Ungeschminkt

[BibiB]

Wenn jemand ungeschminkt dem Postboten nicht die Tür öffnen kann, finde ich das schon krass... und traurig. Dem Postboten ist das nämlich sowas von schnuppe, wie ich aussehe. Meiner hat mich auch schon mit Tonerde-Maske im Gesicht gesehen

Um zu seinen Makeln zu stehen, braucht es wohl einfach Selbstvertrauen. Ich bin viel mehr als meine pickelige Haut...

[Confusion]

Im Alltag nutze ich meist entweder BB Cream oder ein wenig deckendes Make up, wenn ich dran denke, Concealer (Augenringe habe ich eh immer), neutralen Lidschatten für das Augenlid und nochmal Lidschatten oder Kajal für den oberen Wimpernrand plus Mascara.
Wenn ich meine, es müsste mehr sein, schminke ich auch unter den Augen, benutze flüssigen Lidstrich. Die Lippen schminke ich fast nie, entweder hält es nicht oder ich mag das Gefühl dieser dauerhaften Lippenstifte nicht. Rouge nehme ich fast nie.
Komplett ungeschminkt würde ich nicht mal zum Kiosk Bier holen *g*, BB Cream und Mascara ist das Minimum.
Vermutlich würde es keinem auffallen, zumal ich mich selten zwischendurch nachschminke und spätestens um 16 Uhr eh kaum noch etwas übrig ist.... ist die Gewohnheit.

[athene]

Und ja, vielleicht ist ist sie auch einfach nicht glücklich mit sich und das legt sich irgendwann, wenn bestimmte Faktoren hinzukommen oder übereinstimmen..

Das legt sich nicht mehr, sie ist nicht mehr die Jüngste. Es ist bei ihr so, dass das schon Jahrzehnte (!) anhält. Sie fing als Teen an, sich zu schminken und irgendwie haben die Leute dann "vergessen", wie sie wirklich aussieht. Seit meiner Kindheit kenne ich sie nur mir wahnsinnig viel Make Up, und ich habe keine Ahnung, wie sie ungeschminkt aussehen würde. Sie hat keine Hautprobleme oder ist auf irgendeine Art "hässlich", sondern malt sich einfach täglich "ein Gesicht auf". Ich kann sogar nachvollziehen, dass sie sich nicht mehr ohne Make Up aus dem Haus traut. Einfach, weil es niemanden gibt, der ihr "wahres Gesicht" kennt. Das muss wirklich stressig sein.

@Cheyenne: Schöner Beitrag!

[Diana Valesko]

Ich glaube übrigens nicht, dass es an der Ausstrahlung liegt, wie man von Ärzten behandelt wird.
Würde includieren, dass ich eine "falsche " Ausstrahlung habe?
Bei der Häufigkeit, in der ich leider Ärzte aufsuchen muss, ist die Trefferquote von ihnen hoch, dass sie ins Fettnäpfchen treten und nicht den Menschen sehen.

Das ist eine besondere Spezies, die mit Überheblichkeit, Vorurteilen und Hierarchien gesegnet ist. Wenn ich nicht selbst 33 Jahre in dem Beruf tätig wäre, könnte ich mich noch blenden lassen, wie manche Weisskittelhörigen.

Durchweg wird nur nach der Optik geschaut, wenn man "gut" aussieht, ist man per se gesund. Ob man Morphiumpatient ist und vor Schmerzen keinen Schlaf findet, tut nix zur Sache. Hauptsache nach dem Äusseren geschaut und abgeurteilt.

Klar könnten manche dann denken, warum schminkst Du Dich also, wenn Du zum Arzt gehst?

Ja, ich will mich nicht verbiegen und es sollte wirklich nicht oberflächlich nach einer Gesamtoptik geurteilt werden, ich hoffe immer wieder, auf jemanden "fahigen" zu treffen ( wie mein Schmerzarzt oder Internist), der weiss, dass es mir bescheiden geht, obwohl ich nicht danach aussehe.

[Satyrna]

Das ist eine besondere Spezies, die mit Überheblichkeit, Vorurteilen und Hierarchien gesegnet ist. Wenn ich nicht selbst 33 Jahre in dem Beruf tätig wäre, könnte ich mich noch blenden lassen, wie manche Weisskittelhörigen.

Durchweg wird nur nach der Optik geschaut, wenn man "gut" aussieht, ist man per se gesund. Ob man Morphiumpatient ist und vor Schmerzen keinen Schlaf findet, tut nix zur Sache. Hauptsache nach dem Äusseren geschaut und abgeurteilt.

Leider muß ich dir 100% Recht geben,genau die selbe Erfahrung hab ich auch immer wieder gemacht,nicht nur bei mir sondern auch bei anderen..

"33 Jahre Beruf" in dem Zusammenhang macht mich neugierig,ich bin nämlich selbst examierte Krankenschwester auch wenn ich nach der Ausbildung nur sehr kurz in dem Beruf gearbeitet habe weil ich merkte das ist nicht was ich bis zur Rente machen könnte.
Aber lange genug um meine Meinung zum Berufsbild Arzt für alle Zeit zu ändern wars allemal..

Zu deiner Frage ein paar posts zurück ob ich mich als es mir wieder besser ging da im KH wo sie mich fast haben vergammeln lassen beschwert habe..
Nein,das hab ich nicht,ich weiß schließlich das es eh nichts gebracht hätte..
Hab nur die Lehre daraus gezogen das ich in den Laden unter keinen Umständen je wieder einen Fuß setze..

[Cheyenne]

Ich glaube übrigens nicht, dass es an der Ausstrahlung liegt, wie man von Ärzten behandelt wird.
Würde includieren, dass ich eine "falsche " Ausstrahlung habe?

Mein Satz mit der Ausstrahlung - falls du auf meinen Post antwortest - war generell aufs Alltagsleben bezogen. Nicht auf die Ärzte. Meine Kolleginnen, die seit Jahr und Tag immer ungeschminkt arbeiten gehen, verhalten sich ja nicht anders weil sie ungeschminkt sind. Das ist für sie Normalität, sie sind trotzdem selbstbewusst und strahlen das aus. Ich glaube nicht dass sie jemand anders wahrnimmt oder nicht für voll nimmt weil sie ungeschminkt sind. Sie sehen deshalb ja nicht ungepflegt aus. Wenn aber jemand, der sich schminkt weil er meint Makel abdecken zu müssen oder es auch einfach nur gewohnt ist sich seit 30 Jahren jeden Tag komplett mit Foundation, Rouge, Lidschatten etc. down to a t zu schminken, der wird sich wohl meistens unsicherer fühlen wenn er mal ungeschminkt irgendwo hin geht und dies auch ausstrahlen. Sei es weil man sich unbewusst ungepflegter fühlt (wobei das ja totaler Quatsch ist) oder aus irgendwelchen anderen Gründen. Ich gehe auch nicht ungeschminkt zur Arbeit, allerdings nicht so wahnsinnig aufwändig oder zugespachtelt. Wenn ich nach Hause komme oder generell einen Tag zuhause bin, entferne ich als erstes das Make-Up oder lasse es ganz weg. Weil es mich zuhause nervt und ich möchte dass meine Haut atmen kann.

Zu den Ärzten: Ich glaub das hat einen anderen Grund. Klar gibt es überhebliche Ärzte, es gibt aber auch viele andere Ärzte. Wenn mich ein Arzt schlecht behandelt würde ich doch beim nächsten Besuch schon mit einem schlechten Gefühl hin gehen und mich unbewusst schon kleiner machen als ich bin, weil ich Angst habe der Arzt behandelt mich wieder so. Das strahle ich dann auch unbewusst aus. Liegt aber eher an Körperhaltung, Tonlage und Mimik und nicht nur daran ob ich geschminkt bin oder nicht. Ärzte haben so viele Patienten am Tag, die können doch solche Körpersignale unbewusst lesen. Bzw. denke ich dass das jeder Mensch kann der viel mit anderen Menschen zu tun hat. Und man reagiert dann halt unbewusst auf die Haltung des anderen. Als ich zuletzt beim Arzt war, war ich so positiv erfreut weil meine Werte gut waren, dass ich das wohl auch ausgestrahlt habe und die Ärztin gleich mitgerissen habe. Die war dann irgendwie auch - ich kann es nicht beschreiben - anders als sonst. Wobei sie sonst auch nicht unfreundlich ist, aber eher eine sehr ruhige Frau.

[Diana Valesko]

Guten Morgen a n Alle, Satyrna, ich hab etliche Chefs als Arzthelferin gehabt und ihre Denkweise kennengelernt. Nicht alle, aber die meisten sind mit Vorurteilen behaftet, dass die Patienten nicht arbeiten wollen, "krank machen", oder ob es ein Alkoholiker ist,oder " wie die aussieht".

In den Krankenhäusern und Arztpraxen, wo ich diese Haltung schon erlebt habe, bezüglich des "guten Aussehens", hab ich mich schon manchmal gewehrt, auch wenn man da gegen eine Wand läuft und sich unbeliebt macht, egal, ich lasse mich nicht durch vorgefertigte Dogmen brechen und meine äussere Hülle bleibt mir, auch wenn ich dafür abgeurteilt werde. Leider habe ich da auch etliche Krankenhäuser/Praxen, die ich meide, manche muss ich aber leider weiter aufsuchen.

Muss sagen, immer nach den Schulter OPs ( 7 ) habe ich natürlich nur einen Arm zur Verfügung gehabt, was mich nicht abgehalten hat, mich selbst zu waschen, anzuziehen, zu Essen und mich zu Schminken, und wenn das einhändig alles Stunden dauerte. Ich hatte ja Zeit in den Kliniken und da konnte ich so lange brauchen, wie es eben nötig war, aber hinterher fühlte ich mich wohler und mein Besuch kennt mich sowieso und weiss, wie es mir geht.