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Ergebnis 41 bis 80
  1. #41
    Fortgeschritten Avatar von Lili Style
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Für Kunstleder gilt meiner Meinung nach dasselbe wie für die meisten anderen Stoffsorten auch, man kann es komplett versauen oder richtig schön machen. Ich habe beispielsweise eine Kunstlederjacke, die ich häufig trage und von der ich letztens von meiner Chefin (eine Frau mit einem sehr ausgesuchten und hochwertigen Kleiderschrankinhalt) gleich mehrere Komplimente bekommen habe. Als ich sagte dass die Jacke mich 15€ gekostet hat, wollte sie es gar nicht glauben. Tatsache allerdings: Das Ding ist aus Polyurethan und Polyester, von Takko und hat original 30€ gekostet und runtergesetzt eben 15. Top. Eine ähnliche Jacke habe ich von Promod, 20€ im Sale. Nachdem ich im Urlaub an einer Boss Orange-Jacke für 400€ (runtergesetzt von 800) sowohl Design und Preis bewundert habe, konnte ich an der nicht vorbeigehen wo sie doch nahezu identisch aussieht (wobei ich jetzt kein Fass aufmachen möchte über Klamottenkopien). Sicher, nach zwei Wochen hat sich ein Knopf gelöst, aber für den Gegenwert von 380 (bzw. 780)€ nähe ich den gern wieder an
    Joa, lange Rede, kurzer Sinn: Man muss halt immer im Einzelfall gucken ob das Ding gut aussieht, sich gut bewegt, gut anfühlt und auch gut riecht. Pauschal verurteilen würde ich da keinen Stoff, man kann auch mal Glück haben. Das einzige Material, was vermutlich billig richtig scheisse ist, ist Pelz. Aber mal ehrlich, den trägt doch eh keiner, oder? Allein aus ethischen Gründen!
    Das ist übrigens die 15€-Jacke: http://relatablestyle.blogspot.com/2..****n-day-1.html (Sorry, ich wollte die Bilder erst hier hochladen, aber sie sind zu groß!)

  2. #42
    _Heike
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Teures muss nicht gut sein. Billiges ist es so gut wie nie.

    In China liegen die Jeans nebeneinander und bekommen nur andere Label aufgenäht. Die eine kostet später 120 Euro, die andere 30. Das ist Realität. Marken alleine sagen gar nichts aus.

    Wer Qualität möchte, muss genau hingucken: Sitz und Korrektheit der Nähte prüfen, den Stoff fühlen, seine Zusammensetzung einschätzen können. Wie sind die Taschen eingesetzt, wie das Futter verarbeitet? 80 Euro für ein 80%-Polyamid-Blüschen ist mir – egal von welcher Marke – das Geld nicht wert. Seide, Baumwolle, Leinen, Kaschmir und Schurwolle, gute Qualität, gut verarbeitet, hat seinen Preis, ob bekanntes Label oder nicht. Da beginnt eine andere Welt.

    Mode ist ein großer Beschiss – sagen die, die hinter die Kulissen blicken. Genäht wird in China oder Indien (unter menschenunwürdigen Bedingungen), da sind sich H&M und teurere Mode-Label einig. Für beide lohnt sich dies aber nur bei billigen Materialien – sobald man teure Naturstoffe in den Blick nimmt, kommt man plötzlich dem wahren Wert der Kleidungsstücke näher, da kann man nicht mehr so den Preis drücken.

    Bei teuren Stoffen sind die Schnitte automatisch besser, da das Preissegment ein anderes ist. Und wer wenig Geld hat: lieber in wenige gute Stücke investieren als in mehrere billige. Man wirkt einfach anders.

  3. #43
    RockyRoad
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Gilmoregirl Beitrag anzeigen
    bei Taschen,Jeans,Schuhen,Jacken..ich finde man sieht das
    sehe ich auch so, und praktischerweise trage ich wirklich Sachen dir mir gefallen und richte mich weniger nach Trends. Ich muss echt nicht alle Trends im Schrank haben, mir sind paar hochwertige (Basic)Teile lieber.


    Zitat Zitat von peachy Beitrag anzeigen
    Hmmm...allerdings tragen manche kein Kunstleder, weil es billiger ist (gibt ja auch sehr gut gemachte und teure Kunstlederjacken), sondern aus ethischen Gründen (was ja hier - wenn auch in anderem Zusammenhang - schon angesprochen wurde).
    gibts auch bei Stars, Natalie Portman trägt angeblich nur Kunstleder... wäre mal interessant nach Outfits von ihr zu suchen...


    Zitat Zitat von _Heike Beitrag anzeigen
    Wer Qualität möchte, muss genau hingucken: Sitz und Korrektheit der Nähte prüfen, den Stoff fühlen, seine Zusammensetzung einschätzen können. Wie sind die Taschen eingesetzt, wie das Futter verarbeitet? 80 Euro für ein 80%-Polyamid-Blüschen ist mir – egal von welcher Marke – das Geld nicht wert. Seide, Baumwolle, Leinen, Kaschmir und Schurwolle, gute Qualität, gut verarbeitet, hat seinen Preis, ob bekanntes Label oder nicht. Da beginnt eine andere Welt.

  4. #44
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von peachy Beitrag anzeigen
    Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren, ob guter Geschmack tatsächlich nur etwas damit zu tun hat, wie teuer etwas war.

    Mir fällt teilweise hier im Forum sehr oft auf, dass gerade Kleidung aus dem „günstigeren“ Preissegment (z.B. Deichmann, H&M usw.) oft etwas abfällig kommentiert wird.
    Wertet es mich denn tatsächlich auf, wenn ich nur teure Klamotten kaufe?

    Hat das denn jetzt tatsächlich etwas mit Geschmack oder doch eher mit Statussymbol zu tun?

    Sind teure Klamotten doch eher Prestigeobjekt oder ist man tatsächlich der Überzeugung, individuellere und von der Qualität her bessere Kleidung zu erhalten?
    Auf jeden Fall. Nicht alle teuren Klamotten sind von guter Qualität, aber doch die allermeisten. Ich hab ja schon oft drüber geschrieben: Ich weiss genau was ich mag und was mir steht und bei mir soll ein Kleidungsstück sechs bis acht Jahre halten. Ausserdem mag ich keinen 0/8/15 Stil, ich will nicht aussehen, wie jede zweite Frau auf der Strasse. Dafür gebe ich dann gerne und bewusst wesentlich mehr Geld aus. Ein Statussymbol im klassischen Sinne sind meine Kleider nicht, ich trage Labels, die nur sehr wenige wiedererkennen.

    Ich erlebe es eigendlich eher so, dass billige Kleidungsstücke hier oft begeistert aufgenommen werden und keinesfalls abfällig kommentiert werden. Die meisten Posterinnen kaufen ganz offensichtlich lieber mehr und machen dafür Abstriche bei Qualität und Originalität.

  5. #45
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Hennettchen Beitrag anzeigen
    Das mit der Kinderarbeit ist das Argument, wobei leider häufig übersehen wird, dass es nicht nur die "klassischen" Firmen wie Kik und H&M sind, sondern eben auch Mexx (nur ein Beispiel von StiWa), und eben auch teure Designerfirmen, - war es Chanel - die nicht unbedingt ethisch produzieren.
    Aber das ist wieder ein anderes Thema.
    Das kann ich vielleicht kurz klären, da ich es geschrieben hatte: Chanel stellt in Frankreich her, wo faire Löhne und die Aufsicht von Gewerkschaften gewährleistet sind. Das sind ethisch korrekte Bedingungen. Allerdings gibt es verschiedene Zulieferfirmen für Chanel (zum Beispiel für Stickarbeiten), die unter nicht so tollen Bedingungen in Indien produzieren.

    Das sollte einem aber nicht abhalten, bei europäischen Herstellern zu kaufen. Das Gros der Ware ist unter guten Voraussetzungen produziert. Ich selbst kaufe nur bei Herstellern, die in Westeuropa produzieren. Wenn dann gelegendlich mal ein indischer Spitzenkragen dransteckt - ok.

  6. #46
    Sommerfreundin Avatar von Hennettchen
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Mir war doch so, dass das mit Chanel mal erwähnt worden ist. War das nicht im Kik-Thread?


    In dem Test von StiWa ging es um T-Shirts, und da hatte sich u.a. Mexx nicht in die Karten schauen lassen, bei einigen Ökolabeln war der Produktionsweg leider nicht vollständig transparent nachvollziehbar.
    Geändert von Hennettchen (02.08.2013 um 12:09 Uhr)

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  7. #47
    Tonita
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Ich finde nicht, dass man jedem Kunstleder von weitem ansieht, dass es welches ist. Wenn es so wäre, müsste ich ja nie Schuhe umdrehen, um nachzugucken, woraus sie sind, und es würde nie einer fragen: "Ist das Leder?"
    Teure Kunstlederschuhe würde ich aber trotzdem nicht kaufen, einfach, weil ich es nicht einsehe, da mehr zu bezahlen, bloß weil eine Marke auf dem Karton steht. Entweder billig oder Leder. Als Vegetarier/Veganer sieht man es natürlich anders.

  8. #48
    Inventar Avatar von goldbaerchen_W
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Erstmal vorweg: Stil ist für mich keine Frage von Geld, sondern eine Frage des Geschmacks.

    Stil ist für mich der Oberbegriff dafür, wie man sich im Allgemeinen kleidet - kategorisiert wird hier in gutem und schlechtem Stil. Dann gibt es da so schöne "Umschreibungen" wie: klassisch, sportlich, elegant,... usw. in welchem Stil man sich kleidet, ist eine Frage des individuellen Geschmacks.

    Der Geschmack wird durch alle möglichen Einflüsse geformt - Lebensstil von Geburt an, finanzielle Situation, Region, usw. - Man erfindet seinen eigenen Stil so, wie es einem der eigene Geschmack vorschreibt.

    Insofern kann ich mich auch günstig stilvoll kleiden - wie ich auch teuer einen schlechten Stil (aus der Außensicht) tragen kann.

    Und um auf Qualität sowie Herstellung zusprechen zu kommen:

    Qualität ist auch irgendwie eine Sache des eigenen Geschmacks - manchen reicht der Polyacrylpulli völlig, sofern dieser vernünftig genäht wurde - während andere nur Kashmir und Seide an ihre Haut lassen. Natürlich gibt es hier allgemein gültige Qualitätsstandarts, aber letztendlich entscheiden wir schließlich selber, welche Qualität uns reicht.

    Die Meinung zur Herstellung der Kleidung in Minderlohnländern ist eine moralische Vorstellung der Allgemeinheit: und die ist völlig richtig - Menschen ausbeuten ist nie eine Lösung!
    Aber auch hier greift wieder der persönliche Geschmack: reicht es, abzusichern, dass unter fairen Bedingungen gearbeitet wird? Oder "muss" es Fair Trade auf ganzer Linie - oder sogar in Dt. produziert sein?
    "Einen richtigen Abschied erkennt man daran, daß er nicht mehr weh tut."

    Hans Noll (*1954), dt. Schriftsteller u. Grafiker

  9. #49
    Bee with you Avatar von peachy
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von _Heike Beitrag anzeigen
    Wer Qualität möchte, muss genau hingucken: Sitz und Korrektheit der Nähte prüfen, den Stoff fühlen, seine Zusammensetzung einschätzen können. Wie sind die Taschen eingesetzt, wie das Futter verarbeitet? 80 Euro für ein 80%-Polyamid-Blüschen ist mir – egal von welcher Marke – das Geld nicht wert. Seide, Baumwolle, Leinen, Kaschmir und Schurwolle, gute Qualität, gut verarbeitet, hat seinen Preis, ob bekanntes Label oder nicht. Da beginnt eine andere Welt.

    Mode ist ein großer Beschiss – sagen die, die hinter die Kulissen blicken. Genäht wird in China oder Indien (unter menschenunwürdigen Bedingungen), da sind sich H&M und teurere Mode-Label einig. Für beide lohnt sich dies aber nur bei billigen Materialien – sobald man teure Naturstoffe in den Blick nimmt, kommt man plötzlich dem wahren Wert der Kleidungsstücke näher, da kann man nicht mehr so den Preis drücken.

    Bei teuren Stoffen sind die Schnitte automatisch besser, da das Preissegment ein anderes ist. Und wer wenig Geld hat: lieber in wenige gute Stücke investieren als in mehrere billige. Man wirkt einfach anders.
    Über die Aussage habe ich jetzt lange nachgedacht, Heike.

    Ich glaube diese Qualität, wie sie von dir beschrieben wurde, erkennen eher Fachleute, die die Fähigkeit besitzen, die geforderten Merkmale schon von weitem zu erkennen.

    Der "Normalverbraucher" sieht doch eher einen Gesamteindruck von einer Person, wenn sie einem entgegenkommt. Man entscheidet intuitiv, ja, sie/er hat Geschmack, ist stilvoll gekleidet und zum Typ passend (was natürlich immer subjektiv ist).
    Mir ist es zumindest noch nie passiert, dass jemand, bevor er mir eine - wie von dir beschriebene - "gute Wirkung" bescheinigt hat, vorher die Nähte genau untersucht hat.

    Ich gehe jetzt zumindest mal davon aus, dass niemand freiwillig mit Fäden, die bis zur Kniekehle oder Knöpfen, die auf halb acht hängen, herumläuft.

    Ich denke schon, dass man auch bei den sog. günstigen Kleidungsstücken auf Qualität achten kann, obwohl das - wie goldbaerchen richtig festgestellt hat - natürlich auch eine Sache des persönlichen Anspruchs ist.
    Ich trage überhaupt kein Polyester direkt auf der Haut, egal von wem auch immer.
    Kaschmir ist mir zu pflegeaufwendig, Seide und echte Pelze würde ich niemals tragen (aus anderen Gründen) und Schurwolle hält zwar schön warm, hat aber oft diesen "Kratzfaktor".

    @ Nanina und Tonita
    Ich habe auch eine Kunstlederjacke (von C&A ), die absolut "echt" aussieht und herrlich weich und knautschig ist.
    Geändert von peachy (16.10.2011 um 10:45 Uhr) Grund: Tippfehler
    Ärgere dich nicht, wenn dir ein Vogel auf den Kopf kackt, sondern freu dich, dass Elefanten nicht fliegen können.

  10. #50
    Teetante Avatar von Nutellabrot
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von peachy Beitrag anzeigen
    Über die Aussage habe ich jetzt lange nachgedacht, Heike.

    Ich glaube diese Qualität, wie sie von dir beschrieben wurde, erkennen eher Fachleute, die die Fähigkeit besitzen, die geforderten Merkmale schon von weitem zu erkennen.
    Da stimme ich zum größten Teil zu. Bei "normalen" billigen Sachen sieht man es oft nicht auf den ersten Blick (die Person insgesamt wirkt und nicht nur die Discounter Jeans); damit meine ich, dass es auch dermaßen billigen Schund gibt, den man sofort als solchen erkennt.

    Ich habe z.B. eine Kollegin, die nahezu ausschließlich H&M trägt. Sie hat aber einen super Geschmack, kombiniert klasse und sieht immer "wie aus dem Ei gepellt" aus. An ihr wirkt nichts billig.
    Bevor ich wusste, dass sie bei H&M kauft, dachte ich immer, dass sie sicher viel in Boutiquen kauft.


    Dass teuer nicht immer gleichzusetzen ist mit gutem Geschmack sieht man ja oft an Promis (Brittney Spears oder Dolly Parton fallen mir spontan ein), die sicher nicht in super billig Läden kaufen.

    Ob man ein Händchen für Farben und Kombinationen hat, hat überhaupt nichts mit dem Preis der Kleidung zu tun.

  11. #51
    Plumpselfe Avatar von Gilmoregirl
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Ich war gestern mit meiner Freundin(selbstständig,gut verdienend) in der Stadt.Sie zeigte mir Boutiquen ,in denen sie gerne shoppt.Kein Teil unter 450 Euro.Irgendwann sagte sie :Du siehst Dir ja gar nichts an.Ich Ohnmacht.
    Ich fand die sachen soo schön,aber ich muß mir dann sowas in billiger raussuchen und ich glaube sie kommt da gar nicht drauf,daß meine Sachen ca 90% günstiger sind,dafür halte ihre EWIG und bleiben bis zum Schluß schönn,sie verkauft sie dann auch weiter.Kein Problem bei der Qualität.

  12. #52
    _Heike
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von peachy Beitrag anzeigen
    Ich glaube diese Qualität, wie sie von dir beschrieben wurde, erkennen eher Fachleute, die die Fähigkeit besitzen, die geforderten Merkmale schon von weitem zu erkennen.
    Ich habe mir früher selbst Kleidung genäht. Es waren sehr einfache Schnitte, ich bin über den Zustand einer ambitionierten Anfängerin leider nie hinausgekommen – damit verbunden war, da hast Du Recht, ein Grundverständnis für Stoffe und eine Sensibilisierung für Details.

    Mit »Stil« meine ich nicht den »Style«. Ich habe berufsbedingt mit jungen Erwachsenen zu tun, die modisch nicht immer meinem persönlichen Vorstellungen entsprechen. Ich sehe aber, wann jemand ein Gefühl für Proportionen, für Kombinationen, für das hat, was Mode tun soll: einen Menschen und seinen individuellen Ausdruck unterstützen. »Sie hat Stil« meint: sie hat einen guten Geschmack. So wollte ich es ausdrücken.

    Guter Geschmack setzt Echtheit voraus. Ich kann Kunststoff bei Produkten z. B. akzeptieren, wenn er nicht vorgibt, etwas anderes zu sein. Das Cinema-Display von Apple war nicht aus Aluminium, sondern eindeutig aus Kunststoff. Es hatte dennoch einen unglaublichen Stil, weil es mit seinen Materialmöglichkeiten spielte, ihm eine eigene Ästhetik verlieh.

    Bei Kleidung ist es ebenso. Kunstleder ist billig. Kunstseide ist billig. Pelz ist tabu – klar – ethisch der echte, modisch der künstliche. Meine Meinung. Bei billigen Materialien lohnen sich keine handwerklichen Fertigungstechniken. Daher sind Kleidungsstücke aus guten Materialien eben tendenziell auch besser in der Verarbeitung.

    Der Style eines anderen ist mir wurscht, ich bin da sehr offen, aber die Material- und Verarbeitungsqualität muss stimmen. Ein älteres Teil, dem man ansieht, dass es gute Qualität hat, schätze ich persönlich höher als der neue Fummel aus dem Billigladen. Ich sehe dieses Billige sehr schnell. Deswegen ist der Mensch nicht billig, und ich kann ihn ungeachtet dessen ausgesprochen schätzen – bitte nicht falsch verstehen. Manche haben kaum Geld, manche nie Zeit gehabt, Geschmack zu entwickeln. Wer sich bezüglich Materialien und Schnittkunst nicht schult, kann diese Aspekte von Qualität auch nicht bewerten. Wie bei allem ist Wissen wesentliche Grundlage für Urteilsfähigkeit.

    Abgesehen, dass ich im Alltag selten viel Gedanken darauf verschwende, mich über Mode auszudrücken (betont modebewusste Menschen sind nach meiner Wahrnehmung oft – selbstverständlich nicht zwingend – eher langweilig), genieße ich es, gut gekleidete Menschen zu sehen, die einen sensiblen Blick für den Fall und die Haptik von Stoffen, Farben, Texturen, Proportionen haben. Wie alle Talente ist dies von Natur aus selten, kann aber erworben werden. Und wenn dies Talent fehlt, sieht man nicht gut aus, völlig unabhängig vom Geldbeutel.

  13. #53
    nachtbiene
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von peachy Beitrag anzeigen
    Ich glaube diese Qualität, wie sie von dir beschrieben wurde, erkennen eher Fachleute, die die Fähigkeit besitzen, die geforderten Merkmale schon von weitem zu erkennen.
    Ne, das erkennt auch ein Laie schnell. Eben weil der Gesamteindruck ein anderer ist. Der Laie (und da schließe ich mich ein) wird sich denken: die Person ist etwas besser gekleidet. Der Fachmann bemerkt im gleichen Atemzug, dass es feines Nappaleder ist usw. Man sieht es ohne dass man mit der Lupe nach der Verarbeitung der Nähte schaun muss. Es ist ein Zusammenspiel aus Stoffen, Schnitten und Verarbeitung.

    PS: ich habe keine Schurwolle, die kratzt. Ich weiss auch nicht, wo es so etwas gibt.

  14. #54
    _Heike
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Gilmoregirl Beitrag anzeigen
    Ich war gestern mit meiner Freundin(selbstständig,gut verdienend) in der Stadt.Sie zeigte mir Boutiquen ,in denen sie gerne shoppt.Kein Teil unter 450 Euro.Irgendwann sagte sie :Du siehst Dir ja gar nichts an.Ich Ohnmacht.
    Ich fand die sachen soo schön,aber ich muß mir dann sowas in billiger raussuchen und ich glaube sie kommt da gar nicht drauf,daß meine Sachen ca 90% günstiger sind,dafür halte ihre EWIG und bleiben bis zum Schluß schönn,sie verkauft sie dann auch weiter.Kein Problem bei der Qualität.
    Ich kann Dich verstehen. Ich habe gestern Lederhandtaschen für 800 Euro gesehen … und sie unterschieden sich optisch und haptisch nicht von einer Ledertasche, die ich vorher für 300 Euro gesehen habe. Beide unterscheiden sich aber deutlich von einer 90-Euro-Tasche.

    Gut gekleidet sein setzt ein Umdenken voraus und eine gezielte Planung. Ein paar hochwertige Basics, auf die man notfalls spart (nein, man braucht nicht jedes Jahr neue Blazer, neue Mäntel, neue Blusen oder Hosen), und den Pepp kann dann mal ein günstigeres Teil, ein Tuch, ein Schal usw. bringen). Individualität zeigt sich eher an liebevollen Details, nicht an den modischen »Ausreißern«. Ich freue mich an richtig guten Sachen viele Jahre.

    Meine Mutter hat Schneiderin genäht und mir früher einige sehr schöne Teile gefertigt. Sie sind mittlerweile teilweise 28 Jahre alt. Ich habe den Stoff gekauft, den besten – feinstes englisches Tuch, Schurwolle, hochwertige Knöpfe – und diese Stücke trage ich bis heute, weil es absolute Basics sind. Ich werde heute noch darauf angesprochen, weil Menschen mit Fachkenntnis die Schneider- und Stoffqualität sehen. Vom Stil her könnten sie aktuell sein, das merkt keiner – die 80er-Jahre-Modelle musste ich aber leider ausmisten.

  15. #55
    Sommerfreundin Avatar von Hennettchen
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von peachy Beitrag anzeigen

    Ich gehe jetzt zumindest mal davon aus, dass niemand freiwillig mit Fäden, die bis zur Kniekehle oder Knöpfen, die auf halb acht hängen, herumläuft.
    Ich greife mal kurz das Beispiel mit den Knöpfen auf "halb acht" jetzt etwas zusammenhanglos aus, weil mir das gerade mit den Knöpfen in letzter Zeit aufgefallen ist.

    Ich ärgere mich über jeden Knopf an einem neuen Kleidungsstück, der beim Kauf nicht offensichtlich auf halb acht hängt, aber vielleicht potentiell und versteckt auf viertel nach sieben, den ich dann innerhalb der ersten paar Monate nachnähen muss Bei H&M und vergleichbaren Marken grummel ich nicht lange, ist halt ein Risiko. Aber sorry, es fällt mir seit zwei Jahren verstärkt auf, passiert auch bei der teuren Kashmirstrickjacke eines teureren Markenlabels oder guten Ökolabels. :leiderja: Und d a s ärgert mich nachhaltig, und ich reisse nicht an meinen Knöpfen herum oder so.

    Neulich habe ich seehr intensiv und viel nach Mänteln geschaut, alle Qualitätsspannen, auch die Mäntel ab 300 € haben potentiell auf halb Acht hängende Knöpfe und achtet mal auf die Knopflöcher, die sind ganz oft unordentlich genäht, (Fäden stehen ab, die Farbe des Garns passt nicht u.a.) Hab eine ältere Verkäuferin bei P&C darauf angesprochen, sie war auch säuerlich darüber, das neuerdings öfter vorzufinden. Aber dort würde es dann nachgebessert.
    Geändert von Hennettchen (16.10.2011 um 12:34 Uhr)

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  16. #56
    Sommerfreundin Avatar von Hennettchen
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    @nachtbiene ich habe selbst auch nie ein Problem mit Schurwolle oder anderen Wollmaterialen gehabt, trage sie sogar direkt auf der Haut in Form von Unterwäsche.
    Aber ich kenne es von Anderen, die gerne Schurwolle tragen wollen, aber sie finden sie kratzig und sehen mich entsetzt an. Ich habe das lange nicht nachvollziehen können, dass es das offenbar eine Empfindlichkeit gibt, bin mit jeder Art Wolle auf der Haut zurecht gekommen.

    Bei mir war es dann seit ein zwei Jahren so, dass ich im Winter an bestimmten Körperstellen, die dann sehr trocken werden, jegliche Wolle nicht mehr toleriere. Das ist ein wenig anders, ja, aber jetzt kann ich das "kratzige" durchaus nachvollziehen.

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  17. #57
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    doppelt, sorry

  18. #58
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Nutellabrot Beitrag anzeigen
    Da stimme ich zum größten Teil zu. Bei "normalen" billigen Sachen sieht man es oft nicht auf den ersten Blick (die Person insgesamt wirkt und nicht nur die Discounter Jeans); damit meine ich, dass es auch dermaßen billigen Schund gibt, den man sofort als solchen erkennt.
    Ich denke, es kommt ganz stark auf die Grundvoraussetzungen an, leider. An einem grossen Mädchen, dass Grösse 34/36 trägt, können auch billige Teile sehr, sehr gut aussehen. An einer kurzbeinigen Frau, die etwas moppelig ist und sagen wir eine 42 trägt, sieht die Sache schon ganz anders aus. Dann wird schnell klar, dass die Schnitte nicht wirklich durchdacht sind, dass die Stoffe ungünstig fallen und dass die billige Kleidung GEGEN sie arbeitet.

    Zitat Zitat von _Heike Beitrag anzeigen
    Gut gekleidet sein setzt ein Umdenken voraus und eine gezielte Planung. Ein paar hochwertige Basics, auf die man notfalls spart (nein, man braucht nicht jedes Jahr neue Blazer, neue Mäntel, neue Blusen oder Hosen), und den Pepp kann dann mal ein günstigeres Teil, ein Tuch, ein Schal usw. bringen). Individualität zeigt sich eher an liebevollen Details, nicht an den modischen »Ausreißern«. Ich freue mich an richtig guten Sachen viele Jahre.
    Absolut richtig, so sehe ich es auch, Planung ist extrem wichtig. Wenn man sein Auge ein bisschen schult, dann wird man diese Qualität auch sofort erkennen. Ist aber Trainingssache. Wer meint, dass H&M Basics nicht von teuren Basics zu unterscheiden wären, verbringt zuviel Zeit im H&M.

  19. #59
    Tonita
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Ach, wie die Meinungen auseinander gehen... Ich kann mit deinen Posts gar nichts anfangen, Heike, könnte bei fast jedem Punkt widersprechen. Das was du beschreibst, ist alles schön und gut, macht aber nur einen sehr kleinen, unwichtigen Teil von Stil und Geschmack aus.

    Ich finde zB, dass man nur dann gut angezogen ist, wenn man Outfits trägt, die zusammen passen und einem stehen. Wenn es eher unter "Klamotten" als unter "Oufit" fällt, finde ich das nicht stilvoll, egal, wie teuer und gut verarbeitet die Sachen sind, da stimmt dann das Sprichwort "Geschmack kann man nicht kaufen". Wenn ich sehe, dass eine Frau nur in Basics rumläuft und dabei nicht mal die Farben gut kombiniert und irgendwelche Oma-Accessoires aus den 90ern trägt, hat sie für mich gar keinen guten Stil und keine gute Wirkung, auch wenn ihre eckige schwarze Tasche mit langen dünnen Henkeln aus feinstem Nappaleder ist und mehrere hundert Euro gekauft hat.
    Ich sehe diesen Fehler auch manchmal, besonders bei typischen Mauerblümchen und älteren Leuten, da wird sich dann irgendwas teures und edles gegönnt, aber leider besteht keinerlei Talent zum Aussuchen und Kombinieren, und das Gesamtbild sieht aus wie ein Schluck Wasser in der Kurve.

    Nö, lieber Kunstlederschuhe und mal einen Knopf auf halb acht (kann man ja wieder annähen) als immer gleich rumrennen oder keinen eigenen Geschmack haben.

    Ach, und ich kann natürlich verstehen, wann man sich entscheidet, ohne richtigen Stil herumzulaufen, weil man zB gerade zu viele andere Sachen im Kopf hat. Ich hab auch immer wieder mal solche Tage und hatte auch schon solche Monate.

  20. #60
    nachtbiene
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Tonita Beitrag anzeigen
    Nö, lieber Kunstlederschuhe und mal einen Knopf auf halb acht (kann man ja wieder annähen) als immer gleich rumrennen oder keinen eigenen Geschmack haben.
    Es gibt genug Menschen mit Stil und Geschmack in Kombination mit hochwertiger Kleidung.

    Für dich scheint es nur schwarz und weiß zu geben: entweder mit Stil in günstigerer Kleidung oder geschmacklos/langweilig aber teuer. Das ist dir schon klar, dass das in keinster Weise der Realität entspricht

  21. #61
    Gesperrt wegen mehrfachen
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Tonita Beitrag anzeigen
    Ach, wie die Meinungen auseinander gehen... Ich kann mit deinen Posts gar nichts anfangen, Heike, könnte bei fast jedem Punkt widersprechen. Das was du beschreibst, ist alles schön und gut, macht aber nur einen sehr kleinen, unwichtigen Teil von Stil und Geschmack aus.

    Ich finde zB, dass man nur dann gut angezogen ist, wenn man Outfits trägt, die zusammen passen und einem stehen. Wenn es eher unter "Klamotten" als unter "Oufit" fällt, finde ich das nicht stilvoll, egal, wie teuer und gut verarbeitet die Sachen sind, da stimmt dann das Sprichwort "Geschmack kann man nicht kaufen". Wenn ich sehe, dass eine Frau nur in Basics rumläuft und dabei nicht mal die Farben gut kombiniert und irgendwelche Oma-Accessoires aus den 90ern trägt, hat sie für mich gar keinen guten Stil und keine gute Wirkung, auch wenn ihre eckige schwarze Tasche mit langen dünnen Henkeln aus feinstem Nappaleder ist und mehrere hundert Euro gekauft hat.
    Natürlich nicht, Tonita. Das sagt doch keiner. Aber auch mit allem Stil und allem Farbgefühl der Welt wird eine billige Garderobe nie so gut aussehen wie eine teure, plus Stil und Farbgefühl.

  22. #62
    Plumpselfe Avatar von Gilmoregirl
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Ich möchte mal wissen was ihr hier so verdient(keine Sorge,möchte keine Auskunft)..
    Aber wo fängt bei Euch teuer an???
    Taschen für 800 Euro?Puh!!!
    Ich bin echt superstolz,wenn ich meine für 100 Euro ausführe.Die habe ich jetzt aber nicht,weil ich die besser finde als die teurere ,sondern weils das Limit ist.(Ist eine Kathy van Zeeland und mein Schatz).
    Aber schön,wenn es noch Leute gibt,die das können.

  23. #63
    - Avatar von Windsbraut
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Nein, ist es nicht.
    Aber es ist einfacher mit einem großen Budget, geschmackvolle Sachen auszuwählen. Gelingt aber auch nicht allen Wohlhabenden

    Bei geringpreisigen Stücken muss man halt länger suchen oder mehr GLück haben, um zu finden was man will.

    Wenn man selber aber keinen "Stil" hat, klappt das nicht. Wobei man da trefflich streiten kann, was ist "Stil" überhaupt.

    Außerdem hat das auch nicht wirklich mit dem Menschenwert an sich zu tun. Aber manche Leute setzen da ja unterschiedliche Prioritäten.


    edit: für ne Tasche würd ich NIEMALS 100 Euro bezahlen, weil ich Taschen nicht sonderlich reizvoll finde, die Dinger müssen groß und stabil sein. Und schwarz. Fertig.
    Dagegen finde ich Schuhe für 200 Euro durchaus ok (nun ja, vorausgesetzt ich bin flüssig, was nicht oft vorkommt ).

  24. #64
    Tonita
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Natürlich nicht, Tonita. Das sagt doch keiner. Aber auch mit allem Stil und allem Farbgefühl der Welt wird eine billige Garderobe nie so gut aussehen wie eine teure, plus Stil und Farbgefühl.
    Weiß nicht, ich denke, es kann beides ungefähr gleich gut aussehen. Manche Einzelteile sehen in teuer besser aus, wenn man genau hinguckt, aber das war's dann auch. So ein Riesenunterschied ist es finde ich wirklich nicht.

    Zitat Zitat von nachtbiene Beitrag anzeigen
    Für dich scheint es nur schwarz und weiß zu geben: entweder mit Stil in günstigerer Kleidung oder geschmacklos/langweilig aber teuer. Das ist dir schon klar, dass das in keinster Weise der Realität entspricht
    Naja, bei 99% der Menschen trifft aber eines von beidem zu (die, die sich billig UND hässlich anziehen, mal ausgenommen). Darunter fallen für mich auch die, die sich mal was teures und mal was von H&M kaufen und damit gut aussehen, das sind ja immernoch keine Teuer-Fetischisten.

    Außerdem geht es mir um solche Ansichten wie die in Heikes Post, die ja schon sehr danach klingen, als wären superedle Materialien und perfekte Verarbeitung die absolute Hauptsache, und Kombinationsgeschick und Modebewusstsein eher unwichtig - da muss ich extrem widersprechen!
    Ich meine, ich kann ja verstehen, wenn man 10-€-Taschen aus glänzendem dünnen Kunstleder von New Yorker nicht cool findet, finde ich auch nicht. Aber wenn man so genau hinguckt, dass die Taschen für 90 € noch zu billig aussehen und es unbedingt eine für 300 € sein muss, nun ja... sowas finde ich eben albern. Nix gegen teure Taschen, aber es hat so einen Von-oben-herab-Touch, und außerdem können sich die meisten nun mal nicht leisten, jede Tasche, die sie brauchen, in so teuer zu kaufen.

  25. #65
    Forengöttin Avatar von zauberwald
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Ich bin der Meinung, dass Geschmack nichts mit Preis zu tun hat.

    Zitat Zitat von Frau Blücher Beitrag anzeigen
    Ich denke, es kommt ganz stark auf die Grundvoraussetzungen an, leider. An einem grossen Mädchen, dass Grösse 34/36 trägt, können auch billige Teile sehr, sehr gut aussehen. An einer kurzbeinigen Frau, die etwas moppelig ist und sagen wir eine 42 trägt, sieht die Sache schon ganz anders aus. Dann wird schnell klar, dass die Schnitte nicht wirklich durchdacht sind, dass die Stoffe ungünstig fallen und dass die billige Kleidung GEGEN sie arbeitet.
    Ich muss hier mal kräftig zustimmen, da ich selber betroffen bin. In H&M sehe ich wirklich furchtbar aus. Klein und kurvig ist in der Mode nicht vorgesehen, wenn kurvig, dann bitte über 180cm

    Wenn ich mir aber einen etwas teureren Blazer kaufe, den dann auch noch an den Ärmeln zumindest kürzen lasse, dann sieht es deutlich besser aus, als einen aus einem günstigen Laden, der irgendwie nirgends sitzt. Man müsste soviel ändern, dass man für den Preis auch teuer kaufen könnte. Teure Stoffe fallen einfach besser und lassen Rollen nicht so deutlich erscheinen. Ebenso bei Hosen. Bei Shirts oder Blusen kann ich auch mal günstig einkaufen oder auch einen Pulli, da ich gerne Baumwolle trage. Aber Kaschmir z.B. sieht wieder deutlich edler aus und trägt sich auch besser.

    Bei günstigen Herstellern muss mal wirklich genau hinsehen, um was passendes zu finden, wenn man nicht dem Idealmaß entspricht. Ganz teure Mode kann ich aber auch nicht tragen, weil sie gar nicht für die 42+ hergestellt wird. Optimal ist der Mittelsektor, wo man für 150-200 einen Blazer und für 70-100 Euro eine Hose bekommt. Seltsamerweise macht C&A eine Ausnahme, viele der Schnitte sind auch tragbar, wenn man Kurven hatte.

    Bei Jeans mag das anders sein, allerdings hab ich da auch die Erfahrung gemacht, dass die höher preisigen eher Kurven berücksichtigen.

    Ich sehe aber auch den Unterschied in den Stoffe, sie fallen anders, die Haptik ist anders und wenn man mal teure Schuhe hatte oder eine teure Handtasche, dann sieht man schon den Unterschied im Leder, mal abgesehen vom Tragegefühl.
    Geändert von zauberwald (16.10.2011 um 14:07 Uhr)
    LG Zauberwald

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  26. #66
    Bee with you Avatar von peachy
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Dass du „vom Fach“ bist habe ich mir schon gedacht, Heike, deine Beschreibungen klangen sehr versiert.

    Aber nochmal grundsätzlich zum Thema Qualität.
    Ich habe jetzt persönlich an mich gar nicht den Anspruch, diese super Qualität zu erkennen, die offensichtlich meinem eher "H&M &Co geschulten Auge" entgeht, zu erwerben.
    Es ist für mich nicht wichtig.

    Das liegt aber auch wieder daran, dass ich Geschmack , Stil und „gut gekleidet sein“ anders definiere (wurde ja in meinen postings schon deutlich).
    Natürlich muss Kleidung gut sitzen. Das ist für mich jetzt aber selbstverständlich und nicht vom Label abhängig.
    Ich bin sogar ziemlich pingelig, was schlecht fallende Kleidung betrifft und bilde mir ein, zumindest das zu erkennen.

    Jetzt muss ich gerade an den Werbespot denken: „Hey, netter Rock. Gab's den auch in deiner Größe?“

    Nööö...so verbissen sehe ich das alles nicht.
    Mode ist das, was es ist: ein kleiner Teil von uns, der nach außen hin sichtbar ist. Mode soll in erster Linie Spaß machen und wer mit seiner Kleidung glücklich ist und das nach außen ausstrahlt, hat sein Ziel doch schon erreicht.

    Eine Wertigkeit der Person selbst daraus abzuleiten, wäre dann doch schon sehr oberflächlich.
    Wer so etwas macht, hat dann vermutlich kein äußerliches, aber auf jeden Fall ein inneres Problem.
    Im Grunde sagt Kleidung viel weniger über denjenigen aus, der sie trägt, sondern viel mehr über denjenigen, der sie beurteilt.

    @ Hennettchen
    Leider bin ich genau so ein empfindlicher Typ. Ich bekomme auch rote Flecken.
    Ärgere dich nicht, wenn dir ein Vogel auf den Kopf kackt, sondern freu dich, dass Elefanten nicht fliegen können.

  27. #67
    _Heike
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Tonita Beitrag anzeigen
    Ach, wie die Meinungen auseinander gehen... Ich kann mit deinen Posts gar nichts anfangen, Heike, könnte bei fast jedem Punkt widersprechen.
    Etwas anderes würde mich auch überraschen.

    Ich finde zB, dass man nur dann gut angezogen ist, wenn man Outfits trägt, die zusammen passen und einem stehen.
    Man kann Kleidungsstücke kombinieren, die farblich und typmäßig passen – und sieht dennoch bei genauer Betrachtung nicht »gut« gekleidet aus, weil der Schnitt schlecht ist und der Stoff spätestens beim 2. Blick seine mangelnde Qualität offenbart. Andererseits ist es Fakt, dass nicht alle Menschen gleich viel Geld haben und sich mancher sicher den guten Wollblazer kaufen würde, wenn nicht die Kinder in diesem Winter neue Stiefel bräuchten. Jemandem seine begrenzten finanziellen Möglichkeiten vorzuwerfen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Insofern kann man theoretisch über »Geschmack« sinnieren – und muss praktisch vielleicht anders handeln.

    Wenn ich sehe, dass eine Frau nur in Basics rumläuft und dabei nicht mal die Farben gut kombiniert und irgendwelche Oma-Accessoires aus den 90ern trägt, hat sie für mich gar keinen guten Stil und keine gute Wirkung, auch wenn ihre eckige schwarze Tasche mit langen dünnen Henkeln aus feinstem Nappaleder ist und mehrere hundert Euro gekauft hat.
    Es besteht kein logischer Zusammenhang zwischen dem Tragen von Basics und der Nichtfähigkeit, Farben zu kombinieren. Was Du sagen willst ist, dass man auch beim Tragen von qualitiv hochwertigen Markenprodukten nicht gut aussehen muss. Exakt das sage ich aber auch. Die Planung seiner Garderobe mit einigen guten Basics soll auch bei begrenztem Budget ermöglichen, sich hin und wieder einem Anlass entsprechend gut anzuziehen – und ein begrenztes Budget haben wohl die meisten Menschen hier.

    Was bedeutet übrigens »Oma-Asscecoires«? Ich kann damit nichts anfangen. Meinst Du Kleidung, die ältere Menschen tragen? Was für ältere Menschen? Dass ältere Menschen teilweise weniger schicke Kleidungsstücke tragen (in unseren Augen), hat oft etwas mit gesundheitlichen Einbußen zu tun. Vielleicht meinst Du das? Das wiederum ist aber nichts, was man ihnen vorwerfen müsste.

    Ich sehe diesen Fehler auch manchmal, besonders bei typischen Mauerblümchen und älteren Leuten, da wird sich dann irgendwas teures und edles gegönnt, aber leider besteht keinerlei Talent zum Aussuchen und Kombinieren, und das Gesamtbild sieht aus wie ein Schluck Wasser in der Kurve.
    Ich habe viel Kontakt mit gebildeten älteren Menschen, die in jeder Hinsicht einen ausgezeichneten Geschmack aufweisen und ein feines Gefühl für das, was ihnen steht und was sie tragen können. Interessanterweise hat guter Geschmack allgemein viel mit Bildung zu tun, ist meine Erfahrung, weniger mit dem Alter. Im Gegenteil sehe ich bei jungen Menschen und ungebildeten Menschen oft ein erschreckendes Maß an Fehlempfinden für den eigenen Körper und das, was ihn gut aussehen lässt.

    Nö, lieber Kunstlederschuhe und mal einen Knopf auf halb acht (kann man ja wieder annähen) als immer gleich rumrennen oder keinen eigenen Geschmack haben.
    Diese Aussage ist sachlich unlogisch. Du formulierst die These, als gebe es nur die beiden Alternativen. Im Gegenteil ist die Gleichgültigkeit gegenüber hängenden Knöpfen ganz sicher kein Ausdruck von Geschmack, gleich, ob das Knöpfli traurig an einem Chanel-Kostüm hängt oder an einer H&M-Jacke.

  28. #68
    Forengöttin Avatar von zauberwald
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zur Wolle: ich hab noch nie Schurwolle angetroffen, die nicht kratzt. Ich hab das schon als Kind gehasst. Grauenhaft, kommt mir nicht auf die Haut.

    Peachy, aber schlecht sitzende Kleidung sehe ich aber meistens bei nicht schlanken jungen Menschen, die günstig einkaufen und der Mode hinterher laufen. Ich sag nur diese schrecklichen Hüftjeans und kurze Shirts, die ja mal modern waren oder durchsichtige Leggings mit Shirt, was einfach zu kurz ist, um den Hintern zu bedecken. Wenn man schlank ist, sieht man ja in allem gut aus.
    LG Zauberwald

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  29. #69
    Bee with you Avatar von peachy
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von zauberwald Beitrag anzeigen
    Zur Wolle: ich hab noch nie Schurwolle angetroffen, die nicht kratzt. Ich hab das schon als Kind gehasst. Grauenhaft, kommt mir nicht auf die Haut.

    Peachy, aber schlecht sitzende Kleidung sehe ich aber meistens bei nicht schlanken jungen Menschen, die günstig einkaufen und der Mode hinterher laufen. Ich sag nur diese schrecklichen Hüftjeans und kurze Shirts, die ja mal modern waren oder durchsichtige Leggings mit Shirt, was einfach zu kurz ist, um den Hintern zu bedecken. Wenn man schlank ist, sieht man ja in allem gut aus.
    Da hast du allerdings definitiv Recht, Zauberwald.
    Da fehlt dann wirklich der Geschmack und ein Empfinden dafür, was ihnen steht und gut aussieht.
    Das würde sich aber vermutlich auch nicht ändern, wenn du ihnen 1000,- Euro in die Hand drückst und sie in eine Edelboutique schleppst.

    Dann würden sie sich vermutlich einfach eine 200,- Euro Hüft-Jeans kaufen, wo der Bauch 'drüber quillt.
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  30. #70
    Forengöttin Avatar von zauberwald
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Was ich ganz schlimm finde und gar nicht verstehen kann, dass immer mehr Frauen mit zugenähten Falten rumlaufen. Am Mantel hinten sind doch immer die Falten zugenäht und auch bei Röcken und sie kaufen es so und keiner hat ihnen gesagt, dass man das auftrennen muss. Das fällt mir in letzter Zeit immer häufiger auf.
    LG Zauberwald

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  31. #71
    Tonita
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Heike, ich würde dich bitten, etwas von deinem hohen Ross herunterzukommen und nicht zu sagen "Man sieht gut aus", sondern "Ich finde, man sieht gut aus", "Man sieht nach meinem Geschmack gut aus" oder so. So klingt es, als könntest du andere Meinungen nicht akzeptieren.

    Klar sind runterhängende Knöpfe kein Ausdruck von Geschmack, was ich damit sagen wollte ist: Es gibt schlimmeres als einen runterhängenden Knopf. Ein runterhängender Knopf macht ein Outfit nicht schöner, versaut es aber auch nicht vollständig. (Zumindest, wenn er an einer unauffälligen Stelle hängt)

    Nein, ich meine mit Oma-Accessoires keine Gesundheitsschuhe oder andere bequeme Sachen. Ich meine mit alt auch nicht 70-100, sondern je nach Typ 40-70 (manche sehen ja schon mit 40 richtig alt aus und fallen in diese Kategorie, andere wirken jung und frisch, kann man nicht pauschalisieren - ich glaube, es gibt sogar Leute, die sind erst 30 und fallen für mich schon unter alte Leute, manche sind Mitte 40 und gehen noch als jung durch ), und ich meine auch nicht sämtliche älteren Leute. Mit Oma-Accessoires meine einfach langweilige, aus der Mode gekommene Dinge.

    Mir geht es beim Budget auch nicht um sehr arme Menschen, die sich zwischem einem Blazer und Winterstiefeln für die Kinder entscheiden müssen, sondern auch um Normalverdiener, die einfach mal mehr als eine einzige Jacke, drei paar Schuhe und 10 T-Shirts haben möchten.
    Geändert von Tonita (16.10.2011 um 14:02 Uhr)

  32. #72
    Sommerfreundin Avatar von Hennettchen
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von _Heike Beitrag anzeigen
    Ich habe viel Kontakt mit gebildeten älteren Menschen, die in jeder Hinsicht einen ausgezeichneten Geschmack aufweisen und ein feines Gefühl für das, was ihnen steht und was sie tragen können. Interessanterweise hat guter Geschmack allgemein viel mit Bildung zu tun, ist meine Erfahrung, weniger mit dem Alter. Im Gegenteil sehe ich bei jungen Menschen und ungebildeten Menschen oft ein erschreckendes Maß an Fehlempfinden für den eigenen Körper und das, was ihn gut aussehen lässt.
    Ich kann nachvollziehen, was du mit dem Zusammenhang von Geschmack und der Bildung meinst, sehe es aber ein wenig anders. Man kan sich einen gewissen Geschmack aneignen, das Auge schulen für das ästhetischen Empfinden bezüglich z. Bsp. Farben und Proportionen. Aber die Bildung ist keine Voraussetzung oder Garantie dafür und es ist ein Talent, etwas was einem auch in die Wiege gelegt wird.
    Kinder können das auch ohne große Bildung oder Vorprägung im Elternhaus haben, der kleine Sohn einer Freundin z.Bsp. hat ein ausgesprochenes ästhetisches Empfinden bei der Wahl seiner Kleidung und einen sehr individuellen Geschmack, was sich sicher noch sehr entwickeln wird.

    La mer a bercé mon cœur pour la vie, Charles Trenet

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  33. #73
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Tonita Beitrag anzeigen
    Weiß nicht, ich denke, es kann beides ungefähr gleich gut aussehen. Manche Einzelteile sehen in teuer besser aus, wenn man genau hinguckt, aber das war's dann auch. So ein Riesenunterschied ist es finde ich wirklich nicht.
    Sagen wir's mal so: Ca. 80% der Leute sehen den Unterschied nicht. Sie sehen auch den Unterschied zwischen Kunstleder und Echtleder nicht und müssen sich deshalb auch keinen Kopf drüber machen. Mich springen diese Unterschiede förmlich an, mir tut minderwertige Qualität und schlampige Verarbeitung in den Augen und in der Seele weh. Dennoch: Nichts von alledem mindert den Wert eines Menschen, aber es mindert seine Ausstrahlung.

    Und nein, ich finde das auch nicht snobby. Denn mit etwas Planung, Schulung und Geschmack, und vor allem mit der richtigen Einkaufsstrategie kann man auch mit weniger Geld teuer einkaufen.

    Zitat Zitat von Tonita Beitrag anzeigen
    Aber wenn man so genau hinguckt, dass die Taschen für 90 € noch zu billig aussehen und es unbedingt eine für 300 € sein muss, nun ja... sowas finde ich eben albern. Nix gegen teure Taschen, aber es hat so einen Von-oben-herab-Touch, und außerdem können sich die meisten nun mal nicht leisten, jede Tasche, die sie brauchen, in so teuer zu kaufen.
    Ich glaube, auch das hängt mit der Einkaufsstrategie zusammen. Wer endlos viele Taschen kauft, wird kaum 800.-- Euro pro Tasche hinwerfen. Wer wie ich zwei oder drei Taschen hat und erwartet, dass sie ewig halten, gibt automatisch mehr dafür aus.

    Zitat Zitat von zauberwald Beitrag anzeigen

    Ich sehe aber auch den Unterschied in den Stoffe, sie fallen anders, die Haptik ist anders und wenn man mal teure Schuhe hatte oder eine teure Handtasche, dann sieht man schon den Unterschied im Leder, mal abgesehen vom Tragegefühl.
    So ist es.

  34. #74
    Tonita
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Hahaha, die zugenähten Falten finde ich auch lustig Aber nicht hochdramatisch. Ich würde eine Freundin vielleicht darauf aufmerksam machen, dass sie vergessen hat, die Falte aufzutrennen

    Ich bin kurvig, aber nicht dick. Ich muss sagen, dass mir Jeans mit kurzem Top auch nicht sonderlich gut stehen, auch wenn es nicht bauchfrei ist. Manchmal habe ich Lust darauf und ziehe es trotzdem an, aber Röcke und Kleider stehen mir besser. Longshirts zu engen Hosen gehen auch ganz gut, ist ja ungefähr das gleiche Prinzip wie bei einem Kleid.
    Das Prinzip funktioniert mit 5-€-Röckchen und mit 200-€-Jeans.

    Ach, aber ich finde nicht, dass schlanke, perfekt gebaute Frauen in durchsichtigen Leggings mit zu kurzem Oberteil gut aussehen, das sieht einfach aufdringlich und schlimm aus

    Teenager befinden sich eben noch in einer Experimentierphase und kommen auf die wildesten Ideen, was gut aussehen könnte. Als ich 13-15 war, bin ich auch ziemlich bescheuert rumgelaufen
    Aber Gott sei Dank wechselt man ja nicht direkt von der Hochpubertät in den Omastatus.

  35. #75
    - Avatar von Windsbraut
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von _Heike Beitrag anzeigen
    Interessanterweise hat guter Geschmack allgemein viel mit Bildung zu tun, ist meine Erfahrung, weniger mit dem Alter.
    Ich weiß nicht. Ich wäre geneigt zu sagen: Jawoll. Denn ich halte mich a) für gebildet und b) mit gutem Geschmack ausgestattet...das tun aber vermutlich alle meine Mitmenschen auch. Also von sich selber

    Zunächst müsste man Bildung definieren und dann guten Geschmack.

    Ich kenne höchstgebildete Menschen, die rumlaufen, dass man sie für Brückenobdachlose halten könnte. Und ich kenne strunzdumme Leute, die - Ehepartners Geld sei Dank - teuere und zugegeben auch schöne geschmackvolle Kleidung tragen. UNd ich kenne alle mögliche, die sich irgendwo dazwischen bewegen.

    Also würde ich den Satz oben dich nicht mehr unterschreiben wollen nach etwas Nachdenken...

  36. #76
    Forengöttin Avatar von zauberwald
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Hennettchen, dass sehe ich auch so. Manche Menschen haben Geschmack in die Wiege gelegt bekommen und andere müssen ihn lernen

    Anderseits ist Geschmack auch was, was sich mit dem Alter oder Bildungsstand ändert. Und das heißt für mich nicht, dass der oder der Geschmack besser ist, sondern einfach anders.

    In bestimmten Gruppen, je nach Job und Umfeld, trägt man einfach andere Kleidung als in anderen. Und mir 15 kleidet man sich anderes als mit 55. Man ändert sich und auch den Geschmack, den man hat. Nicht alle, aber doch viele Menschen, verändern ihren Geschmack.
    LG Zauberwald

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  37. #77
    _Heike
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von peachy Beitrag anzeigen
    Dass du „vom Fach“ bist habe ich mir schon gedacht, Heike, deine Beschreibungen klangen sehr versiert.
    Nein, hier muss ich mich eindeutig fachlich degradieren: ich bin nicht versiert. Ich interessiere mich für Gestaltung im Allgemeinen, mehr nicht. Im Alltag würde mich niemand auch nur im Ansatz als modisch oder trendy bezeichnen. Ich habe zwar einige richtig schöne Sachen (nicht im oberen, im mittleren Preissegment – da ist die Chance groß, etwas Angemessenes zu finden, wenn man kritisch ist), die ich sehr liebe, aber ich trage sie nicht täglich, weil ich im Beruf Bequemes brauche und durch meine Aktivität dort sehr schnell schwitze. Das schließt den taillierten Blazer mit dem engen Rock ebenso aus wie das schön drapierte Tuch. Wenn ich etwas kaufe, suche ich immer lange und sehr kritisch, bis ich mein Geld ausgebe. Ich habe es nur einmal. Wenn ich etwas kaufe, erfreue ich mich wie eine Schneekönigin daran – meistens mehrere Jahre.

    @Hennetchen, Zauberwald: Ja, dem stimme ich zu, daher schrieb ich oben: »Wie alle Talente ist dies von Natur aus selten, kann aber erworben werden.« Mit »dies« ist das Empfinden für Ästhetik gemeint. Manche bekommen es in die Wege gelegt, andere eignen es sich an.


    Mode ist das, was es ist: ein kleiner Teil von uns, der nach außen hin sichtbar ist. Mode soll in erster Linie Spaß machen und wer mit seiner Kleidung glücklich ist und das nach außen ausstrahlt, hat sein Ziel doch schon erreicht.

    Eine Wertigkeit der Person selbst daraus abzuleiten, wäre dann doch schon sehr oberflächlich.
    Wer so etwas macht, hat dann vermutlich kein äußerliches, aber auf jeden Fall ein inneres Problem.
    Im Grunde sagt Kleidung viel weniger über denjenigen aus, der sie trägt, sondern viel mehr über denjenigen, der sie beurteilt.
    Finde ich gut. Und gerade weil Mode nur ein kleiner Teil des Lebens ist, kaufe ich selten und wenig, aber dann eben nur das, was mir mein Geld wert ist. Deshalb achte ich auf Qualität. Es ist ein Stück Nachhaltigkeit. Ich möchte damit auch eine Haltung leben, die das wertschätzt, was man sich kauft.

    @Gilmoregirl: ich würde mir keine Tasche für 800 Euro leisten wollen. Ich möchte damit nur ausdrücken, dass man ab einem bestimmten Preissegment nicht immer wirklich proportional mehr Qualität bekommt, sondern einen Namen mitbezahlt. Die 300-Euro-Taschen waren (ich habe die teure interessehalber geprüft) nicht besser im Leder und auch nicht sichtbar besser in der Verarbeitung. Sie waren aber signifikant anders in der Qualität als die 80-Euro-Taschen. Das bedeutet nicht, dass eine solche billig ist. Ich habe gestern auch schöne und einwandfrei verarbeitete Taschen um die 80–100 Euro gesehen.

    @ Tonita, bitte lies genau: Du findest überall eingestreut »nach meinem Empfinden«, »nach meinen Erfahrungen« – sehr bewusst, weil mir wichtig ist, diese Aussagen nicht als Verallgemeinerungen, sondern als persönliches Statement in einem gegenseitigen Meinungsaustausch zu sehen. Optisch sitze ich sicher nicht auf hohem Ross, ich bin modisch ganz sicher hier für niemanden eine Konkurrenz. Sollten Dich meine Worte provozieren, ignoriere sie bitte und lies drüber weg, wie im richtigen Leben. Es ist doch völlig egal, was ich denke. Es hat gar keine Bedeutung. Ist Geplauder, mehr nicht.

  38. #78
    Tonita
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Heike, nö, ich muss nicht darüber hinweglesen, ich kann auch darauf aufmerksam machen, wenn ich eine Schreibweise biestig finde Ich ignoriere auch im richtigen Leben nicht alles, was mir nicht gefällt

  39. #79
    Bee with you Avatar von peachy
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Tonita Beitrag anzeigen

    Aber Gott sei Dank wechselt man ja nicht direkt von der Hochpubertät in den Omastatus.


    Danke für den Lacher, Tonita...ist ja inzwischen hier recht ernst geworden

    Zitat Zitat von Windsbraut Beitrag anzeigen
    Zunächst müsste man Bildung definieren und dann guten Geschmack.

    Ich kenne höchstgebildete Menschen, die rumlaufen, dass man sie für Brückenobdachlose halten könnte. Und ich kenne strunzdumme Leute, die - Ehepartners Geld sei Dank - teuere und zugegeben auch schöne geschmackvolle Kleidung tragen. UNd ich kenne alle mögliche, die sich irgendwo dazwischen bewegen.

    Also würde ich den Satz oben dich nicht mehr unterschreiben wollen nach etwas Nachdenken...
    Das kann ich definitiv bestätigen, Windsbraut.
    Bei mir im Dienst gab es einen Leiter, der mit Abstand der intelligenteste Mann war, mit dem ich je in Berührung gekommen bin. Er wäre von seinem Wissen her zum Präsidenten vorgesehen gewesen. Er trug immer Hochwasserhosen und hatte meist Senfflecken auf dem Jakett. Er lebte allein und es war schon fast tragisch...
    Ärgere dich nicht, wenn dir ein Vogel auf den Kopf kackt, sondern freu dich, dass Elefanten nicht fliegen können.

  40. #80
    _Heike
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    AW: Geschmack eine Frage des Preises?

    Zitat Zitat von Windsbraut Beitrag anzeigen
    Zunächst müsste man Bildung definieren und dann guten Geschmack.
    Geschmack hat viel mit Bildung zu tun, der Umkehrschluss ist nicht zwingend, das stimmt. Mit »Bildung« ziele ich nicht auf einen konkreten Schul- oder gar Hochschulabschluss, sondern das, was der einzelne Mensch aus sich macht, auf die Vielfältigkeit seiner Interessen, die Verbindungen, die er aus den einzelnen Bereichen knüpft, auf Zusammenhänge, die sich ihm dadurch erschließen.

    Man bekommt Bildung zwar einfacher und zeitsparender durch eine gut genutzte Schulzeit, aber sie ist kein Garant. Kurz: hinsichtlich des Bildungsbegriffs bin ich ganz offen und sehe den Einzelnen in seiner institutionsunabhängigen Eigenverantwortung. Ich hoffe, das macht die Verwendung meines Bildungsbegriffs handhabbarer. Schulabschlüsse sind mir völlig wurscht.

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