Italienische Mandelkekse

[Hippieschaf]

Hallo!

Vielleicht kann mir jemand helfen. Ich suche ein Rezept für italienische Mandelkekse. Nicht irgendwelche, aber ich weiß nicht, wie sie heißen.

Gestern waren wir auf einem kleinen Mittelaltermarkt, da gab es einen Stand mit "Italienischen Mandelkeksen". Mutmaßlich hatten alle diessebe Teig-Grundlage, aber unterschiedliche Geschmacksrichtungen. Wurden einzeln verkauft. Ich hatte einen, der war unfassbar lecker, eine Schwarzwälder Kirsch Variante, das war so der Hammer, dass ich den ganzen Abend noch von dem Keks geredet habe. Männe hatte eine Waldbeer-Variante.
Jetzt frage ich mich, was das war.

Hab heute gegoogelt und wenn man nach italienischen Mandelkeksen sucht, findet man entweder Cantuccini (ganz falsch) oder Paste di Mandorle.
Letzteres kommt optisch hin, also habe ich das heute mal ausprobiert. Leider trifft es das auch nicht. Die Paste di Mandorle heute waren vergleichbar mit Bethmännchen, also innen weich wie Marzipan und außenrum goldgelb gebacken. (Zumindest, wenn ich es richtig gemacht habe)

Der Keks gestern war nicht so, er war schon durchweg gebacken und knusprig, aber absolut nicht hart, eher schmelzend, wie Shortbread oder Heidesand, aber nicht weich wie Kuchen oder Marzipan. Er hatte auch durchgängig diesselbe Konsistenz, also nicht innen weich und außen fest oder knusprig.

Weiß jemand, welche Kekse das sein könnten? Kennt ihr noch andere italienischen Mandelkekse, die man vor allem in so vielen Varianten bekommt? Die hatten bestimmt zwanzig verschiedene Sorten.

Oder habe ich heute was falsch gemacht und die hätte eigentlich so werden sollen?
Das Rezept, das man dazu findet, ist immer mehr oder weniger das gleiche, ich denke eher, es hätte ein ganz anderes sein müssen.

Viele Grüße
Hippieschaf

[jasminbluete]

Ich kenne nur noch Riciarelli, aber die sind auch in der Mitte weich.

Die Sache ist die. Oft sind so Namen geschützt, d.h. bei gewerblichem Verkauf kann man nicht einfach von jedem x-beliebigen Gebäck behaupten, das sei Original X, Y oder Z. Bisschen wie mit Nürnberger Lebkuchen, Champagner, Parmigiano Reggiano, Parmaschinken, usw. Und selbst wenn nicht, ItalierInnen können ja sehr eigen sein, wenn's um ihr Essen geht. Vllt. will man auch einfach nur Ärger vermeiden, weil man eine "verschandelte" Version von etwas anbietet, das es traditionell gar nicht in so vielen Geschmacksrichtungen gibt oder das einfach traditionell eben weicher gebacken wird, oder, oder, oder. Bei traditioneller italienischer Küche kann man viel falsch machen und kleinste Abweichungen werden ja gern schnell abgewatscht.

Die Wahrscheinlichkeit ist daher hoch, dass es überhaupt gar kein "original" italienisches Rezept ist, sondern eine Abwandlung, und das Produkt auch genau deshalb keinen spezifischen Namen hat, sondern nur ganz allgemein als italienisches Mandelgebäck bezeichnet wird.

[Hippieschaf]

Kann schon sein, ich habe mir im Internet wirklich einen Wolf gesucht und nichts gefunden, das passen könnte.

Es schmeckte sehr schokoladig und nach Amarena Kirschen und da war definitiv Alkohol im Spiel, der das Backen entweder überlebt hat, oder sie hatten ihn hinterher noch irgendwie aufgebracht.

[Badiane]

Wir sind ja sehr oft in Italien (Nord wie ganz Süd)und kaufen einheimisch ein. Hab mir das Hirn zermartert, aber was Du beschreibst, hab ich noch nie iw gesehen

[jasminbluete]

Oder könnten es die ganz klassischen Amarettini Kekse sein?

[Gloriaviktoria]

Sowas hier?

https://ballesworld.blog/amaretti-mit-amarena-kirschen/

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Kommst du ansonsten an eine Ausstellerliste, vielleicht findet man online noch mehr Infos oder zumindest ein Bild? Das Rezept sicherlich nicht, vor allem, wenn es irgendwas Stinknormales mit einem klingenden Namen zwecks Vermarktung ist….

[Hippieschaf]

Das ist in etwa das Rezept, das ich gemacht habe. Das trifft es nicht.
Amarettini sind ja eigentlich mehr Makronen, das trifft es auch nicht. Ein Ausstellerverzeichnis habe ich leider auch nicht gefunden. Ich habe auch mal nach "Mandelgebäck und Mittelalter" gegoogelt.

Irgendwie kann ich auch nicht glauben, dass das Gebäck ohne Butter und Mehl war. Denn ohne bekommt man eben diese Marzipan-Konsistenz. Ich glaube, das wird mein heiliger Gral. Ich sehe mich schon reihenweise Mittelaltermärkte nach Mandelgebäck abklappern.

Vielleicht probiere ich einfach mal Shortbread aus Mandelmehl.

Ich frage mich nur, wie die das geschafft hatten, dass das Gebäck selbst so intensiv nach Amarena geschmeckt hat und wie die feine Alkoholnote zustande kam. Wenn man das Gebäck beträufelt, wird es feucht und beim Backen verflüchtigt es sich.