Smartphones (Zombie-Invasion???)

[Cotogo]

dieKaty ​Das ist ja ätzend. Vor allem wenn man es noch hört und daher ziemlich genau weiß. Es ist zwar verboten ungefragt Fotos zu machen, aber ich vermute der Großteil bekommt es überhaupt gar nicht mit. Und du sprichst da etwas an, was mir schon länger durch den Kopf geistert...

Was bringt es, wenn wir das Smartphone weniger nutzen?
Familie, Freunde, Partner nutzen es ja dennoch exzessiv.
Was bringt es, wenn wir unsere Kameras abkleben?
Andere fotografieren uns vielleicht wie Katy einfach in der Bahn.

[Herzapfel]

Das sind interessante Fragen. Ich war früher auch jemand, der sehr am Smartphone geklebt hat, aber ich kann auch mich selber ganz gut beobachten. Und ich hatte einfach den Eindruck, dass ich mir nichts Gutes tue. Ich konnte mich immer weniger fokusieren und mir ist aufgefallen, dass ich alle 10 Minuten einen neuen Reiz haben wollte, anders als früher.

Zuerst habe ich auch gedacht, was soll man machen, das sind halt die Zeiten heutzutage. Aber dann habe ich mir überlegt, dass doch letztlich wir selber die Trends machen oder sterben lassen. Da will ich nicht einfach willenlos mitgeschwommen sein, sondern dass zumindest ich selbst getan habe, was ich für richtig hielt.

Und siehe da, wenn man das konsequent macht, kann man seine Umgebung durchaus etwas ausbremsen, zumindest war es bei mir so.
Es ist vielleicht manchmal anstrengender als einfach mit dem Strom zu schwimmen, aber die Leute, die sich wirklich für einen interessieren, akzeptieren es auch. Zum Beispiel hat mein Date kürzlich schnell gemerkt, dass ich es nervig finde, wenn er die ganze Zeit das Smartphone in der Hand hält und als ich schon mal vorrausgehen wollte statt mit ihm zum Auto zurückzugehen, um das vergessene Smartphone noch zu holen, hat er sich offensichtlich entschieden, dass er lieber mit mir zusammen gehen wollte. So habe ich quasi ein wenig die Smartphone-Wet ausgebremst statt mitzuschwimmen und wir hatten einen echt lustigen, gemütlichen Abend.

[athene]

Was bringt es, wenn wir das Smartphone weniger nutzen?
Familie, Freunde, Partner nutzen es ja dennoch exzessiv.
Was bringt es, wenn wir unsere Kameras abkleben?
Andere fotografieren uns vielleicht wie Katy einfach in der Bahn.

Es dient dem eigenen Wohlbefinden! Das ist für mich die Hauptsache. Und wer weiß, vielleicht inspiriert man ja auch die anderen: Sie bekommen mit, dass man sich wohler fühlt, wenn man nicht exzessiv daddelt und machen es vielleicht irgendwann nach. Es ist wie mit dem Aufräumen oder Abnehmen und dergleichen. Wenn einer im Freundeskreis plötzlich fit wird, abnimmt und aufräumt, ziehen die anderen evtl. nach.

Zum Thema abkleben: Mir geht es nur darum, dass ich nicht in privaten Momenten von meinem Smartphone beobachtet werden will. Wenn ich draußen unterwegs bin, bin ich im öffentlichen Raum und habe quasi mein "öffentliches Gesicht" dabei. Es würde mich natürlich dennoch stören, wenn da wer Fotos machen würde, aber auch auf diesen Fotos wäre nur das zu sehen, was ich ohnehin mit der Öffentlichkeit teile. Aber ich muss dazu sagen, dass ich noch nie ungefragt fotografiert wurde. Wenn mir das passieren würde, würde ich es wohl nicht mehr so entspannt sehen.

Zudem dürft ihr nicht vergessen, dass wir sowieso ständig durch Überwachungskameras gefilmt werden. In der Bank, in Geschäften, am Bahnhof ... überall

[Gloriaviktoria]

Weiß nicht, ob ich das hier schon geschrieben hatte, aber im Urlaub waren wir auf etlichen Webcams zu sehen - teilweise absichtlich, teilweise unabsichtlich. Und auf bestimmten Seiten kann man das noch lange hinterher abrufen, wenn man die Zeit noch weiß. Gesichter erkennt man nicht, aber wir haben uns natürlich schon erkannt

[Cotogo]

Es freut mich zu lesen, dass euer Umfeld positiv darauf reagiert und sich auch darauf einlässt. Bei mir ist das leider überhaupt nicht so. Ich muss aber fairerweise dazu sagen, dass ich in meiner Familie das Smartphone regelrecht eingeführt habe. Als erstes hatte ich eins, dann fanden meine Geschwister das auch klasse und brauchten welche, deren Kinder sowieso, meine Eltern und Schwiegereltern habe ich als letztes überzeugt, aber auch sie nutzen heute wegen mir ein Smartphone. Außerdem hatte ich bisher immer Jobs, die eine permanente Erreichbarkeit zwingend erforderlich machten - ein Grund, weshalb mein Bekannten- und Familienkreis heute noch weniger Verständnis für meine "Smartphone Abstinenz" hat.


Mir geht es ja auch gar nicht darum, wie mein Verhalten andere beeinflusst oder ob es andere beeinflusst. Ich frage mich halt nur, was ICH im Kreise meiner Familie und meiner Freunde davon habe, wenn sie weitermachen wie zuvor. Sie verstehen meine Beweggründe nicht; für sie ist es nicht schlimm, dass man sie auf der harmlosen Seite immer und überall erreichen kann, sie massig Zeit durch Zerstreuung (Social Media, Internet im Allgemeinen, Spiele) verlieren, manchmal gefühlt nichts mehr ohne ihr Smartphone können ("Ich frag mal eben Google" / "Das speicher ich mir mal direkt ein" / Ich mach mir mal einen Einkaufszettel" / etc.) oder - sofern vorhanden und Zugriff erteilt - ständig auch außerhalb der Arbeitszeiten arbeiten. Auf der extremen Seite sehen sie nicht, dass man sie mit ihren Geräten überall orten kann, dass man - wie bereits mehrfach geschehen - ausspionieren KÖNNTE, dass man Identitäten stehlen kann, usw. .

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich bin keine von denen, die aufs Smartphone verzichtet, weil sie unter Verfolgungswahn leidet. Ich fand nur, dass ich zuviel Zeit damit verbracht habe mein Hirn aufs Eis zu legen und dass mich diese ständige Erreichbarkeit irgendwann absolut genervt hat. Meine Arbeitszeit wurde mir von 7-16 vergütet, aber ich habe stets bis 23 Uhr noch Telefonate geführt und Mails beantwortet. Ich verzichte nicht, damit ich die Welt verbessere, sondern für mich selbst. Aber ich sehe halt auch, dass anderen die Einsicht fehlt (Familie, Freunde) und frage mich halt manchmal "Warum schalte ich dann nicht auch einfach wieder mein Hirn ab?"

[ErdbeerJulia]

Für mein Empfinden sind die öffentlichen Kameras nicht vergleichbar. Ich habe kein unangenehmes Gefühl, wenn ich zusammen mit x anderen beim Vorbeilatschen aufgenommen werde. Persönlich durch einen Smartphone-Fotografierer belästigt, gar unter den Rock oder ins Badezimmer fotografiert zu bekommen, ist für mich eine andere Kategorie von Eingriff in meine Privatssphäre.

Ich will ja nicht mit meinem ewigen Sucht-Vergleich langweilen, aber da ich in meinem Umfeld mit einem Alkoholiker zu tun hatte, fällt mir da einfach so manches auf. Er wollte auch ganz lange nicht einsehen, was eigentlich so schlimm daran ist, wenn er erst Abends, dann auch Morgens, Alkohol trinkt.
Es war ja schließlich nicht viel, so dass er nicht besoffen herumtorkelte. Aber er hat sich negativ verändert und geschadet, was er aber nicht wahrhaben wollte, als nerviges Geschwätz der anderen abtat.

Diese "Mal schnell Googeln"-Leute sehe ich auch nicht immer positiv, weil manche davon wirklich glauben, sie bräuchten nur mal 10 min auf irgendwelchen dubiosen Seiten zu schauen und schon hätten sie gewichtigere Ansichten zu einem Thema als jemand, der sich schon lange und intensiv mit der Sache beschäftigt hat und lassen sich auch nichts mehr erklären.
Solche durchsetzungsstarken Halbwissen-Menschen können gefährlich sein für die Meinugsbildung, glaube ich.

[Gloriaviktoria]

Aber ich sehe halt auch, dass anderen die Einsicht fehlt (Familie, Freunde) und frage mich halt manchmal "Warum schalte ich dann nicht auch einfach wieder mein Hirn ab?"

Mach doch Deswegen fällt man ja nicht gleich in alte Verhaltensmuster zurück, aber ich finde, ein bisschen Kopf abschalten muss auch mal sein. Ob man sich jetzt eine Trash-Serie reinzieht oder am Smartphone rumdaddelt. Es muss halt jeder für sich das richtige Gleichgewicht finden.

[Herzapfel]

Ich denke auch nicht, dass es ein Problem ist, ab und zu das Gehirn abzuschalten. Ich mag zum Beispiel Tratschzeitschriften über Promis. Total sinnloses Zeug im Grunde, was da drinsteht, aber es ist manchmal nett, alles Wichtige in meinem Leben mal kurz auszublenden.

Ob man suchtähnliche Verhaltensmuster hat, sollte man aber schon hinterfragen.

[Cotogo]

Ja, ab und zu "abschalten" mag ich auch, aber nicht im Sinne von "nicht mehr selbstständig denken" und sich "komplett auf ein Gerät zu verlassen".

Der Suchtvergleich langweilt nicht, du hast ja Recht. Aber wie bei deinem Bekannten, sehen es meine Familie und Freunde nicht ein. Der Unterschied ist nur, dass sie mit ihrem Verhalten nicht irgendwann eine kaputte Leber haben, sondern verlernen miteinander zu kommunizieren, selbst mal wieder zu überlegen und ähnliches. Das finde ich persönlich halt schade.

Öffentliche Kameras stören mich auch nicht.
Auch wenn sie einen negativen Ruf im Sinne von Kontrolle haben, finde ich sie in den meisten Fällen sinnvoll. Fotos von mir in Unterwäsche möchte ich allerdings auch nicht im Netz sehen.

[athene]

, sondern verlernen miteinander zu kommunizieren, selbst mal wieder zu überlegen und ähnliches.

Für mich persönlich ist das Maß voll, wenn jemand am Esstisch mit dem Smartphone hantiert oder bei Gesprächen immer wieder aus das Smartphone schaut. Dann lasse ich die Person meistens sofort links liegen und breche das Gespräch ab, weil mir die Zeit zu schade ist. Aber das merkt der Daddler meist gar nicht. Ich spreche es auch an, wenn ich mit jemandem rede und derjenige dann anfängt, auf dem Telefon rumzuwischen. Dann sage ich, dass mich das stört.

[Cotogo]

Interessanter Artikel zur letzten Diskussion hier : https://perspective-daily.de/article/119/SW22jrlv

[ErdbeerJulia]

Morgen, 21.05 Uhr, wird auf 3Sat "Digitale Nebenwirkungen" wiederholt. Unser Liebling, der Prof. Spitzer, ist auch dabei. (Wobei ich persönlich überhaupt keinen Zweifel an seiner Kompetenz für sein Feld der Medizin habe.)

[Elina]

Ich bin Mitte 20 und besitze kein Smartphone. Ich weiß, dass ich damit ein richtiger Exot bin, in letzter Zeit werde ich auch vermehrt dumm angeguckt. Aber richtig negative Kommentare habe ich noch keine geerntet... na ja, sollte das mal einer tun, wäre es sowieso das letzte Mal, dass er mit mir gesprochen hat.
Ich finde Smartphones sinnlos, ich weiß nicht für was ich eines brauchen sollte. Busfahrpläne? Kann ich lesen, dafür brauch ich keines. Navi? Im Auto hab ich mein Navi noch von vor Smartphonezeiten, wenn ich unterwegs bin informier ich mich vorher über den Weg oder spreche jemanden an. Mails unterwegs lesen? Nein danke, das will ich wirklich nicht! Ich checke so schon viel zu oft Mails. Hab ja auch einen Laptop, der öfter irgendwo hinmuss.
Wenn es wirklich wichtig sein sollte, mein altes Handy hat ja erstaunlicherweise auch eine Telefon- und SMS-Funktion. Aber vor 15 Jahren hatte ich noch nicht einmal das und man hat trotzdem irgendwie überlebt.
Ich kann mir so ein Teil aber auch gar nicht leisten. Über 200€ ausgeben, obwohl ich ein super funktionierendes Handy habe? Dann müsste ich ja mehrere Monate (eher Jahre) gänzlich auf Kosmetik verzichten um mir das dann mal leisten zu können. Ich finde es auch immer irgendwie lustig, wenn irgendwelche Stundenten klagen, sie wären ja so arm und das Bafög wäre viel zu niedrig und dann laufen die mit dem neusten iPhone durch die Gegend... irgendwas stimmt da nicht!
Die Leute, die im Restaurant die ganze Zeit nur auf ihrem Ding rumwischen, finde ich grauenhaft unhöflich und befinden sich aus diesem Grund nur selten in meinem Freundeskreis. Leider gehört meine eigene Mutter zu "diesen Leuten" und sie versteht es auch nicht, wenn man sie freundlich bittet, es doch mal für einige Momente wegzupacken. Meine Geschwister und ihre Partner sind auch nicht besser. Da muss ich leider mit leben, aber nervig finde ich es in jedem Fall.

[ErdbeerJulia]

Hast Du schon mal überlegt, ob die dummen Blicke am Ende Neid sein könnten?Seit ich seit kurzem mit einer Kollegin, mit der ich mich eigentlich sehr gut verstehe, in der Bahn nach Hause fahre, habe ich diesen Gedanken. Ich setze mich immer einfach hin, entspanne mich, träume rum, während sie sofort das Smartphone zieht und wild darauf herumtippt.Ab und zu zwischendurch schaut sie mich plötzlich böse an - obwohl ich doch gar nichts mache oder sage.Da hatte ich den Gedanken, ob sie nicht vielleicht am Ende selbst unzufrieden ist, dass sie diesem Kästchen zu Willen sein muss, während ich mich ausruhe.

[Chilli-Sister]

Wir waren am letzten WE in München auf einer Abendveranstaltung und sind vorher noch zu einem wunderschönen italienischen Restaurant gefahren .... wir haben alles sehr genossen und uns super unterhalten ..... beide hatten wir jeweils unser Smartphone auf "Flugmodus" - das ist so gängig, wenn wir weggehen zu zweit.
Und mein Freund machte mich dann beim Dessert drauf aufmerksam, dass an 5 von 6 Tischen, die wir einsehen konnten, Smartphones auf dem Tisch lagen und die Leute darauf geschaut haben anstatt miteinander zu sprechen.
Irgendwie wird es in den Restaurant zunehmend leiser, was die Gesprächslautstärke angeht .... beobachtet das noch jemand?

[athene]

Ich finde Smartphones sinnlos, ich weiß nicht für was ich eines brauchen sollte.

Dir könnte "drohen", dass du zum Teil den Anschluss verlierst. Ein großer Teil der Kommunikation findet mittlerweile über WhatsApp statt. Ich nutze WhatsApp nicht exzessiv, aber ich wäre ehrlich gesagt bei so manchem Treffen nicht dabei, wenn ich den Dienst nicht nutzen würde. Weil mittlerweile einfach alles über WA ausgemacht wird. Wer dann nicht in der Gruppe drin ist, erfährt nicht mehr alles und bleibt außen vor.

[Blacky]

Dir könnte "drohen", dass du zum Teil den Anschluss verlierst. Ein großer Teil der Kommunikation findet mittlerweile über WhatsApp statt. Ich nutze WhatsApp nicht exzessiv, aber ich wäre ehrlich gesagt bei so manchem Treffen nicht dabei, wenn ich den Dienst nicht nutzen würde. Weil mittlerweile einfach alles über WA ausgemacht wird. Wer dann nicht in der Gruppe drin ist, erfährt nicht mehr alles und bleibt außen vor.

Das hört sich bestimmt dreist und gemein an. Jedoch würde ich da die Freundschaft schon in Frage stellen. Ne Freundin von mir hat zwar ein Smartphone, nutzt jedoch kein WA. Und dennoch kriegen wir das via Facebook oder notfalls SMS hin, uns zu treffen - auch in der Gruppe. Klar ist es umständlicher. Wo ein Wille ist, ist jedoch ein Weg.

Ich finde es auch immer irgendwie lustig, wenn irgendwelche Stundenten klagen, sie wären ja so arm und das Bafög wäre viel zu niedrig und dann laufen die mit dem neusten iPhone durch die Gegend... irgendwas stimmt da nicht!

Das ist auch so eine Sache, die ich bis heute nicht verstehe. Klar kann man sich via Vertrag das Handy leisten. Wenn ich jedoch echt Geldprobleme habe, dann nehme ich keinen Vertrag, sondern Prepaid bzw. ne günstige Flatrate und zahle dann keine 30,- € oder 50,- € im Monat, sondern nur 10,- € oder so.

Derzeit versuche ich mich selbst auch immer weiter vom Smartphone zu entwöhnen. Anstelle abends vor dem Handy zu sitzen, schnappe ich mir dann lieber ein Buch lese mal wieder. (Was bringt es mir, all diese spannenden Bücher zu haben und dann nicht zu beachten?)

[Gloriaviktoria]

In meinen Prä-Smartphone Zeiten hat mich jeder auch ohne WhatsApp erreicht. In der Hinsicht stimme ich Blacky zu, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Der Gedanke, ohne Smartphone abgehängt zu werden, ist jedoch nicht ganz von der Hand zu weisen. Ich würde es jedoch eher "ohne Verständnis für den Umgang mit neuen Technologien" nennen und nicht nur auf das Smartphone beschränken. Ein Anstoß für mich, mir doch eins anzuschaffen, war eine Bekannte, die kurz vor der Rente steht und sich trotzdem in ihr I-Phone (also das alte von ihrem Sohn ) reingefuchst hat. Ich muss nun wirklich nicht jeden neuen Trend mitmachen oder jeder Sau hinterherrennen, die durchs Dorf getrieben wird, aber als Dinosaurier fühle ich mich auch nicht wohl.

[ErdbeerJulia]

Die Angst vor dem Dinosauriertum habe ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen verloren. Ich war ein Dino in der Schule, als die anderen PCs hatten und an DOS-Kursen teilnahmen und lernten, wie ein Dateiname unter DOS sein muss und ich nicht. Und? Nichts davon hätte mir heute etwas gebracht, da es für die Programme, mit denen ich jetzt beruflich arbeite sowieso keine Rolle spielt. ich habe mich mit denen intensiv beschäftigt und laut Chef bin ich sogar überdurchschnittlich gut.Das hat mir diese Angst für immer genommen.Zumal jedes neue Smartphone immer in erster Linie einfach zu bedienen sein soll nach Plan sämtlicher Hersteller - schließlich wollen die an jeden verkaufen, nicht nur an IT-Füchse.

[Nachzehrer]

Finanziell gesehen ist für mich ein Smartphone mit WhatsApp definitiv die billigere Variante. Ich schreibe unheimlich viel über WhatsApp. Wenn ich auch nur einen Bruchteil davon per SMS verschicken würde... Uff. Manchmal leiste ich mir etwas mehr Datenvolumen, aber in der Regel hole ich mir die kleinste Internetflat (habe keinen Vertrag) für 3,99 im Monat. Telefonieren und SMS schreiben tue ich eigentlich nie, dafür gehen maximal 50 Cent im Monat drauf. Unter 5 Euro im Monat also. Bevor ich ein Smartphone hatte, musste ich 1x im Monat 15 Euro aufladen. Gut, bei nem iPhone würde es ne Weile dauern bis es sich rentiert, aber bei einem Mittelklassegerät ist das früher oder später definitiv der Fall. (Ich kaufe mir allerdings auch nicht alle paar Monate ein neues.)

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Ach ja: Dienstagabend habe ich mich mit jemandem getroffen, der schließlich bei mir übernachtet hat, weil kein Zug mehr fuhr. Dementsprechend habe ich das Handy ausnahmsweise links liegen lassen. Am nächsten Tag gegen Mittag hatte ich diverse besorgte Nachrichten und sogar einen entgangenen Anruf auf dem Handy, weil ich gut 16 Stunden nicht online war und keine Nachrichten beantwortet habe. Das hat mir wirklich zu denken gegeben.

[Blacky]

Ach ja: Dienstagabend habe ich mich mit jemandem getroffen, der schließlich bei mir übernachtet hat, weil kein Zug mehr fuhr. Dementsprechend habe ich das Handy ausnahmsweise links liegen lassen. Am nächsten Tag gegen Mittag hatte ich diverse besorgte Nachrichten und sogar einen entgangenen Anruf auf dem Handy, weil ich gut 16 Stunden nicht online war und keine Nachrichten beantwortet habe. Das hat mir wirklich zu denken gegeben.

Wow, das ist heftig. Jetzt wo du es sagst ... eine Freundin von mir schreibt nach 24 Stunden noch einmal, wenn sie mich was gefragt hat oder dergleichen und ich nicht sofort darauf antworte. Das war dann mitunter auch der Grund, wieso ich bei Whatsapp den gelesen-Hacken deaktiviert habe. Seitdem lebe ich auch noch einmal nen Ticken ruhiger.

[Herzapfel]

Da bin ich ja sehr froh, dass alle meine Leute wissen, dass ich weniger mit dem Smartphone machen möchte und dass eine längere Zeit bis zu meiner Antwort nur zu bedeuten hat, dass ich erfolgreich bin bei diesem Ziel.

Ich glaube, es würde mich nervös machen zu wissen, dass alle eine sofortige Antwort erwarten oder glauben, ich bin tot oder entführt. Ist das nicht auch ein Zeichen, dass wir uns in etwas Unnormales verfangen haben?

Was die Freundinnen angeht, würde ich den anderen vor mir zustimmen. Wir haben sogar mehrere in unserem Bekanntenkreis, die aus verschiedenen Gründen WhatsApp nicht so gut finden und nicht nutzen. Da rufen wir halt kurz an oder schicken eine SMS. Das ist doch nichts, was nun Stunden in Anspruch nehmen würde und wenn das jemandem zu viel wäre, würde es einfach bedeuten, dass uns diese Freundin in Wahrheit doch nicht allzu sehr interessiert.

Zum Thema Restaurant: Eine Verwandte von mir, die Lehrerin ist, meint auch, dass es stiller geworden ist, z.B. auf Ausflügen und Klassenfahrten, weil alle am Smartphone hängen. Früher fand sie das Geplapper und Gelache nervig, aber jetzt vermisst sie diese typische Klassenausflugsatmosphäre plötzlich.

[Elina]

Ich mache mir keine Sorgen darüber, dass ich den Anschluss verliere. Im Moment bin ich davon jedenfalls noch weit entfernt, denke ich. Ich werde regelmäßig per SMS informiert und bin mir sicher, dass ich noch nie vergessen wurde.
Selbst im Ausland, wo die Leute noch tausend Mal technikaffiner waren als hier in Deutschland und wirklich jeder völlig verwirrt war, dass ich kein Smartphone habe und das Wischen auf dem Smartphone während des Essens keine unhöfliche Ausnahme, sondern das normalste der Welt war (einmal beim Essen mit weiteren Leuten hat jemand sogar sein Tablet rausgeholt, sich Kopfhörer aufgesetzt und einen Film geguckt und ich war die einzige, die das strange fand) wurde ich regelmäßig informiert. Mein Nachbar hat sogar regelmäßig an meiner Tür geklingelt um mich über jede Kleinigkeit zu informieren, da er nicht wusste, dass mein Handy "neu" genug ist um eine SMS-Funktion zu haben. Auch nachdem ich es ihm erklärte, konnte er damit nicht viel anfangen. Offenbar schien er komplett vergessen zu haben was das ist ;). Für ihn war SMS wahrscheinlich sowas wie für uns in Deutschland die Post per Pferdekutsche. Wie gesagt, dafür ist er halt immer persönlich vorbeigekommen :). Hier in Deutschland habe ich aber noch nie jemandem getroffen, dem ich erst nochmal erklären musste, was eine SMS eigentlich war und wie das nochmal geht.

[athene]

Klar ist Kommunikation auch ohne WhatsApp möglich, es ist problemlos möglich, per SMS Kontakt zu halten. Ich wollte ja auch nicht sagen, dass ich jemandem, der nicht WA nutzt, die Freundschaft kündige. Ich meinte eher die Gruppen-Chats. Wenn es um ein Treffen geht, wird da mittlerweile heftig hin- und hergeschrieben. Wann trifft man sich? Wer holt wen ab? Wer bringt Salat und wer den Käse? Wer dann nicht in der Gruppe ist, hat die Infos nicht und muss den Informationen nachlaufen.

Zum Thema "Freundschaft kündigen": Diese Erfahrung habe ich leider mal gemacht. Es gab in meinem Bekanntenkreis eine Frau, die sich vor Jahren vehement geweigert hat, ein Handy anzuschaffen. Sie war nur per Festnetz erreichbar. Als es dann in unserem Kreis losging, dass alles nur noch per SMS vereinbart wurde, war sie irgendwann außen vor. Anfangs hat sie immer mal wieder jemand auf dem Festnetz angerufen, aber das ist dann eingeschlafen und sie war dann bei Treffen irgendwann nicht mehr dabei. Wir haben heute keinen Kontakt mehr. Dazu muss ich aber auch sagen, dass sie keine gute Freundin war, eher eine nette Bekannte. Aber wenn sie damals SMS gehabt hätte, wäre es wohl nie zum kompletten Kontaktabbruch gekommen und sie wäre immer noch dabei.

[Elina]

Mein Freundeskreis ist offenbar sehr oldschool. Bei uns gibt es eh keine WA-Gruppe, ich bin auch nicht die einzige ohne Smartphone. Meist wird bei uns persönlich geplant und die, die nicht dabei waren, werden dann halt anderweitig vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich hab natürlich keine Ahnung wie das bei anderen Leuten abläuft, aber bei meinen Leuten ist WA unnötig. Vielleicht hat es sich aber auch gerade deswegen nicht entwickelt, weil bei uns eben eh zwei kein WA haben?

Ich hab auch einen Freund (mein ehemaliger WG-Mitbewohner) der nicht mal nen Handy hat. Irgendwer hatte mal versucht ihm sein uraltteil anzudrehen, er hat sich ebenfalls geweigert. Ihm deswegen die Freundschaft zu kündigen find ich aber krass! Er ist ein klasse Kerl und mein Freundeskreis sähe ohne ihn ziemlich leer aus! Wir wohnen leider nicht mehr in der gleichen Stadt, aber wir halten über Mail Kontakt.

[athene]

Ihm deswegen die Freundschaft zu kündigen find ich aber krass! Er ist ein klasse Kerl und mein Freundeskreis sähe ohne ihn ziemlich leer aus! Wir wohnen leider nicht mehr in der gleichen Stadt, aber wir halten über Mail Kontakt.

Das scheint ja auch ein guter Freund von dir zu sein! Meine Bekannte fiel eher in die Kategorie "ganz nett". Wenn sie dabei war, war es nett, wenn sie nicht dabei war, war das auch ok. Die Freundschaft war einfach nicht eng genug, um diese "Probleme" in Sachen Kontakt zu überleben. Aber bei guten Freunden ist es natürlich egal, ob jemand jetzt ein Handy hat oder nicht, oder ob er sogar auf Rauchzeichen und Flaschenpost steht.

[Chilli-Sister]

Hart, was ....... ??
https://www.youtube.com/watch?v=VSkT5XykJzo

[dieKaty1992]

Ich glaube, ich wäre an Stelle der Bekannten ganz froh, nicht mehr dabei zu sein. Ich fühle mich immer recht unwohl, wenn ich merke, dass man mich ab und zu mal aus Höflichkeit mit auf eine Liste gesetzt hat, aber nicht wirklich Wert auf meine Anwesenheit legt.

Wie ich schon mal erwähnte, organisiere ich in meinem Freundeskreis die Aktionen und das auch weiterhin, nachdem ich vom Smartphone auf ein Alt-Handy umgestiegen bin. Es läuft nun etwas anders, aber funktioniert auch. Ein Problem ist es jedenfalls nicht.

Ich glaube, man redet sich in vielen Lebensbereichen vorschnell ein, dass es leider nicht anders gehe (da nehme ich mich selbst nicht aus)...

In New York gibt es jetzt Parties mit Handy-Verbot bzw. wo Empfang auch technisch unmöglich gemacht wurde, damit keiner pfuscht. Ich glaube, so eine Party schmeisse ich auch mal und auf meiner Hochzeit wird es auch so sein, hihihi.

[athene]

Hart, was ....... ??
https://www.youtube.com/watch?v=VSkT5XykJzo

Das war doch nur ein Witz!

@Katy: Sie wurde nicht nur aus Höflichkeit auf eine Liste gesetzt. Bei der besagten Gruppe handelt es sich nicht um großartige Freundschaften, sondern es geht nur darum, ab und zu zusammen ins Café oder ins Restaurant zu gehen und zwei oder drei nette Stunden miteinander zu verbringen. Ohne SMS und Messenger hätten wir alle wahrscheinlich schon lange keinen Kontakt mehr.

[Chilli-Sister]

Das war doch nur ein Witz!

Denkst du, das weiss ich nicht?

Aber alleine, sowas bei einer Hochzeit als Gag zu machen, zeigt doch schon "etwas" ...

[Cotogo]

Also in Sachen Prepaid finde ich auch, dass meine Eltern mit ihren Smartphones besser dran sind. Dadurch dass sie immer ausrangierte Geräte von uns bekommen, fallen also keine Gebühren oder einmalige Kosten dafür an. Ich habe beide in meinen Vertrag integriert, was mich in Summe 10 € mehr kostet - dafür können die beiden in alle Netze umsonst telefonieren, besitzen eine Internetflatrate und für den Notfall, den meine Mutter gern als "HIER GIBT ES KEIN INTERNET" im Satz beginnt, auch 250 Sms inklusive. Die beiden mussten zwar vorher nicht monatlich ihr Guthaben aufladen, aber es ja nun leider gängig, dass das Guthaben bei Nichtnutzung einfach irgendwann verfällt, sofern nicht wieder aufgeladen wird. So wurden sie alle 3 Monate jeweils "genötigt" aufzuladen (15 € Minimum) und jetzt zahlen sie halt innerhalb von 3 Monaten 15 € pro Nase an mich. Da wird nicht also kostentechnisch nicht gespart, aber sie müssen sich nicht mehr aufregen. Dafür schicken sie mir neuerdings Selfies von überall. Arztpraxis, Supermarkt, aus dem Café, wenn sie meine Geschwister besuchen...

[Sommernachtstraum]

Das ist ja süß, Cotogo...

[Herzapfel]

Dann ist das offenbar auch etwas, wo es auf den Anbieter ankommt. Ich habe nämlich auch ein altmodisches Prepaid-Handy angeschafft und mir werden zwar in der Tat Verfallsdaten für mein Guthaben angesagt, aber die liegen in 2035, 2036 oder so. Das geht in Ordnung für mich.

[Nachzehrer]

Jo, bis dahin könnte man die 15 Euro schon mal verbraucht haben.

[Herzapfel]

Gestern habe ich was Trauriges gelesen. In Mecklenburg-Vorpommern soll es eine Plakat-Aktion in Kitas geben, die Eltern dazu auffordert, mehr auf ihr Kind einzugehen statt aufs Smartphone zu starren. Ich fand es sehr bedrückend, dass das anscheinend nötig ist.
Aus eigener Beobachtung beim Spazierengehen kann ich bestätigen, dass sehr viele beim Kinderwagen-Schieben das Smartphone in der Hand haben und sich damit beschäftigen.

[Nieves]

Nun ja, wenn das Kind schlafend im Kinderwagen liegt, ist es ja kein Problem, auch mal aufs Smartphone zu schauen. Ich selbst versuche, möglichst wenig aufs Smartphone etc. zu schauen, wenn ich mit meinen Kindern zusammen bin. Da bedeutet dann halt auch mal, dass WhatsApp-Nachrichten erst Stunden später von mir gelesen werden. Ist mir dann aber auch schnuppe, wenn jemand was Wichtiges hat, soll er/sie halt anrufen.

[athene]

Man sieht es sogar am Strand (!). Da habe ich mich im Sommer sehr darüber geärgert: Neben mir lag eine Familie mit kleiner Tochter und der Vater war ständig am Daddeln. Man muss es sich mal vorstellen: Urlaub, Sand, Meer, perfektes Wetter und dann sowas. Eigentlich soll man als Vater mit seiner Tochter Sandburgen bauen, Krebse fangen und Fische gucken ... Die Kleine hat mit ihrem Vater am Strand gar nichts erlebt. Der hat nicht "ab und zu mal" auf das Smartphone geguckt, das Daddeln war am Strand seine Hauptbeschäftigung.

[Cotogo]

Ist mir dann aber auch schnuppe, wenn jemand was Wichtiges hat, soll er/sie halt anrufen.

So sehe ich das auch.

Und die Strandgeschichte finde ich traurig. Klar, für jeden bedeutet Erholung wohl etwas anderes, aber das finde ich schon traurig.

[ErdbeerJulia]

Ich lese gerade das US Magazine mit einem Interview mit Selena Gomez, einst der junge Star mit den meisten Anhängern auf Instagram.
Jetzt hat sie 90 Tage ohne ihr Smartphone zugebracht und nennt es "erfrischend, beruhigend, regenerierend". Nach dieser Entwöhnungsphase schaut sie nur noch selten mal drauf.
Interessant!

[Cotogo]

Kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich habe mich ja irgendwann bewusst davon distanziert, weil mir nicht nur mein Konsum zuviel vorkam, sondern ich regelrecht konsumiert wurde. (Lustige Formulierung....aber irgendwie passend)

Ich habe irgendwann damit begonnen meine Ernährungsumstellung auf Instagram zu dokumentieren. Das kam gut an, die Followerzahl stieg stetig an. Anfangs hat mir das geholfen am Ball zu bleiben, wirklich. Es gab viele motivierende Kommentare und irgendwann nannte mich jemand seine persönliche Inspiration. Natürlich hat mir das geschmeichelt, natürlich fühlte ich mich toll. Mit steigender "Fanbase" verirrten sich irgendwann auch die ersten Kritiker zu mir. Anfangs habe ich mich nicht groß darum gekümmert, aber mit der Zeit habe ich schleichend damit begonnen mich für alles zu rechtfertigen. Mir machte das ganze irgendwie auch keinen großen Spaß mehr, weil man sich irgendwie unter Druck gesetzt fühlte. Nicht immer dasselbe zeigen, öfter was neues ausprobieren. Bloß nix essen, was man nicht vorher irgendwie in Szene gesetzt und fotografiert hat. Als ich den Account begann, war das nie meine Absicht. Im Gegenteil. Ich dachte mein Account wird anders. Am Ende war ich nur genauso 0815 wie viele andere auch. Ganz am Anfang habe ich mich über 10 Likes gefreut ohne Ende, wenn ein Bild später nicht mindestens 1000 Likes hatte, fühlte ich mich wie eine Versagerin. Irgendwann stellte ich fest, dass ich diese Ernährungsumstellung gar nicht mehr für mich, sondern nur noch für andere mache. Den begleitenden Sport machte ich nicht mehr für mich, sondern nur noch um ein Foto von meiner Uhr zu machen, die anderen zeigte: Das Mädel hat gerade 2 Stunden Sport getrieben. Der Account wurde regelrecht zum Fulltime Job. Immer wieder etwas bieten, auf Kommentare antworten, private Nachrichten beantworten, interessant bleiben. Eines Morgens, ich war gerade dabei mein Frühstück fürs Foto zu dekorieren, kam mir die spontane Idee meinen Account zu löschen. Bis heute habe ich ihn nicht reaktiviert. Meine Smartphone Nutzung änderte sich rapide von "ständig in der Hand" zu "vielleicht 2x täglich draufschauen".

Die vielen erfolgreichen Instagram Sternchen zeigen wohl, dass es nicht jedem so ergeht. Aber ich bin anscheinend doch keine von ihnen und eigentlich wollte ich das ja auch nie sein. Und nun mache ich wieder alles für mich ohne es Gott un der Welt zu zeigen. Immerhin bin ich die einzige, die am Ende mit meinem Spiegelbild zufrieden sein muss - und nicht andere.