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[Risa]

In meiner Arbeit wirkt es aus meiner Sicht deplaziert. Wir sind kein Fitnesstudio.

Also ehrlich... an der Stelle frag ich mich welche "Office Sirens" wirklich solche sind, die dem Trend so extrem nachgehen, und wie viele von denen einfach nur Frauen sind, die etwas mehr Haut zeigen oder sich ihre Individualität wahren wollen. Wenn sogar schon solch ein nettes Outfit zu gewagt sein, frag ich mich was man überhaupt tragen darf abseits von Anzughose und Bluse.

Wenn die Arbeit beginnt jemandes persönlichen Stil regulieren zu wollen (minus medizinische und Labor-Settings oder Sicherheitskleidung natürlich*), finde ich das ziemlich übergriffig von der Arbeitsstelle aus. "Wir sind kein Fitnessstudio" reicht mir als Begründung nicht, da liegt kein logisches oder nachvollziehbares Argument gegen eigentlich so normale Kleidung vor.
Könnte mit so einem Büro gar nicht, dann darf man sich vielleicht noch aussuchen welche Farbe die Bürobluse hat oder so.

* obwohl ich auch Pflegekräfte mit Augenbrauenpiercings kenne. Die Stecker stellen keine hygienischen Bedenken dar. Sonst kenn ich auch Ärzte, die stärker tattoowiert sind (bin allerdings in der IT im Medizinsektor)... halt alles an Piercings, Tattoos und gefärbten Haaren, was nicht gegen Hygienerichtlinien verstößt.

[Untiefe]

"office siren" würde ich das nicht nennen. Einfach nur unpassend - ähnlich als im Pyjama in die Arbeit kommen. Den fände ich ähnlich passend bei uns.
Wie gesagt, es passt bei uns nicht. Im Fitnessstudio natürlich schon.

Meistens gibt's ja so unspoken rules bei der Kleidung. Normalerweise passt man sich da einfach so ein wenig an.

Aber langsam dämmert mir, warum viele Schulen z.B. Jogginhosen verbieten. Das fand ich immer affig, aber wenn junge Menschen kein Gespür haben, wo sie was anziehen, dann ist es besser die Schule macht da schon Vorgaben. Von zu Hause kommt das wohl nicht mehr.

[Untiefe]

Ksenja, genau wie du es beschreibst, kann man das schon tauglicher machen mit paar Kniffen.

[Risa]

"office siren" würde ich das nicht nennen. Einfach nur unpassend - ähnlich als im Pyjama in die Arbeit kommen. Den fände ich ähnlich passend bei uns.
Wie gesagt, es passt bei uns nicht. Im Fitnessstudio natürlich schon.

Meistens gibt's ja so unspoken rules bei der Kleidung. Normalerweise passt man sich da einfach so ein wenig an.

Aber langsam dämmert mir, warum viele Schulen z.B. Jogginhosen verbieten. Das fand ich immer affig, aber wenn junge Menschen kein Gespür haben, wo sie was anziehen, dann ist es besser die Schule macht da schon Vorgaben. Von zu Hause kommt das wohl nicht mehr.

Das ist mir schon bewusst, mir ist halt nur klar weshalb Frauen so rasch als Office Siren abgestempelt werden, selbst wenn einige von ihnen wahrscheinlich gar nicht so im Sinn hatten.

Ich frag mich halt ... wieso denkt man, dass die Leute kein Gespür mehr hätten, anstatt kein Interesse? Oder dass es von zu Hause nicht mehr käme, weil man zu Hause ignorant sei, und die Eltern die Selbstbestimmung ihrer Kinder nicht aktiv unterstützen würden?

Wenn Arbeitsstellen ohne tatsächlicher Begründung außer "das macht man bei uns halt (nicht) so" über jemandes Kleidung und Körper bestimmen (aka: "bei uns braucht man sich nicht die Haare blau färben, weil... das ist so."), geht es mehr um Kontrolle und Menschen in Normen zu drängen.

Ich will nichtmal sagen nur Frauen, auf manchen Arbeitsstellen braucht auch Mann nicht im Rock (nichtmal als trans Frau oder so, einfach nur weil er's mag) oder irgendeinem extravaganteren Stil, gefärbten Haaren oä. aufschlagen.

[Untiefe]

Tja, weil das mit der "office siren" nicht von mir kam und gar nicht auf dieses konkrete Outfit bezogen war.

Bei uns wird direkt eh niemand was sagen - und es klingt vielleicht nicht mal so, aber bei uns ist es sehr tolerant.
Aber manche extremen Dinge fallen dann halt schon auf. Es gibt überall so gewisse Regeln. Es geht auch nicht, um sich verleugnen, sondern halt den Kleidungsstil etwas anpassen - was echt leicht geht. Und das ist das, was man irgendwo mal lernen sollte.
Abgesehen davon finde ich halt so ein "Vollplastik-Outfit" so oder so jetzt etwas, wo ich mich wundere, dass das jemand abseits vom Sport den ganzen Tag tragen mag, aber das ist ja eine andere Geschichte...
Und bis jetzt war noch nicht Sommer... vielleicht endet es noch in kurzer Radler statt Leggins, oder gleich im Tankini. Also nein, klar gibt's üerall ein "das macht man bei uns nicht so". Wir sind nicht im Gym oder bei Baywatch. Wenn du in einer Sitzung bist und den Vortrag hältst und wie eine Yogalehrerin aussiehst, passt das einfach nicht. Aber wenn du Yoga unterrichtest, ist es top, weil die anderen sehen: Wow, da will ich hin.

Und klar, machen, was mal meint ist eh ok, aber man kann nicht beeinflussen, wie das andere finden. Und ich sage nur, wie ich es jetzt finde.

Aber mal ehrlich, mir gefällt die Idee, dass ich jetzt im Pyjama in der Arbeit aufschlage und das als meinen Stil definiere. Mache mich abends fertig und morgens mache ich nur mehr Gesicht und Haare - spart Zeit.

[Hippieschaf]

Du findest bestimmt irgendwas, das wie ein Pyjama ist, wo aber irgendein schickes Label draufsteht, das ihn als Anzug definiert hat.

Natürlich hat man Persönlichkeitsrechte und es kann einem nicht jeder alles aus Gutdünken verbieten. Nur muss man die Position des Arbeitsgebers eben auch verstehen. Der hat auch einen gewissen Ruf, eine Verpflichtung oder vertritt ein gewisses Image, das nötig ist, um den Betrieb am Laufen zu halten, wie er laufen soll. Wenn einem das nicht passt und man da nicht reinpasst, muss man den Job ja nicht annehmen. Bzw wird man ihn wahrscheinlich gar nicht erst bekommen, oder lange behalten, wenn man es nicht schafft, sich ein bisschen anzupassen.
Man hat immer die Wahl einen Job zu wählen, bei dem das keine Rolle spielt und der Arbeitgeber hat immer die Wahl, sich lieber die Leute auszusuchen, die kein Problem darstellen. Dann passt die Persönlichkeit halt einfach nicht ins Team und hat da nix zu suchen und man kommt eben nicht zusammen.

Ist halt auch die Frage, ob man lieber einen Kompromiss eingeht, mit dem alle zufrieden sind (und da sind die Möglichkeiten eigentlich sehr umfangreich) oder ob man die ganze Zeit gegen Windmühlen und Unmut ankämpfen will, nur um die eigene Persönlichkeit durchzusetzen. Ich für meinen Teil hätte da keine Lust drauf. Von beiden Seiten aus nicht.

Ich hätte aber tatsächlich auch keine Lust drauf, Uniform oder ganz schnieke Businesskleidung tragen zu müssen, deswegen war sowas eben auch nicht mein Berufsweg.

[Cheyenne]

Wobei ich manche Regeln in manchen Berufen schon outdated finde. Beispiel Bank, mich würde nicht stören wenn da jemand eine Jeans tragen würde oder sichtbare Tattoos hätte. Ich mache doch bei einer Beratung zur Geldanlage nicht am Aussehen fest ob die Person kompetent ist. Sondern an dem was sie mir erzählt. Oder Shorts bei Herren in Büros im Sommer. Frauen dürfen ja auch im Rock oder Kleid erscheinen wenn es heiß ist. Warum soll ein Mann da keine (ordentliche) Shorts tragen dürfen? Die muss ja nicht ganz kurz sein.

[Risa]

@untiefe

uns wird direkt eh niemand was sagen - und es klingt vielleicht nicht mal so, aber bei uns ist es sehr tolerant.
Aber manche extremen Dinge fallen dann halt schon auf. Es gibt überall so gewisse Regeln. Es geht auch nicht, um sich verleugnen, sondern halt den Kleidungsstil etwas anpassen - was echt leicht geht. Und das ist das, was man irgendwo mal lernen sollte.

Also... nö? Wieso eigentlich? Etwas, das so weit in die Individualität eingreift wie Kleidungsvorschriften, braucht schon einen guten Grund.
Ich finde es außerdem gar nicht einfach seinen Kleidungsstil "ein bisschen anzupassen", das wären große Abstriche, die ich und viele andere Personen da machen müssten.


@Hippieschaf

Du findest bestimmt irgendwas, das wie ein Pyjama ist, wo aber irgendein schickes Label draufsteht, das ihnals Anzug definiert hat.

Ich lauf ja nicht so rum, aber ich unterstütze eben jedeFrau, Mann, Enby, die das tun möchten. Auf der Arbeit oder anderswo.

Ehrlich... ich versteh die Diskussion hier wirklich nicht? Ich hatte abseits von einer erzkonservativen Lehrerin an meiner Schule, die schwarze Kleidung und meine Fledermauskette ein bisschen für Satanismus hielt lol, nie ein Problem, oder dass sich Lehrer, Professoren oder Arbeitgeber sich um irgendjemandes Kleidung geschert hätten. Labor selbstredend ausgenommen.
Neben unserem Institut war auch das Physikinstitut und die hatten quasi einen lebenden Wikinger (er hatte rotes langes Haar, roten Bart, war groß und kräftig und trug Hemden vom Mittelaltermarkt), einen Mann, der Röcke mochte und alle möglichen Stile (natürlich alle möglichen Metaler, MINT hat das so an sich xD) und andere fanden das eher großartig bzw. war es vielen ihnen gleich.
Sehe halt nicht, weshalb ein Großteil der Bevölkerung verkleiden spielt. Manchen mag diese Kleidung tatsächlich gefallen, vielen eben nicht.

Und ja schon klar, dass es noch Jobs mit konservativer Kleidungsvorschrift gibt, aber deshalb muss man nicht diese nicht gutheißen oder zu ihnen beitragen, indem man gesellschaftliche Regeln für unveränderlich hält, oder geht halt davon aus, dass die Menschen kein Gespür dafür hätten.

Wobei ich manche Regeln in manchen Berufen schon outdated finde. Beispiel Bank, mich würde nicht stören wenn da jemand eine Jeans tragen würde oder sichtbare Tattoos hätte. Ich mache doch bei einer Beratung zur Geldanlage nicht am Aussehen fest ob die Person kompetent ist. Sondern an dem was sie mir erzählt. Oder Shorts bei Herren in Büros im Sommer. Frauen dürfen ja auch im Rock oder Kleid erscheinen wenn es heiß ist. Warum soll ein Mann da keine (ordentliche) Shorts tragen dürfen? Die muss ja nicht ganz kurz sein.

Absolut das. Mir fällt eigentlich kein Job ein, in dem die typische Bürokleidung ein Muss sein soll, beziehungsweise fällt mir keine logische und nachvollziehbare Begründung ein.

Der etwas stärker tätowierte Arzt den ich kenne, der hatte aber auch schon mit zwei, drei ältere Damen zu tun, die an seinem Aussehen Anstoß nahmen und nicht wiederkamen. Das ist allerdings ihr Problem, ihre Entscheidung, was auch immer ...

Die einzig nachvollziehbare Erklärung gegen bestimmte Tattoos bei Pflegekräften und Ärzten: es soll keine offene Wunde, was ein frisch gestochenes Tattoo nunmal ist, an Händen und Armen vorliegen, weshalb das Tattoo in diesem Bereich am besten im Urlaub zu stechen ist. So hat es mehr Zeit zu verheilen.

[Hippieschaf]

Wenn man so viel Wert auf seinen Stil legt, geht man eben auch zum Vorstellungsgespräch. Das finde ich dann ehrlich und fair, weil der Arbeitgeber direkt entscheiden kann, ob er damit klar kommt oder nicht.

[Gloriaviktoria]

Mir ist es auch egal, ob ein Polizist Tattoos hat oder nicht Solange das nichts Verfassungsfeindliches ist Wenn man solche Einschränkungen macht, wird es auch irgendwann schwer, noch jemanden zu finden...

[Hippieschaf]

Das finde ich auch überholt, inzwischen hat ja fast jeder welche.
Kommt halt immer auf das Motiv an, nicht jedes ist unbedingt kindergartentauglich und manche sagen vielleicht auch so viel über die Persönlichkeit aus, sodass man gleich dankend ablehnt, Stichwort verfassungsfeindlich, frauenfeindlich etc.

[Risa]

Wenn man so viel Wert auf seinen Stil legt, geht man eben auch zum Vorstellungsgespräch. Das finde ich dann ehrlich und fair, weil der Arbeitgeber direkt entscheiden kann, ob er damit klar kommt oder nicht.

Ich meine... ja natürlich. Das ist ein gegenseitiges Aussortieren, nicht nur von Seite des Arbeitgebers. Weshalb sollte man für eine Firma arbeiten wollen, in der Menschen so rasch abgestempelt werden. Selbst wenn man dann mit Vorbehalten eingestellt wird... Da kann ich mir auch schon vorstellen wie in den Pausen die Lästermäuler losgehen. ^^'