. Er wusste ja, dass er für seine Gesundheit unbedingt aktiv etwas tun sollte. Sein Blick schweifte über die Buchrücken, die Verkäuferin nahm seine rollenden Augen zur Kenntnis und wie er sich schüttelte, denn Braunalgen waren wahrlich nicht sein Leibgericht. Nein, von hier musste er schleunigst verschwinden. Zum Abschied reichte er der netten, hilfsbereiten Verkäuferin die Hand, was er allerdings sofort bereute, denn deren Hand fühlte sich rauh wie ein Bimsstein an.

    Creme
    Chiron
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  7. #7
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Schön, schön, schön, ABER *flüster* als der Herr Professor das Restaurant verlassen hatte, war es doch stockfinstere Nacht! Und das Schloss hatte doch nur deshalb ein geöffnetes Museum, weil Nacht der offenen Museen war ... weisst Du?
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  8. #8
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Entweder er hat gezaubert oder
    es war ein spezieller Tag mit 24-h-Öffnungsverkauf oder
    er befand sich in Amerika
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  9. #9
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Kaum dass er die Buchhandlung verlassen hatte, betrat er die gegenüber liegende Apotheke in dem kühnen Bestreben, der Verkäuferin einen Tiegel Creme für die Hand zu kaufen.

    Jetzt jedoch, da er die Apotheke wieder verliess, besann er sich eines anderen. Es konnte sehr übel aufgefasst werden, wenn man Creme geschenkt bekam. Er würde die Creme einfach mitnehmen und seiner Dorothee schenken. Was allerdings, aus demselben Grunde, ja auch schon nicht ging! Er seufzte. Und schüttelte den Kopf. Zu seinem Charakter gehörte es wohl, alles falsch zu machen!

    Er nahm sich vor, in dieser Angelegenheit nächstens Chiron zu befragen. Chiron war sein Freund. Sein bester Freund. Einer jener Freunde, die man sich aus Kindheitstagen herüber gerettet hatte. Vor allem aber war Chiron Psychoanalytiker und Psychiater.

    Edit: Die drei Worte:

    Denunziant
    Doppelkopf
    Degenspitze
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  10. #10
    Inventar Avatar von antiqua
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Entweder er hat gezaubert oder
    es war ein spezieller Tag mit 24-h-Öffnungsverkauf oder
    er befand sich in Amerika
    LG - antiqua

  11. #11
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Frau Antiqua, schaukeln Sie mal wieder Ihre Gehirnhälften, um die drei Nomen zu notieren , bitte.
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  12. #12
    BJ-Einsteiger Avatar von Sunset
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    dass die Geschichte weitergeht!!!
    Wie macht ihr das eigentlich? So viele Beträge in so kurzer Zeit. Ich komme ja kaum mit dem Lesen hinterher. Aber es freut mich natürlich.
    Und übrigens: Wenn ihr mal keine Zeit habt etwas zu schreiben, dann ist das natürlich ganz ok. Niemand will euch zu etwas drängen. Es gibt ja schließlich auch noch das "reale" Leben. Außerdem braucht jeder Künstler auch mal eine kleine Schaffenspause.

    Schön von Dir Sofia, dass Du mal die Geschichten zusammengefasst hast.
    Viele Grüße

  13. #13
    Inventar Avatar von antiqua
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Frau Antiqua, schaukeln Sie mal wieder Ihre Gehirnhälften, um die drei Nomen zu notieren , bitte.
    Liebe Frau Sofia,

    ist schon längst geschehen!
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  14. #14
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Hab's erst jetzt gesehen, vielleicht sollte ich zur Abwechslung mal meine Gehirnhälften schaukeln
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    Manche Menschen sind wie Spiegel, der uns hilft, in die verborgenen Winkel unserer Seele zu schauen. (unbek.)

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  15. #15
    Inventar Avatar von antiqua
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Hab's erst jetzt gesehen, vielleicht sollte ich zur Abwechslung mal meine Gehirnhälften schaukeln
    Sorry for pöhses OT

    Möglicherweise hilft Dir ja auch das Orakeln aus den Weisheiten in Deiner Signatur weiter? Ich lese dort etwas von verwirrenden Worten - Begriffen - Gedanken ... und von Menschen, die sich etwas denken, wenn sie lieber nicht gedacht haben sollten ... *böse-antiqua, ich-weiss*

    *flüster* Ist natürlich alles nur auf andere bezogen!

    End of pöhses OT

    PS Meine Damen und Herren, ich danke Ihnen sehr für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit! *verbeug* *schnell-davon-flitz*
    LG - antiqua

  16. #16
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Es war einmal ...
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  17. #17
    BJ-Einsteiger Avatar von Sunset
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Hey, was ist denn plötzlich mit euch los?!
    Ihr vertragt euch doch wohl, oder ...

    *lieber nicht einmisch* ... bin auch schnell wieder
    Viele Grüße

  18. #18
    Inventar Avatar von antiqua
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    @Sofia

    Wo bist Du? Das war doch nicht so gemeint!

    Oje, jetzt habe ich die Sofia gekränkt!
    LG - antiqua

  19. #19
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Gibt's denn einen Grund, Antiqua!

    (Du weißt, meine Sprossen und Keimlinge mögen einen geregelten Rhythmus )
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  20. #20
    Inventar Avatar von antiqua
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Zitat Zitat von Sofia Beitrag anzeigen
    Gibt's denn einen Grund, Antiqua!

    (Du weißt, meine Sprossen und Keimlinge mögen einen geregelten Rhythmus )


    Okay --- *puh*, da bin ich aber beruhigt! Ich weiss, manchmal können meine Scherze recht heftig ausfallen; manch einer ist dann schnell und vor allem stark gekränkt! Deshalb nur.

    Gute Nacht, alle miteinander!
    LG - antiqua

  21. #21
    galwaygirl Avatar von bellaluna
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Mädls - wir müssen jetzt nur noch die schöne Dorothee wieder in die story einbinden!! Werd mal nachdenken......
    bellalunas mondfahrt
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  22. #22
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Bellaluna den Gedanken hatte ich auch schon, nur dann wieder vergessen.

    Ja,
    irgendwie treffen sie sich durch Zufall
    es ist verkaufsoffene Nacht
    und die Nacht der Museen
    es ist die Nacht der Ritterspiele
    Dorothee liest die Geschichte von unserer Königin
    etc.
    etc.
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  23. #23
    Inventar Avatar von antiqua
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    *OT:

    Die letzten zu verbratenden Worte waren:

    Denunziant
    Doppelkopf
    Degenspitze

    , wer diesen Einfall nur hatte!



    /OT*


    Er ging weiter durch die Strassen, diesmal jedoch ein wenig ruhiger als zuvor.

    Langsam auch kam er nun wieder in Gegenden, in denen er sich besser zurechtzufinden schien. Er kämpfte sich mühsam durch die Menschenmassen, die ihm mittlerweile entgegen drängten. Er stiess an Schultern und Bäuche, er betrat Schienbeine und Füße. Irgendetwas irritierte ihn. Er kam erst nach einiger Zeit darauf. Es war noch stockfinstere Nacht!

    Was zum Teufel machten diese ihn sehr bedrängenden Leute hier?

    Plötzlich schrie ein Kind auf. Der Herr Professor fühlte sich am Hosenbein festgehalten. Ein älterer Herr in weitem Mantel und weissem Spitzbart schaute übellaunig herüber, auch andere Passanten blickten sich zornig um. Nur die drei Spieler, die drüben unter Linden an einem Tisch saßen, liessen sich nicht in ihrer Ruhe stören und fuhren fort, Doppelkopf zu spielen. Das Kind unterdessen lärmte weiter. Schluchzend schüttelte es abwechselnd den Kopf, dann wiederum deutete es - wortlos - auf den Herrn Professor. Dieser riss sich endlich los und kämpfte redlich, von der Stelle zu kommen. Denunzianten waren ihm zuwider.

    Einen kurzen Augenblick dämmerte in seinem Innern das liebliche Bild seiner Dorothee herauf. Da fuhr es ihm wie eine Degenspitze mitten ins Herz. Er versuchte, das Traumgespinst durch kurzes Schliessen der Augen zu verscheuchen. Und - heureka - es gelang!

    Emaille-Topf
    Eidotter
    Ecke
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  24. #24
    galwaygirl Avatar von bellaluna
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    Eilends bog er um die nächste Ecke und strebte seinem Haus zu, hoffend, dass sich der Aufruhr im Treppenhaus mittlerweile gelegt haben mochte! Seufzend strich er durch seine sich merklich gelichtete Haarpracht und wieder kam ihm Dorothee in den Sinn! Würde sie ihn, den langsam älter werdenden Hagestolz denn mit den Augen einer liebenden Frau betrachten können??
    Da erinnerte er sich, in der alten Chronik auch über Schönheitsgeheimnisse- und Rezepturen der Edeldamen gelesen zu haben.
    Und er wurde fündig - Eidotter mit Olivenöl und Zitronensaft verrührt sollte schütterem Haar zu neuer Pracht verhelfen!
    So wies er seine Hausdame an, selbiges unverzüglich in einem Emailtopf zu mixen und ihm ins Badezimmer zu stellen!

    Flamingo
    Fesselballon
    Fotomontage
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  25. #25
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    Die gute alte Dorothee tat, wie ihr geheissen.

    Unterdessen hatte der Herr Professor all seinen Mut zusammengenommen und Dorothee die schöne telefonisch erreicht. Er wolle sich mit ihr treffen, in den frühen Abendstunden vielleicht, wenn ihr das recht sei? Nein, nein, es sei nichts Schlimmes, es gehe lediglich um ihre Semesterarbeit, er habe sich das ein oder andere dessen, das sie ihm gesagt hatte, durch den Kopf gehen lassen. Und er würde es überaus tragisch nehmen, wenn sie ihm abhold würde.

    Abhold? Ja, das hatte er doch tatsächlich gesagt! Und "überaus tragisch nehmen" auch. Wie kam er dazu, etwas dermaßen Verbindliches zu äußern? Er ärgerte sich nicht wenig über sich selbst. Nun sei`s drum, es war geschehen und nicht mehr zu ändern! Entschuldigen jedoch konnte er sich ausschliesslich damit, dass es - wenn man es bei Lichte betrachtete - noch hinreichend früh war: die Uhr in der Bibliothek zeigte die sechste Stunde an, die Sonne stieg gerade erst über den Horizont, und konservativ gewertet, war es leider ein wenig zu zeitig, als dass man um diese Uhrzeit Mitmenschen mit sich selber hätte belästigen sollen. Resigniert zuckte er die Schultern.

    Wenn er ehrlich war, mußte er auch dies zugeben: von all dem, was ihm die schöne Dorothee bei ihrer Unterredung (wann genau war dies noch gleich geschehen) mitgeteilt hatte, hatte er zu seinem Leidwesen rein gar nichts verstanden. Was also ihr sagen, wenn man abends aufeinander traf?

    Er zuckte abermals die Schultern. Bis dahin war es noch ein Weilchen hin und vor allem aber noch dermaßen genügend Zeit, dass sich genug Möglichkeiten finden werden, sich etwas Passendes einfallen zu lassen!

    Nun stand besagter Topf, von Dorothee der alten eigenhändig ins Bad gebracht, also neben der Badewanne, die er sich eingelassen hatte. Er stieg ein, verbrannte sich sehr am heissen Wasser und fluchte, dann lehnte er sich zurück. Genussvoll gab er sich die Ei-Öl-Masse aufs Haupt und genas, rein gar nichts zu tun.

    Als er erwachte und sich, gewaschenen Hauptes, erhob, war er erfrischt wie lange nicht mehr! Gut gelaunt, ja beinahe ein Liedchen trällernd, frottierte er sich, sich hier und dort - der besseren Durchblutung wegen - ein wenig zwickend und kneifend. Nur beiläufig fiel, noch immer gut gelaunt, ein Blick in den Spiegel. Um ein Haar hätte der Herr Professor, unwillkürlich einem ersten Impuls folgend, laut aufgelacht --- dann erstarrte er zur Salzsäule.

    Auf seinem Haupte prangte es ebenso kunstvoll wie künstlich in einer Farbe, wie sie naturgemäß sonst nur bei karotinhaltiger Nahrung fressenden Flamingos beobachtet werden konnte. Das, was eben noch sein Haar gewesen war, lachte ihn jetzt unverschämt, kunstvoll zu einem undefinierten Nest drapiert, in einem fröhlichen Orange-Rot von oberhalb seiner Stirn herab an. Der Herr Professor stand erst fassungslos, dann lachte er schrill auf, erging sich sodann in einer kurzen Kalvakade überaus hysterisch abgerochenen Lachens, alsodann schwieg er, schmerzverzerrten Gesichts, still. Was er da im Spiegel von sich wahr nahm, erschien ihm wie eine unwirkliche und mit viel Heimtücke zurechtgestückelte Fotomontage.

    Das nächste, was die liebe Dorothee von ihrem Brotherrn vernahm, als sie - nichts ahnend - in der Küche stand und einen Apfel schälte, war ein spitzer, sehr durchdringender Schrei, der wohl ihren Namen bedeuten sollte. Dann fand sie ihn, den Herrn Professor --- im Badezimmer auf dem Boden liegend, mit glutrotem Gesicht, aufgedunsen wie ein Fesselballon. Auf dem Kopf prangte irgendetwas in Rot.

    Graubrot
    Geräteschuppen
    Generalkonsul
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  26. #26
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    *michwegwerf*
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  27. #27
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    *ich-unter-dem-Tisch-lieg"
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  28. #28
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Die alte Dorothee war einer Ohnmacht nahe - was hatte sie da statt des Olivenöls mit dem Eidotter vermischt! Waren ihr etwa die Behälter des Olivenöls und einer unbekannten Substanz durcheinandergeraten, die der Professor letzte Woche im Geräteschuppen (den er sich zu einem Labor umgebaut hatte) zusammengemixt und dann im Küchenschrank aufbewahrt hatte!
    Der eilends herbeitelefonierte Hausarzt riet ihr, bis zu seinem Eintreffen einen kühlenden Umschlag aus in Wasser getunktem Graubrot zu improvisieren! Gesagt, getan! Doch während sie noch Graubrot in Wasser drückte, schrillte das Telefon - ein Anruf aus dem Konsulat in Santiago de Chile, der Herr Generalkonsul höchstpersönlich in einer dringenden Angelegenheit (offensichtlich hatte er den Zeitunterschied zwischen den Ländern ausser Acht gelassen - ein Faux Pas, der ihm nicht hätte passieren dürfen).

    Handtasche
    Hohlkreuz
    Heizung
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  29. #29
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Sorry, Ladies, vor OT, aber das MUSS raus:

    Jetzt hatte ich einen vollständigen Plot --- und was mache ich? Ich lösche den!

    So blöd KANN nur antiqua sein!

    Ich werde mich ein zweitesmal mühen --- habt bitte Geduld und harret meiner, die da kommen möge ...
    LG - antiqua

  30. #30
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Ach, was hatte der Herr Professor heute alles zu leiden; wir fühlen mit ihm!

    Zu leiden allerdings hatte auch die gute Dorothee.

    Sie war, als das Telefon geklingelt hatte, der Hofffnung gewesen, es werde sich ein zweites Mal um den Herrn Doktor handeln, der noch einmal würde Rücksprache habe nehmen wollen. Sich erkundigen, wie es dem Freund nun ginge. Stattdessen war es die Chilenische Botschaft gewesen. Oder die Deutsche Botschaft in Chile? Sie hätte das auf Anfrage nicht zu sagen vermocht. Sei es, dass sie es verdrängt hatte, weil es sekundär war im Vergleich zu dem beklagenswerten Zustand ihres Herrn Professors. Sei es aber auch, dass sie es - rein kognitiv - nicht begriffen hatte. Es war ihr genau genommen allerdings auch vollkommen gleichgültig. Jedenfalls hatte sie den Herrn Generalkonsul, ohne ihn weiter zu würdigen, kurzhin und leichtentschlossen beiseite gelegt, denn aus dem Badezimmer heraus war nun eine Reihe gutturaler Laute an ihr Ohr gedrungen, die ihr so ähnlich geklungen hatten wie leises Wimmern. Und so sah sich seinerseits nun der Herr Generalkonsul in seinem Telefonhörer, ohne auch nur die geringste Ahnung von seinem Zustand zu haben, neben den Apparat gelegt und somit in die Lage versetzt, sein Anliegen, ohne es zu ahnen, sich allein vorzutragen.

    Es war augenscheinlich, dass Dorothees Ohren einem Irrtum unterlegen waren, lag doch der Herr Professor gänzlich unberüht und in gehabter Pose auf seinen Fliesen. Seine Haltung war die, dass - sein Gesicht abgewandt zur rechten Seite hin - der Kopf leicht in den Nacken geworfen war, der übrige Rest des Körpers jedoch, insbesondere die Hüfte, in die andere Richtung wies. In gewisser Weise lag der Herr Professor verschraubt. In dem eifrigen Bemühen, ihn gleichmäßiger zu arrangieren, geriet Dorothee recht bald ausser Fassung. Das einzige, was ihr gelang, war, dass sie seinen Rücken ins Hohlkreuz legte.

    Völlig konfus und keineswegs Herr der Lage, verliess sie fluchtartig das Bad, nur um im nächsten Augenblick mit einem Arm voller schnell geraffter Habseligkeit zurück zu kehren. Auf ihrem Weg durch die Wohnung hatte sie - nebenbei sei das bemerkt - mit grosser Verwunderung auch den Telefonhörer wieder zurück auf die Gabel gelegt; sie erinnerte sich, sich gewundert zu haben, wieso zum Teufel der Hörer dort lag, wo er lag anstatt dort, wohin er gehörte. Nun wieder im Bad, legte sie dem Herrn Professor nur wenig überlegt ihre Handtasche unter den fröhlich rot-behaarten Kopf und hüllte ihn in eine Kaschmirdecke ein. Damit der Herr Professor auch bestimmt nicht fröre, schaltete sie den Heizkörper hoch.

    Da klingelte ein zweitesmal an diesem frühen Morgen das Telefon.

    Iris
    Irrelevanz
    Interdependenz
    Geändert von antiqua (02.03.2008 um 18:57 Uhr)
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  31. #31
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Und es klingelte und klingelte. Der Anrufer schien den Hörer gar nicht mehr hinlegen zu wollen.

    Nein, Dorothee entschied sich nicht ans Telefon zu gehen, denn sie war im Badezimmer und kniete neben dem Professor. Höchstwahrscheinlich waren ihre Augen genau so geweitet - allerdings vor Verwunderung - wie die des Professors. Nein, sie musste ihre Gedanken revidieren wie ein Auge - dessen Iris sie sehr wohl sehen konnte - des Professors. Das andere war geschlossen. Dieses Phänomen hatte die verängstigte Dorothee noch nie gesehen!

    Sie hatte sich entschieden nicht ans Telefon zu gehen, weil es nur zwei Möglichkeiten gab, wer an der anderen Seite der Leitung war. Sollte es der Freund und Doktor des Professors gewesen sein, der eventuell noch einmal Rücksprache halten wollte, würde er sich bestimmt gleich auf den Weg machen, wenn sie sich nicht meldet, weil er dann ganz bestimmt extrem besorgt sein würde.

    Und die zweite Möglichkeit, die war für Dorothee im Moment nichts als eine Irrelevanz. Ausserdem hatte sie nicht die nötige innere Ruhe, um die richtigen Worte bzw. Entscheidungen weder gegenüber einem Repräsentanten der Chilenischen Botschaft noch der Deutschen Botschaft in Chile zu finden oder Rede und Antwort zu stehen, denn in jedweder Beziehungsform entsteht eine Interdependenz, die sie aber zu keiner Interdependenz-Verwundbarkeit durch ihre momentane Verfassung oder eine grenzüberschreitende Interaktion entstehen lassen wollte.

    Jett
    Johannisbeersaft
    Jalon
    Geändert von Sofia (03.03.2008 um 19:19 Uhr)
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  32. #32
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Der Professor öffnete ruckartig sein zweites Auge und starrte Dorothee an, ohne sie jedoch zu erkennen. Plötzlich begann er zu phantasieren - Dorothee vernahm einzelne Worte, wie Latifundien, Vermessungen, Jalons doch sie konnte sich keinen Reim darauf machen! Sie beugte sich tiefer, um ihn vielleicht besser zu verstehen, da fasste er nach ihrer neuen Jettperlenkette und es kam, was kommen musste - er riss sie ihr vom Hals und die schwarzen Perlchen klirrten und kollerten durchs Badezimmer!
    Da endlich die Erlösung, der Herr Medizinalrat klingelte an der Tür!
    Von der Hausdame ins Badezimmer geführt, erfasste er mit einem Blick die Situation. Er flösste dem bemitleidenswerten Herrn Professor sogleich eine seiner bewährten Tinkturen (auf Basis von Johannisbeersaft, um den bitteren Geschmack zu mildern). Innerhalb weniger Minuten verlor sich der wirre Blick und er konnte sich sogar langsam aufsetzen. Auch die Schwellung und Rötung des Gesichtes ging zurück - nur gegen das feuerrote Haar war der gute Doktor machtlos.

    Kaleidoskop
    Kichererbse
    Klavichord
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  33. #33
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    Medizinisch betrachtet, war der Herr Professor nun versorgt.

    Er hatte Medizin bekommen, die ihm nicht geschmeckt hatte; dafür hatte er sich das Recht herausgenommen, etwas länger als unbedingt notwendig ohnmächtig geblieben zu sein. Zweimal hatte er sehr ernsthaft den Versuch unternommen, die Augen geöffnet zu halten. Da es vor ihnen jedoch beide Male wie großes Kaleidoskop zu tanzen begonnen hatte in einer solch flimmerigen Intensität, dass ihm - obgleich er bereits lag - schwindelig davon geworden war, hatte sein Hirn es vorgezogen, sich in Gefilde zurück zu ziehen, in denen es nicht weiter behelligt werden konnte. So lag er nun da, in seine Decke gehüllt, den Kopf auf ein Kissen gebettet, das notwendigerweise der Herr Medizinalrat ihm hatte heranbringen müssen, und kümmerte jämmerlich vor sich hin.

    Während all dieser Prozeduren hatte - und sie hatte dabei nicht unwesentliche Ähnlichkeit mit einem Vogel gehabt - die liebe, gute, arme Dorothee augenscheinlich bekümmert neben dem Herrn Professor nachgerade gehockt. Ob ihrer schmerzhaft gichtischen Knie sich nicht hinknieend, war sie nichts weiter als in eine tiefe Hocke gegangen und war, während sie mit ihrem vom Umfang her nicht mehr allzu jugendlichen Hinterteil nur knapp über dem Boden verweilte, in regelmäßigen Abständen mit ihrem noch viel imposanteren Oberkörper nach vorne gewippt. Dabei hatte sie fortwährend lautlos zwar, aber mit vollendeter Inbrunst in konsternierter Wiederholung die Worte "Ach, Herr Professor! Lieber Herr Professor" gemurmelt. Abwechselnd hatte sie des Herrn Professors rechte sowie die etwas näher gelegene linke Wange getätschelt, sich mit ihren Fäusten gegen die Brust geschlagen oder mit ihren Händen die heiss geröteten Wangen gestützt. Manch herzhafter Seufzer auch hatte sich gewaltsam seinen Weg aus den tiefsten Gegenden der Seele empor gekämpft. Dieser verzweifelt ausgebrochenen Gemütsregung bei allem Bemühen nicht Herr werden könnend, war sie gezwungen gewesen, ihren eigenen Zustand vor sich selber mental vollständig verborgen zu halten. Der Herr Medizinalrat hingegen, eher rational orientiert, war stirnrunzelnd genötigt gewesen, dieses sehr ins Erbärmliche gehende Szenario aus den Augenwinkeln heraus peinlich berührt zur Kenntnis zu nehmen.

    Ein Viertelstündchen war vergangen; auch ein halbes Stündchen verstrich.

    Da führte der Herr Medizinalrat die Dorothee sanft, aber nachdrücklich ins Wohnzimmer, das beim Herrn Professor nach Ausmaß und Ambiente eher als ein Salon aufzufassen war. Dort nötigte er sie, langgestreckt, aufs Sofa; sie jedoch, keine Ruhe findend, setzte sich, kaum dass der Herr Medizinalrat ihr den Rücken zugewandt hatte, rastlos wieder auf. Er unternahm den Versuch ein zweitesmal. Wiederum vergeblich. Ergeben sank er daraufhin in einen in der Nähe platzierten Sessel und entspannte.

    Er dachte an nichts Böses. Wie hätte er auch sollen. Im Gegenteil; er dachte an etwas Schönes. Er dachte an einen Freund. An einen adeligen Freund. Er dachte daran, wie er diesem Freund heute abend gewillt war, sein Klavichord - ein Seltenheitsexemplar von hoher Qualität - abzuschwatzen. Er würde ihm zunächst die Qualität desselben in den erschröcklichsten Farben abspenstig machen. Sollte das nichts nützen, war er bereit, ihm - dem Freund - jede Summe zu zahlen, die er von ihm für das gute Stück verlangen wollte.

    Während er sich dieser glückseligen Gedanken hingab, wusste der Herr Medizinalrat noch nicht: Das verabredete Rencontre werde nicht zustande kommen. Denn in diesem Augenblick schrillte das Telefon zum drittenmal.

    Aufgeschreckt und völlig in ihrem Element, sprang die Dorothee umgehend auf und rannte schneller, als die Füße flitzen konnten, ins Bad, wo sie dem noch immer bewusstlos Daliegenden zurief, dass es läute. Dann ergriff sie, schnaufend, das Telefon und brüllte in den Hörer: "Können Sie nicht endlich Ruhe geben, Sie liderlicher Banause!". Und legte auf.

    Das überaus Fatale an dieser beinahe grotesken kleinen Begebenheit war, dass eine Kichererbse leider nicht nur - keiner weiss, wie - aus des Herrn Professors Manteltasche gefallen, sondern noch dazu quer durch die halbe Flurbreite gekullert war. Nun lag sie dort irgendwo, völlig unbeachtet. Dorotheens Fuß jedoch hatte keine andere Wahl: er erwischte, völlig unbewusst, die Kichererbse vollends.

    Durch den lauten Knall aus seiner Ohnmacht erwacht, setzte der Herr Professor sich unwillkürlich halb auf. Er war völlig orientierungslos. Da hob er - unerwartet und aus heiterem Himmel - ein großes Geschrei an.

    Laminat
    Lehramt
    Labrador
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  34. #34
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Ein dumpfer Knall aus dem Flur und wildes Geschrei aus dem Badezimmer - der arme Medizinalrat wurde endgültig aus seinem Traum vom Klavichord gerissen, auf dem er sich gerade noch eine Mozartsonate spielen hörte!
    Er eilte auf den Flur und da lag die wütende Dorothee - ausgerutscht auf einer Kichererbse auf dem von ihr etwas zu fest gebohnerten und daher spiegelglatten Laminat! Das Bein schien gebrochen zu sein, wurde aber vom guten Doktor sogleich professionell geschient. Ein Anruf beim örtlichen Rettungsdienst gewährleistete den sofortigen Abtransport der vor Schmerzen wimmernden Hausdame. Um ihren jungen Labrador versprach der Doktor sich selbstverständlich liebevoll zu kümmern!
    Dann wandte er sich seinem alten Freund im Badezimmer zu, der aus Schreck über seinen Anblick im Spiegel - mit dem roten Haarschopf - in Geschrei ausgebrochen war!
    "So kann ich mein Lehramt auf der Universität nicht mehr ausüben, ich mache mich zum Gespött meiner Studenten", tobte er! Dass er dabei hauptsächlich an die schöne Dorothee dachte, der er so nicht unter die Augen zu kommen wagte, musste auch sein alter Freund nicht wissen! Nur mit Mühe gelang es dem Doktor, ihm ein Beruhigungsmittel einzuflössen und ihn in seinen Ohrensessel zu platzieren.
    Und wieder schrillte das Telefon......

    Maskerade
    Monitor
    Mutprobe
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  35. #35
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    Soll es schrillen, dachte der Professor. Er hatte sich entschieden, nicht aus seinem bequemen Ohrsessel aufzustehen. Außerdem wirkte dieses Beruhigungsmittel bereits etwas lähmend auf seine sonst so vitale, Zusammenhänge erkennende Gehirntätigkeit. Dorothee konnte nicht ans Telefon gehen und den Medizinalrat wollte er auch nicht bemühen.
    Zwar hatte er den Hang zum Denken von einem als Philosophen bekannten Ahnenherren geerbt, dessen Denkschrift er achtlos in einem Papierkorb gefunden hatte, jedoch war das im Moment sehr gemindert.
    Ja, die Denkschrift, um deren Schicksal musste er sich auch noch kümmern, daran konnte er sich dennoch jetzt - wenn auch nur dunkel - erinnern. Das aber zu einem späteren Zeitpunkt. Diese Schrift nützte ihm zwar im Moment nicht, jedoch kam ihm eine da seine Gedanken bereits seit einer Weile um Dorothee kreisten und damit verbunden um seine Haare.

    Es gab irgendwo in einem der Regale in seiner Bibliothek ein ganz kleines, altes und trotzdem noch ganz schönes ledergebundes Büchlein. Wo war das nur genau? Dort standen viele Tips für den Haushalt, die Küche, aber auch Schönheitsrezepte, Lösungen für Alltagspannen etc. Vielleicht würde er da fündig werden.

    Eine andere Möglichkeit wäre, mit der Mütze ständig herumzurennen. Wie würden die anderen da reagieren?

    Im schlimmeren Falle müsste er vorgeben, sich beim Hinfallen im Badezimmer, den Kopf stark verletzt zu haben. Sein Freund, der Medizinalrat würde seinen Kopf ganz enganliegend und vor allem sicher, verbinden, damit ihm auch wirklich keiner unangenehme Fragen wegen seiner Haare stellen würde. Wie sollte er aber bei dieser Maskerade ruhig bleiben bzw. sie mit seinem Gewissen vereinbaren, vor allem gegenüber Dorothee.

    Es klingelte an der Tür. Der Rettungswagen war da und der Notarzt verkündete kleinlaut, dass die verletzte Dorothee ins weiter entferntere Krankenhaus gebracht werden müsste, weil der benötigte Monitor in der vorgesehenen Klinik ausgefallen sei. Wieder einmal keine gute Nachricht!!!

    Die Gedanken des Professors folgten ihrem Lauf nachdem wieder Ruhe eingetreten war und er fragte sich, ob er nicht den schlimmsten aller Fälle wählen solle, die da wäre, sich der Mutprobe zu stellen und somit auch den vielen Fragen der Leute. Was würde wohl Dorothee über die leuchtenden Haare sagen?

    Nehemias
    Nachteil
    Nihilismus
    Geändert von Sofia (06.03.2008 um 15:07 Uhr)
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  36. #36
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Ich lese nur! Und grübele! Aber schreib Du nur!
    LG - antiqua

  37. #37
    galwaygirl Avatar von bellaluna
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    mein Kopf ist leer - hoffentlich nur bis morgen!
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  38. #38
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    OT:

    Oh nein (), das ist seltsam - und gemein!

    Als ich mein Posting #36 schrieb, war Sofias definitiv (!) noch nicht da! Ich habe mehrmals nachgesehen und die Seite aktualisieren lassen! Ich war bis jetzt gerade der Meinung, sie grübele und schriebe noch fleissig!


    @bellaluna
    Ehe Du weiterschreibst (-en mußt), bin natürlich ich erst wieder dran ... ausgenommen natürlich den Fall, es fällt mir gar nichts ein!

    /OT
    LG - antiqua

  39. #39
    galwaygirl Avatar von bellaluna
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    Zitat Zitat von antiqua Beitrag anzeigen
    OT:




    @bellaluna
    Ehe Du weiterschreibst (-en mußt), bin natürlich ich erst wieder dran ... ausgenommen natürlich den Fall, es fällt mir gar nichts ein!

    /OT
    Dir fällt was ein, da bin ich sicher!! Freu mich schon drauf!
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  40. #40
    Inventar Avatar von antiqua
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    AW: Drei Nomen - Eine fortlaufende Kreation - Thema - Geschichte - Kapitel - "Buch"?!

    In seinem Ohrensessel ruhig verweilend, hatte der Herr Professor, der er nun in aller Entschiedenheit ohne jedwede Dorothee war, allerhand Zeit, über vielerlei sich seine Gedanken zu machen.

    Das Beruhigungsmittel, das der Herr Medizinalrat ihm eingeflösst hatte, tat seltsamerweise ausgesprochen wechselhafte Wirkung. Die meiste Zeit jedoch einigermaßen sediert, sah sich der Herr Professor nicht wirklich in der Lage, dem nunmehr heranbrandenden und mit aller Macht heraufdrängenden Gedankenansturm etwas wirkungsvoll standhaft entgegen zu setzen.

    Er fühlte sich als ein Nehemias. Jawohl; die Transformation seines eleganten Silbergraues in diese nun wenig geneigte, ausgesprochen fröhliche Farbpracht empfand er deutlich und dringend als Mordanschlag zumindest auf sein Gemüt. Wer in seinem direkten Umfeld - auch im entfernteren Sinne - mit ihm Umgang zu pflegen gewohnt war, hatte zu mannigfachen Gelegenheiten zur Kenntnis nehmen dürfen, in welchem Umfang der Herr Professor schon rein äußerer Ruhe und Gelassenheit bedurfte, um wirklich kraftvoll im Leben zu stehen, und persönlich sehr gehalten war, einen mehr gleichförmigen, eher wohl temperierten Lebensstil zu führen. Alles jenseits des direkten Weges stellte für ihn im Augenblick jedenfalls nicht nur Mühsal, sondern geradezu lebensbedrohliche Gefährdung seines inneren Friedens dar. Ja, mehr noch: Es raubte ihm die Möglichkeit, in seinem tradiert erfolgsgewohnten Ambiente kraftvoll, aber gleichförmig gelassen am Leben teilzunehmen.

    Wäre er - wie sein Freund, der Herr Medizinalrat - nicht nur diskussionsfreudiger Verfechter, sondern in der Umsetzung auch konsequenter Anhänger des Nihilismus! Es würde ihm nicht zum Nachteil gereichen! Im Gegenteil; es machte das Leben leichter. Er, der Herr Medizinalrat, schöpfte aus der belanglosesten Kleinigkeit allergrößten und vor allem persönlichen Vorteil.

    Während er in dieser Weise vor sich hin sinnierte, saß ihm besagter Freund in seiner Eigenschaft als besagter Freund schräg gegenüber in einem Fauteuil und war in der Lage, trotz niedergeschlagenen Blickes ihn aus den Augenwinkeln heraus zu beobachten.

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