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Ergebnis 1 bis 23
  1. #1
    Mariechen
    Besucher

    Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Hallo ihr Lieben! Ich war auf dieser amerikanischen Seite, die hier empfohlen wurde, finde ich sehr informativ. Dort wird empfohlen, die Pflanzenhaarfarben schon am Abend anzurühren und über Nacht stehen zu lassen und dann erst zu verwenden. Ausserdem wird empfohlen, etwas Saures wie Essig oder Zitronensaft dazuzugeben. Wer von Euch hält sich denn an diese Empfehlungen und wie sind die Erfahrungen? Liebe Grüsse!

  2. #2
    Inventar Avatar von simsamred
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Gute Frage das würde mich auch mal interessieren
    Habe ich auch hier schon gelesen.
    Mich wunderte es nur , weil bei Sante steht:
    Reste der gebrauchsfertigen Mischung nicht aufbewahren.


    einen lieben Gruß von simsam
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  3. #3
    Besucher

    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Wisst Ihr was schlimm ist? Wir haben keine Friseurin oder nen Friseur in unserem Kreis. Da hätten wir schon oft wichtige Fragen klären können.

  4. #4
    BJ-Einsteiger
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    In dem Fall bräuchten wir glaube ich eher eine geübte Wollfärberin oder eine Pflanzenchemikerin :) Das ganze hat nämlich mehr mit der Natur der Pflanze als den Haaren zu tun.

    Ich wage mich mal an einen Erklärungsversuch. Pflanzenfarbe besteht ja aus gemahlenen Pflanzen, die Farbstoffe enthalten. Diese Farbstoffe sind allerdings erstmal noch in den Zellen eingeschlossen. Wenn ich jetzt Farbe auf Haare oder Wolle aufbringen will, muß ich sozusagen die Zellen knacken, um den Farbstoff rauszuholen.
    Henna gehört genau wie z.B. Walnuß zur Gruppe der Naphthochinonfarbstoffe. Bei diesen kann ich das entweder durch Überbrühen mit heißem Wasser oder mit Säure erreichen.

    Zum Haarefärben werden Oxidationsfarbstoffe verwendet, d.h. sie ziehen direkt auf Haare oder Wolle auf, man braucht keine Beize, wie sonst oft in der Wollfärberei üblich. D.h. sie reagieren mit Luftsauerstoff.

    Habe ich also den Farbstoff aus der Pflanze herausgelöst, reagiert er mit der Luft und solange er das tut färbt er. Löse ich mit heißem Wasser läuft der ganze Prozeß sehr schnell ab, d.h. ich muß den Brei schnell auf die Haare auftragen. Mit Säure dauert das ganze sehr viel länger, soll aber dafür zum einem die Farbe besser herauslösen, zum anderen haarschonender sein, da eben nicht heiß aufgetragen werden muß.

    Auch bei der Methode mit Säure tritt also irgendwann der Punkt ein, wo das Ganze nicht mehr färbt, aber eben wesentlich später. Kann man übrigens ganz einfach mal ausprobieren, indem man eine kleine Menge Henna mit heißem Wasser anrührt und eine kleine Menge mit Säure und dann das Ganze an einer verdeckten Stelle auf die Haut aufträgt. Das mit Wasser angerührte färbt die Haut an, das mit Säure erstmal nicht. Läßt man das mit Säure stehen bis sich die Farbe des Breis obendrauf verändert(Oxidation!) und versucht es nochmal, färbt es.
    In den amerikanischen Foren wird das ganze als Dye Release bezeichnet. Hier http://www.hennapage.com/henna/how/dyerelease.html gibt es auch eine nette Grafik dazu.

    Bei Indigo funktioniert der Trick mit der Säure nicht, da braucht es heißes Wasser und schnelles auftragen. Die Oxidation läßt sich bei Indigo sehr gut beobachten, da die Farbe des Breis relativ schnell von grün auf blau umschlägt. Genau in der Zeit färbt Indigo.

    Ob das ganze jetzt besser färbt kann ich nicht wirklich beurteilen, da ich rot nur als Unterlage für meine Schwarzfärberei nehme und die Haare dazwischen nicht trocknen lasse. Hatte schon den Eindruck das rot wäre etwas intensiver. Haarschonender fand ich es schon und gerade für diejenigen, die Probleme mit trockenen Haaren nach Henna haben ist es glaube ich einen Versuch wert.

    Hoffe das war jetzt halbwegs verständlich erklärt und den Chemiker/innen im Board zieht es nicht die Schuhe aus.

    LG
    Lucrezia

  5. #5
    Besucher

    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    So JETZT bin ich endgültig verwirrt

    Ich dachte auch, man müsse PHF eben möglichst lange stehen lassen, damit es "quellt"...
    Habe mir gestern eine Strähne mit PHF (nussbraun) gefärbt - das ganze mit Kaffee (kalt!) angerührt und zwei Stunden stehen lassen. Nach drei Stunden einwirken war die Strähne minimal röter als der Rest der Haare, sonst kein Unterschied zu erkennen.
    Lag das dann vielleicht daran, dass ich mit kaltem Kaffee aufgegossen habe und mit heißem wäre es besser geworden...? Oder wenn ich Säure reingetan hätte?


    Silith

    edit: Lucrezia, deine Erklärung klingt sehr logisch (für mich als nicht Chemiker ) ... mal sehen, was die Chemiker dazu sagen

  6. #6
    BJ-Einsteiger
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Genau - entweder heißer Kaffee und gleich drauf oder kalter Kaffee mit etwas Zitronensaft und länger stehenlassen.

    Das Problem an den fertigen Farben - gerade an den Brauntönen - ist aber, man weiß eben nicht so genau in welcher Mischung die einzelnen Pflanzen drin sind. Und die wollen eben manchmal ein wenig anders behandelt werden. Walnuß kann man durchaus auch mehrere Tage stehen lassen. Indigo gar nicht. Drum misch ich mir das mittlerweile selber, ich rühr die Pflanzen einzeln an und vermische dann erst denn Brei kurz vor dem Färben.

    LG
    Lucrezia

  7. #7
    Besucher

    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Gut...
    Ich wollte heute eh nochmal testen, allerdings mit dunkleren Farben.. aber dann versuche ich es lieber nochmal mit nussbraun, mal sehen ob das mit heißem Kaffee was besseres gibt.

    Jetzt weiß ich auch endlich, wieso so selten mit Pflanzenhaarfarben gefärbt wird, das Zeug ist ja unberechenbar

  8. #8
    Inventar Avatar von simsamred
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    @Lucrezia
    TOLL erklärt --danke

    Wieviel Zitonensaft nehme ich etwa bei 2,5 Packungen?

    Da ich ja trockenes Haar habe, besonders natürlich nach Henna , wäre das mit
    Sicherheit eine Methode für mich.
    Probieren will ioch da aufjedenfall Schade das ich gerade erst
    gehennert habe....

    Und mein Rot möchte ich ja gerne so intensiv wie nur möglich.

    Aber noch ein Frage : Wenn ich mein Rot nun anrühre und es am nächsten Tag
    anwenden möchte, da ich ja auch Schwarz mit beimische: rühre ich das Schwarz frisch an und gebe es "frisch angerührt" dazu, richtig???????

    Und noch ein : Ich rühre mein Henna ansonsten aber schon ganz normal an;
    also auch mit den Zusätzen: wie schw. Tee -Olivenöl u.s.w. und gieße es am nächsten Tag dann nochmal mit heißem wasser auf????? Ist es dann nicht zu dünnflüssig???


    Jetzt hab ich mich Konfus- Gefragt Hoffe Du verstehst alles
    einen lieben Gruß von simsam
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  9. #9
    Inventar Avatar von Mary1985
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Hi!

    Also ich verstehe nicht wie du darauf kommst, dass der Farbstoff von Henna ein Oxidationsfarbstoff ist... hast du das auch von dieser Seite?

    Man kann den Farbstoff aus dem Pulver mit heißem Wasser oder Säure herauslösen. Das muss man entscheiden je nachdem welche Bestandteile der Brei sonst noch hat (z.b. pflegende Substanzen). Wenn man Bestandteile hat, die durch Säure gerinnen, wäre diese ja z.B. nicht geeignet. Ob das Ergebnis mit Säure intensiver wird weiß ich nicht. Wenn ich drüber nachdenke, wäre der einzige Grund, der mir einfällt, dass Säure (z.B Zitronensäure) die Haare leicht bleicht und somit die Hennafarbe auf dem leicht helleren Haar intensiver wirkt.

    Ich persönlich kenne aber kein rezept aus Büchern, das mit Säure funktioniert. Die kenne ich alle nur aus Foren.

    Wenn man das Hennapulver mit Wasser mischt, muss dass Wasser auf jeden Fall brühend heiß sein, um die Eiweißbestandteile in den Zellwänden zu zerstören und die Zellwände so durchlässig für Wasser zu machen. Wir haben mal einen Versuch in Bio gemacht mit Rüben. Bei kalten Wasser tat sich nichts, bei heißem Wasser färbte sich das Wasser zimlich schnell rot.

    Eine Oxidation, durch die der Farbstoff frei wird, kann ich mir nicht vorstellen. Oxidationen sind doch exotherme Reaktionen (d.h. Energie wird frei) und dann müsste das ganze brennen, glühen oder heiß werden (wird euer mit Säure gemischter Hennabrei von allein heiß??). Nach einer chemischen Reaktion hat man auch nicht mehr den ursprünglichen Ausgangsstoff. Es würde sich danach um eine Art Asche handeln.

    In meinem Hobbythekbuch "Rund ums Haar" steht außerdem, dass man sich die Haare mit Henna tönen kann, aber nicht färben. Bei Haarfarben gelten sicher andere regeln (betr. Oxidation) als bei Tönungen. Aber bei Henna handelt es sich definitiv um eine Tönung.

    Also ist es meines Erachtens egal ob man heißes Wasser oder Säure nimmt. Man muss halt darauf achten, dass die Säure ausreichend für die Menge an Pulver ist oder, dass das Wasser heiß genug ist.

    Liebe Grüße
    Mary

  10. #10
    BJ-Einsteiger
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    @Mary: Da hast du jetzt etwas falsch verstanden, der Farbstoff wird nicht durch die Oxidation herausgelöst, sondern färbt während der Oxidation, herauslösen muß man ihn vorher. Und das funktioniert bei manchen Farbstoffen sogar mit kaltem Wasser, z.B. Juglon aus frischen grünen Walnußschalen.

    Daß Henna ein Oxidationsfarbstoff ist, habe ich übrigens nicht aus dem Internet, sondern aus dem "Handbuch der Naturfarbstoffe" v. Schweppe, ein ziemlich dicker Wälzer, der sich mit der Chemie und Geschichte der einzelnen Färbepflanzen beschäftigt. Ist in erster Linie für Wissenschaftler gedacht, die im nachhinein feststellen wollen, mit was für Pflanzen gefärbt
    wurde.

    @Simsared: Ich würde die Hälfte Zitronensaft (frischen oder den aus den großen Flaschen, nicht den aus den Plastikzitronen, da brauchst du weniger) und die Hälfte Wasser nehmen. Insgesamt halt die Menge wie sonst auch. Nochmal mit heißem Wasser aufgießen brauchst du eigentlich nicht. Ich habs in der Mikrowelle leicht erwärmt, damit ich mir nicht eiskalte Pampe auf den Kopf schmieren mußte. Wenns zu dickflüssig ist, kannst du klar noch etwas Wasser dazugeben.

    Und das schwarz frisch anrühren und dann vermischen...

    LG
    Lucrezia



    [ Geändert von Lucrezia am 20.01.2005 14:07 ]

  11. #11
    Inventar Avatar von Mary1985
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    hmmm dann musst du mir erklären was da im einzelnen abläuft bei der "Oxidation" ... weil so kann ich da keine Oxidation erkennen!

  12. #12
    Inventar Avatar von simsamred
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    @Lucrezia
    Danke-----ich versuche das mal
    einen lieben Gruß von simsam
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  13. #13
    BJ-Einsteiger
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Werde ich heute abend versuchen, okay? Hoffe ich bekomme das hin, bin nämlich keine Chemikerin. Muß jetzt aber dringend in die Arbeit....

    LG
    Lucrezia

  14. #14
    Forenkönigin Avatar von mina
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    achso, bei indigo kann man basisches reintun, wie z.b. backpulver, dann reagiert das besser...

    /mina

  15. #15
    Besucher

    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Hm also ein befreundeter Chemiker meinte, in kaltem Kaffee seien mehr Säuren als in warmem.

    Und wenn man mit heißen Kaffee anrührt, dann wird der doch total schnell kalt - bezieht sich denn diese Übersicht auf der einen Seite da auf eine konstante Temperatur? Oder nur auf die Temperatur beim Anrühren?

    Silith, völlig verwirrt.

  16. #16
    BJ-Einsteiger
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Hallo,

    so hab jetzt noch mal schlaue Bücher gewälzt. Mary, ich bin wie gesagt in Chemie leider nicht sehr bewandert, aber ich geb mal einfach weiter was ich zum Thema Oxidation noch gefunden habe: Der Farbsstoff im Henna ist Lawson. Lawson ist nicht genuid in der Pflanze enthalten , sondern entsteht durch enzymatische Hydrolyse von Heenosid, einem Glucosid und anschließender Oxidation des Produkts. Aber wie diese Oxidation jetzt genau abläuft - keine Ahnung! Ich kann jedenfalls berichten, daß ich mal eine kleine Menge Henna mit Zitronensaft angerührt habe. Das Ganze in so einem Mini-Plastikbecher mit Deckel. Nach einiger Zeit ist das Ganze sozusagen explodiert, der Deckel ist weggeflogen. Läßt immerhin auf eine gewisse chemische Reaktion schließen

    Aber ich glaube eh, daß wir da ein wenig aneinander vorbeireden. Der von mir verwendete Begriff Oxidationsfarbstoff kommt aus der Pflanzenfärberei. Du meinst Oxidationshaarfarben, soll heißen die Pigmente werden in den Haarschaft eingeschleust und oxidieren dort. So wie es halt bei normaler Chemiefarbe ist. Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Das Henna braucht auch eine Oxidation, aber halt in sich und nicht in den Haaren. Oh Gott - ich merke grade das wird jetzt recht wirr

    Insofern hast du natürlich recht, wenn du sagst Henna sei nur eine Tönung, weil es sich nur an den Haaren anlagert. Wobei ich den Begriff Tönung halt auch recht verwirrend finde, da Henna durchaus dauerhaft färbt. Und bei Henna z.B. braucht es eben auch keine Zwischenstoffe um den Farbstoff ans Haar zu binden. Bei roten Rüben würdest du das brauchen. Da kannst du den Farbstoff zwar lösen, er verbindet sich ohne Hilfsmittel aber nicht wirklich mit dem Protein der Haare.

    @Siltih: Ich nehme mal an, da ist schon eine konstante Temperatur gemeint. Wenn du warmen Kaffe nimmst, macht es halt eher die Temperatur als die Säure aus. Nimmst du kalten Kaffee, dauert es aber sicher länger als 2 Stunden bis es richtig färbt.

    Ich bin da ehrlichgesagt eher die Frau der Praxis und teste das aus. Mit der Zeit merkt man das einfach, wann es richtig färbt. Sehr hilfreich - ich weiß

    Und das mit dem basischen bei Indigo kann ich auch bestätigen, Salzwasser zum anrühren geht auch...

    LG
    von der mittlerweile selber ziemlich verwirrten
    Lucrezia

  17. #17
    Inventar Avatar von janne
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Ey Wahnsinn, jetzt gehts aber ans Eingemachte.

    Henna, Kurs für Fortgeschrittene.

    Lukrezia, was du schreibst habe ich mir immer gewünscht, irgendwo zu erfahren. Ist das alles aus dem Färbebuch ? Sagst du mir mal den genauen Titel und Verlag und so ??

    Ich habe auch immer gemeint, Henna ist eine Oxydationshaarfarbe, denn sie entwickelt sich erst unter Sauerstoff-Einfluss. (Auch die H2O2-Reaktion nennt man wohl Oxydation, aber das ist hier nicht gemeint).
    Es hat ja der angerührte Brei nicht die Farbe, die zum Schluss rauskommt. Ist also mit anderen Worten keine rote Farbe, die man wie eine Tusche oder Ölfarbe auf das Haar aufträgt. Es braucht Sauerstoff und eine "Entwicklungszeit".
    In der Türkei gibt es Henna-Lippenstifte. Die sind grün und färben dann die Lippen im Laufe einer gewissen Zeit wirklich fast permanent rot. Das geht kaum mehr ab. Ich weiss nicht, ob es sich hier auch um eine Oxydation handelt oder ob der pH-Wert einen Farbumschlag bewirkt.

    Zum Thema Farbe oder Tönung: Eine Farbanwendung, die sich n u r aussen ums Haar legt, ist eine Tönung.
    Bei Henna ist es aber nun so, dass sich der Teil des Farbauftrags, der unter eine mehr oder weniger geöffnete Schuppenschicht gerät, sich dadurch fester am/im Haar anlagert weil die Gerbsäure , die im Henna enthalten ist ein Schließen der Schuppenschicht bewirkt. Wie eine leichte Gerbung. Und dann haben wir es schon mit einer richtigen Färbung zu tun.

    Das merkt man auch daran, dass angegriffenes Haar (also mit offener oder abstehender Schuppenschicht) die Farbe viel besser einbaut als ein in der Oberfläche geschlossenes Haar.

    Ach ja,noch ne Frage Lukrezia: Welches Enzym führt den zur Hydrolyse von Heenosid (dieses Wort habe ich ja noch nie gehört). Ist das Enzym im Henna enthalten ?



  18. #18
    Besucher

    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Mir schwirrt der Kopf, ich weiß schon genau, wieso ich Chemie damals in der Schule abgewählt habe

    Könnt ihr mir so nebenbei nochmal erklären, wie das mit dem schwarz funktioniert...? Wieso darf ich das nicht mit dem Henna gemeinsam anrühren? Ich wollte später (das wird dann meine vierte Teststrähne :abroll:) umbra mit schwarz mischen, muss ich das jetzt echt einzeln anrühren...?

    Aber Gottseidank habe ich die gesuchte Farbe ja jetzt fast gefunden (trotz kaltem Kaffee und nur zwei Stunden stehen lassen ), da muss ich nicht mehr viel herumexperimentieren, hoffe ich.

    Silith

  19. #19
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    .? Wieso darf ich das nicht mit dem Henna gemeinsam anrühren? Ich wollte später (das wird dann meine vierte Teststrähne ) umbra mit schwarz mischen, muss ich das jetzt echt einzeln anrühren...?
    Wenn Du NICHT die Methode wählst -es über Nacht ziehen zulassen,
    kannst Du es schon zusammen anrühren.
    Ich mische ja Mahagonie mit Schwarz: Das Wasser--andere Zutaten--dann das Pulver:
    ich nehme 2 Pckg. Mahagonie und eine Halbe Packg. Schwarz, und rühre alles zusammen an.

    Wenn Du es mit der Über-Nacht- Methode machen möchtest:
    Machst Du erst das fertig was Über Nacht stehen soll und da Schwarz ja nicht Über Nacht gemacht werden soll- rührst Du das dann frisch an und mischt es dann dazu.....


    Konnte man das verstehen ???
    einen lieben Gruß von simsam
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  20. #20
    Besucher

    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Hallo Beauties.....

    Es ist einfach immer wieder schön, euch zuzu"hören"

    Mann lernt nie aus.

    Ich würde jedenfalls Henna (nach umfangreichen Versuchen in der Teenagerzeit mit den hennabehandelten Haaren meiner Cousine) als Pflanzen"farbe" und nicht als Tönung bezeichnen, da sich die Pigmente so sehr an den Haarschaft ketten, dass sie selbst mit Wasserstoffperoxyd nicht wegzubekommen sind .

    Liebe Grüße

    Der Eduard

  21. #21
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    @Eduard:
    als Pflanzen"farbe" und nicht als Tönung bezeichnen
    Ist auch richtig PHF ist eine Färbung !
    KEINE Tönung.


    [ Geändert von simsamred am 21.01.2005 14:06 ]
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  22. #22
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    Hi Lucrezia!

    danke fürs nachgucken! was mich nur wundert ist, das säure häufig eingesetzt wird um eine oxidation zu verhindern... deshalb versteh ich nicht wie der stoff dann noch oxidieren soll.

    im hobbythekbuch stand, dass einige bestandteile der hennafarbe klein genug sind um ins haar einzudringen (der rest legt sich UM das haar, es aber im weitesten sinne eine tönung ist. außerdem ergänzt es ja nur die naturharfarbe und ersetzt sie nicht wie bei normalen färbungen. ich denke wir sind uns einig, dass es wohl ne mischform ist

    ich wollte mit dem rübenexperiment nicht sagen, dass man rüben zum färben nehmen soll, sondern, erklären wozu heißes wasser und säure beim anrühren der hennapaste dienen. nämlich um die zellwände zu zerstören und so für den farbstoff durchlässig zu machen (was das rübenexperiment zeigte).

    hydrolyse ist auch der erste schritt bei der gewinnung von biosgasen. kann also auch gut sein, dass der deckel abgeflogen ist, weil gase enstanden sind.

    mir wird aber grad klar was das missverständnis zwischen uns beiden ist. als oxidation bezeichnet man ja zum einen eine reaktion bei der sauerstoff aufgenommen wird, zum anderen aber auch den reaktionstyo "oxidation" bei dem nur elektronen abgegeben werden. das letztere kann ja gut sein.

    naja ich denke wir können das so belassen. wozu darüber diskutieren, wenn man eh nicht weiß aus welchen stoffen das zeug nu genau besteht


    MFG Mary

  23. #23
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    Re: Haarfarben über Nacht stehe lassen?

    @Silith: Wenn du so mit der Farbe zufrieden bist, dann paßt das doch. Da mußt du gar nix. Es gibt viele die kommen mit den Fertigmischungen und dem ganz normalen anrühren gut hin. Wenn's an den Punkt kommt, ich will das röter, schwärzer, oder sonstwie intensiver stößt man halt an die Grenzen der Fertigmischungen. Und da helfen halt dann diese Tricks mit dem getrennt Anrühren usw.

    @Janne: Wie das Enzym heißt, konnte ich auch nicht rausfinden, nehme aber schon an, daß es im Henna enthalten ist. Genaugenommen sind es übrigens 3 Glucoside, von denen eines oxidiert. Ich habe meine Infos teilweise aus diesem Buch (H.Schweppe "Handbuch der Naturfarbstoffe" Nikol Verlagsgesellschaft), teilweise aus anderen. Bin ganz gut bestückt mit Literatur zu alten Textilien, da findet sich so einiges zu diesem Thema. Und ich hab da auch immer wieder ausführlich im Netz recherchiert. Interessiert mich einfach seit Jahren und man findet auch im Netz durchaus seriöse Infos. Bezieht sich halt meistens mehr auf die Textilfärberei und das läßt sich nur teilweise auf die Haare umsetzen.

    Schönen Tag euch noch
    Lucrezia


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