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  1. #161
    liebt ihr Leben Avatar von Mähnenschaf
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Tonita Beitrag anzeigen
    Jemand, der ALLES bei Ketten scheiße findet, also nicht nur von der Qualität her, sondern auch vom Stil, muss schon einen sehr speziellen Geschmack haben. Wenn man mal alle Ketten zusammenfasst (H&M, C&A, New Yorker, Orsay, Pimkie, Promod, Zara, Mango, Tally Weijl, Takko, Primark, Vero Moda, Only, Vila, Esprit, s.Oliver usw usw) dann gibt es dort doch für so gut wie jeden Kleidungsstil zumindest einige passende Teile.
    Es sei denn, man kleidet sich für unsere Zeit und Kultur extrem ungewöhnlich, und zwar durchgehend.
    Da würde ich mich durchaus wiederfinden, obwohl ich nun nicht finde, daß ich mich so extrem ungewöhnlich kleide. 95% dessen, was diese Ketten führen, lockt mich einfach nicht. Und die Teile, die möglicherweise halbwegs bei mir ins Sortiment passen würden, haben nicht die von mir erwartete Qualität. Weiß aber nicht, was da nun so wild dran sein soll
    Ich jage keinen zu H&M 'rein, und ich verhindere auch nicht, daß einer 'reingeht. Vielleicht denke ich manchmal, hey, der Hosenschnitt/Rock oder was auch immer ist ja nicht schlecht, aber wenn mein Qualitätsanspruch nicht erfüllt ist, wird mir das Teil kein Geld 'rauslocken.

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Es ist doch völlig egal, ob jemand, dem diese Kleidung nun mal nicht gefällt, nun bei einem T-Shirt sagen kann, ob es aus der Midseason-Sommerkollektion 2009 von H&M stammt oder nicht. Es findet halt nun mal nicht jeder diese Klamotten schön oder trägt sie aus anderen Gründen nicht (in meinem Fall beides).
    Und ich trage auch keine Kleidung von Esprit und Zara. Die sind auf andere Art scheusslich.


    Zitat Zitat von nachtbiene Beitrag anzeigen
    @ Springböckchen
    Markenwahn gefällt mir auch nicht und gerade die LV Taschen sind für mich ein gutes Beispiel. Qualitativ mögen sie ihren Preis wert sein, aber ich möchte ungern mit einer Tasche rumlaufen, die am Arm von jeder 2. baumelt.
    Markengeilheit und gute Qualität sind halt 2 Paar Schuhe. Ich kaufe lieber gute Qualität, die kein Schwein als Marke erkennt.
    Als bekennende Labelhasserin habe ich diese Version auch am liebsten. Es ist mir wurscht, wie viel oder wenig ein Teil kostet - es muß mir gefallen und meinen persönlichen Ansprüchen genügen, sonst bleibt es im Laden.

    Ich gucke auf keinen 'runter, der leidenschaftlich gerne bei Orsay, Pimkie und Konsorten einkauft. Aber ich behalte mir vor, die Sachen nicht zu mögen. Habe auch kein Problem damit, wenn andere meine Kleidung und meine Einstellung zu Kleidung nicht nachvollziehen können. Schätze mal, den Kundinnen der Ketten ist es vermutlich genauso wurscht, ob ich das, was sie tragen, gut finde oder nicht.
    Kann man doch ganz unaufgeregt so betrachten oder irre ich mich da?
    Kunst kommt von "können" --- käme es von "wollen", hieße es Wunst!

  2. #162
    Forengöttin Avatar von zauberwald
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von sen81 Beitrag anzeigen
    Polyester?
    Die meiste Wäsche wird (wenn nicht aus BW) aus Polyamid + Beimischung hergestellt. Egal ob man einen preiswerten oder teueren BH nimmt. Wäsche aus Seide ist auch bei teuren Marken eher Ausnahme.

    Ich finde Slips aus Microfaser sehr angenehm zu tragen. Lieber als Baumwolle.
    Das ist Geschmackssache, mag nicht so gerne Microfaser auf meinem Körper, ich bevorzuge Baumwolle und z.B. Mey macht die auch noch (oft in Kombi mit Viskose). Bei BHs kannst du recht haben, hab nicht im Kopf aus welchem Material die sind.

    Hab nachgeschaut, tatsächlich sind z.B. Chantell BHs aus ca. 60% Polyester. Überrascht mich jetzt auch.
    LG Zauberwald

    Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. (Karl Valentin)

  3. #163
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Springböckchen Beitrag anzeigen
    Ne, die gehen zu H&M Also Designstudenten sind für mich die wahren Modeverrückten
    Ach, Designstudenten. Ich dachte, Du redest von Superreichen, die von Chanel und Valentino gelangweilt sind.

  4. #164
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Ach, Designstudenten. Ich dachte, Du redest von Superreichen, die von Chanel und Valentino gelangweilt sind.
    Ne, das sind die Möchtergerns, aber da hab ich leider auch genug in meinem Umfeld und sie tun mir irgendwie leid, weil auch Louis sie nicht zu einem glücklicheren Menschen macht

  5. #165
    Tonita
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Die kannst Du jetzt ja ergoogeln.
    Tut mir leid, aber das ist mir zu doof, ich googel doch nicht einen Haufen Klamottenmarken und klicke mich durch deren Kollektionen, um sie mit H&M zu vergleichen, vor allem, wenn ich nicht mal weiß, welche Teile du von wem toll findest (ich nehme mal an, kein Mensch findet bei irgendeiner Marke wirklich alles supergeil). Ich wollte nur so einen groben Überblick, weil ich von dir glaube ich erst 2 Bilder überhaupt gesehen habe und von manchen anderen Billig-ist-doof-Verfechterinnen noch gar keines. Kann mir einfach nicht viel drunter vorstellen, was jemand trägt, der alles oder fast alles was es bei sämtlichen bekannten Ketten gibt stilmäßig total schrecklich findet überhaupt noch gut finden kann, deshalb frag ich.

    Den Link zu AllSaints hatte ich mal im Outfitthread (oder irgendwo anders!?) gesehen und angeguckt. Ein paar ausgefallene Teile im positiven und im negativen Sinne sind schon dabei, aber sehr vieles habe ich auch schon in der günstigeren Version in 1000 Läden gesehen.

  6. #166
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Tonita Beitrag anzeigen
    Tut mir leid, aber das ist mir zu doof, ich googel doch nicht einen Haufen Klamottenmarken und klicke mich durch deren Kollektionen, um sie mit H&M zu vergleichen, vor allem, wenn ich nicht mal weiß, welche Teile du von wem toll findest (ich nehme mal an, kein Mensch findet bei irgendeiner Marke wirklich alles supergeil). Ich wollte nur so einen groben Überblick, weil ich von dir glaube ich erst 2 Bilder überhaupt gesehen habe und von manchen anderen Billig-ist-doof-Verfechterinnen noch gar keines. Kann mir einfach nicht viel drunter vorstellen, was jemand trägt, der alles oder fast alles was es bei sämtlichen bekannten Ketten gibt stilmäßig total schrecklich findet überhaupt noch gut finden kann, deshalb frag ich.
    Ich trage Jacken, Hosen, Kleider, Röcke, Blusen und T-Shirts. Das kann ich Dir gerne aufzählen, aber es wird Dir vermutlich nicht viel vermitteln.

    Billigketten boykottiere ich aber nicht nur, weil ich einen ganz bestimmten Stil mag und den dort nicht bekomme, sondern auch aus ethischen Gründen. Die Fair Trade Label von H&M sind laut unabhängigen Beobachtern das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind.
    http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/?s=H%26M

    H&M ist finsterstes Mittelalter, brutale Ausbeutung.

  7. #167
    littlemisswhatever
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Ich trage Jacken, Hosen, Kleider, Röcke, Blusen und T-Shirts. Das kann ich Dir gerne aufzählen, aber es wird Dir vermutlich nicht viel vermitteln.
    Toll, das trage ich auch. Dann sind wir wohl doch nicht so unterschiedlich, obwohl ich gerne Esprit trage und für meinen Stil (jaha, ich wage es, es Stil zu nennen) auch oft Komplimente bekomme. Mir hat noch nie jemand gesagt, ich sei schlecht gekleidet.

    Ich finde es einfach erschreckend, wie viele Leute sich über die Mode definieren müssen. Ich kleide mich auch gerne schick und mag schöne Dinge, aber ich könnte mir nicht vorstellen, so viel Zeit und Energie darin zu investieren, nur um mich in irgendeiner Weise von den "scheußlichen" Von-der-Stange-Käufern abzuheben.

    Außerdem liegt es mir fern, irgendwen aufgrund seines Geschmackes / seiner Kleiderwahl als "scheußlich" zu betiteln.

    Aber was soll - I don't give a fuck. Klar heißt es, "Kleider machen Leute", aber schöne Kleider machen noch lange keine schönen Menschen. Wer innerlich strahlt, den kann sowieso nichts entstellen und bei verbitterten und verhärmten Menschen rettet auch der individuellste, teuerste Fummel nichts.

    Just my 2 cents.

  8. #168
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von littlemisswhatever Beitrag anzeigen
    Toll, das trage ich auch. Dann sind wir wohl doch nicht so unterschiedlich, obwohl ich gerne Esprit trage und für meinen Stil (jaha, ich wage es, es Stil zu nennen) auch oft Komplimente bekomme. Mir hat noch nie jemand gesagt, ich sei schlecht gekleidet.

    Ich finde es einfach erschreckend, wie viele Leute sich über die Mode definieren müssen. Ich kleide mich auch gerne schick und mag schöne Dinge, aber ich könnte mir nicht vorstellen, so viel Zeit und Energie darin zu investieren, nur um mich in irgendeiner Weise von den "scheußlichen" Von-der-Stange-Käufern abzuheben.

    Außerdem liegt es mir fern, irgendwen aufgrund seines Geschmackes / seiner Kleiderwahl als "scheußlich" zu betiteln.

    Wenn ich bestimmte Massenware "scheusslich" finde, sagt das nichts über die Menschen aus, die sie tragen. Kleider werten einem nicht auf und sie werten einem nicht ab.

    Und ich finde billige Kleidung immer noch scheusslich. Sie ist eine Beleidigung der talentierten, leidenschaftlichen, gutbezahlten Handwerker, die es in früheren Zeiten mal gab. Sie stumpft das Auge ab. Es wächst eine Generation heran, die nie ein geschneidertes Kleid, qualitativ hochwertiges Leinen oder einen handgemachten Schuh gesehen hat und die deshalb auch keine Qualitätsunterschiede mehr erkennen kann. Und zu guter letzt ist die Produktion billiger Massenware nur auf dem Rücken von Kindern und Frauen in der Dritten Welt möglich. Zum Thema Esprit: http://www.stern.de/wirtschaft/news/...md-590947.html

    Das sind meine Gründe. Nicht die Abwertung irgendwelcher Konsumenten, die ich nicht kenne.
    Geändert von Frau Blücher (17.10.2011 um 21:48 Uhr)

  9. #169
    Schneewittchen Avatar von Sulamith
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Du meinst, was ich trage? Labels, die kaum einer kennt oder wiedererkennt. Comme des Garcons, Rundholz, Masnada, H-i-g-h, Lillith, AllSaints. Als Gag selten mal was von Odd Molly. Ein paar geschneiderte Sachen.
    Ich war so neugierig und habe Comme des Garcons mal gegooglet und als erstes springt mir ins Auge, dass sie für H&M designt haben. Das führt mich zu der Frage...

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Billigketten boykottiere ich aber nicht nur, weil ich einen ganz bestimmten Stil mag und den dort nicht bekomme, sondern auch aus ethischen Gründen. Die Fair Trade Label von H&M sind laut unabhängigen Beobachtern das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt sind.
    http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/?s=H%26M

    H&M ist finsterstes Mittelalter, brutale Ausbeutung.

    ... warum du diese Marke dann nicht boykottierst? Denn sie betreiben ja genau solche Ausbeutung und Kinderarbeit, wie H&M auch und unterstützen dieses Label mit ihrem Namen.

    Grundsätzlich finde ich den Gedanken dahinter sehr gut, aber geht man nicht zur Schneiderin um die Ecke, dann bezahlt man auch nur sehr viel teures Geld für Markennamen, die genau so übel produzieren. Das muss einem schon bewusst sein, dass man sich mit keiner Marke ein fair trade kauft, nur weil sie zu klein ist, um öffentlich an den Pranger gestellt zu werden.

    ==========================================

    Davon ab:
    Ich finde nicht, dass Geschmack eine Frage des Geldbeutels ist. Ich persönlich bin auch selbst einfach ein viel zu auffälliger Typ, als dass ich mich noch groß mit Mode behängen könnte; an mir gehen nur Basics, alles andere ist zu viel. Übrigens ist mir auch jede Farbe zuviel, nur ganz selten wähle ich sehr heftige Farben aus, wenn sie mir sehr gut gefallen, ansonsten bleibe ich schwarz gekleidet. Die allermeisten Labels haben für meinen Geschmack viel zuviel Schnick, Gedöns & Gerüsche, als dass es für mich noch tragbar wäre.
    * ~ Sulamith ~*

  10. #170
    littlemisswhatever
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    @Frau Blücher: Ja, damit hast du Recht.

    Aber es ist eben auch nicht so einfach, bezahlbare, faire und gut aussehende Kleidung zu finden.

    Schon gar nicht, wenn man, wie ich, in einem kleinen Kuhdorf wohnt und alle Jubeljahre mal in eine größere Stadt kommt. Online-Shopping auf Dauer ist nämlich auch nicht das Wahre.

    Ich bin aber zum Glück auch recht maßvoll, habe einen kleinen Kleiderschrank mit wenigen ausgewählten Stücken und einigen Basics (ja, ich liebe Basics ). New Yorker, Takko & Co. findet man bei mir nicht. 2,3 H&M Teile sind vorhanden sowie sehr viele H&M Socken (daran habe ich nichts zu beanstanden). Ich bin kein "Shopper-Typ" und überlege mir lieber 10mal, ob ich dieses oder jenes auch wirklich brauche und tragen werde.

    Aber wir leben in einer Konsumgesellschaft. Ich denke, mit der Kleidung ist es genauso wie z.B. mit dem Vegetarismus/Veganismus. Manche sehen das Leid und wollen es vermeiden. Aber die meisten sehen das Leid und es interessiert sie nicht oder sie wollen es nicht sehen. Ganz nach dem Motto "Hauptsache es schmeckt" oder in diesem Falle "Hauptsache es ist billig und sieht gut aus".

  11. #171
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Ja, so sieht es leider aus.

    Zitat Zitat von Sulamith Beitrag anzeigen
    Ich war so neugierig und habe Comme des Garcons mal gegooglet und als erstes springt mir ins Auge, dass sie für H&M designt haben. Das führt mich zu der Frage...
    ... warum du diese Marke dann nicht boykottierst? Denn sie betreiben ja genau solche Ausbeutung und Kinderarbeit, wie H&M auch und unterstützen dieses Label mit ihrem Namen.
    Sulamith, Comme des Garcons hat eine einmalige Kollektion für H&M gemacht. Die habe ich boykottiert. Ansonsten sehe ich keinen Grund, dieses Label zu boykottieren, da es hochwertig, zum Teil mit traditionellen Schneidertechniken, in Japan produziert.

    Die anderen Label, die ich kaufe, produzieren in Deutschland, Frankreich und Italien. AllSaints und Odd Molly produzieren teilweise in China, weswegen ich eher selten dort einkaufe. Ich kaufe keine Kleidung, die in Indien, Pakistan oder Bangladesh hergestellt wurde, wo die Lage am übelsten ist.

  12. #172
    Tonita
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Mir ging es jetzt eigentlich nur um den ach-so-scheußlichen Stil, den alle günstigen Ketten im Gegensatz zu einigen teuren Labels angeblich haben. Nicht um Ethik, Qualität oder irgendwas anderes. Und darauf gab's immernoch keine nachvollziehbare Antwort.
    Naja, wenn sich keiner dazu äußern will, weiß ich auch nicht, noch 10x nachfragen bringt ja nix.

  13. #173
    on fire Avatar von roguedoll
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    hmm.. wieso werden eigentlich nur diese ganzen klassischen Läden genannt, es gibt ja auch noch andere eher günstige Bezugsquellen.. den lässigen Teil meiner Kleidung kauf ich zb ganz gern bei RAG, blue tomato oder abercrombie, ausserdem bei Turek oder online bei kolibri.. ich liebe Replay, trage hauptsächlich Jeans von Levi's und acne, schwarze Basics finde ich bei Esprit (die besten Treggings und Longtops), Zara (sehr gute Leggings, die Baumwollshirts sind toll für die Arbeit) oder Mango (ebenfalls gute figurbetonte Hosen, oft tolle Hemden, ausserdem sehr ansprechende, schlichte, supertaillierte Mäntel), besonders tolle enge, schlichte Hosen finde ich bei Jones (obwohl mir das sonst zu madamig und unnötig teuer ist), gute Kleider finde ich zb bei Medusa (Gothic), Wäsche kauf ich hauptsächlich bei Palmers oder Triumph (75E gibts nicht überall..), wenn ich mal ein Kostüm oder einen gut sitzenden Blazer benötige geh ich zu P&C, ausserdem hab ich ein paar tolle Boutiquen in der Hinterhand, die eher unbekannt sind und tolle Sachen anbieten, gern auch mit Rabatt für zuckersüße Stammkunden.

    ich denke, man findet - je nach Stil und Vorliebe - auch abseits von H&M, C&A und co genügend Kleidung, die nicht umwerfend hochpreisig ist und dennoch was taugt. man muss wissen, was man wo finden kann und mit offenen Augen durch die Läden und Straßen gehen.
    ''there are some fish that cannot be caught. it's not that they're faster or stronger than other fish.. they're just touched by something extra''

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  14. #174
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Tonita Beitrag anzeigen
    Mir ging es jetzt eigentlich nur um den ach-so-scheußlichen Stil, den alle günstigen Ketten im Gegensatz zu einigen teuren Labels angeblich haben. Nicht um Ethik, Qualität oder irgendwas anderes. Und darauf gab's immernoch keine nachvollziehbare Antwort.
    Für mich sind Ethik, Qualität und Stil nicht voneinander zu trennen. Wie kann etwas stilvoll, ästhetisch ansprechend und qualitativ hochwertig sein, wenn es in einem dunklen Kellerloch in Bangladesh von einem dreizehnjährigen Mädchen zusammengeschustert wurde?

  15. #175
    gelöscht
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Ich ärgere mich ehrlich gesagt etwas über mich, weil ich nach vielen Jahren H&M Abstinenz wieder dort kaufe, obwohl ich genug andere Alternativen kenne. In letzter Zeit überlege ich immer häufiger, wenn ich ein Teil sehe, was ich um das Geld woanders bekomme.
    Zitat Zitat von honeyblood Beitrag anzeigen
    Medusa (Gothic)
    kannte ich noch nicht

  16. #176
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von zauberwald Beitrag anzeigen
    Peachy, aber schlecht sitzende Kleidung sehe ich aber meistens bei nicht schlanken jungen Menschen, die günstig einkaufen und der Mode hinterher laufen. Ich sag nur diese schrecklichen Hüftjeans und kurze Shirts, die ja mal modern waren
    Hüftjeans sind ja immer noch modern.

    Hoffe, die Leibhöhe wird wieder etwas höher.

  17. #177
    Bee with you Avatar von peachy
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Für mich sind Ethik, Qualität und Stil nicht voneinander zu trennen. Wie kann etwas stilvoll, ästhetisch ansprechend und qualitativ hochwertig sein, wenn es in einem dunklen Kellerloch in Bangladesh von einem dreizehnjährigen Mädchen zusammengeschustert wurde?
    Hmmm...ich wollte das Thema hier eigentlich vermeiden (da dazu m.E. schon ausreichend etwas gesagt wurde und das hier auch nicht Thema sein soll), aber diese Aussage kann ich jetzt ganz schlecht so stehen lassen.
    Ethik bei Kleidung zu beachten hat nicht nur ein Gesicht. Für mich gehören dann auch andere Dinge dazu: Pelze (und die trägst du ja, soweit ich mich aus anderen Aussagen richtig erinnere) und Seide.
    Ärgere dich nicht, wenn dir ein Vogel auf den Kopf kackt, sondern freu dich, dass Elefanten nicht fliegen können.

  18. #178
    Ignoriert einige(s) Avatar von Spremblie
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Bezüglich des H&M Stils: Ich kann sicher auch nicht jedes Teil zuordnen, aber auch meine Trefferquote beim "raten" wäre sehr hoch. Ich finde schon, dass ein gewisser Uniform-Look bei vielen Frauen vorherrscht. Es ist eine bestimmte Art von Kombination, Schnitte und Material. Hier kam schon von einer Beauty das Beispiel von den Blusen bei H&M.

    Ich kaufe schon aufgrund meiner Proportionen ungern bei H&M. Wenn dann nur Basics. Mein "Stil", sofern man davon sprechen mag, ist bei feminin/verspielt einzuordnen. Ich mag vor allem ausgefallene Accessoires und Schuhe. Da finde ich bei den herkömmlichen Ketten hält auch wenig, was mich anspricht. Und bei meiner Kleidung achte ich schon sehr auf Schnitte.

    Frau Blücher hat mir hier in diesem Thread einige Denkanstoesse gegeben, gerade was Ethik und eine geplante Garderobe betrifft. Ich hab zwar schon einige "Regeln" koennte daran abernoch feilen. Daher Danke für diesen Schubs in eine bestimmte Richtung.

  19. #179
    Schneewittchen Avatar von Sulamith
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Ja, so sieht es leider aus.



    Sulamith, Comme des Garcons hat eine einmalige Kollektion für H&M gemacht. Die habe ich boykottiert. Ansonsten sehe ich keinen Grund, dieses Label zu boykottieren, da es hochwertig, zum Teil mit traditionellen Schneidertechniken, in Japan produziert.

    Die anderen Label, die ich kaufe, produzieren in Deutschland, Frankreich und Italien. AllSaints und Odd Molly produzieren teilweise in China, weswegen ich eher selten dort einkaufe. Ich kaufe keine Kleidung, die in Indien, Pakistan oder Bangladesh hergestellt wurde, wo die Lage am übelsten ist.
    Gerade von comme des garcons habe ich etwas ganz anderes im Hinterkopf, was die Fertigung angeht, aber da müsste ich noch einmal ganz in Ruhe nachschauen und dazu fehlt mir gerade die Zeit.

    Dennoch ist das Argument für mich hinfällig - mit jemandem zusammenzuarbeiten und seinen Namen für ihn zu geben, der Ausbeutung unterstützt, macht für mich denjenigen exakt so schuldig, als wenn er selbst dort produzierte. Insofern - sei mir nicht böse - finde ich dieses Argument sehr fadenscheinig.

    Davon abgesehen kaufe auch ich bei diesen Ketten, ebenso wie ich Kaffee trinke, Schokolade von Ferrero esse, meinen PC benutze oder anderes, was unter genauso übelsten Bedingungen hergestellt wird. Man kann heutzutage keine Produktionswege mehr so einfach nachvollziehen, wenn man nicht nur noch beim Bauern um die Ecke Lebensmittel kauft; insofern suche dies auf anderem Wege zu verhindern, dass diese miesen Arbeitsbedingungen herrschen.

    Insofern geht es mir darum nicht, zum Ausgangsthema: Ich könnte und möchte so ein Labelgerüsche nicht tragen, Geschmack ist für mich eine Frage der Persönlichkeit, nicht des Geldes.
    * ~ Sulamith ~*

  20. #180
    Fortgeschritten Avatar von lexaandra
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Weil hier Ethik und Moral ja auch immer wieder ein Thema ist, wollte ich mal etwas dazu schreiben und hoffe, dass ich nicht gleich in der Luft zerrissen werde...
    Vorweg: Ich finde es auch sehr traurig, unter welchen Bedingungen und für welchen Lohn manche Menschen arbeiten müssen!
    ABER: MMn ist z.B das Boykottieren von Produkten, die unter schlechten Bedingungen hergestellt wurden, etwas, das einem vielleicht das Gewissen erleichtern kann, den ausgebeuteten Menschen aber nichts bringt! Es ist eine sehr einfache Lösung, die mMn am Schicksal dieser Menschen völlig vorbeigeht.
    Überlegt euch mal, was mit diesen Menschen passiert, wenn man ihre Produkte nicht mehr kauft. Der viel zu geringe Lohn fällt schließlich auch noch weg... und sie haben gar nichts mehr! Ich bezweifle wirklich, dass die Menschen das als Hilfe betrachten würden!
    Auch ein höherer Lohn für diese Menschen, den man vielleicht bezwecken möchte, bringt nicht wirklich etwas. Viele, die teure Sachen kaufen, haben hier ja auch schon geschrieben, dass sie dann eher weniger Teile kaufen. Ist ja auch klar, denn man hat ja nur eine gewisse Menge an Geld zur Verfügung, und wenn man jetzt mal die Situation nicht nur der Kleidung, sondern gesamt gesehen betrachtet, stellt man fest, dass die meisten Menschen nicht immer mehr ansparen, sondern die Gesamtsumme, die sie ausgeben relativ gleich bleibt und nicht davon abhängt, wie hochwertig sie einkaufen. Das heißt: wenn eine Person stärker entlohnt wird, bekommen dafür andere weniger oder sogar gar nichts!
    Wenn man zum Beispiel nur Kleidung etc. kauft, die in Europa produziert wurde, dann unterstützt man doch den Reichtum Europas und die Armut der anderen Länder??!
    Ich sage nicht, dass die Probleme gar nicht angegangen werden sollen, aber ich denke, dieser einfache Weg ist nicht unbedingt der richtige. Bildung ist z.B. dabei mMn sehr sehr wichtig.

    Naja, das sollte mal zum Nachdenken anregen. Eine einfache Lösung der wirklich nicht schönen Situation auf unserer Erde habe ich auch nicht...

  21. #181
    liebt ihr Leben Avatar von Mähnenschaf
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von honeyblood Beitrag anzeigen
    hmm.. wieso werden eigentlich nur diese ganzen klassischen Läden genannt, es gibt ja auch noch andere eher günstige Bezugsquellen.. den lässigen Teil meiner Kleidung kauf ich zb ganz gern bei RAG, blue tomato oder abercrombie, ausserdem bei Turek oder online bei kolibri.. ich liebe Replay, trage hauptsächlich Jeans von Levi's und acne, schwarze Basics finde ich bei Esprit (die besten Treggings und Longtops), Zara (sehr gute Leggings, die Baumwollshirts sind toll für die Arbeit) oder Mango (ebenfalls gute figurbetonte Hosen, oft tolle Hemden, ausserdem sehr ansprechende, schlichte, supertaillierte Mäntel), besonders tolle enge, schlichte Hosen finde ich bei Jones (obwohl mir das sonst zu madamig und unnötig teuer ist), gute Kleider finde ich zb bei Medusa (Gothic), Wäsche kauf ich hauptsächlich bei Palmers oder Triumph (75E gibts nicht überall..), wenn ich mal ein Kostüm oder einen gut sitzenden Blazer benötige geh ich zu P&C, ausserdem hab ich ein paar tolle Boutiquen in der Hinterhand, die eher unbekannt sind und tolle Sachen anbieten, gern auch mit Rabatt für zuckersüße Stammkunden.

    ich denke, man findet - je nach Stil und Vorliebe - auch abseits von H&M, C&A und co genügend Kleidung, die nicht umwerfend hochpreisig ist und dennoch was taugt. man muss wissen, was man wo finden kann und mit offenen Augen durch die Läden und Straßen gehen.
    Diese klassischen Läden werden genannt, weil sie insgesamt einen relativ einheitlichen Look repräsentieren.
    Abseits davon findet man natürlich auch Sachen, die nicht so teuer und trotzdem hochwertig sind, keine Frage. Dafür muß man aber, wie Du sagst, mit offenen Augen durch Läden und Straßen gehen - und daran scheitert es schon bei der Masse.

    Was mich endgültig aus dem Dunstkreis dieser Läden getrieben hat, ist eigentlich die Erfahrung, wie gut geschneiderte Kleidung sitzt und wie lange sie hält. Ich kaufe nicht viel Kleidung (okay, Schuhe, aber die klammer' ich mal bewußt aus) und meine Sachen habe ich sehr lange.

    Ich bin jetzt nicht sonderlich übergewichtig oder sehr sehr schlank, aber ich entspreche nicht der Normfrau und z. B. Blusen zu kaufen endet immer im schlecht sitzenden Fiasko mit Abnähern an der "falschen" Stelle, zu kurzen Ärmeln usw. Röcke trage ich - okay, persönliche Macke - nie kürzer als knapp knöchellang. Such' mal einen Laden, der das verkauft - abseits von flattrigen durchsichtigen Sommerläppchen oder kunstfaseriger Möchtegern-Eleganz. Hosen: Hüfthosen mag ich nicht. Andere: Taille immer zu weit, wenn Taille passend, Hüfte zu eng. Jeans? Kaufe ich immer in zu groß und ändere sie passend. Es sieht sch...e aus, eine Hose durch einen Gürtel auf Taille zu zurren, wenn viel Stoff übersteht.

    Ich sehe viele Frauen, die nicht der Norm entsprechen oder denen einfach das Durchschnittsmaß nicht paßt. Aber sie zurren mit Gürtel die Hose auf Taille, lassen ein flatteriges Etwas darüber hängen, wickeln irgendetwas Grobgestricktes darüber, hängen ein wenig Bijou Brigitte dazu und fertig (das wäre für mich z.B. ein typischer "Kettenladen-Look"). Bedaure, ich kann das nicht schön finden. Unabhängig von allen ethischen Gesichtspunkten.

    Wenn man sich Sachen machen läßt (und selbst sehr viel genäht hat), dann bekommt man einen Blick für wirklich gut sitzende Kleidung. Und egal, was für einen Stil/ Look oderwasauchimmer ich propagiere: überzeugend ist für mich nur, was wirklich gut sitzt. Punktabzug für die Ketten - rein optisch bei mindestens 80% der Frauen.
    Kunst kommt von "können" --- käme es von "wollen", hieße es Wunst!

  22. #182
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von peachy Beitrag anzeigen
    Ethik bei Kleidung zu beachten hat nicht nur ein Gesicht. Für mich gehören dann auch andere Dinge dazu: Pelze (und die trägst du ja, soweit ich mich aus anderen Aussagen richtig erinnere) und Seide.
    Seide trage ich nicht, Secondhandpelze trage ich.

    Zitat Zitat von Sulamith Beitrag anzeigen
    Gerade von comme des garcons habe ich etwas ganz anderes im Hinterkopf, was die Fertigung angeht, aber da müsste ich noch einmal ganz in Ruhe nachschauen und dazu fehlt mir gerade die Zeit.
    Wie gesagt, sie produzieren in Japan. Das ist, was gewerkschaftliche Deckung und Bezahlung betrifft, ungefähr mit den osteuropäischen EU-Staaten vergleichbar. Nicht ganz ideal, aber vertretbar.

    Zitat Zitat von lexaandra Beitrag anzeigen
    Wenn man zum Beispiel nur Kleidung etc. kauft, die in Europa produziert wurde, dann unterstützt man doch den Reichtum Europas und die Armut der anderen Länder??!
    Ich glaube, da liegt ein Denkfehler vor. Der Reichtum Europas beruht auf der Ausbeutung der 3. Welt. An elenden Bedingungen in Herstellerländern verdient die 1. Welt, nicht die armen Länder. Es ist wichtig, dass ausbeuterische Produktionsstätten, in denen z.B. Kinderarbeit herrscht, so schnell wie möglich geschlossen werden. Durch diese Produktionen bluten die Länder aus, ganze Generationen wachsen ohne Bildung und ohne Chancen auf.

    Zitat Zitat von lexaandra Beitrag anzeigen
    Auch ein höherer Lohn für diese Menschen, den man vielleicht bezwecken möchte, bringt nicht wirklich etwas. Viele, die teure Sachen kaufen, haben hier ja auch schon geschrieben, dass sie dann eher weniger Teile kaufen. Ist ja auch klar, denn man hat ja nur eine gewisse Menge an Geld zur Verfügung, und wenn man jetzt mal die Situation nicht nur der Kleidung, sondern gesamt gesehen betrachtet, stellt man fest, dass die meisten Menschen nicht immer mehr ansparen, sondern die Gesamtsumme, die sie ausgeben relativ gleich bleibt und nicht davon abhängt, wie hochwertig sie einkaufen. Das heißt: wenn eine Person stärker entlohnt wird, bekommen dafür andere weniger oder sogar gar nichts!
    Das ist falsch. Wenn eine ungelernte Näherin in Italien oder Deutschland fair entlohnt wird und geregelte Ferien und Arbeitszeiten hat, nimmt sie niemandem Arbeit oder Geld weg. Wenn ich die Arbeit dieser Näherin honoriere, werde ich mehr Geld für meine Kleidung zahlen müssen. Dafür kriege ich im Gegenwert qualitativ bessere Kleidung.

    Zitat Zitat von lexaandra Beitrag anzeigen
    Ich sage nicht, dass die Probleme gar nicht angegangen werden sollen, aber ich denke, dieser einfache Weg ist nicht unbedingt der richtige. Bildung ist z.B. dabei mMn sehr sehr wichtig.
    Auch hier: Denkfehler. Bildung kostet Geld. Wer unterbezahlt und 12 Stunden am Tag arbeiten muss, hat weder Geld noch Zeit dafür.

    Zitat Zitat von Mähnenschaf Beitrag anzeigen
    Ich sehe viele Frauen, die nicht der Norm entsprechen oder denen einfach das Durchschnittsmaß nicht paßt. Aber sie zurren mit Gürtel die Hose auf Taille, lassen ein flatteriges Etwas darüber hängen, wickeln irgendetwas Grobgestricktes darüber, hängen ein wenig Bijou Brigitte dazu und fertig (das wäre für mich z.B. ein typischer "Kettenladen-Look"). Bedaure, ich kann das nicht schön finden. Unabhängig von allen ethischen Gesichtspunkten.

    Wenn man sich Sachen machen läßt (und selbst sehr viel genäht hat), dann bekommt man einen Blick für wirklich gut sitzende Kleidung. Und egal, was für einen Stil/ Look oderwasauchimmer ich propagiere: überzeugend ist für mich nur, was wirklich gut sitzt. Punktabzug für die Ketten - rein optisch bei mindestens 80% der Frauen.
    Das kann ich alles unterschreiben.
    Geändert von Frau Blücher (18.10.2011 um 09:36 Uhr)

  23. #183
    Fortgeschritten Avatar von lexaandra
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Es ist wichtig, dass ausbeuterische Produktionsstätten, in denen z.B. Kinderarbeit herrscht, so schnell wie möglich geschlossen werden. Durch diese Produktionen bluten die Länder aus, ganze Generationen wachsen ohne Bildung und ohne Chancen auf.
    Was wird denn deiner Meinung nach passieren, wenn diese geschlossen werden? Woher sollen die Kinder dann plötzlich Bildung bekommen? Woher sollen sie dann überhaupt Geld bekommen, so dass sie sich wenigstens genug zu essen kaufen können, dass sie überleben? Es mag sein, dass sich auf Dauer dann etwas ändert für die nächsten Generationen. Für die ausgebeuteten Menschen wird sich aber zunächst eine Verschlechterung einstellen. Ich maße mir nicht an das gegeneinander aufzuwerten.

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Das ist falsch. Wenn eine ungelernte Näherin in Italien oder Deutschland fair entlohnt wird und geregelte Ferien und Arbeitszeiten hat, nimmt sie niemandem Arbeit oder Geld weg. Wenn ich die Arbeit dieser Näherin honoriere, werde ich mehr Geld für meine Kleidung zahlen müssen. Dafür kriege ich im Gegenwert qualitativ bessere Kleidung.
    Du gibst Geld für die Näherin aus, das du für andere Dinge nicht mehr ausgeben kannst. Du hast die Wahl, an wen du das Geld verteilst: an eine Näherin oder an 100 ausgebeutete Arbeiter. Ich sage nicht, dass die erste Wahl schlechter ist, aber es ist trotzdem eine Tatsache, dass du mit jeder Ausgabe eine Entscheidung triffst, wer das Geld erhält und wer eben nicht.

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Auch hier: Denkfehler. Bildung kostet Geld. Wer unterbezahlt und 12 Stunden am Tag arbeiten muss, hat weder Geld noch Zeit dafür.
    Komisch, ich habe überhaupt nicht geschrieben, wie ich das umsetzen würde und du siehst einen Denkfehler? Wo soll denn da ein Denkfehler liegen? Ich habe nur gesagt, dass ich Bildung wichtig finde...

  24. #184
    Fortgeschritten Avatar von lexaandra
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Mähnenschaf Beitrag anzeigen
    Was mich endgültig aus dem Dunstkreis dieser Läden getrieben hat, ist eigentlich die Erfahrung, wie gut geschneiderte Kleidung sitzt und wie lange sie hält. Ich kaufe nicht viel Kleidung (okay, Schuhe, aber die klammer' ich mal bewußt aus) und meine Sachen habe ich sehr lange.

    Ich bin jetzt nicht sonderlich übergewichtig oder sehr sehr schlank, aber ich entspreche nicht der Normfrau und z. B. Blusen zu kaufen endet immer im schlecht sitzenden Fiasko mit Abnähern an der "falschen" Stelle, zu kurzen Ärmeln usw. Röcke trage ich - okay, persönliche Macke - nie kürzer als knapp knöchellang. Such' mal einen Laden, der das verkauft - abseits von flattrigen durchsichtigen Sommerläppchen oder kunstfaseriger Möchtegern-Eleganz. Hosen: Hüfthosen mag ich nicht. Andere: Taille immer zu weit, wenn Taille passend, Hüfte zu eng. Jeans? Kaufe ich immer in zu groß und ändere sie passend. Es sieht sch...e aus, eine Hose durch einen Gürtel auf Taille zu zurren, wenn viel Stoff übersteht.
    Insbesondere bei Hosen habe ich auch große Probleme, was die Passform betrifft. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass es keine Frage des Preises ist, welche Hose gut sitzt. Ich habe viele Hosen anprobiert, von etwa 50 € bis 250 €, und keine saß gut, die teuren waren keinesfalls besser als die günstigen. Am Schluss ist es eine 20 € Hose geworden. Die saß zwar auch nicht perfekt, aber immerhin besser als alle anderen.

  25. #185
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Lexaandra, ich denke wirklich, dass es Dir an diesem Punkt an Infos fehlt. Vielen ist das Ausmass der Ausbeutung, die sie mitfinanzieren, gar nicht klar. Ich habe in Nepal mit Kindern aus Teppichfabriken (vergleichbar mit der indischen Textilindustrie) gearbeitet. Das Problem ist nicht nur die akute finanzielle Ausbeutung, die gesundheitlichen Schäden durch Gifte, sondern oft auch die damit einhergehende sexuelle Ausbeutung. Das sind völlig undiskutable Zustände, die durch nichts zu rechtfertigen sind. Internationale Lösungsmodelle liegen bereits vor, sie müssen umgesetzt werden.

  26. #186
    liebt ihr Leben Avatar von Mähnenschaf
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Bei mir ist es auch keine Frage des Preises, welche Hose gut sitzt. Aber wenn ich mir für übrigens knapp 100-120 Euro eine Hose aus hochwertigen Material nähen lasse, die meinem Hinterteil dank guter Paßform schmeichelt, dann finde ich das nicht teuer, sondern angemessen. Meine Schneiderin liebt ihren Beruf und sie kann gut davon leben.
    Da ich auch 50€ als viel Geld empfinde, wenn ich es für etwas ausgegeben habe, mit dem ich nicht zufrieden bin, empfinde ich die genähte Hose als letztendlich preiswerter (den Preis wert ) als das billige Teil.

    Zitat von Frau Blücher: Vielen ist das Ausmass der Ausbeutung, die sie mitfinanzieren, gar nicht klar. Ich habe in Nepal mit Kindern aus Teppichfabriken (vergleichbar mit der indischen Textilindustrie) gearbeitet. Das Problem ist nicht nur die akute finanzielle Ausbeutung, die gesundheitlichen Schäden durch Gifte, sondern oft auch die damit einhergehende sexuelle Ausbeutung. Das sind völlig undiskutable Zustände, die durch nichts zu rechtfertigen sind. Internationale Lösungsmodelle liegen bereits vor, sie müssen umgesetzt werden.
    So sehe ich das auch. Ich trachte auch danach, gute Qualität zu möglichst gutem Preis zu bekommen, aber was in diesen Fabriken passiert, ist durch meine Wunsch oder den generellen Bedarf an "bezahlbarer Kleidung" einfach nicht zu rechtfertigen.
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  27. #187
    Fortgeschritten Avatar von lexaandra
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Es ist aber ein großer Unterschied, ob man ein Lösungsmodell einsetzt, bei dem ich davon ausgehe, dass dieses das weitere Schicksal der betroffenen Menschen berücksichtigt, wie und wovon sie in Zukunft leben werden, oder ob man einfach die ausgebeutete Arbeit finanziell nicht mehr unterstützt und die Menschen, die dann noch weniger oder gar kein Geld mehr haben, mit dieser Situation alleine gelassen werden. Und genau das passiert doch, wenn man als einzige Maßnahme ihre Produkte nicht mehr kauft!

  28. #188
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Als Kunde und denkendes Individuum bewegst Du etwas mit Deiner Kaufentscheidung. So lange Leute gedankenlos in diese Läden stürmen, um sich billiges Zeug zu kaufen, so lange besteht "Nachfrage", die dann auch von den Ausbeutern nur zu gerne bedient werden wird.
    Wenn aber die Nachfrage nach fair produzierten Waren steigt und die anderen Dinge liegen bleiben, wird sich etwas ändern, weil die Produzenten ihre Ware verkaufen müssen, um Gewinn zu machen.

    Ist wie mit Lebensmitteln. Schon mal nachgedacht, was der Bauer noch daran verdient, wenn die importierten Bananen nur noch Centbeträge kosten? Stört Dich der Gedanke nicht? Freust Du Dich einfach über das "Schnäppchen"? Oder denkst Du weiter?
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  29. #189
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Mir geht es um die Frage, was mit den ausgebeuteten Menschen passiert... die hast du gerade ganz außen vor gelassen.
    Ich finde es gerade gefährliche, wenn man diese Sachen nicht mehr kauft und sich keine weiteren Gedanken darüber macht. Dadurch kann es für die ausgebeuteten Menschen zu sehr schlimmen Situationen kommen. Wenn die Nachfrage an fair produzierten Waren steigt, kann es für diese Menschen sogar noch schlimmer werden, ES SEI DENN, das ganze geht einher mit weiteren Maßnahmen. Aber genau dabei sehe ich das große Problem. Das Gewissen der Menschen ist genügend beruhigt, wenn sie nur noch faire Sachen kaufen. Damit endet der Prozess an einer ganz kritischen Stelle und die ausgebeuteten Menschen stehen völlig allein gelasssen und hilflos ohne jegliches Einkommen da. Mir ist es nicht egal, dass durch ein solches Handeln Menschen verhungern können...

  30. #190
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Für mich sind Ethik, Qualität und Stil nicht voneinander zu trennen. Wie kann etwas stilvoll, ästhetisch ansprechend und qualitativ hochwertig sein, wenn es in einem dunklen Kellerloch in Bangladesh von einem dreizehnjährigen Mädchen zusammengeschustert wurde?
    Hieße das im Umkehrschluss, dass die Modelle von H&M schön wären, wenn sie von angemessen bezahlten Schneiderinnen genäht würden?
    Das kam vorher nämlich nicht aus deinen Aussagen heraus, dass sie aus diesem Grund scheußlich sind

    Mal davon abgesehen find ich es auch nicht gut, diese billig-Labels zu unterstützen. Aber darum ging es ja nicht in erster Linie und das ist ja wirklich ein ganz anderes Thema oder besser, das müsste man ja noch viel weiter ausdehnen:
    Wo kaufe ich allgemein meine Lebensmittel. Fahre ich ein großes Auto (Umwelt) usw...

    Das finde ich immer ganz witzig: Am Kindergarten sehe ich die ganzen Mütter rumstehen, die auf ihre Kinder warten. Das Alter: meist Mitte/Ende 30. Kleidung: ich nenne es Bio-chic Marken wie El Naturalista, Blutsgeschwister, Desigual*. Look: leicht Öko/Alternativ. In der Hand einen geflochtenen Einkaufskorb mit allen möglichen Bio-Einkäufen, die Kinder essen Vollkornbrot usw. Aber dann steigen sie ein in einen fetten Touareg, statt in ein kleines leichtes Hybridauto.
    Hier empfinde ich die Kleidung auch als Statussymbol:
    Ich kann es mit leisten teuer und politisch korrekt einzukaufen.

    (Damit will ich dir nichts unterstellen Frau Blücher. Ich weiß, dass du das persönlich ganzheitlich siehst )

    *Was nicht heißen soll, dass mir die Sachen nicht auch gefallen
    Geändert von Alma (18.10.2011 um 11:04 Uhr) Grund: vertippt.

  31. #191
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von lexaandra Beitrag anzeigen
    Mir geht es um die Frage, was mit den ausgebeuteten Menschen passiert... die hast du gerade ganz außen vor gelassen.
    Ich finde es gerade gefährliche, wenn man diese Sachen nicht mehr kauft und sich keine weiteren Gedanken darüber macht. Dadurch kann es für die ausgebeuteten Menschen zu sehr schlimmen Situationen kommen. Wenn die Nachfrage an fair produzierten Waren steigt, kann es für diese Menschen sogar noch schlimmer werden, ES SEI DENN, das ganze geht einher mit weiteren Maßnahmen. Aber genau dabei sehe ich das große Problem. Das Gewissen der Menschen ist genügend beruhigt, wenn sie nur noch faire Sachen kaufen. Damit endet der Prozess an einer ganz kritischen Stelle und die ausgebeuteten Menschen stehen völlig allein gelasssen und hilflos ohne jegliches Einkommen da. Mir ist es nicht egal, dass durch ein solches Handeln Menschen verhungern können...
    Lexaandra, ich möchte nicht stundenlang auf diesem Thema herumreiten, aber wenn man Deiner Argumentation folgen würde, hätte man auch in Europa noch einen 14-Stundentag, Kinderarbeit und keine Ferien. Auch diese Zustände konnten verändert werden.

    Alle Studien beweisen, dass fair hergestellte Ware die Lebensbedingungen verbessern und nicht verschlechtern. Es gibt bei der UNICEF, bei den Kirchen und bei vielen Kinderhilfsorganisationen bereits erfolgreiche Projekte, die direkt bei den Betroffenen ansetzen. Einen Teil müssen die betroffenen Länder mit entsprechender Gesetzgebung leisten, einen Teil muss die 1. Welt mit Geldern, Importsperren und besseren Kontrollen leisten und einen grossen Teil muss der Endverbraucher mit intelligenter und informierter Kaufstrategie leisten.

  32. #192
    liebt ihr Leben Avatar von Mähnenschaf
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Auch fair produziert fände ich die Modelle von H&M nicht schön. Ich finde auch nicht alles an fair/öko produzierter Kleidung schön und behalte mir vor, nur das zu tragen, was mir persönlich gefällt.
    Wenn jemandem H&M gefällt, ist das doch kein Problem. Das Problem sehe ich darin, daß diese Ketten offenbar die breite Masse ansprechen und daher in meinen Augen durchaus eine große Verantwortung tragen (sollten), was die Produktion ihrer Sachen angeht. Und das tun sie nicht.
    Wenn H&M plötzlich zum grünen/fairen Vorzeigeunternehmen würde, dann würde ich die Sachen nicht schöner finden, aber hätte von dem Unternehmen als solchem eine bessere Meinung.

    Was den Geschmack betrifft: der ist vom Geld unabhängig. Vielleicht hätte man sich zunächst mal auf eine Definition für "Geschmack" einigen sollen, damit wir wirklich alle über das Gleiche reden. Es ist offensichtlich, daß jede ein bißchen etwas anderes darunter versteht und für einige der Begriff weiter gefaßt ist als für andere.
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  33. #193
    Fortgeschritten Avatar von lexaandra
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Evtl. wäre es nicht schlecht einen eigenen Thread dafür aufzumachen, da das Ganze sich jetzt doch sehr vom Thema entfernt.

    Trotzdem möchte ich darauf hinweisen, dass sich die Arbeitsbedingungen in Europa sicherlich nicht durch das Kaufverhalten oder Hilfsorganisationen geändert hat. Das hatte ganz andere Gründe!

    Was die Studien angeht, würden die mich sehr interessieren. Insbesondere, wessen Lebensbedingungen untersucht wurden. Der betroffenen Gesellschaft gesamt gesehen oder nur des betroffenen Teils der Gesellschaft.

    Eins noch: Wenn wir wollen, dass sich die Lebensbedingungen der anderen Menschen stark verbessern, heißt das langfristig gesehen auch, dass wir uns in unserem Luxus einschränken müssen- auch was hochwertige Kleidung angeht ;)

  34. #194
    Schneewittchen Avatar von Sulamith
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat von Sulamith Beitrag anzeigen
    Gerade von comme des garcons habe ich etwas ganz anderes im Hinterkopf, was die Fertigung angeht, aber da müsste ich noch einmal ganz in Ruhe nachschauen und dazu fehlt mir gerade die Zeit.
    Wie gesagt, sie produzieren in Japan. Das ist, was gewerkschaftliche Deckung und Bezahlung betrifft, ungefähr mit den osteuropäischen EU-Staaten vergleichbar. Nicht ganz ideal, aber vertretbar.
    Was ja nichts daran ändern würde, dass sie mit einer Kette zusammengearbeitet haben, die das nicht tut, und zwar in einer recht großen Kampagne und ohne sich von den Arbeitsbedingungen der H&M-Näherinnen zu distanzieren. Und zwar bis heute nicht.
    * ~ Sulamith ~*

  35. #195
    Sommerfreundin Avatar von Hennettchen
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Ich hoffe, ich darf auch noch einmal das Ethik-Argument, was ja hier nicht das Hauptthema sein sollte, aufgreifen.

    Zu der Seide, lehnt ihr, die Seide ablehnen, denn auch Wildseide ab? Da sehe ich eigentlich keinen Grund. Ich habe ein paar konventionelle Seidenunterhemden, schon fast über Jahrzehnte, dann häufig in Kombi mit Wolle als Winterunterwäsche, vermute die sind, obwohl von einer Ökofirma, nicht Wildseide. Aber in den letzen Jahre achte ich auf Wildseide bei U.wäsche und Bettwäsche/-decken.

    Bei Pelz kann ich das mit Second-Hand oder auch als Erbstück nachvollziehen, man unterstützt die Branche nicht weiter, sondern schöpft aus dem ohnehin vorhandenen Bestand, das ist durchaus nachhaltig gedacht. Ich könnte es mir selbst nur als Erbstück vorstellen, hatte Second Hand selbst nur einen Kunstpelz.
    Aber sowohl Second Hand als auch am Erbstück haftet, wie das Kleidungsstück entstanden ist, und das wäre auf anderer Ebene das gleiche wie die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen, die an der Ketten-Bluse haften. Das kann, der Argumentation folgend und streng genommen, dann auch per se nicht schön sein.

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  36. #196
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    hm. ich habe ein paar ganz tolle kuhfellstiefel (neu) finde ich gar nicht böse. die sind aussen kuh(fell) und innen schaf. werde hier oft böse angeguckt oder gar angemault deswegen. oft sogar von menschen die lederschuhe tragen. finde ich immer lustig. auch wenn veganer mich beschimpfen, die selbst canvas tragen, dass unter grottigsten bedingungen gebleicht wurde. oder eben die lederschuh-träger, die einfach nur das fell nicht ertragen.
    ganz seltsam. bei meinen stiefeln weiss ich, dass der bauer seine eigenen kühe dafür züchtet, die ein wahrscheinlich schöneres leben hatten als ich selbst. und die Holzsohle macht er auch selbst. ganz tolle dinger, diese stiefel. halten ein leben lang.
    trotzdem schrecken alle vor dem fell zurück. kapier ich nicht diese (auch hier vertretene) doppelmoral.

    und h&m unterstützen, damit die Kinder weiterhin arbeit haben, ist ja überhaupt das lustigste argument. da freut man sich ja richtig teil dieser welt zu sein

  37. #197
    Ignoriert einige(s) Avatar von Spremblie
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    @matilda: Danke, ich dachte schon, ich wäre die Einzige mit dem Gedanken. Ich kaufe auch ab und an bei H&M und würde nicht auf die Idee kommen, mein (tatsächlich vorhandenes) schlechtes Gewissen mit diesem Argument beruhigen zu wollen.

  38. #198
    Simsalabim Avatar von hexe
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    das ist schon sehr interessant hier mitzulesen
    Aber ich denke, es geht viel zu weit vom eigentlichen Thema weg und gerade, dass in diese Richtung geht, wollte peachy bestimmt nicht.

    Macht doch einen eigenen Thread auf.

    @matilda, diese Doppelmoral kann ich auch nicht verstehen.
    Ich kann doch nicht einerseits sagen, H&M, C&A oder wie sie alle heißen, lassen alles in Billiglohnländern und am schlimmsten noch durch Kinderarbeit produzieren, da kaufe ich nichts bzw. das ganze nicht für gut heißen und
    diejenigen die es tun, sollen dann kein Geschmack haben -
    weil ja Geschmack und Ethik zusammengehören.:
    Sorry, das kann ich nicht nachvollziehen bzw. nicht verstehen.

    Wer kann schon Produktionswege nachvollziehen..?

    Dann dürfte man wahrscheinlich auch keinen PC, Handy, Laptop, Fernseher, Lebensmittel, Cremes, Reinigungsmittel etc haben. Alles das, was es bei uns in den großen Industrienländern halt gibt, sozusagen als "Einödler" leben.

    lg

  39. #199
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Geschmack kann man denke ich nicht eindeutig definieren. Es hat eben jeder einen anderen Geschmack, da kann man nicht auf einen Nenner kommen, was nun guter Geschmack ist.

    Die Argumentation, dass ein Kleidungsstück, dass unter schlechten Bedingungen hergestellt wurde, deswegen nicht ästhetisch oder stilvoll sein kann, macht gar keinen Sinn. Nach der Logik kämen die wunderschönsten Sachen aus Öko-Fair-Trade-Läden, und Takko wäre übrigens auch hübscher als H&M, da Takko auf dieser Kinderarbeit-Seite überall grüne Pünktchen hat... Oh, und Lederschuhe wären natürlich hässlicher als fair produzierte Kunstlederschuhe, Tiere töten ist ja ethisch auch fragwürdig. Hmhm, und der in Indien produzierte Kragen wäre das unansehlichste Stück am Chanel-Kleidchen. Ist klar

  40. #200
    Sommerfreundin Avatar von Hennettchen
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Ich hoffe, ich bekommen einen Gedanken, den ich schon seit Beginn des Threads habe, einigermaßen klar und verständlich transportiert.

    Wir haben ja schon festgestellt, dass viele Geschmack unterschiedlich, also nicht nur auf den optischen Eindruck und die Haptik des Stoffes bezogen definieren. Also Geschmack zusätlich auch mit ethischen Kaufentscheidungen verbinden. Aber selbst, wenn man es dann so definiert, und dann sagt, dass man ohne die Ethik bei der Kaufentscheidung "geschmacklos" ist oder "keinen Geschmack hat", finde ich diese beiden Ausdrücke einfach begrifflich unglücklich. (jetzt unabhängig davon, ob man mit schlechtem oder gutem Gewissen bei Ketten einkauft).
    Man bewegt sich dann einfach auf einer ganz anderen Ebene von Aspekten wie Verantwortung, Nachhaltigkeit, politischer Entscheidung, kritisches Konsumverhalten, Bewusstheit, auf der ich einfach die beiden Begrifflichkeiten nur unzutreffend und sogar euphemistisch empfinde.
    Geändert von Hennettchen (18.10.2011 um 13:14 Uhr)

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